• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Diagnose Schizophrenie

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"...und heute kommt es mir wie eine gewöhnliche Krankheit vor, die einfach behandelt wird"

Genau so ist es auch, Sanny.

Nur wissen das die wenigsten Leute. Leider auch Ärzte der somatischen Fächer.

Die Häufigkeit für das Auftreten psychotischer Symotome wird z.Z. bei 4 % (!) eingeschätzt.
Da aber Vorbehalte dagegen noch wie im Mittelalter bestehen, wird das Thema meist einfach ausgeblendet.
 
Und übrigens herzliche Gratulation zu Ihrer neuen Bekanntschaft.

Es ist fast ein Glücksumstand, dass ihm das bewusste Thema überhaupt nicht fremd oder gar unangenehm ist.

Vielleicht lernen Sie den betroffenen Freund auch mal kennen...
 
Ja, ich habe das bei meinem letzten Partner erlebt. Er hatte Angst vor mir nachdem ich ihm Diagnose genannt habe. Und ich hatte auch eine richtig heftige Wut in mir. Aber ich war deswegen nicht gefährlich.
Meine Freunde kannten mich schon Jahre und sie wussten, dass ich sowas schon mit 17 Jahren hatte. Sie hatten keine Sekunde Angst vor mir.
Die Leute, die mich schon viele Monate oder Jahre kannten, die hatten keine Angst vor mir. Und auch noch nach der ganzen Geschichte gelte ich als ein sehr positiver Mensch und daher hat mein Umfeld glaube ich keine Angst.
Aber es gibt ja leider wirklich Psychosekranke, die gewaltätig sind. Aber ich glaube einfach es kommt wirklich immer auf den einzelnen Fall an.
Die Leute sind doof, wenn sie alle in die gleiche Schublade stecken.
In der Psychiatrie habe ich richtig krass Irre kennen gelernt, aber auch ziemlich normale Menschen.
Daher würde ich jemanden Bekannten oder Fremden erst genau von mir erzählen, wenn ich merke, dass er tolerant ist und er mich wirklich mag und langsam genau kennt.
Also mein Treffen war locker und offen. Aber zum Ende hin sind auch so Sätze gefallen. Ja, Frauen haben immer was zu meckern. Und da hat man einfach seinen Frust gemerkt, dass er wohl noch nicht so mega erfolgreich bei einer Frau war. Und vor so Typen schrecke ich etwas zurück. Ich meinte nur, ja aber Männer meckern auch und es gibt viele komische Frauen, aber es gibt auch viele komische Männer. Also ich lege glaube ich am meisten mittlerweile auf Toleranz und Vorurteilsfreiheit wert. Klar jetzt sind mal so Sätze der Frustration gefallen. Das sagt noch nichts drüber aus, ob er generell frustriert ist. Aber wenn ich merke, dass er wieder ein grundsätzlich negativer Mensch ist, dann werde ich nichts mit ihm anfangen. Naja und man weiß auch gar nicht, wie lange diese letzte Beziehung her ist etc. Aber werde vorsichtig sein, dass ich nicht zu viel Zeit mit frustrierten Menschen verbringe, weil sie ziehen wirklich deutlich runter. Das habe ich gemerkt. Ich bin ein seehr positiver Mensch und auch schon immer so gewesen und das will ich mir unbedingt beibehalten.
Daher wird der gute erstmal beobachtet. Früher als ganz junge Frau hätte ich mich wieder ins Abenteuer gestürzt, aber heute weiß ich, dass das auch böse enden kann. Das ist das gute an schlechten Erfahrungen. Man wird einfach achtsamer und kann die Dinge schneller einschätzen.
 
Leider wurde das nichts mit der Bekanntschaft.
Ich finde man braucht auch immer ein paar Tage bis die Dinge richtig auf einen wirken. Ich fand es war ein nettes Date, sodass ich auch Lust hätte nochmal jemanden anderen zu treffen. Aber vor allem am Ende habe ich gemerkt, dass er noch ziemlich genervt von seiner letzten Beziehung war und ich weiß auch nicht, wie lange er überhaupt schon getrennt war. Naja vielleicht war das nicht der einzige Grund. Irgendwie hat es dann doch nicht so ganz gepasst.
Aber eigentlich ist es gut, dass ich mal wieder so ein Date hatte. Vielleicht ist es auch gut sich so etwas langsamer ranzutasten, ohne das groß etwas Neues passiert.

