Hallo liebe Leute,
ich habe den ganzen Diskussionsstrang mit Interesse gelesen, und ich habe mich gerade eben für dieses Forum extra angemeldet, um zu diesem Thema etwas beizutragen, da ich mich selbst mit diesem Thema (Frau will keinen Sex) leider auch viele Jahre auseinandersetzen musste, und das nicht nur mit einer einzigen Frau.
Ich will Euch also kurz etwas von meinen Erlebnissen uns Erfahrungen erzählen, vielleicht ist das für den einen oder anderen eine nützliche Anregung.
Kurz zu mir:
44 J., keine Kinder, unverheiratet und derzeit in Beziehung mit einer Frau, die sich in den letzten 6 Jahren mir gegenüber noch nie verweigert hat
Was ich erlebt habe:
a) Irena
Ich war 24, als ich sie kennenlernte, sie war 28 J.
Ich war damals in einer Beziehung, und Irena war damals diejenige, die sich sehr um mich bemühte und viele Monate um mich warb.
Ich verliebte mich in sie und verliess dann für sie meine Freundin, um mit ihr zusammenzusein.
Der Sex mit ihr war anfangs spannend und aufregend, sie wollte viel Sex, zudem war sie anfangs sehr initiativ, sie war auch offen für Experimente, mir ihr hatte ich z.B. das erstemal Analsex.
Mir war bewusst, dass sie eine vergleichweise bunte Vergangenheit mit einer ganzen Reihe an Männern gehabt hatte - ich erwähne das deshalb, weil dieser Punkt dann die Probleme für mich zudem massiv befeuert hat.
Also, wir sind einige Monate zusammen, und sie beginnt zunehmend, sich darüber zu beklagen, dass ich ja immerzu "immer nur Sex von ihr wolle", wir liegen im Bett, kuscheln, ich werde scharf, sie beklagt sich "kannst Du denn nicht einfach mal nur kuscheln" usw. - ich erspare Euch mal alle Details der Zurückweisungen.
Mit der Zeit verringert sich unser Sexualleben drastisch, sie verweigert sich zunehmend.
Ich führe also mit ihr Gespräche, immer wieder.
Ich versuche, sie zu verstehen, den Grund für unser Problem herauszufinden.
Sie nennt mir immer wieder andere Gründe, die bei genauerer Betrachtung nicht plausibel sind, und immer wieder steckt zwischen den Zeilen der Vorwurf, dass ich ja nur Sex wolle.
Das ist natürlich Unsinn, denn ich will ja nicht nur Sex, sondern ich bin verliebt in sie und ich liebe sie, ich unternehme viel mit ihr, ich bin freundlich und nett und verständnisvoll - und dennoch verweigert sie sich zunehmend häufiger, bis wir überhaupt kein Sexualleben mehr haben.
In mir entsteht ein Schamgefühl, dass ich sie womoglich zu sehr bedränge, ich fühle mich bald wie ein Sexmonster, das sie mit Sexwünschen ungerechtfertigterweise belästigt, und ich versuche, sie in Ruhe zu lassen, damit sie vielleicht von selbst wieder Lust empfinden kann - führt alles aber zu nichts, Sex findet kaum noch statt.
Mit der Zeit gibt es deshalb dann zunehmend Streit, von ihr kommt überhaupt keine Initiative mehr, meine Versuche weist sie zurück, zunehmend grob und rücksichtslos.
Ich bekomme das Gefühl, dass es ihr egal ist, wie ich mich fühle.
Ich fühle mich hilflos, denn alle meine Versuche, auf sie einzugehen, führen zu nichts anderem, als dass sich die Situation verfestigt.
Ich fühle mich zurückgewiesen und irgendwann auch gedemütigt - insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass sie vor unserer Beziehung ja stets sehr schnell und leichtfertig mit allen möglichen Männern ins Bett gegangen ist.
