Aber mit meinem Auszug nötige ich sie doch auch was zu tun!
Klar, da gibt es nur einen Unterschied.
Mit dem Brief voller Vorwürfen und Forderungen wendest du dich an sie, greifst sie an, in bestimmten Situation weckt das derart den Fluchtinstinkt, nur weg aus dieser Situation, so dass der Schuss schnell nach hinten los gehen kann.
Wenn du aber ganz bei dir bleibst, ohne Vorwürfe und Forderungen, halt sagst wie es ist dass es dir nicht gut geht und du die Situation ändern wirst, "eventuell" mit einem Auszug, dann triffst du eine Entscheidung für dich, ohne etwas zu fordern.
Auch mit der Bitte sie möge die nächste Zeit "vielleicht und wenn sie kann", für eigene Überlegungen nutzen, ob es noch eine Lösung geben kann, mit der auch sie glücklicher und zufriedener wird, was sie als gemeinsame Basis sieht und was sie sich für die Zukunft wünscht, was sie denkt wo ihr in zwei Jahren steht und wo sie in zwei Jahren gerne stehen würde.
Du musst nicht unbedingt ausziehen, zu sagen dass du darüber nachdenkst und ihr halt zwei Wochen nochmal alles überdenkt und dann redet, ganz gesittet und jeder bei sich bleibend, was ihn belastet, was er verändern möchte.
Sie weiß dann sehr genau was die Uhr geschlagen hat, sie wird aber nicht gedrängt oder genötigt etwas zu tun, sie kann wenn sie es hin kriegt, sie darf es aber auch sein lassen und wird dann mit deiner Konsequenz die du ziehst leben.
Eins kann ich dir sagen, es ist wirklich so, wenn man in einer eher hilflosen oder antriebslosen Lage ist, dann fällt alles schwer was von einem gefordert wird.
Man ist mit dem was sein muss beschäftigt, mehr geht nicht und da lässt man eher die Dinge vor die Wand fahren wenn es zu sehr belastet, als dass man sich dadurch aufraffen könnte.
Ist es aber alleine ihre Wahl, ohne Erwartungen oder Drängen, dann hat sie dafür wesentlich mehr Energie zur Verfügung als durch ein "Muss".
Zumindest kenne ich es von mir, dass ich wesentlich aktiver werde wenn keiner was fordert, da schaffe ich mehr als wenn mir ständig jemand auf die Zehen steigt, dann vergeht mir dermaßen die Lust und die Energie verpufft regelrecht, so dass ich es lieber gleich sein lasse.
Weiß ich aber dass sich jemand ehrlich freuen würde wenn ich dies oder das tue, es aber weder fordert noch sauer ist wenn das nicht geschieht, dann wird es meist erledigt und das sogar gerne.
Der Spruch: Druck erzeugt nur Gegendruck", der ist sehr wahr und er raubt jeglichen Antrieb Dinge zu tun, wo ohnehin nicht mehr viel Energie für übrig ist und die man vielleicht auch fürchtet.
Die Zeit des Nachdenkens ist auch eher für deine Frau gedacht, sie kann sich das ohne bedrängt zu werden durch den Kopf gehen lassen und das wird sie sicher auch tun.
Mit etwas Glück reicht dann ihre Energie um sich ein paar Dinge in Ruhe zu überlegen, die sie gerne anders hätte und wo sie dir entgegen kommen kann, das wäre dann schon einmal eine Basis.
Versuch es einfach mal, aber nicht direkt nachdem die Mutter sie ins Gebet genommen hat, da wird sie erst einmal eine Verdauungsphase brauchen und deinen Vorstoß einfach nur als die nächste Strategie empfinden, auch wenn der Druck nicht aufgebaut würde.
Hast du deine Frau schon gefragt ob sie sich als Frau bei dir fühlt, begehrt, geliebt und geschätzt?
Wenn nicht, dann tu auch das und frag ob sie mit dir ein paar Tage wegfahren möchte, es euch mal so richtig gut gehen lassen, ohne schwere Themen oder Hintergedanken und danach beginnt die Zeit der Ruhe, mit einem Termin zwei Wochen später bei dem ihr sprecht.
Vielleicht wäre es auch nicht schlecht wenn du dir von einem Paartherapeuten ein paar Tipps holen würdest, wie so ein Gespräch am Besten aufgebaut wird, wie man die Worte wählen sollte, kann man dann auch in einem Brief so machen.
Wenn das alles nicht hilft, dann ist sowieso euch beiden klar was danach kommt und ich denke genau das und die Zeit das sacken zu lassen, könnte deine Frau vielleicht doch noch zu einem Gespräch bringen, zum Nachdenken was wirklich mit ihr los ist, was fehlt und was nicht.