Habe jetzt ein paar schöne Geburtstage mit Freunden gefeiert und mache wieder viel Musik. Würde behaupten, dass es insgesamt ganz gut vorangeht. Gestern und heute hatte ich Probleme mit meinem PC. Und ich konnte sie zum Glück nach paar Stunden selbst lösen. Hätte gedacht, dass das eigentlich noch länger dauert, aber heute Abend geht wieder alles. Und bei solchen Erfolgserlebnissen kommt auch das Selbstbewusstsein wieder mehr und mehr zurück.

Früher hätte ich auch noch gedacht, dass das mit dem Mann nichts geworden ist, weil ich zu schlecht bin. Heute denke ich wirklich gar nicht mehr. Ich habe in der Klinik viele Vorträge zum "Umdenken" gehört und heute weiß ich, dass es einfach 1000 Gründe gibt, warum es mit dem Mann nichts geworden ist.
Ich denke eher, dass er bisher schlechte Erfahrungen gemacht hat und daher auch nicht so offen ist für was Neues. Ich meine es könnte theoretisch wirklich dran liegen, dass er mich einfach als Person abgelehnt hat. Aber das ist nur einer von den möglichen Gründen, die wahr sein könnten. Und solange ich den richtigen Grund nicht erfahre, denke ich nicht schlecht über mich. Auch einfach aus Prinzip, weil das für meine Gesundheit schlecht wäre. Ich merke wie ich gereift bin. Ich stand ja auch vor paar Monaten nochmal vor meinem Ex-Partner und als er mich beleidigt hat, habe ich einfach nur gelächelt. Früher hätte ich geweint deswegen. Es ist schon schön zu erleben, wie einen so schlimme Zeiten einfach stark machen.

MfG

Sanny
 
Momentan stimmen meine Schilddrüsenwerte nicht. Sie sind erhöht. Ich wollte fragen, ob ich da selbst etwas tun kann, um sie zu verbessern? Ich hatte das schon Mal vor ein paar Jahren, aber dann wurden die Werte wieder von alleine besser.

Mfg

Sanny
 
Ich habe nochmal nachgeguckt und ich habe ja einen TSH-Wert von 11 und bis 10 stand, dass nur 2 % davon eine wirkliche Störung entwickeln. Davor war mein Wert bei 5. Also ich denke ich mache mir einfach keine Sorgen und hoffe, dass der Wert einfach wieder runter geht und nicht weiter steigt.
 
Die Ärztin in der Praxis meinte, dass ich direkt Tabletten nehmen soll. Aber das mache ich nicht. Ich versuche es jetzt 3-4 Wochen über die Ernährung zu regeln und erst wenn dann der Wert nicht runter geht, werde ich dann wohl doch Tabletten nehmen.
Oder was meint ihr dazu?
Ich hatte schon mal erhöhte Werte, die aber von alleine wieder niedrig wurden.
Außerdem haben wohl die anderen Schilddrüsenwerte gestimmt.
Ich werde nicht direkt Tabletten nehmen, nur weil ein einziges Mal der Wert nicht ganz gestimmt hat.
Denke ich gehe dann auch sogar nochmal zu einem anderen Arzt.

MfG Sanny
 
Ich habe jetzt sehr viel Jod in den letzten Tagen zu mir genommen und gestern war ich nochmal zum Blutabnehmen und die anderen zwei Schilddrüsenwerte waren gut. Versuche es jetzt weiter über die Ernährung, auch wenn manche behaupten damit könnte man nichts auswirken.
 
