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Wie mit dem Partner umgehen? (Missbrauch, eigene pädophile Neigungen etc.)

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Haedilia

New member
Hallo,

ich habe zu dem Thema bereits einen Thread im Forum für Sexualität erstellt, weil ich mir zuerst nicht sicher war ob ich besser hier oder im anderen Forum fragen sollte, deshalb wäre ich Ihnen für Ihren Rat ebenfalls dankbar. (bei Interesse einfach auf meinem Profil nachschauen)

Ich würde vor allem gerne wissen wie ich mich meinem Partner gegenüber verhalten sollte. Er lässt sich z.B nicht gerne anfassen oder küssen, was ich angesichts dessen was ihm als Kind passiert ist natürlich nachvollziehen kann, dennoch gehört das meiner Meinung nach ja zu einer gesunden Partnerschaft dazu und ich bin jemand die sehr viel Nähe und Zuwendung braucht. Er fässt mich schon an, aber mir fehlt es eben auch ihn zu berühren und ihm meine Zuneigung auf diese Art zu zeigen.

Wird es mit der Zeit besser werden, wenn wir es langsam angehen oder hilft da letzten Endes nur die Therapie um sein Trauma zu bewältigen? Wir sind auch nicht erst seit kurzem zusammen, sondern schon 3 Jahre. Bisher hat sich daran nicht viel geändert, eher im Gegenteil. Ihm scheint es nur noch unangenehmer zu werden.

Mit meinen eigenen Neigungen halte ich mich ihm gegenüber meist zurück, auch wenn er mich dafür nicht verurteilt, kann er nicht gut damit umgehen und ich denke er weiß selbst nicht wie er darauf reagieren soll. Aber ich fühle mich damit oft ziemlich alleine gelassen.

Trennung kommt für uns beide nicht in Frage, für uns ist klar, dass wir das irgendwie gemeinsam schaffen werden. Die Frage ist nur wie.
 
Ich glaube das einzige was hilft, ist wenn er selber das Bedürfnis hat und sich überwindet.
Dadurch erfährt er auch die positiven Empfindungen von Nähe, merkt dass nichts schlimmes passiert und kann sich dementsprechend immer weiter annähern.
Dieses Bedürfnis kann sein eigenes sein, oder der Wunsch dir die Sehnsucht danach zu erfüllen.

Ob er das von sich aus tut, oder mit Hilfe einer Therapie, hängt von seinem Empfinden ab und seinem Antrieb in dieser Sache etwas ändern zu wollen.
Wenn er allerdings nichts vermisst, nur großen Widerwillen verspürt und sich auch nicht damit befassen mag um dir entgegen zu kommen, dann wird weder eine Therapie noch Eigeninitiative etwas daran ändern.
Das es ihm mit der Zeit eher unangenehmer wird, wird wohl auch nicht die Impulse bringen die zur Annäherung nötig sind.
Es ist quasi ein Abwägen, wenn das Überwinden für ihn schlimmer ist als das Aushalten dieser Situation, dann gewinnt meist das Aushalten.

Was sagt er denn dazu, möchte er gerne mehr Nähe, mag er das Thema eher gar nicht angehen, will er lieber damit in Ruhe gelassen werden?
 
Danke für deine Antwort.

Er überwindet sich manchmal, macht dabei aber meist eher einen "Deal" mit mir. z.B, ich darf ihn jetzt einmal knuddeln und dafür lasse ich ihn den Rest des Tages damit in Ruhe oder ich mache etwas im Haushalt dafür, bringe ihm etwas vom Einkaufen mit oder er krault mich stattdessen etc. Er duldet es sozusagen bloß, empfindet es aber als unangenehm.

Ab und zu kommt er aber auch mal von sich aus auf mich zu, wenn ich ihn mal etwas länger nicht darauf angesprochen oder ihn einfach geküsst habe, dann fehlt ihm das. Er selbst sagt, dass er schon gerne Nähe will und man merkt ihm auch an, dass er eigentlich ein ebenso liebesbedürftiger Mensch ist, aber wenn die Nähe dann da ist hält er sie kaum aus. Am liebsten mag er es, wenn ich bloß neben ihm liege, aber ihn nicht anfasse.
 