(Ein Beispiel: So hatte sie sich z.B. mal mit einem Typen über das Internet direkt in einem Hotelzimmer nur für Sex verabredet, sie kannte den Typen gar nicht persönlich und hatte mit dem zuvor auch nichtmal telefoniert, ihre Idee war damals: Einfach mal einen unbekannten Mann direkt im Hotelzimmer treffen und direkt vögeln. )
So entsteht zudem in mir das Gefühl, dass sie mir - dem Mann, den sie ja angeblich so sehr liebt, wie sie mir immer wieder sagt - all das verweigert, was sie hingegen bereitwillig zahlreichen anderen Männern vor mir bereit war zu geben - diesen Punkt empfinde ich als Zurücksetzung.
So, ich könnte hier noch seitenlang über die Frau und unsere Beziehung und ihr Verhalten mir gegenüber erzählen, und wer mehr Details will, kann gerne nachfragen.
Jetzt komme ich zum Punkt, der mich lange beschäftigt und irritiert hat:
Irgendann nach gut 2 Jahren beginne ich also, mich innerlich von ihr zu lösen - die ganzen Streits, Zurückweisungen und alle meine vergeblichen Versuche und die Phantasien über ihre wilde Vergangenheit führen dazu, dass ich mich auf andere Frauen einlasse, ich beginne Affairen mit anderen Frauen und wende mich innerlich ab.
Und nach einigen Monaten - nach einem erneuten heftigen Streit - verlasse ich sie kurz vor Weihnachten.
Dann ist weitestgehend Funkstille für 2 Monate.
Nach einer Weile sucht sie wieder aktiv Kontakt zu mir - sie erfährt von mir, dass ich jetzt mit einigen Frauen gleichzeitig Affairen / Verhältnisse habe, und ich habe kein besonders grosses Interesse mehr an ihr.
Und nun passiert das Wunder:
Sie bietet sich mir - wörtliches Zitat - als "Sexaffaire" an, will sich dauernd mit mir treffen, schreibt mir zahllose Liebesemails und will mich unbedingt zurückhaben, ich sei die Liebe ihres Lebens, sie hätte einen grossen Fehler gemacht usw.
All der Sex, den sie mir in unserer Beziehung - trotz endloser Gespräche und Bemühungen meinerseits - verweigert hat, ist auf einmal möglich, und das sogar jetzt ohne irgendwelche Bedingungen, nicht mal eine Beziehung braucht es jetzt, keine gemeinsamen Unternehmungen, und die anderen Frauen in meinem Leben sind natürlich unerfreulich, dennoch aber kein Hinderungsgrund für Sex.
Sie bietet sich mir dermaßen an, ich habe in der ersten Zeit nach der Trennung noch dreimal Sex mit ihr, dennoch interessiert sie mich nicht mehr wirklich.
Sie versucht dann, weitere zwei Jahre lang, mich zurückzugewinnen, bis sie sich endlich irgendwann auf einen anderen Mann einlaesst und sich dann plötzlich von mir abwendet.
Das ist der Punkt, den ich lange nicht verstanden habe:
Als ich mit meinem Herzen an ihr hänge und ich versuche, auf sie einzugehen, sie zu verstehen, Rücksicht auf sie zu nehmen, und zudem meine eigenen Bedürfnisse zurückstelle, will sie nicht mehr mit mir schlafen.
Erst als ich dann endlich die Nase voll habe und mich anderen Frauen zuwende und mich ihre Verrücktheiten und Bedürfnisse und auch ihre Ablehnung nicht mehr interessieren, da plötzlich wird wieder all der Sex möglich, der auch am Anfang unserer Beziehung mal möglich gewesen ist.
Ich habe viele Jahre darüber nachgedacht, und ein Gesprächs- und Beziehungstherapeut hat mir später mal erzählt, dass dieses Verhalten bei Frauen nicht selten sei.
Ich habe daraus einige Schlüsse für mich gezogen.