• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Meine Frau will keinen Sex mehr

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Ich weiß nicht genau wie ich das ich erklären soll.

Ich glaub ich nehme das in Kauf weil ich im tiefsten Inneren die Motivation habe es wieder hinzubekommen. Mich packt so derartig der Ehrgeiz wenn ich mir vorstelle das es auch wieder bessere Zeiten geben wird und ich diese durch mein Handeln selbst hervorgerufen habe.

Blöd halt nur wenn es dann nicht so kommt und ich vielleicht nicht das Problem war. Dann hab ich mein Leben dahingehend halt verspielt.

Naja ich versuche mich die letzte Zeit an die besprochenen Regeln zu halten. Falle aber immer wieder in alte Muster. Ist schon recht schwierig die eigene Komfortzone zu verlassen :(

Ich muss zugeben das ich manchmal sogar hoffe das sie mir fremd geht und mir das eines Tages mal gesteht. So richtig erklären kann ich das nicht. Vielleicht um mal eine moralisch vorteilhafte Position zu erhalten. (Oh Gott ich merke beim schreiben wie krank diese Gedanken sind)

Naja es geht wie gehabt weiter. Ich gebe mir Mühe. Vielleicht vergeblich.

Eine Mütterliche Rolle hat meine Frau mir gegenüber überhaupt nicht. Ich putze auch selbst, koche usw. Wir teilen uns da komplett rein und wenn sie nicht mehr da wäre, wäre zumindest der Haushalt das geringste Problem.

Das Leben nimmt schon manchmal echt seltsame Formen an.

Versteht mich nicht falsch, meine Probleme sind sexueller Natur. Alles andere in unserer Ehe ist nahezu Perfekt. Wir sind so dermaßen ein gutes Team das es manchmal sogar eher gruselig ist. Wie oben beschrieben. Beste Freunde, Gefährten fürs Leben... Es macht einfach Spaß mit dieser Frau und ich denke es geht ihr andersrum auch so.

Wir hatten heute 14 Jähriges. Haben uns extra frei genommen. Waren schön essen und hatten dann noch nen schönen Nachmittag im sonnigen Garten.

Sie pennt heut bei einer Arbeitskollegin und ich mache das Kind heut Abend. Wird dann schön ne Runde laufen wenn die kleine pennt und dann noch etwas Zocken.

Leben könnte so einfach sein :(
 
Vielleicht liegen wir auch alle auf dem Holzweg und es hat ganz andere Gründe.

- Hormone
- Psyche

was weiß ich.

bähhh
 
Elektraa

ich kann dir ja auch gern mal eine ausführliche Psychologische Analyse meine Frau hier rein kritzeln.

Keine Ahnung ob das was bringt aber vielleicht kann man das Thema da nochmal anders betrachten.

Es gibt eigentlich viel zu Erzählen dahingehend.
 
Hier ist aller Platz der Welt, keiner da, der was dagegen hat, wenn wir weiter raten und rätseln. Man kann weit besser raten, wenn mehrere Details rüberkommen. Liebe ist also da, ihr seid nicht insgeheim feindselig ( was man gut verbergen könnte).


Ach so, ja, zuerst einmal, Gratuliere zum Jahrestag, Wip! Zweimal sieben Jahre... Alle sieben Jahre, so sagt man, erneuert sich der Mensch irgendwie und geht in eine andere Reifephase...:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
Vielleicht liegen wir auch alle auf dem Holzweg und es hat ganz andere Gründe.

- Hormone
- Psyche

was weiß ich.

bähhh

Natürlich sind wir auf dem Holzweg, sonst wär die Lösung ja da...:):):)

Noch mal von vorne, was ist das Problem?

Es findet kein Sex statt, also kein Bussi auf den Rücken, keines auf den Bauch, keines auf den Hals, keines unter der Decke, es wird nicht nachgefühlt, ob man warme Füße hat, es wird nicht aneinandergeschmiegt und auch net hergedrückt, gestreichelt und geknutscht? Nichts von dem? Auch nicht getätschelt und gekrault? Kein Rückeneinseifen unter der Dusche? Auch das wäre schon eine Art sexuelles Ritual, wenn man sich liebevoll ineinandergräbt, das alles macht ihr nicht?
 