Dass er schmust um dann für den Rest des Tages davon verschont zu bleiben kann ich nachvollziehen.
Dass er schmust, für die Abnahme von Wegen, oder das Mitbringen von etwas um sich den Weg zu sparen, das kann ich ich allerdings nicht nachvollziehen.
Bei letzterem kann die Abneigung so groß nicht sein, er setzt das Kuscheln ja gezielt ein und für mein Gefühl widerspricht das einer wirklichen Abneigung, die kaum zu überwinden ist.
Das hört sich für mich eher so an, als würde er es als Mittel einsetzen, um sich den ein oder anderen Weg zu ersparen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass jemand der Nähe kaum ertragen kann, für ein paar Einkäufe den Schalter eben mal kurz umlegt.
Es hört sich eher so an als würde er Nähe nicht unbedingt brauchen und nur geben wenn es auch ihm was gibt, oder er dann doch mal ein Bedürfnis hat.

An deiner Stelle würde ich auf solche Deals verzichten, einmal ist es ein schlechter Deal wenn er nur kuschelt um dann seine Ruhe zu haben und zum anderen ist es noch ein schlechterer Deal wenn Kuscheln immer in Verbindung mit einer Gegenleistung steht.

Da er auch von selber kommt, wenn ihm danach ist, würde ich darauf bauen dass er vielleicht öfter von selber kommt, wenn es keine Deals mehr gibt und er wirklich von sich aus kuscheln möchte.
Er sollte doch eher um seinet oder deinetwillen kuscheln wollen und nicht um sich damit etwas zu verdienen, ich glaube das bringt auch die Motivation in eine Schiene, die er dann nicht mehr so einfach verlassen kann.
Die Gründe dafür verschieben sich, sind nicht jene weshalb man Nähe suchen sollte, sondern mit Ansinnen verknüpft die mit wirklicher Nähe nichts mehr zu tun haben.
Da wird eine Konditionierung geschaffen die das eigentliche Problem nicht löst, aller höchstens ein wenig übertüncht, was dann die Möglichkeiten zu einer normalen Kuschelkultur zu finden in noch weitere Ferne rückt.
 
Weißt du an was mich das ein wenig erinnert?
Dein Freund hat ja anscheinend Missbrauchserfahrungen?
Dort gibt es ähnliche Mechanismen, manchmal wird von dem Opfern etwas gegeben, um dann Ruhe zu haben und manchmal gibt es danach eine Belohnung.

Vielleicht geht er mit dem Schmusen so um, wie er es gelernt hat, erfahren hat, als Opfer.
Das wäre natürlich kontraproduktiv, für euch beide, deshalb sollte nur "gesundes" Schmusen stattfinden, aus freiem Willen und ohne einen Lohn, denn das Kuscheln und die Nähe zu dir, sollte der Lohn sein der angestrebt wird.
Es sollte aber nicht so stattfinden, wie er es möglicherweise mit Nötigung gelernt hatte und nun einfach so weiter führt.
Dann würdet ihr eine ungesunde Konditionierung aufrecht erhalten und ihm neue und positive Erfahrungen verwehren, weil einfach nur das gemacht wird was auch früher schon so stattgefunden hat.
Er stellt dich zufrieden, bekommt seine Belohnung und mag eigentlich gar nicht kuscheln, setzt es einfach nur ein, als eine Währung die nun mal gezahlt werden muss in einer Beziehung und dann erhält er dafür auch noch eine Entschädigung.
 
