Alex, sei einmal glücklich, wenn du müde bist. Eeeendlich müde, ha, das tut guuuut.. rede dir nicht ein, dass da was falsch ist dran. Das kann nur gesund sein, sich mal zur Abwechslung hängen zu lassen. Man hat ja auch keine Dauererektion und wärs so, dann wär das pathologisch.
Darum bemühe ich mich ja grundsätzlich.
Was mir durchaus immer wieder zu schaffen macht, ist dieser Dauerzustand.
Und zum anderen ist ja nicht nur eine "normale" Müdigkeit, bei der ich mich freue, mich ins Bett legen und mich ausruhen zu können - es sind ja eben auch diese latent im Unter-/Hintergrund schwebenden Depri-Symptome: Einerseits gibt's echt einiges, was ich gern mache und auch gern öfter machen möchte, oder auch neues ausprobieren. Andererseits bremsen mich diese latente Depri und Müdigkeit eben auch immer wieder etwas bis deutlich aus. Das ist schon ein wenig frustrierend und läßt am Sinn von "allem" noch zusätzlich zweifeln - denn der Sinn meines Daseins kann ja nun auch nicht darin bestehen, Wochen, Monate und Jahre meines Lebens im wahrsten Sinne des Wortes zu verschlafen
Klar ist natürlich auch:
In der heutigen, modernen Zeit leben wir ziemlich stressig, hektisch und intensiv, wollen alles immer sofort und gleich, und so kann das ein oder andere dann doch eher einem Raubbau an der eigenen Psyche und dem eigenen Körper gleichen. Unser Faß und unsere Batterien sind eben nicht unendlich voll - irgendwann ist leer.
Gleichzeitig höre und lese ich immer wieder von Möglichkeiten, von Menschen, die mit besonderen Aktivitäten immer wieder genug Energie auftanken können. Es geht also prinzipiell, und irgendwas machen "die" dann wohl anders als ich.
Andererseits "trifft es" die meisten früher oder später irgendwie, körperlich oder psychisch. Diabetes, Krebs, Alzheimer, Parkinson, Herzinsuffizenz... und eben auch Depris und Angststörungen. Am langen Ende bremsen uns solche Dinge immer aus, mehr oder weniger. Man spürt den Unterschied nur wahrscheinlich deutlicher, wenn man von früher weiß, wie es mal "besser" war. Wüßte ich nicht mehr, wie es früher war und hätte noch nicht mal ne Ahnung davon, fände ich meinen Zustand wahrscheinlich normal und wäre zufriedener
Aber im Großen und Ganzen gucke ich schon, daß ich mir diesen Zustand zugestehe und auch irgendwie versuche, ihn zu genießen bzw. ihm möglichst viel Gutes abzugewinnen.
Es ist eben so.
Und wenn was Wahres an dem Inhalt des einen Buches oben und damit der Psychologie von Alfred Adler dran ist, will ein Teil von mir es so. Was ich ja im Ansatz auch irgendwie zu spüren glaube...
Solange ich also noch keine Möglichkeit habe, mit dieser inneren Haltung richtig umzugehen und sie zu wandeln, solange ist es eh am besten, sich mit ihr zu arrangieren, sie zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen, ohne daß ich mich davon komplett beherrschen lasse. Wobei letzteres eben auch der Grund ist, warum ich mich da nur schwerlich voll rein ergeben kann: Wenn ich da wirklich jedem inneren Müdigkeitsimpuls folgen würde, könnte ich mir Stand jetzt bzw. der letzten Wochen einen mehrwöchigen Krankenschein vom Hausarzt besorgen *lol*
Also ist und bleibt es ein Spagat.
Aber ich denke, ich kriege das ganz gut hin

Mal besser, mal weniger gut - aber im Ganzen ist's okay

Ich ticke eben gerade so, es wird für was gut sein - also warum dagegen ankämpfen.
"Then why worry...?"
Naturefreak40 , Du siehst also:
Ich tu mich wirklich nicht immer so leicht mit dem, was ich selbst schreibe und so einfach, wie das dann klingt.
Aber ich hab einfach die Hoffnung, daß mir diese Einstellung und diese "Mantren" mit Zeit immer mehr Ruhe, Gelassenheit und Akzeptanz verschaffen werden. Bis ich irgendwann vielleicht durch den ganzen Mist komplett durch bin.
In jedem Fall kann ich Dich wirklich voll und ganz verstehen.
Nur:
Pack's an! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