.....Fremdgehen gefährdet die Verbindung, die man zu seiner Familie hat, zu seiner Gruppe, zu seiner "Heimat". ...
Kann man das nicht so sagen?

Hallo lieber Weggenosse Wipii - hallo Elektra

Ein "nicht eingehen auf die Bedürfnisse des Anderen" gefährdet die Verbindung, die man zum Anderen, zu seiner Familie, zu seiner Gruppe, zu seiner "Heimat" hat.

Und dabei ist es zunächst unerheblich, aus welchen Gründen auf diese eigenen Bedürfnisse vom anderen nicht eingegangen wird - auch wenn diese Bedürfnisse sexueller Natur sind.

Ich war ja hier jetzt einige Zeit nicht mehr dabei und habe diesen Abend genutzt, um mich in Wipiis Situation ein wenig einzulesen. "Gefährded" ist die Beziehung und damit die Familie so oder so. Wipiis Frau hat aktuell so wenig Bedürfnis mit ihm zu schlafen, dass sogar das "Fremdgehen" im Raum steht. Ich könnte jetzt den Beitrag von Elektra erweitern mit der These: "...und nicht Fremdgehen sondern im sexuellen Entzug weiterleben gefährdet die psychische Gesundheit und die Familienbande von Wipii." Sind wir dann einen Schritt weiter??

Wipiis Frau ist nicht für SEIN Wohlergehen verantwortlich, sondern nur er selber - und er ist NICHT für das Wohlergehen seiner Frau verantwortlich sondern nur SIE ist für IHR eigenes Wohlergehen verantwortlich. Eine sexuelle Eskapade kann der Anfang vom Ende ihrer Beziehung sein und es kann genauso ein "katalysierendes Element" sein, um wieder auf ein gemeinsames Fahrwasser zu kommen. Und das kann auf beiden Seiten etwas auslösen. In betonhart festgefahrenen Situationen braucht es vielleicht Betonsprengstoff um wieder "in Fahrt" zu kommen.

Mein Fall ist sicherliche nicht mit dem von Wipii zu vergleichen, weil ich bin so ungefähr 2 1/2 Jahrzehnte älter, seit über 37 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit über 34 Jahren verheiratet. Und bei uns ist inzwischen einiges "geklärt". Meine Frau hat vor knapp 2 Jahren beschlossen, "dazu zu stehen, dass sie keinen Sex mehr mag" und zieht das seither konsequent durch. Ihr war bei der Entscheidung bewusst, dass es das Ende der Beziehung bedeuten kann und hat mir deshalb im "nüchternen Gespräch" das Fremdgehen freigestellt. Ich habe anfangs auch gedacht, das muss doch das Ende sein....und inzwischen stelle ich fest, es geht IHR Dimensionen besser als in den Jahren, wie sie noch nicht zu ihrer Entscheidung gestanden ist - und ich kann eine liebevolle und in einer anderen Weise "intime" (vertraute, wohlwollende) Beziehung mit ihr leben auch wenn ich meine sexuellen Bedürfnisse woanders stille oder auslebe. Sie hat mir offen gesagt, was sie nicht wissen will und wir haben seit einigen Monaten sogar schriftlich festgehalten, in welchen Grenzen ich diese "offene Beziehung" mit ihr leben möchte. Inzwischen planen und machen wir wieder gemeinsame Urlaube, unterhalten uns offener, intimer und ehrlicher als je zuvor in unserer Beziehung und wirken beide auf unsere Freunde entspannter (die keine Ahnung von der Situation haben).
Und das, obwohl meine Frau klargestellt hat, dass sie davon ausgeht, dass es zwischen uns beiden auf Dauer nicht wieder zu Sex kommen wird. Ein Wunder will sie nicht ausschliessen, sie hält es aber für nicht sehr wahrscheinlich.

Inzwischen halte ich "ungewöhnliche" und vielleicht "unmoralische" Lösungen für lebbar. Ich bin froh, dass unsere Beziehung stark genug war, um diesen vehemment brutal starken Angriff auszuhalten. Und ich freue mich auf den gemeinsamen Bretagne-Urlaub, auch wenn ich weiß, dass da "mit Sicherheit nichts läuft" - und meine Frau freut sich drauf, weil sie sicher sein kann, dass absolut nichts laufen muss und es trotzdem okay ist.