Ich hätte dazu vielleicht sagen sollen, dass er ähnliche Erkrankungen wie ich hat. Depressionen, Soziale Phobie und Agoraphobie. Deshalb die Sache mit dem "Weg sparen", da uns beiden das nicht leicht fällt. Ich denke manchmal wäre das für ihn schwieriger als kurzen körperlichen Kontakt über sich ergehen zu lassen. Aber ich verstehe, dass das nicht Sinn der Sache sein kann, mir fällt es nur verdammt schwer darauf zu verzichten und zu hoffen, dass er es von sich aus macht.
 
Weißt du an was mich das ein wenig erinnert?
Dein Freund hat ja anscheinend Missbrauchserfahrungen?
Dort gibt es ähnliche Mechanismen, manchmal wird von dem Opfern etwas gegeben, um dann Ruhe zu haben und manchmal gibt es danach eine Belohnung.

Vielleicht geht er mit dem Schmusen so um, wie er es gelernt hat, erfahren hat, als Opfer.
Das wäre natürlich kontraproduktiv, für euch beide, deshalb sollte nur "gesundes" Schmusen stattfinden, aus freiem Willen und ohne einen Lohn, denn das Kuscheln und die Nähe zu dir, sollte der Lohn sein der angestrebt wird.
Es sollte aber nicht so stattfinden, wie er es möglicherweise mit Nötigung gelernt hatte und nun einfach so weiter führt.
Dann würdet ihr eine ungesunde Konditionierung aufrecht erhalten und ihm neue und positive Erfahrungen verwehren, weil einfach nur das gemacht wird was auch früher schon so stattgefunden hat.
Er stellt dich zufrieden, bekommt seine Belohnung und mag eigentlich gar nicht kuscheln, setzt es einfach nur ein, als eine Währung die nun mal gezahlt werden muss in einer Beziehung und dann erhält er dafür auch noch eine Entschädigung.

Ja, da stimme ich dir vollkommen zu, daran habe ich auch schon gedacht. Ob es bei ihm damals so war kann ich nicht sagen, weil er kaum darüber spricht. Soweit ich weiß ging es ihm früher aber eher darum überhaupt Zuwendung zu bekommen, er bekam ansonsten von seinen Eltern so gut wie gar keine. Er sagt selbst er kennt das gar nicht, auch so normale Berührungen nicht. Also eigentlich erst durch mich.
 
Ich musste bei deinen Beiträgen vor allem daran denken, dass Kinder die regelmäßigem Missbrauch ausgesetzt sind, zum Schutz der Seele auch ungewöhnliche Strategien entwickeln können.

Z.B. dass sie die Initiative ergreifen, das Beste für sich herausziehen, durchaus auch Nähe, oder Belohnung, ein freundlicheres Verhaltend es Täters im Alltag, Zuwendung, wahrgenommen zu werden.
Vor allem aber haben sie gelernt dass es schneller vorbei ist wenn sie tun was erwartet wird und weniger Gewalt angewendet wird, es ist also ein Mittel zum Selbstschutz.
Es ist so gesehen auch ein Deal, das Kind bemerkt dass es da nicht raus kommt, keine Chance hat, vermeidet durch ein Entgegenkommen Gewalt und Ablehnung, kann vielleicht sogar etwas fordern das während der Zeit zwischen dem Missbrauch verdrängen hilft, oder das Ego bei anderen etwas aufwertet.
Es ist ein sich Ergeben ins Unvermeidliche, mit viel Verdrängung und das zu tun was die ganze Sache am erträglichsten macht.
Das nehmen sogar manche Täter als Rechtfertigung, auch vor sich selber.
Nach dem Motto, das Kind wurde ja auch selber aktiv und ich kann doch nichts, bin auch nur ein Mensch der darauf reagiert, es hat darauf angelegt mich zu erregen.
Dabei wurde dieses Programm aus der Not geboren, vom Täter eingepflanzt durch das Brechen der Seele.

