Huhu liebe Elektraa,
ja, das wäre mal interessant, sich so zu verirren, dass man nicht mehr zu den alten Wegen zurückfindet... aber würde man sich damit besser fühlen?
Da ich mich ja gegen einen Ausstieg aus dieser Gesellschaft entschieden habe, muss ich mich jetzt innerhalb durchkämpfen. Wohngeldantrag, Vermögensauskünfte, Schufa-Auskünfte, nackig machen muss ich mich, wenn ich nicht bald nackig (= ohne Geld) dastehen will... Job hab ich (noch) nicht, ausreichend große Wohnung hab ich (noch) nicht, Lager für Möbel mit Inhalt ist kurzfristig kaum zu finden und bis Ende Februar müssen meine Sachen aus der "Schmiede" raus sein.
Daneben hab ich noch 1 letzte wichtige Prüfung zu bestehen und eigentlich wollte ich die ganze Zeit schon an meiner Masterarbeit arbeiten, aber ich kann mich vor lauter Stress mit diesem aktuellen Lebenszustand und all dem, was da zu managen ist, gar nicht darauf konzentrieren - hab meinen Entwurf schon vorgestellt, mein Prof meine nur "ne, muss komplett überarbeitet werden"... und er hat auch recht!
Ich brauch mal das Gefühl, dass ich an einem Ort ein paar Monate ungestört sein kann, ein halbes Jahr eigentlich oder besser noch länger. Zeit für mein Studium und den Abschluss. Ab sofort und nicht erst mittendrin in meiner Prüfungsphase. Meine letzte Prüfung wird im Februar/März sein, da brauch ich vorher wirklich nicht noch nen Umzug und auch keinen stressigen Job mit womöglich langen Pendelzeiten. Ein Job, der was mit meiner Forschung zu tun hat, wäre mir natürlich hochwillkommen. Ich hab wieder Bewerbungen rausgeschickt, aber ob da dieses Jahr noch Entscheidungen fallen, weiß kein Mensch.
Am 18.12. "wollte" ich mir die 2. Impfung holen, weil davon auszugehen ist, dass ich ohne 2G in dieser Gesellschaft unter-G. haha. Auch wenn das gesünder für mich wäre, wäre es das gleichzeitig eben nicht, denn kein Mensch ist eine Insel.
V. findet meine Entscheidungen alle falsch, meint, ich hätte in Ruhe meinen Master abschließen sollen, mit ihm zusammen in der Schmiede wohnen bleiben... klar, da hätte ich "Ruhe" gehabt... vielleicht, wenn ich KF aufgegeben hätte, damit V. klarkommt. Üble Verstrickungen wären das gewesen. Ich wäre unglücklich geworden. Muss man immer ein Glück opfern, um ein anderes zu erreichen? Ich glaube nicht und versuche jetzt, anders vorzugehen und darum zu kämpfen.
V. hat seine Traumwohnung gefunden, ein Loft in der Mitte von Nirgendwo. Ich war gestern mit ihm da, er hat den Mietvertrag unterschrieben. Schöne Räumlichkeiten, aber ich würde da nicht wohnen wollen. Ohne Auto ist man da verloren. Und die einzige Kultur in der Nähe ist Agrikultur. Aber nette Nachbarn und Vermieter, die haben auch einen Hund. Mit dem waren wir gestern da in der Pampa noch spazieren. Im Januar will V. seine Sachen in die neue Wohnung bringen, er hat mir Lagerraum in seiner Garage angeboten. Aber ich möchte das lieber nicht, denn ich hätte keine Chance, an die Sachen dranzukommen ohne ihn und ich brauche Zugriff. Außerdem wären wir dann weiterhin so verwickelt. Das ist nicht gut.
Gerade hatte ich die Idee, meine aktuellen Vermieter (die ich wirklich super finde!) mal zu fragen, ob ich ihren ex Kohlekellerraum anmieten könnte, um meine Sachen unterzustellen. Ich geh nachher mal runter in den Keller und stell da mein Hygrometer auf... vielleicht wäre das wirklich eine Möglichkeit für mich, wenn die beiden mitmachen...
Alle, die das lesen - drückt mir bitte die Daumen! Und wünscht mir Glück bei der Jobsuche! Ich bin immer noch dabei, eine Bewerbung an der Uni, auf die ich seit September keine Antwort bekommen habe, zu tracken und zu hören, ob/was daraus wird. Ist kein Traumjob, aber vielleicht doch... Sekretariatstätigkeit im Institut für Anglistik in Teilzeit...
GLG
V