Erstmal wünsche ich ein schönes Wochenende.
Ich wollte mich auch mal wieder melden und mir geht es mittlerweile echt gut.
Glaube die Panikattacken habe ich auch langsam überwunden. Jedenfalls hatte ich länger keine mehr. Aber erstmal abwarten.
Ansonsten habe ich gemerkt, dass ich wirklich verstanden habe, worauf es im Leben ankommt. Und ich glaube ich genieße die Dinge, die für andere selbstverständlich sind mehr. Ich bin morgens schon happy, wenn ich gut geschlafen habe. Bin mit den einfachen Dingen zufrieden, strampel mich nicht mehr ab, um irgendetwas krampfhaft zu erreichen. und dass man sich nicht auf Lebenspläne versteifen sollte, weil man oft keinen großen Einfluss hat. Vorallem nicht auf die Menschen um einen herum, die oft auch einen Einfluss auf dein Leben haben. Es liegt nicht immer nur an einem selbst, wenn etwas schief geht etc. Früher habe ich mich schnell schuldig gefühlt.
Und ich habe Leute erlebt in letzter Zeit, die haben mehr als ich. Die haben einen Freund, ein Auto, reisen viel, haben viel mehr Geld zur Verfügung, hatten nie wirklich Probleme. Und genau diese Menschen sind unentspannter als ich und beklagen sich mehr. Zum Beispiel ein kaputter Reifen am Auto ist da manchmal ein Weltuntergang, worüber ich fast nur noch lachen kann.
Ich bin auch gestern aus einem Streit beim Mittagessen in der Mensa geflüchtet.
Bin mittlerweile einfach nur froh, wenn alles soweit in Ordnung ist und habe keine Lust andere mit Streits fertig zumachen.

Schöne Grüße

Sanny
 
Super, da bist du weiter als die meisten.
Kann man mal sehen, auch in üblen Dingen wie Psychosen kann ein Segen liegen, wenn man ihn erkennt und zu nutzen weiß.;-)
 
Ja, heute habe ich einfach das gute Wetter genossen und ich habe vor ein paar Tagen ein Gedicht geschrieben und das heute auch vertont. Glaube ohne Kreativität und der damit verbundenen Verrücktheit hätte ich nicht so viel Spaß im Leben gehabt und hätte auch weniger Spaß weiterhin.
Es ist wirklich gut, wenn man sich einfach auf die positiven Eigenschaften konzentriert.
Die Krankheit bringt zwar auch einige negative Aspekte mit sich, aber wahrscheinlich wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin, wenn ich sie nicht hätte bzw. auch die damit verbundenen Charaktereigenschaften wie Senibilität etc.Bin eigentlich mittlerweile wieder froh, dass ich viel wahrnehme und fühle. In der Krankheitphase habe ich das ja als Belastung empfunden, dass ich so feinfühlig für Reize bin. Aber mittlerweile macht es wirklich wieder Spaß, weil man auch die positiven Gefühle mehr wahrnimmt. Dafür leider auch die negativen mehr. Aber insgesamt sehe ich meine Feinfühligkeit wieder als Stärke an.
War auch immer ein kreativer Kopf und bin froh, dass ich den heute wieder richtig gut benutzen kann. Wahrscheinlich wäre das ohne die Medikamente auch schwieriger geworden. Aber würde sagen, dass ich wieder die Alte bin und irgendwie sogar noch fröhlicher. Durch die Krankheit lernt man sich einfach selbst besser kennen und auch lieben. Ich akzeptiere meine Eigenheiten und auch meine Stärken.
 
Ich weiß nicht ob das nun alles als Beleg gelten kann, die Leute sind ja auch schon ein bissl länger tot, es sind halt Schlussfolgerungen der Überlieferungen und Goethe sowie Van Gogh dürften da durchaus ins psychiatrische Diagnosenkarusell passen.

Wenn man ein wenig schaut, wer von den heutigen Persönlichkeiten drüber spricht oder "entlarvt" wird, das sind auch meist sehr eindrucksvolle Menschen, Künstler, Denker, Visionäre........

Man ist ja nicht durchgehend irre, mehr eine Zeit lang schwer verwirrt, aber diese Zeit beschert eine Kreativität aus der man sehr lange schöpfen kann und diese Menschen werden auch gebraucht, für die Welt, vor allem um unserer selbst Willen und was macht die Gesellschaft?
Sie grenzt sie aus, die Genies deren Genius durch den Wahnsinn angetrieben wird, sie werden durch Auslese lahmgelegt bevor sie überhaupt erwachsen sind.
 
Welche bemerkenswerten Persönlichkeiten mit Schizophrenie gibt es denn heute?

Und wieso entsteht eine besondere Kreativität oft mit Krankheiten?

Also ich habe ein Gedicht geschrieben, was sehr fröhlich ist. Und dadurch befreie ich mich irgendwie selbst aus dieser dunklen Zeit. Auch mit Hobbies, wie dass ich einfach in der Sonne schwimme. Wahrscheinlich entsteht dann durch die Emotionen ein Arbeitsdrang. Man fand vielleicht manche Eindrücke und wahnhafte Ideen so eindrucksvoll, dass man sie niederschreiben und auch verarbeiten möchte? Das wäre meine Vermutung dazu.