Das was er zur Begründung sagt, dass er bei dem Missbrauch selber Nähe gesucht hat, ist meiner Meinung nach nicht besonders aussagekräftig.
Fast alle Kinder suchen Nähe und Zuwendung, das wird vom Täter genutzt und so wird dem Kind eine Mitschuld suggeriert die davon abhält das Ganze aufzuarbeiten, dadurch entsteht die Scham und kann auch verhindern dass sich Kinder jemanden anvertrauen.
Dabei hat derjenige ein Grundbedürfnis schamlos für sich ausgenutzt, etwas das alle Kinder suchen und brauchen, aber durch die Verbindung mit dem Tun entsteht die eigene Schuld.

Das muss natürlich nicht auf deinen Freund zutreffen, es könnte aber erklären warum er solche Deals mit dir macht.

Vielleicht hat dein Freund mehr Angst vorm einkaufen gehen, als vor der Nähe mit dir (was ja auch wieder von seinem Vertrauen zu dir zeugt), greift aber trotzdem auf alt bewährte Mechanismen zurück.
Es wäre auch dann ein fauler Kompromiss, er vermeidet den größeren Druck, indem er dem kleineren Übel nachgibt.
Lieber ihm auch so was mitbringen, kein Schmusen einfordern und aufs Kuscheln verzichten, als beides miteinander zu verknüpfen.
Nähe sollte nur stattfinden wenn die Ambitionen auch die richtigen sind, nicht um sich etwas zu ersparen oder Druck zu vermeiden.
Davon hast du auch nichts, von Umarmungen bei denen du weißt dass sie nicht von Herzen kommen.
 
Ich habe mir das was du mir geraten hast zu Herzen genommen und vorhin sogar angewendet, als er mir einen Deal vorschlagen wollte. Ich habe ihm gesagt, dass es nicht gesund für ihn ist, wenn wir das so machen. Er war erst recht still, stimmte mir dann aber zu. Ich denke das ist ein guter Weg wie ich das Problem von meiner Seite aus angehen kann, den Rest muss er selbst tun.

Ich weiß um diese Schutzmechanismen, einiges davon habe ich meinem Partner auch schon oft gesagt. z.B, dass es völlig normal ist, dass ein Kind die Nähe und Liebe seiner Eltern sucht, auch wenn es weiß, was dann passiert. Dass es nicht seine Schuld ist und er sich nicht schämen braucht. Aber ich denke dieses festgesetzte Denken kann er nur mit Hilfe von außen irgendwann gänzlich ablegen.

Ich bin auch sehr froh darüber, dass er mir so vertraut. Wir hatten es beide nicht leicht im Leben, aber ich glaube, dass wir uns gegenseitig Halt geben können.
 
Für mich war und ist es immer ein Problem wenn mir Menschen zu nahe kommen.
Im Freundeskreis war das natürlich nicht zu verbergen, die haben irgendwann gecheckt dass ich nicht so auf Umarmungen zu Geburtstagen und Jahreswechseln stehe.
Die haben es aber trotzdem gemacht und gefühlt intensiver als bei anderen, vielleicht ein Versuch der Umerziehung.
Irgendwann habe ich es einfach so hin genommen, danach ging es zum gemütlichen Teil über, was dann die Aussicht der Belohnung war.
Sozusagen: Willst du mit den Leuten feiern, dann musst du da durch, oder ganz weg bleiben".
Ich nehme es immer noch hin, selbst bei relativ fremden Menschen kann man sich deren Küsschen links und rechts und Umarmungsbedürfnis ja nicht immer erwehren.
Es war und ist sozusagen auch ein Deal, vorbei ziehen lassen und dann kannst du entspannen.
Es hat aber nichts verändert, das darauf Einlassen, außer dass ich damit etwas gelassener umgehen kann.
Das Genießen oder schön finden von solch "Überfällen und Forderungen", die ja dem Bedürfnis der anderen entsprechen, nicht meinem eigenen, ist weiterhin ausgeblieben.
Man muss es schon selber wollen, selber ein Bedürfnis haben den anderen in den Arm zu nehmen, sei es nun weil man die Nähe selber vermisst oder weil man möchte dass sich der andere wohl fühlt.
Nur mit einem guten Grund kann Überwindung zur Nähe etwas positives bewirken, ein Grund den man in seinem Herzen spürt, ein Deal um etwas anderes zu vermeiden taugt meiner Meinung nach nicht dazu.