Mit "unsere Lösung" können wir inzwischen wieder so richtig gemeinsam Oma und Opa für unseren Enkel, Eltern und Schwiegerletern für unser Kinder und iher Partner sein.

Grüße vom Gucki
 
Hallo Gucki

Du hast also nicht zugeguckit(:)), wie deine Gesundheit den Bach runtergeht, du hast etwas getan, um dich zu retten, um wieder mit deinem Leben zufrieden zu sein, was du ohne aktiv werden nicht hingebracht hättest.

Entweder akzeptieren, oder aufstehen und handeln...gratuliere zu deinem Mut!

Gerade denke ich, hat das nicht auch mit Mut zu tun, wenn deine Frau mitteilt, egal, was du auch machst, ich will nicht mehr mit dir schlafen. Oft ist es ja so, dass sie ihn hinhält, so tut, als wär das eventuell noch drin und daher wartet er und wartet er und hofft er und bemüht er sich und Jahre vergehen.
Wüsste er explizit, er wartet vergeblich, dann könnte er ablassen vor dieser verschlossenen Tür zu warten und eine andere öffnen.

Würde es helfen, wenn Wipii zum Beispiel fragt, ob das immer so ist, ob sie nie wieder mit ihm Geschlechtsverkehr haben will, sie soll es sagen, dann weiß er wenigstens Bescheid.
 
Mir selbst geht es halt so, wenn ich ganz genau nachvollziehen kann, warum etwas nicht so geht, wie ich es für gut fände, dann kann ich weit leichter damit leben, als wenn ich grübeln muss darüber.
Ich kann weit leicher umschwenken, wenn ich sehe und erkenne, keine Chance mehr. Darum finde ich heucheln dermaßen gemein, man ist dann in einem ständigen Zwiespalt. Kein richtiges ja, kein richtiges nein, das macht fertig, das tut keinem gut.
 
Nein Es findet wenig bis kein Sex in der klassischen Definition statt. Also vielleicht so ca. 3-4-mal im Jahr. Wenn es dann der Fall ist passiert es meist sehr unvorhergesehen sehr schön obwohl die letzten male jedes Mal damit endeten das Sie sich über sich selbst geärgert hat es einfach nicht zum Höhepunkt zu schaffen, weil sie sich so derartig unter Druck setzt das sie sich einfach nicht gehen lassen kann (so ihre Aussage).

Das währenddessen hingegen ist sehr zufriedenstellend für uns beide. Natürlich kann ich da nur von mir reden und das sagen was Sie mir erzählt. Was davon der Wahrheit entspricht weiß nur Sie selbst jedoch glaube ich nicht das Sie lügt. Sie hätte keinen Vorteil daran in dieser Hinsicht etwas zu verschweigen oder falsche Aussagen zu treffen.

Jetzt kommt hingegen der Punkt der mich zwar beglückt aber auch verwirrt. Dass wir viel miteinander unternehmen steht ja nicht mehr im Raum. Das ist Fakt und wir haben stets Spaß miteinander jeder lacht über den anderen und es wird niemals langweilig.
Tatsächlich gibt es kaum einen Abend an dem wir getrennt ins Bett gehen. Entweder liegen vor noch vorher auf der Couch und schauen zusammen Fern und beginnen dort schon zu kuscheln oder machen das dann im Bett. Das ist einfach schon ewig so und gehört irgendwie dazu.
Ich darf ihr den Po massieren, was ich unvorstellbar liebe. Ich darf ihn dabei auch küssen. Ich fasse ihre Füße an und massiere diese ebenfalls. Genauso wie Rücken und auch die Brüste. Sie steht da unwahrscheinlich drauf kann aber, anders als ich, kaum sexuelle Lust aufbauen. Zumindest nicht genug, dass es dann zu Sex kommt.

Ich mache das ganze sehr gerne. Manchmal (nicht so häufig) frag ich Sie ob ich mir dann einen runterholen darf während ich sie anfasse. Das hat Sie so gut wie noch nie verneint. Wenn ich das tue gerate ich natürlich schnell in Ekstase und berühre Sie auch an ihrer schönsten Stelle. Stört sie nicht die Bohne. Sie ist dann voll dabei und küsst mich und ist dann auch sehr zufrieden, wenn ich fertig bin.

Das war es dann aber auch. Kein: Schatz, mach doch bei mir weiter. Kein ich bin jetzt heiß und brauch es auch. Gar nichts.