Und warum ist man heute nicht schon weiter und sagt einfach, dass man die Menschen gut behandelt und dann ins normale Leben integriert? Will man sie eher auslesen, weil die meisten sich nicht behandeln lassen?

Ich würde lieber auch stolz dastehen und von meiner Krankheit oder auch Fanatasie erzählen, aber man weiß eben nie, wie die Menschen das auffassen.
Daher mach ich das auch nicht einfach groß öffentlich. Nur, wenn ich denke, dass die Personen Verständnis haben und ich sie besser kenne.

Schöne Grüße

Sanny
 
"Daher mach ich das auch nicht einfach groß öffentlich. Nur, wenn ich denke, dass die Personen Verständnis haben und ich sie besser kenne."

Das ist völlig richtig, Sanny.

Denn die Vorurteile in der Gesellschaft verändern sich leider sehr langsam.
Aber wenn ich längere Zeit zurück denke und die Situation mit heute vergleiche, hat sich doch schon viel getan.

Und Sie selbst, Sanny tun auch viel, damit sich die Situation weiter bessert.

Ich habe auch schon mehrfach Betroffenen genau Ihren Thread mit der positiven Entwicklung zum Lesen empfohlen, um ihnen Mut zu machen, auch selbst offensiver mit ihrem Problem umzugehen und sich nicht zu verstecken.
 
Die bekannten Leute halten es auch so, dass sie ihre Erkrankung meist verheimlichen.
Kennst du den Film "A Beautiful Mind"?
John Nash war ja eine reale Persönlichkeit, die auch noch nicht solange tot ist.
Es gibt aber sicher viele bei denen man eine psychische Erkrankung vermuten kann und Leute wie Catherine-Zita-Jones machen es auch irgendwann öffentlich.

Leider wird bei jedem schlimmen Amoklauf und anderen Gewalttaten immer als erstes überlegt ob derjenige in psychiatrischer Behandlung war und das ist es was die Leute immer wieder hören: Er hatte Depressionen, war beim Therapeuten, Psychose......
Das was die Masse mitbekommt sind immer nur die Verknüpfungen bei Verbrechen zwischen psychischer Krankheit und unglaublicher Gewalt.
Man könnte so gut darüber aufklären, aber dafür schafft unser Bildungsfernsehen keinen Platz, so etwas läuft eher Nachts und Tags mag niemand auf die 100ste Wiederholung von irgendeinem Mist verzichten, eben zu den Zeiten wo ein wenig Bildung und Aufklärung was bringen würde, aber da haben auch Sender die sich mit ihrem Bildungsauftrag brüsten zu viel Angst das gelangweilte Sofaklientel zu verschrecken.

Ich glaube die Kreativität steht in engem Zusammenhang mit den Manien, da werden Ecken des Gehirns aktiviert die bei anderen kaum genutzt werden.
 
Danke Herr Dr. Riecke für Ihre Antwort. Ich freue mich, wenn ich auch anderen weiterhelfen kann. Mir selbst wurde in der Klinik empfohlen meinen Freunden nicht von meiner Krankheit zu erzählen. Aber da ich gute Freunde habe, habe ich direkt alles erzählt. Und einige kannten meine Probleme schon aus der Kindheit. Auch als ich ein halbes Jahr wegen meiner Krankheit gefehlt habe, bin ich in meine alte Schule zurück auch wenn die Leute über mich geredet haben.
Ich wurde eigentlich nur von einer Person fies angesprochen und da habe ich dann einfach gesagt, dass etwas mit meinen Hormonen nicht gestimmt hat und ich bin weiter gegangen.
Ich hatte immer klare Ziele, egal wie sehr mir die Krankheit im Weg stand. Vielleicht habe ich manchmal zu sehr versucht eine komplett gesunde Person zu sein, aber ich denke das war besser als andersrum.