IEr war erst recht still, stimmte mir dann aber zu. Ich denke das ist ein guter Weg wie ich das Problem von meiner Seite aus angehen kann, den Rest muss er selbst tun.

Ich kann mir vorstellen, dass er durch den Deal auch vor sich selber sagen konnte: Ich habe meine Schuldigkeit getan, sie bekommt etwas Nähe und ich meine Ruhe".
Durch das beenden der Deals muss er sich zwangsläufig wieder mehr mit seinen und deinen Bedürfnissen auseinandersetzen und nur mit dieser Auseinandersetzung, die ja vorher gar nicht stattfand, kann sich etwas verändern.
 
LIebe Haedilia, was Ihr unbedingt machen solltet, ist das Ihr offen über die Probleme und den Sex sprecht. Meine Frau hatte früher ein ähnliches Problem wie Ihr Beide, aber nachdem wir Beide zusammengekommen sind, habe ich mit Ihr offen über Sex gesprochen, was Sie bis dahin nicht kannte. Heute sind wir 11 Jahre verheiratet, haben wunderschönen Sex, Sie spricht alles an, was Sie möchte, so dass beide Seiten davon profitieren. Aber beide Seiten müssen sich öffnen und darüber sprechen, denn von selbst wird es nicht funktionieren. LG Dieter
 
"Er lässt sich z.B nicht gerne anfassen oder küssen, was ich angesichts dessen was ihm als Kind passiert ist natürlich nachvollziehen kann,"

Was hat Ihr Partner denn für ein Frauenbild? Sehr weiblich, oder eher androgyn?

Und entsprechen Sie überhaupt seiner Idealvorstellung?

Ich habe Ihre Beiträge im Sexualforum gelesen und finde sie zur Einschätzung der Gesamtsituation sehr wichtig.
Aber ich fand keinen Hinweis auf die MIssbrauchsmodalitäten Ihres Partners. Doch diese sind für Ihre Fragestellung unverzichtbar.

Wissen Sie wirklich nichts darüber?
 
... ich finde es auffällig, dass jemand mit Missbrauchserfahrung in der Kindheit ausgerechnet mit jemandem zusammen ist, der bzw. die quasi von (der Vorstellung von) Kindesmissbrauch erregt wird. Das wäre allerdings sehr interessant zu erfahren, ob der Partner von einer pädophilen Person missbraucht wurde und was ihm dabei widerfahren ist.
Vielleicht könnt ihr was voneinander lernen, vielleicht solltet ihr euch aber auch meiden wie die Pest...
Grtz, crash
 
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort, Dr. Riecke.

Ich verstehe nicht ganz, sein Frauenbild im Allgemeinen oder nur auf mich bezogen? Ich denke das ist ziemlich normal wie bei den meisten Männern, eher weiblich. Davon abgsehen findet er den Gothicstil schön, aber er legt keinen großem Wert darauf, dass ich mich so zurrechtmache. Äußeres ist ihm nicht so wichtig. Das einzige was ihm nicht gefällt ist, wenn ich mich zu maskulin kleide oder zu kurze Haare habe. Ansonsten sagt er mir oft, dass er mich schön findet und alles in Ordnung an mir ist.

Doch, ich weiß schon ein paar Dinge, dachte aber es wäre unangebracht zu viele Details preiszugeben. Ich weiß, dass der Täter sein Vater war und er noch sehr jung war, wie alt konnte er mir nicht genau sagen. Seiner Aussage nach weiß davon niemand außer ich. Es fand wohl meist morgens statt, wenn der Rest der Familie noch schlief und mein Partner eben nur kuscheln wollte. Er meinte, er ist trotzdem immer wieder zu seinem Vater gegangen, was ja bereits weiter oben schon Thema war. Er hat eben Zuneigung gesucht, welche er nur in dieser Form bekam. Es ging wohl über bloßes anfassen hinaus.
 