Ich finde die Zärtlichkeiten ja superschön und genieße diese ja auch jeden Abend. Und ich will auch gar nicht das es dadurch ständig zu Sex kommt. Ich kann das auch ohne den Koitus genießen. Jedoch ist irgendwann mal der Punkt wo ich eben als Mann begehrt werden möchte und auch als dieser Wahrgenommen. Und das fehlt halt leider irgendwie.

Um eure Fragen oben zu Beantworten.
Sie zu fragen das sie nie wieder mit mir Sex haben will ist Quark. Das will sie aber sie kann und will es halt grad einfach nicht. Und erzwingen oder was auch immer war noch nie ihr Ding. Ich habe ja schon geschrieben das ich mich mit ihr dahingehend schon oft unterhalten habe.
@Gucki19

Ich sehe das gaaaaaanz anders als du. Ich bin eigentlich der festen Ansicht das man Gemeinsam für das Gemeinsame Wohl verantwortlich ist.

Ich finde deinen Fall sehr Interessant, vor allem eure Lösung dazu. Und da gehört natürlich richtig viel Schneid dazu finde ich. Aber für mich wäre das keine Option. Ich bin da wohl ganz anders gestrickt.
Ich bin überhaupt nicht Prüde und natürlich schaue ich auch seit Jahren Pornos um dazu die Männlichen Bedürfnisse zu stillen. Habe auch schon an Nutten gedacht und wie das wohl wäre. Auch Besuche im Striplokal waren stets amüsant und geil. Aber: ICH WILL NUR SEX MIT MEINER EINEN FRAU. Ich will mich nicht woanders austoben.
Es gehört für mich einfach zusammen wie der Arsch auf Eimer. Natürlich ist Sex ohne Liebe möglich aber für mich in diesem Leben bisher einfach keine Option. Das würde für mich nur das Momentum befriedigen. Und ich weiß genau das ich 1 Tag danach wieder unglücklich wäre.

So. Ich hoffe das gewährt etwas mehr Einblick in meine Denkweise. Mehr zu meiner Frau schreib ich später. Da fehlt mir grad etwas die Zeit.

Und sorry für die etlichen Fehler überall.
 
Aber: ICH WILL NUR SEX MIT MEINER EINEN FRAU. Ich will mich nicht woanders austoben.

Hallo Wipii

Hätte ich Jahr(zehnt)e lang genau so unterschrieben. Wenn sie aber den Mut hat, dagegen zu setzen: Und ICH WILL ÜBERHAUPT KEINEN SEX MEHR....da muss man so oder so neu überlegen.

Wenn deine Einstellung aus dem Zitat dann bestehen bleibt, muss man entweder "die Frau auswechseln" oder mit ihr gemeinsam dauerhaft auf Sex verzichten. Will man nicht dauerhaft verzichten und sie auch nicht mit dem Hinweis auf die "gemeinsamer Verantwortung" unter Druck setzen...dann würde der "Austausch der Frau" bleiben - oder eben doch das Überdenken/Revidieren der von dir zitierten Einstellung...

Wobei ich ja geschrieben habe, dass unsere Fälle und (Lebens-)Situationen nicht bis gar nicht vergleichbar sind. Ihr habt ja recht regelmäßigen und scheinbar für beide befriedigenden Sex. Lediglich in der Häufigkeit des Koitus habt ihr unterschiedliche Bedürfnisse. Und deine Frau scheint mit der Fixierung auf ihren Höhepunkt eine gewisse Blockade aufzubauen.

Grüße vom Gucki
 
Diesen Thread (und andere) verfolge ich seit Jahren, Heute schreibe ich zum ersten Mal. Der beschriebene Problemkreis dürfte weit verbreitet sein. Lösungen sind nur schwer auszumachen. Vermutlich muß jeder, - eine Binsenweisheit- seinen eigenen Weg suchen und finden. Dennoch ist der Austausch der Argumente und der Ratschläge der von diesem Komplex Betroffenen für alle hilfreich. Meine Hochachtung gilt allen, die hier Hilfe suchen und noch mehr allen, die sich konstruktiv am Diskurs beteiligen. Insbesondere sind die Beiträge von Elektraa fast immer originell, konstruktiv und von Empathie getragen. Macht so weiter...
 
