Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe, es geht Euch gut!
Bei mir ist das Befinden analog zur Lebenssituation und zum Sturmtief seit Vollmond... ich kämpfe dagegen, mich davon überwältigen zu lassen

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Viel zuviel zu tun: Umzugsorga (Schlüsselübergabe 28.2., neuer Boden 1. - 2.3., dann die Kisten zuerst, dann am 3. Kleiderschankmontage, am 4.3. der ganze Rest...habe meine Sachen, die noch übrig sind, an 3 Orten verteilt, vieles muss auch erneut beschafft werden), letzte mündliche Prüfung muss vorbereitet werden (Thesenpapier ist Ende März fällig), Masterarbeit muss vorbereitet werden, dazwischen weitere Arbeitsprojekte, die angegangen werden wollen... und wenn ich gleichzeitig Glück und Pech habe, hab ich im März vielleicht auch schon einen Job.
V. hat für kommenden Dienstag einen Termin beim Scheidungsanwalt gemacht, ohne den vorher mit mir abzustimmen. Ich wollte ihn bitten, bis April zu warten, aber dann hab ich mich irgendwie davon überzeugt, dass ich mir das jetzt auch noch aufbürden muss (weil... ich "schuld" bin?) und ehrlich gesagt, es ist eine emotionale Zerreißprobe. Ich räume immer noch mit V. die Reste der Wohnung aus und packe alles zusammen, und es ist jedesmal eine Stimmung wie Aprilwetter zwischen uns.
Freitag war es mal wieder so weit und abends kam dann KF und die Nacht war mal wieder schlaflos für mich, aber nicht aus Gründen zügelloser Lustbefriedigung... am nächsten Tag war ich erledigt, körperlich wg. Schlafmangel (war nicht die erste Nacht in der Woche) und emotional wg. dieser Ablehnung, denn so hab ich es empfunden. Diesmal konnte er auch nicht akute Überarbeitung anbringen. Er ist einfach nur "müde", aber das ist ein Allgemeinzustand bei hm geworden. Und ich bin am Abend irgendwie fast zusammengebrochen, konnte nicht mehr aufhören zu heulen angesichts meiner Gesamtsituation. Leider ist das vor KF geschehen. Seine Versuche, mich zu trösten, haben nix genützt. Bin trotzdem mit zu ihm gefahren, obwohl ich nicht sicher war, ob das eine gute Idee wäre. Die Nacht war jedenfalls wie die vorige, und das hat mir wirklich den Rest gegeben. Immerhin hat er mich an dem Tag zum Sport gefahren. Zum Fitnessclub bin ich sonst 3-5x/Woche trainieren gegangen, aber seit ich weggezogen bin, bin ich fast 1h unterwegs für 1 Weg und entsprechend selten hab ich das Training geschafft. Das ist aber für meinen mentalen Zustand ein Muss, dass ich meinen Körper regelmässig trainiere, sonst hänge ich noch mehr durch...
KF "funktioniert" auch nicht als Bewältigungsstrategie nach meinem Motto "Sex and Art and Exercise is all I need"). Er will das wohl auch gar nicht. Hat selber genug Stress mit seiner aktuellen Situation, die ich hier aber nicht ausbreiten möchte.
Mir kommt es vor, als herrsche zwischen uns etwas wie "Bestrafung durch Selbstbestrafung" - er verweigert sich ja geradezu, und er hat auch wieder angefangen zu rauchen. Beides lebensverneinende Verhaltensformen. Diese Perspektive hab ich ihm auch mitgeteilt, nicht als Vorwurf, sondern als Feststellung meinerseits.
Und ich frage mich, warum ich nicht einfach Schluss mache, denn in weniger als 1 Jahr hat er nun diese Verhaltensweisen angenommen, die für völlig inakzeptabel sind, und das hab ich ihm auch mehrfach zu verstehen gegeben.
Ist es von meiner Seite womöglich eine Form der Selbstbestrafung durch das Festhalten an dieser Beziehung zu ihm? Ich frage mich, was da noch für Lektionen/Erkenntnisse möglich sein können. Wir kommen aus völlig verschiedenen Welten. Es gibt natürlich auch Gemeinsamkeiten, und ich begehre ihn (und er mich angeblich ja auch), aber warum zum Teufel bleibe auf dieser mikrigen Basis in dieser Beziehung? Wozu soll das noch gut sein?
Eskapismus? Irgendwas nach dem Motto "Die Hoffnung stirbt zuletzt"?
Nach stundenlanger Diskussion und einer Art Motivationsrede meinerseits hatten wir dann eine Runde ziemlich wilden Sex. Aber irgendwie fühlt sich das alles deshalb noch lange nicht "richtig" an. Wir sind dann wieder eingeschlafen, nach dem Frühstück (das wir erst am Nachmittag genommen haben) meinte er dann, er müsse erstmal alles sacken lassen, was ich ihm da in den letzten Tagen an den Kopf geworfen hätte, und er würde mich deshalb gerne jetzt heimbringen. Ok, ich hatte nun auch mehr nicht so ein Riesenbedürfnis nach seiner Nähe, es sei denn, wir hätten das Gespräch fortgesetzt, aber dazu war er ja nicht bereit. Aber ich habe ein Riesenbedürfnis nach Klarheit. Ob die von ihm kommt oder von mir selber durch Gespräche mit ihm oder woher auch immer (von euch?), ich brauche sie dringender als irgendetwas anderes.
Klarheit darüber, was ich wirklich brauche und was am besten für alle ist - sowohl in meinen zwischenmännlichen Beziehungen als auch beruflich. Wo bestrafe/betrüge ich mich selbst? Und damit sicher auch andere.
Klarheit darüber, was möglich ist, wie ich meine Ziele erreiche, auch wenn es der Welt egal ist, ob ich das schaffe oder nicht. Wie ich mein Selbstwertgefühl verbessere und meine innere Instabilität durch gute Balance ersetze.
Ich denke, wenn ich das schaffe, bin ich auch für andere hilfreich(er). Auch, wenn das nicht mein Hauptanliegen sein sollte. Aber letztlich stehen wir ja immer im Zusammenspiel mit unserem sozialen Umfeld, also wird alles auch irgendwie weitergegeben und ggfs. transformiert.
Ich brauche Klarheit, innere Stabilität und innere Ruhe, damit ich mich wieder auf mein Studium konzentrieren kann. Viel Zeit hab ich nicht mehr für das Thesenpapier, der Umzug wird ne Menge Zeit davon kosten bzw. tut er das längst. KF unterstützt mich hier und da, aber wirklich viel abnehmen kann er mir nicht und ich hab auch keine Lust, ihn dauernd zu bitten. Ich habe also wirklich vieles und viele zu koordinieren und das nimmt natürlich auch meine Denkkapazitäten in Anspruch, da kann ich nicht nebenher mal eben was sonderlich Kreatives aus dem Ärmel schütteln zu meinem Prüfungsthema.
Tja - wie schaffe ich das nur alles??? Habt Ihr Anregungen?
Ich wünsch euch was
GLG
V