... ich finde es auffällig, dass jemand mit Missbrauchserfahrung in der Kindheit ausgerechnet mit jemandem zusammen ist, der bzw. die quasi von (der Vorstellung von) Kindesmissbrauch erregt wird. Das wäre allerdings sehr interessant zu erfahren, ob der Partner von einer pädophilen Person missbraucht wurde und was ihm dabei widerfahren ist.
Vielleicht könnt ihr was voneinander lernen, vielleicht solltet ihr euch aber auch meiden wie die Pest...
Grtz, crash

Wie ich in meinem anderen Thread berichtet habe, wusste mein Freund als wir uns kennenlernten nichts (mehr?) von dem Missbrauch. Er hatte es wahrscheinlich verdrängt, aber ich habe ihm sehr früh noch während wir uns besser kennenlernten von meiner Neigung erzählt, was er nicht als schlimm empfand. Ich habe ein ganz gutes Gespür dafür entwickelt wem ich davon erzählen kann und wem nicht. Dafür muss natürlich auch ein gewisses Vertrauen da sein, deshalb fällt es mir hier öffentlich auch sehr schwer darüber zu erzählen. Letzten Endes fiel es ihm urplötzlich wieder ein, er hatte wohl Flashbacks. Und, weil es ihm da merklich schlechter ging und mir das natürlich auffiel hat er mir davon stückchenweise erzählt.

Klar, auf dem ersten Blick klingt das ziemlich ungesund, aber er kann da ganz gut differenzieren zwischen dem was ihm passiert ist und dem was jetzt ist. Und das was ihm passiert ist, gefällt mir natürlich nicht. Ganz einfach, weil es mein Partner ist und ich jeden Tag sehe und erlebe wie es ihm deswegen geht. Ich möchte ihm nicht schaden. Und ich denke, dass wir gemeinsam durchaus in der Lage sind über uns hinauszuwachsen, das haben wir schon oft bewiesen seit wir zusammen sind.
 
LIebe Haedilia, was Ihr unbedingt machen solltet, ist das Ihr offen über die Probleme und den Sex sprecht. Meine Frau hatte früher ein ähnliches Problem wie Ihr Beide, aber nachdem wir Beide zusammengekommen sind, habe ich mit Ihr offen über Sex gesprochen, was Sie bis dahin nicht kannte. Heute sind wir 11 Jahre verheiratet, haben wunderschönen Sex, Sie spricht alles an, was Sie möchte, so dass beide Seiten davon profitieren. Aber beide Seiten müssen sich öffnen und darüber sprechen, denn von selbst wird es nicht funktionieren. LG Dieter

Auch dir danke ich für deine Antwort.

Reden tun wir auch, aber das Thema Sex an sich ist gar nicht so sehr das Problem. Er kommt sogar oft eher auf mich zu als andersrum. Da lässt er auch Berührungen zu, außer am Rücken und darunter. Da gehts nicht. Aber alles andere ist währendessen kein Problem...Beim Kuscheln danach hört es dann aber auch schon wieder auf.

Sein Problem ist sein Körperempfinden, er sagt er spürt allgemein wenig und nicht so wie es sein sollte. Und außerhalb von Sex ist es ihm fast nur unangenehm.
 
..sei es nun weil man die Nähe selber vermisst oder weil man möchte dass sich der andere wohl fühlt.

Ich hoffe, dass er das irgendwann so sehen kann. Ich habe Hoffnung, denn er sagt ja selbst, dass er es eigentlich will und braucht.

So aufgezwungenen Kontakt finde ich persönlich aber auch sehr unangenehm. Von Fremden besonders. Ich hielt auch noch nie etwas von diesem Küsschen hier, Küsschen da Quatsch und habe es einfach immer abgelehnt. Damit hab ich mir damals aber keine Freunde gemacht, ich musste lernen, dass viele darauf Wert legen und sowas sehr persönlich nehmen.
 