Diesen Thread (und andere) verfolge ich seit Jahren, Heute schreibe ich zum ersten Mal. Der beschriebene Problemkreis dürfte weit verbreitet sein. Lösungen sind nur schwer auszumachen. Vermutlich muß jeder, - eine Binsenweisheit- seinen eigenen Weg suchen und finden. Dennoch ist der Austausch der Argumente und der Ratschläge der von diesem Komplex Betroffenen für alle hilfreich. Meine Hochachtung gilt allen, die hier Hilfe suchen und noch mehr allen, die sich konstruktiv am Diskurs beteiligen. Insbesondere sind die Beiträge von Elektraa fast immer originell, konstruktiv und von Empathie getragen. Macht so weiter...
 
Ja Gucki19 es ist durchaus ein unterschied ob die Frau der Sache dann für immer Adios sagt. Da hast du vollkommen Recht. Ehrlich gesagt kann ich das, ohne es selbst so erlebt zu haben, einfach nicht beantworten wie ich dann reagieren würde.

Eventuelle ist dann die Tatsache dennoch aus Liebe zu seiner Frau zu stehen und sich den Sex woanders zu holen auch schon wieder ganz schön ehrenwert. Respekt dafür.

albirita Jap, da geb ich dir vollkommen Recht.

Ich fühle mich auch Grundsätzlich besser wenn ich einen Text verfasst habe und diesen hier abschicke.

Sicherlich sind diese "Probleme" in den Augen vieler eher lächerliche Kleinigkeiten während woanders in der Welt ganz andere Probleme herrschen. Doch dazu muss ich sagen das das Leidensbild dieser Sache schon ganz schön extrem ist.

Meine Stimmungsschwankungen sind brutal und ich schaffe es grade so es nicht nach außen zu tragen und es meiner Umgebung spüren zu lassen.

Von Aggression bis trauer, Unzufriedenheit und fast schon depressiven Gedanken ist alles dabei.

Und Leute ich führe ein erfolgreiches Mittelständiges Unternehmen was mein Stresslevel nicht mal annähernd so herausfordert wie dieses Thema.
 
Von Aggression bis trauer, Unzufriedenheit und fast schon depressiven Gedanken ist alles dabei.

Lieber Wipii

Deine Situation kann ich nachvollziehen und auch deine Gefühle und Gedanken, die damit verbunden sind. Ich weiß auch, dass es hilft, sich das eine oder andere anonym in einem Forum "von der Leber" zu schreiben.

In meinem Prozess habe ich ein erstes Gespräch zu unserer und meiner Situation mit einer Mitarbeiterin meiner Krankenkasse geführt. Von Ihr bekam ich den Kontakt zu einem coach, der mich seit ca einem Jahr begleitet - nicht die billigste Variante, aber als Chef eines mittelständigen Unternehmens dürften ein paar Stunden nicht das finanzielle Problem sein.

Außerdem habe ich letzten Herbst bei 6 Abenden zum Thema ACHTSAMKEIT mitgemacht. Alles zusammen hat mir schon wesentlich weitergeholfen.

Und wichtig: ich habe gelernt, für mein Wohlergehen bin ICH VERANTWORTLICH. Die Richtung "wir tragen doch gemeinsam Verantwortung füreinander. Also sorge doch dafür, dass es mir besser geht indem Du wieder so richtig mit mir schläfst" ist für mich eine massive Form des unter Druck setzens und der Gewalt. Ich sage NICHT, dass Du das tust !! Da weiß ich zu wenig oder gar nichts, wie Du deiner Frau begegnest. Ich will damit illustrieren weshalb ich denke, dass jeder für sein Wohlergehen selbst verantwortlich ist. Deine Frau kann Dir Liebe und auch körperliche Begegnung schenken....ein Geschenk aus "Verantwortung", ist das dann noch ein echtes Geschenk?

Wenn ich mir das Bedürfnis nach körperlicher Begegnung und Sex zugestehe und für mich als unabdingbar halte, damit es mir "gut geht" - dann muss ich im Gegenzug auch meiner Frau zugestehen, dass Sie ein Bedürfnis nach einem Leben ohne Sex hat und sie das (inzwischen) für sich fürunabdingbar hält. Mit "Verantwortung einzufordern" kommt man nicht weiter, nur mit Verantwortung übernehmen, und zwar für sich selber.

