Moin
Nicht viel anders als vor drei Tagen
AD: Ja
Was wurde besser: Weniger Symptome, alles ein wenig besser
Was steht noch an: Noch mehr Akzeptanz, Ruhe und Gelassenheit
Und klar gibt's noch psychische Belastungen, aber auch hier bemühe ich mich um immer mehr Ruhe und Gelassenheit. Das alles ist nunmal das Leben, und rein vom Verstand her weiß ich, daß ich keine Gründe habe, mich deswegen kirre zu machen. Klar gibt's Momente, wo mich manches härter trifft, mir die Akzeptanz schwerfällt und sich Sinnlosigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in mir ausbreiten... so what... is eben so... kommt und geht wieder.
Es mag sein, daß ich mich gewissermaßen gesegnet fühlen kann, nicht soo schwer von Angst und Depri getroffen zu sein wie andere, von denen man hört und liest. Und ich habe das große große Glück, sehr viele aufmerksame, liebe und verständnisvolle Menschen um mich herum zu haben, die mir mit ihrem Wissen und ihren Sichtweisen helfen. Umso mehr gucke ich, daß ich es schaffe, auf diese meine "Schutzengel" mehr zu hören
Weißt Du:
Ich gucke gerade mit meinem Sohn abends auf Netflix immer mal wieder ne Folge einer Wissensserie über unser Universum und unser Sonnensystem.
Dabei wird mir mal wieder zunehmend bewußt, wie klein und unbedeutend wir Menschen eigentlich sind, wie unwesentlich das ist, was wir tun, aber wie unheimlich wichtig wir unsere Taten und uns immer nehmen... Dieses Sonnensystem ist ca. 5 Milliarden Jahre alt !!, höchstwahrscheinlich entstanden aus der Supernova einer Sonne, die noch davor rund 2 Milliarden alt wurde, bevor sie explodierte.
Gleichzeitig ist mir bewußt, welch unwahrscheinliches Glück ich mit meiner Geburt und meiner Existenz habe, und auch, wenn meine 80 Lebensjahre auf Erden noch nicht mal ein Wimpernschlag sind im Vergleich zum Alter der Erde, des Sonnensystems und des gesamten Universums, werde ich nen Teufel tun und diese Zeit mit der unkonstruktiven Suche nach Lösungen für (derzeit) unlösbare Probleme zu vergeuden.
Nicht falsch verstehen:
Bei mir ist deswegen nicht Eitel Sonnenschein, es ist und bleibt ein stetiges Auf und Ab.
Aber insbesondere die Talfahrten fahre ich mittlerweile mit einer gewissen Gleichmütigkeit mit. Dann geht's eben zwei, drei Tage abwärts; dann ist's eben ne Woche lang nur lau; dann komme ich eben ein paar Tage lang abends nach Hause, bin platt, erschöpft, lustlos, will nur noch ins Bett fallen - so what... kommen auch wieder bessere und schönere Tage, sobald sich meine Psyche jeweils wieder etwas erholt hat
Jetzt habe ich unbestritten den immensen Vorteil, angestellter Arbeitnehmer in einer großen Firma zu sein, in der ich mit meinen "Befindlichkeiten" auch mal etwas "untertauchen" kann - nach mir kräht mittlerweile nur noch selten ein Hahn: Ich mache meine Arbeit, mal besser, mal schlechter, im Schnitt aber eben auch nicht schlechter als alle anderen drum herum. Die Zeiten, in denen ich mich hier für irgendwas aufgerieben und mir den Arsch aufgerissen habe, sind vorbei.
Das verschafft natürlich eine gewisse Entlastung.
Und das meine ich so:
Entlastung! - nicht Zufriedenheit! Zufrieden bin ich damit nicht wirklich. Aber auch hier bin ich immer wieder am Überlegen, ob ich nicht vielleicht doch zufrieden damit sein kann - und alle darüber hinausgehende Unzufriedenheit eventuell "nur" eine Altlast meines Strebens nach Perfektion, Anerkennung und eines übertriebenen Verantwortungsgefühls ist...
Das sieht bei Dir als Selbständigem natürlich anders aus, und ich denke, einen Teil Deiner psychischen Probleme hast Du, nach dem, was Du so ansatzweise erzählt hast, nicht von ungefähr...
Deswegen sag ich ja umso mehr schon seit zwei Woche zu Dir:
Nimm endlich die Citas!
LG
Alex