Hallo Haedilia,

Sie merken sicher selbst, dass in den Beiträgen - vor allem aber auch in Ihren verschiedenen Anliegen - große inhaltliche Unterschiede bestehen. Die verschiedenen Probleme lassen sich nicht pauschal, sondern am besten getrennt besprechen.

1. Da wäre Ihre pädophile Neigung.
2. Die Berührungsempfindlichkeit und das körperliche Näheproblem Ihres Partners.
3. Und die Zukunfts- und Kinderplanung für Sie Beide.

Gleich zum letzten Thema:

Das Veto aus dem anderen Forum teile ich nicht. Besonders nicht die Begründung, dass die psychischen Beeinträchtigungen wie Depression und phobische Störung dagegen sprechen.

Ich will das auf Wunsch auch begründen.

Aber erst zu 2.:

Ihre näheren Angaben zum Missbrauch Ihres Partners erklären zum großen Teil seine Schwierigkeiten mit körperlicher Nähe, besonders auch die betreffende Region.

Und was Sie über das (allgemeine) Frauenbild Ihres Partners berichten, macht plausibel, dass Sie Beide hinsichtlich sexueller Kontakte eigentlich keine Schwierigkeiten haben, wenn Sie mal die körperliche Nähe besonders postkoital außer Acht lassen.

Zu Punkt 1. später etwas.

Beste Grüße

Dr. Riecke
 
So aufgezwungenen Kontakt finde ich persönlich aber auch sehr unangenehm. Von Fremden besonders. Ich hielt auch noch nie etwas von diesem Küsschen hier, Küsschen da Quatsch und habe es einfach immer abgelehnt. Damit hab ich mir damals aber keine Freunde gemacht, ich musste lernen, dass viele darauf Wert legen und sowas sehr persönlich nehmen.

Ja, gruselig.
Fremde die dich abknutschen, im Grunde vollkommen oberflächlich und wenn du einen Schritt zurück weichst, reagieren sie als wären sie von ihrem Liebsten zurück gewiesen worden.
Ein sehr merkwürdiges Phänomen, vielleicht glauben sie man ekelt sich vor ihnen, was ja von der Wahrheit auch nicht so ganz weit weg ist.;-)

Vielleicht auch nicht so weit weg vom Empfinden deines Partners?
Wenn er Nähe als etwas ekliges erleben musste, natürlich bezieht sich dieses Unwohlsein nicht auf dich, sondern auf den Umstand wie er Nähe erlebt und erlernt hat.
 
Vielen Dank für die empathische(n) Antwort(en). Das ist nicht selbstverständlich bei der Thematik. Ich gebe mir wirklich große Mühe meine Beiträge vorsichtig zu formulieren um niemanden hier zu triggern, da finde ich es nur gerecht, wenn mir ebenfalls ein gewisser Respekt entgegengebracht wird.

Das Veto aus dem anderen Forum teile ich nicht. Besonders nicht die Begründung, dass die psychischen Beeinträchtigungen wie Depression und phobische Störung dagegen sprechen.

Ich will das auf Wunsch auch begründen.

Sehr gerne.

Sie merken sicher selbst, dass in den Beiträgen - vor allem aber auch in Ihren verschiedenen Anliegen - große inhaltliche Unterschiede bestehen. Die verschiedenen Probleme lassen sich nicht pauschal, sondern am besten getrennt besprechen.

Ja, da stimme ich Ihnen durchaus zu. Ich bin offen für Fragen und beantworte sie nach bestem Wissen, wenn es dazu beiträgt, dass man mir Rat geben kann. Ich bin nämlich schon der Meinung, dass ein Forum eine gute erste Anlaufstelle für so ein Thema ist. Man kann mit so etwas nicht wie mit einer Depression zum nächsten Arzt gehen und frei herausplaudern. Das Thema ist vielen, auch Ärzten, ein Dorn im Auge und viele können damit nicht professionell umgehen.
 
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