Ich hatte als Schlüsselerlebnis ein Gespräch während eines Mittagessens mit meiner Frau. Mir ging es wegen inzwischen monatelanger Abstinenz so richtig schlecht...und das habe ich auch nach außen getragen und im Gespräch meiner Frau gesagt, dass es mir so schlecht geht. Da hat sie gemeint, "dann tu was dagegen". Dies hat mich emotional auf die Palme gebracht und ich habe geantwortet - schon mit Nachdruck: "...ich bin nicht der Schlüssel - DU bist der Schlüssel." Vehemmenter kann man jemanden "seine Verantwortung" wohl nicht um die Ohren hauen. Um den Austausch nicht weiter eskalieren zu lassen habe ich mich zurückgezogen und mir wurde klar, wie sehr ich mit dieser Zuweisung des "Schlüssels", der Verantwortung meine Frau unter Druck gesetzt habe....und das obwohl ich mich schon seit Jahren mit gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg beschäftige. Seit dieser Szene ist mir klar, warum ich für mein Wohlergehen nur selber verantwortlich bin und zumindest den anderen nicht "dafür verantwortlich machen kann."

So ist es jetzt an Dir, für DICH und DEIN Wohlergehen zu sorgen. Welcher Weg das für dich ist musst Du leider selber rausfinden...und gegebenenfalls mit Deiner Frau besprechen/abstimmen.

Grüße vom Gucki
 
Hallo auch albirita

Ganz herzlich willkommen unter den "Schreibenden". Du bist ja noch fast ein Jahr länger angemeldet als ich. Und vielen Dank für die positive Rückmeldung.

Grüße vom gucki
 
Gucki
Da bin ich etwas anderer Meinung!
Wenn die Frau nicht nur den Sex verweigert, sondern auch jedes vernünftige Gespräch über dieses Thema, dann ist das kein Zeichen von besonderer Verantwortung für die gemeinsame Beziehung.

g.
 
Elektraa
Lieber Golem, Fremdgehen gefährdet die Verbindung, die man zu seiner Familie hat, zu seiner Gruppe, zu seiner "Heimat". Wo sollte man hinziehen, wieso alleine leben, wenn man nicht dafür geschaffen ist?
Es kann sein, dass da die Männer wesentlich mehr Sorgen haben, ( alleine überleben zu können) als Frauen, weil diese meist für alle innerhäuslichen Belange zuständig sind, also quasi der Herd sind.
Ich vermute, die Angst, ohne gemütliches Daheim zu sein ist größer, als der Wunsch nach Sex.
Kann man das nicht so sagen?

Golem, kriegst du eine Ohrfeige, wenn man dich erwischt, wie du zum Swinger schielst? Wie reagiert deine Frau dann? "Droht" sie dir etwa mit Scheidung?

Wieso droht ihr nicht mit Scheidung? Wahrscheinlich, weil sie dann grinst, wohlwissend, ihr traut euch das eh nie.

Scheidung wäre für mich in diesem Zshg. kein Thema. Was man sich gemeinsam in vielen Jahren aufgebaut hat, würde ich nicht wegen Sexunstimmigkeiten in Frage stellen.

Die Frage ist aber auch, wie lange man schon zusammen ist und wie es in der Beziehung früher einmal war. Daß gemeinsames Glück nicht 20 oder 30 Jahre unverändert anhalten kann, ist jedem klar. Auch wer jünger ist, rechnet damit. Doch auch die gemeinsamen Erinnerungen spielen eine große Rolle für das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Eine Familie ist nicht nur "Heimat", sondern legt einem auch Verantwortung auf.

Ambitionen in Richtung Swinger wären für uns nie ein Scheidungsgrund, ebensowenig die zur Sprache gebrachte Option einer "offenen Beziehung".
Doch eine solche macht doch nur Sinn, wenn man sie auch nutzen kann. Wenn die eigenen Partnerchancen dafür nicht ausreichen, braucht man keine Diskussion mit dem Partner darüber vom Zaun zu brechen.

Hinzu kommt im fortgeschrittenen Alter noch die Frage, wie lange man überhaupt aufgrund des eigenen Gesundheitszustandes noch sexuell so aktiv sein kann, daß sich "Fremdgehen" oder überhaupt eine Diskussion mit der Frau über zu wenig gemeinsamen Sex und mögliche Konsequenzen lohnt.

