alex_77
New member
Ja, an der Sichtweise ist was wahres dran +1Das ist doch normal.
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Die Medienzeit ist das was früher die gute Stube und die teuren Spielzeuge waren.
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Jedes Kind hätte diese Zeit allen anderen Aktivitäten vorgezogen.
Medienzeit ist limitiert und damit etwas besonderes, also wird sie auch abgegriffen sobald dein Sohn die Wahl hat, denn alles andere steht immer zur Verfügung, wenn er Lust und Zeit dafür hat.
Gerade dass er nicht immer am PC sein darf, macht dies auch zu etwas besonders begehrenswerten und etwas das er immer den Dingen die frei zugänglich sind vorziehen wird.
Vielleicht mal versuchen das womit er nicht spielt weg zu packen und dann alle paar Wochen darf er sich davon etwas aussuchen womit er eine Woche spielen darf, dann landet es wieder in der Versenkung, bis zum nächsten Wahltag.
Der Mist ist einfach, daß meine Frau mein Verhalten - also meine PC-"Sucht", wie sie es tituliert - schon seit Jahren kritisiert - und das, obwohl ich durchaus Hobbies nebendran habe, wenngleich eben die PC-Spielerei annähernd das Größte ist. Aber eben beileibe nicht das einzige. Ausgesprochenes Suchtverhalten würde ich definitiv anders definieren.
Trotzdem haftet dieser "Makel" seitdem an mir, und damit dann eben auch in der Verbindung zu unserem Sohn, der eben auch gern spielt: Meine Frau hat sein medien-affines Verhalten durchaus schon ganz klar und deutlich mir angelastet.
Dabei ist er - wie Du sagst bzw. bestätigst - heutzutage eben wirklich in bester Gesellschaft mit alldem.
Ganz im Gegenteil dürften wir und auch ich(!) sogar noch zu den Eltern gehören, die da eben durchaus zeitliche Grenzen setzen. Soll da ja gerüchteweise ganz andere Fälle geben...
Aber wahrscheinlich ist der gesamte Fluch eben, daß ich auch hier schon seit Jahren das Gefühl vermittelt bekomme, nicht zu genügen. Sowohl in Bezug auf mich selbst bzw. die Erwartung, die meine Frau an mich hat, als auch in Bezug auf meine Vorbildfunktion, welche sich wiederum wahrscheinlich primär aus der Erwartung meiner Frau speist.
Ich krieg's mit all dem einfach nicht hin, mir auch nur mal ordentlich "lmaa" zu denken, geschweige denn, daß so ein Gedanke Wirkung hätte. In mir drin nagt's dann doch daran, daß meine Frau bzw. ganz allgemein andere (ist ja nicht nur auf die häusliche Situation beschränkt) mich kritisieren und mich nicht mich sein lassen. Gleichzeitig kann ich viel zu oft so ein Fähnchen im Wind sein, daß ich mitunter eben selbst nicht mehr weiß, wer ich eigentlich bin und was ich selbst eigentlich möchte. Ich lasse mich auf viele Pferde setzen, bin schnell zu verunsichern, erfülle wieder irgendjemandes Erwartungen nicht und weiß am Ende kaum noch, was richtig und was falsch ist.
Worte treffen dieses Gefühl nicht ganz exakt, aber ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.