Ich habe mich ja auch damals schlecht gefühlt, weil ich mit meinem Ex-Freund nicht über diese Krankheit gesprochen habe. Das war einfach ein schräges Ende. Schwups war ich in der Psychiatrie und schwups war's das auch mit der Beziehung.
Ich bin zurück in die Uni gekehrt und hatte das Glück, dass ich noch ein Gespräch führen konnte. Ich weiß noch wie es mir eines abends so schlecht ging, dass ich mich zwei guten Freunden von ihm anvertraut hatte, die auch echt nett waren, ja irgendwie auch netter als er. Ich kannte sie vom Studium und habe gesagt ich muss mit dem Kerl reden, ob sie dem das nicht mal sagen könnten, weil er nicht auf Mails und nichts antwortet. Und dann bin ich danach, weil seine Freunde so nett waren einfach auf ihn zu gegangen, auch wenn er nicht gut reagiert hat. Aber ich wusste danach, was er denkt, warum die Beziehung zuende ist. Das hat mir geholfen damit abzuschließen. Ich habe damals gedacht, wenn ich das nicht mache, komme ich nicht weiter. Kann nicht abschließen. Auch wenn es insgesamt schon eher unangenehm war. Aber ich habe dieses Gespräch wirklich ganz dreist eingefordert und zwar nur, weil ich mir sicher war, dass es mir danach langfristig besser geht und ich endlich mit allem abschließen kann. Und ich blicke heute drauf zurück und denke mir, was er da für einen Schwachsinn geredet hat und ich dann wirklich froh war ihn los zu sein. Das war vorher nicht der Fall. Da habe ich noch getrauert.

Ich will damit auch einfach sagen, dass es ein total heftiges Gefühl ist, wenn man wie von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen wird in der Psychiatrie sitzt. Das geht toootal schnell. Aber sich dann da wieder rauskämpfen ins normale Leben das geht nur step by step und kommt einem seeeeehr lange und mühseelig vor. Dann muss man sich so Hilfsmaßnahmen überlegen, Bücher lesen, zum Therapeuten, in Foren schreiben etc. Und dann ist man zurück in der Welt und redet mit Menschen, die sich noch gar nicht mit so Themen wie Psychiatrie befasst haben und man denkt sich teilweise, ok ihr habt keine Ahnung. Dann denkst du einfach die anderen Menschen sind stehen geblieben und du bist weiter gekommen und dann merkst du, dass du wieder im Leben drin bist und sogar gewachsen.

Oh, das erinnert mich an Mariah Carey. Also ich liebe sie seitdem ich ein Kind bin. Und sie hat vor paar Monaten auch erst öffentlich gemacht, dass sie eine bipolare Störung hat. Und ich denke mir manchmal auch: Was wäre die Welt ohne ihre Lieder? Was ist, wenn man so Leute mithilfe von Gentests "austreibt"?
Es ist denke ich wie überall. Es gibt wahnsinnig gute Leute mit so Krankheiten und dann gibt es aber auch gefährliche und bösartige. Aber man kann nicht einfach behaupten alle psychisch Kranken sind so oder so.

Also ich hatte auch einen Freund aus der Tagesklinik, der immer ein Buch schreiben wollte und er hat wirklich gute Zeilen geschrieben, die aber immer tieeeftraurig waren. Manchmal denke ich mir dann. Vielleicht ist es dann doch besser auch mal manisch zu sein. Also manisch-depressiv. Nur depressiv das muss ja schlimm sein.

Schöne Grüße

Sanny
 
Achso und ich weiß, dass ich in meiner Schulzeit vor der ersten Psychose total viel Energie hatte. Ich glaube das war auch eine Manie. Ich habe wirklich mehr geleistet als jeder andere in der Schule. Ich hatte ein sehr gutes Zeugnis, war sehr gut im Mathewettbewerb etc. und habe mich einfach hervorragend gefühlt. Ich denke so ging es einer Mariah Carey auch vor ihrem Zusammenbruch, auch wenn das noch mal ne andere Dimension bei ihr ist. Und dann denkt man plötzlich über sich nach und versucht normal zu werden. So war das jedenfalls bei mir. Ich habe dann gelernt, dass man nicht sooooooo viel an sich arbeiten sollte, um perfekt zu sein.
Und die zweite Psychose war eher deswegen veranlasst, weil ich mit den falschen Menschen zusammen war und mich nicht abgrenzen konnte, obwohl ich es irgendwie besser hätte wissen können.
Und da habe ich nochmal gelernt, dass man wirklich auf sich aufpassen muss und es auch schlechte Menschen gibt, die einfach sehen wollen, dass du fertig und am Ende bist.
Denke das sind einfach Stressfaktoren, die dazu beigetragen haben, wenn auch nicht der alleinige Grund oder der Grund.

Schönen Abend,

Sanny
 
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