Doch selbst ohne dies ist die Frage des Fremdgehens für die meisten Männer, die von diesem Problem betroffen sind, unrealistisch. Männer, die es sich leisten können, gehen so oder so fremd, wenn sich ihnen die Gelegenheit dafür bietet und warten nicht erst ab, bis ihre Ehefrauen ihnen durch Sexverweigerung einen Grund dafür geben. Ist es soweit gekommen, steht die Suche nach einer außerehelichen Sexbeziehung unter keinem guten Stern mehr. Welche Frau, die etwas auf sich hält, will schon die kostenfreie Ersatznutte sein? Die wird auch irgendwann Zeit für sich einforden und nicht ewig nur für den schnellen Sex nach Feierabend bereitstehen wollen.

g.
 
Gucki
Da bin ich etwas anderer Meinung!
Wenn die Frau nicht nur den Sex verweigert, sondern auch jedes vernünftige Gespräch über dieses Thema, dann ist das kein Zeichen von besonderer Verantwortung für die gemeinsame Beziehung.
g.

Hallo Golem

Dein Beitrag irritiert mich ziemlich - Du sprichst mich mit Gucki zwar direkt an, aber bei was sind wir unterschiedlicher Meinung??
Habe ich irgenwo geschrieben, dass eine Frau, welche das Gespräch über was auch immer verveigert, "besondere Verantwortung" zeigt?? Ich habe meine Beiträge durchgelesen und finde da eigentlich nichts dazu...

Was ich geschrieben habe, dass für mein eigenes Wohlbefinden einzig und allein ich verantwortlich bin. Mache ich meine Frau dafür verantwortlich, oder "bertrage ich ihr dazu eine gemeinsame Verantwortung", dann hat sie sich in irgendeiner Weise SO zu verhalten, dass es mir gut geht.....und wenn sie sich anders verhält, dann hat nimmt sie "die Verantwortung nicht wahr. Und wenn es ihr warum auch immer dabei schlecht geht wenn sie sich so verhält dass es mir gut geht und sie sich eigentlich nicht so verhalten will?? Dann ist eben meine Schlußfolgerung, dass sie von der "Verantwortung" unter Druck gesetzt wird. Und "unter Druck setzen" ist in meinen Augen eine Form von Gewalt - und Gewalt will ich IHR gegeüber und auch anderen gegeüber nicht ausüben. Also "entlaste ich unsere Beziehung", indem ich die Verantwortung für mein Wohlergehen nicht ihr übertrage sondern selber behalte.
Meine Frau verweigert im übrigen kein Gespräch, auch nicht zum Thema Sex. Das habe ich doch auch geschrieben? Wir sind sogar soweit gegangen, dass wir den aktuellen Rahmen unserer inzwischen "offenen Beziehung" schriftlich fixiert haben. Sie hat sich entschieden, dazu zu stehen, keinen Sex mehr zu wollen und das recht deutlich kommuniziert.
Von daher kann ich deine Aussagen zur "nicht Kommunikation" und der dadurch nicht gezeigten Verantwortung gar nicht einordnen.

Gucki
 
golem;n2780016 Doch selbst ohne dies ist die Frage des Fremdgehens für die meisten Männer said:
In dieser PAUSCHALEN Aussage von Dir sind wir allerdings schon unterschiedlicher Meinung. Ich war jedenfalls über fast 3 Jahrzehnte streng monogam und habe trotzdem zu gewissen Zeiten auch deutlich mehr verdient als heute. Was verstehst Du unter "sich leisten können"?? Die Kohle zu haben ins Puff zu gehen?? "Zwei Pufftage im Monat" sind wahrscheinlich günstiger als das, was viele für Zigaretten ausgeben......

Bei deiner Ansicht zu "außerehelichen Sexbeziehung" und der "kostenfreien Ersatznutte" stimmen wir dagegen wieder ziemlich überein.

Gucki
 
Das bezog sich auch nicht auf deine Aussagen.

Im Übrigen bin ich schon der Meinung, daß in einer ehelichen Beziehung die Bereitschaft zum Sex dazugehört, ohne daß darüber diskutiert werden muß.

Dies ggfs. vom Partner einzufordern, hätte nichts mit Gewalt zu tun.

g.
 
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