Das entgegenkommen ginge nur rational, aber wenn das Problem an den Emotionen liegt ohne sie rational ergründen zu können, dann fällt diese Möglichkeit (erst einmal) weg.
Stell dir mal vor, eine Frau und ein Mann heiraten, sie verstehen sich und denken sie ticken in allem identisch und alles ist gut.
Dann kommen Kinder, der Mann arbeitet unwahrscheinlich viel, ist kaum für Familienaktionen zu haben, die Frau glaubt ihren Teil wuppen zu müssen, sagt deshalb nicht dass sie heillos überfordert ist und beißt die Zähne zusammen.
Es gibt weiter Sex, ein wenig eingeschränkter wegen der Kinder, aber für ihn erklärbar und damit ok.
Sie funktioniert, er fragt nie nach ob er was für sie tun kann, ob sie klar kommt, ob er sie unterstützen kann und denkt alles super.
Sie rutscht immer mehr in ihre eigene Welt, wo niemand merkt wie es ihr wirklich geht.
Dann geht darüber die Lust verloren, es gibt immer weniger Sex, für sie ok, da Sex zwischen Kinder und Geschirrspüler sowieso nicht erstrebenswert ist, zu einer lästigen Pflicht wird.
Er zieht ins Kinderzimmer, sie merkt dass es ihr besser geht wenn sie sich nicht so oft um seine Bedürfnisse kümmern muss, sie gewöhnt sich die Lust ab weil es keine Umstände mehr gibt die ihre Lust wecken könnten, verknüpft wohl befinden mit der Abwesenheit von Sex.
Dann fällt der Sex fast ganz weg und plötzlich kommt der Mann und sagt: Hey, ich merke etwas stimmt nicht, wir haben fast keinen Sex mehr. Was kann ich tun, wie kann ich dich unterstützen damit es wieder besser wird?"
Sie sagt, ich würde mir mehr Unterstützung im Haushalt und mit den Kindern wünschen.
Er stürzt sich eifrig hinein, aber Sex gibt es immer noch nicht, er wird missmutig.
Das mit der Unterstützung ist aber nicht der Grund, es war einmal die Ursache die den Weg in die jetzige Situation bereitete und das einzige was ihr deshalb als Grund eingefallen ist, der hat sich mittlerweile aber verselbstständigt und vervielfältigt, es sind nun andere Gründe die sie selber nicht mehr benenn kann.
Was sie fühlt ist dass sie überfordert war, es niemand bemerkt hat, ihr Mann nie nachfragte und als es keinen Sex mehr gibt fragt er plötzlich nach.
Das Gefühl sagt ihr doch dass für sie keine Empathie da war, ob sie klar kommt erst wichtig wird wenn es ihrem Mann an Sex mangelt und das was er dann verändert vor allem dem Ziel geschuldet ist wieder ganz normal Sex zu haben.
Wenn ihr aufgefallen ist, dass dein Bemühen um sie und deine Lust auf Sex im direkten Zusammenhang stehen, dann kann sie sicher nicht fühlen dass du Dinge wegen ihr und eurer Beziehung zueinander veränderst, sondern nur weil du Sex vermisst und selber leidest.
Die Veränderungen passieren also weil du leidest, nicht weil sie leidet und Unterstützung braucht, du bemühst dich für dich und den Sex, aber nicht für deine Frau und deine Familie.
Manche Frauen spielen damit, nutzen den Sex um ihrem Mann das näher zu bringen was sie sonst noch brauchen und er machen sollte.
Andere finden es erschreckend, wenn sie feststellen dass ihr Seelenleben Jahre lang ignoriert wurde und es nur Beachtung findet wenn der´Sex vermisst wird und diese Beachtung nur dazu dienen soll den Sex wieder herzustellen, es vermittelt das Gefühl dass es nicht mehr um den Menschen, die Frau geht, sondern nur um ihn.
Wenn das auch noch teilweise unbewusst abläuft, dann kann sie dazu natürlich nichts sagen, manchmal schreckt auch die mögliche Reaktion des anderen ab oder der Gedanke ihn zu verletzen, so etwas zu formulieren wenn es noch formulierbar ist und natürlich der Gedanke selber nicht in der Lage zu sein "Pflichten" zu erfüllen, das ist so unangenehm dass es lieber nicht gesagt wird.
Also kann man am Anfang gar nicht gegen wirken, wenn ein Schweigen herrscht weil reden beschämend ist.
Bei euch ist so viel trocken gelegt worden, dass es natürlich extrem verletzt wenn das Wasser nur wieder fließt wenn am Ende der Sex steht.
Es sagt aus, ich unterstütze dich wo ich kann, aber nur für Sex, wenn der nicht kommt für all meine Bemühungen, dann bleibe ich nicht mehr, dann ist es mir egal, du bist mir egal außer du gibst mir was ich brauche.
Du siehst das sicher anders, meinst es anders, aber ich denke wenn die Abläufe so oder ähnlich passiert sind (weiß ich ja nicht), dann würden etliche Frauen sich selber als nichts weiter als ein Objekt empfinden, für dessen Wohl sich nur interessiert wird wenn das mit Sex vergolten wird.
Schon alleine zu unterstützen und dann enttäuscht zu sein wenn dennoch kein Sex kommt, trotz all der Mühe, das zeigt doch dass diese Unterstützung nicht stattfindet weil es um die geliebte Ehefrau geht, sondern nur weil es um das Befriedigen der eigenen Triebe geht.
Man kann das alles unter verschiedenen Sichtweisen sehen, sicher gibt es da unendlich viele Möglichkeiten, du kannst es aber nur unter deiner Sichtweise sehen und damit bleibt der Weg zu ergründen was mit ihr los ist verwehrt.
Du kannst keine Empathie für deine Frau haben, wenn du die Dinge nur von einer einzigen Warte aus betrachtest und auch nicht in Betracht ziehst dass vielleicht auch du tief verletzt hast, dass dies unterbewusst ablaufen kann, dass Kleinigkeiten und fehlende Gesten ein solches Maß annehmen können dass es eben nicht mehr reicht zu unterstützen.
Denn in deinem Denken liegt der Ball bei ihr solange sie nicht redet, dass dies nicht geht weil alles so schleichend und unterschwellig entstanden ist und deshalb einfach nicht benannt werden kann, das zählt nicht, weil es nicht nachgefühlt werden kann.
Vielleicht hast du vom Gefühl deiner Frau her, mit ihr in den vergangenen Jahren dasselbe gemacht wie sie nun deiner Meinung nach mit ihr, nur dass sie das Jahre lang ertragen hat und damit ihr Empfinden so beeinflusst wurde dass es dafür keine Worte mehr gibt.
Sie kann nur sagen was ihr anfangs fehlte, die Unterstützung, was daraus weiter resultierte kann sie nur fühlen, aber du kannst es nicht fühlen, also könnt ihr da auch nicht zusammen kommen.