• Erschöpft, ausgebrannt, niedergeschlagen? Wo beginnt eine Depression, und was ist der Unterschied zum Burnout-Syndrom? Wenn Sie selbst über längere Zeit niedergeschlagen sind oder einem Ihnen nahestehenden Menschen helfen möchten, können Sie im Forum "Depression & Burnout" Ihre Fragen stellen und sich über die verschiedenen Therapien austauschen.

Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

TEST TEST TEST 123

Es reicht oft schon, wenn man einfach das Gegenteil behauptet und schon ist man raus.

Ich bin kein Frosch, nein, das bin ich ganz und gar nicht. :D:) erledigt und fertig das Problem. Weiter geht's, die Garage wird entrümpelt, oder man geht sonst was machen, statt sich als Frosch zu krümmen.
 
Was machen wir heut aus unseren Stunden...??? Ich spiele heut : gut geht's mir. Richtig gut. Von diesem Standpunkt aus schau ich heut die Welt an.
 
Hallo an alle!

Kurzer Zwischenbericht der letzten Tage

Da ich immer bestrebt bin Ursachen zu meinem Verhalten oder Beschwerden zu finden, habe ich im Zuge einer ausgedehnten Wandertour mal meine graue Substanz gefordert nachzudenken, warum es so ist bzw. ich einen Einbruch über Weihnachten/Neujahr hatte.

• Demenz/Alzheimer meiner Mama
• erste Weihnachten ohne Mama
• erfolgreiches, aber sehr intensives Arbeitsjahr
• Gegen Weihnachten Probleme bei 3 Liegenschaftsverkäufen (50.000 Euro Honorar). 2 von 3 konnten wir im alten Jahr nicht mehr abschließen.
• Werbefirma (kennen uns seit 13 Jahren) will von uns knapp 20.000 Euro für Leistungen, welche schriftlich nie so vereinbart wurden, ist bereits bei unserem Firmenanwalt.
• Drohende Klagssache betreffend einem Liegenschaftsverkauf vor 5 Jahren vom Käufer. Schuld eindeutig beim Verkäufer. Käufer will außergerichtliche Lösung durch Abschlagszahlung. Ist auch beim Anwalt zur Prüfung, Meldung erfolgt an die Haftpflichtversicherung
Die letzten 2 Sachen haben mir den Rest gegeben.

Wie habe ich darauf psychisch und physisch reagiert?

• Antriebsmangel
• Schnell müde
• Mich überfordert schnell etwas
• Bin mehr als sonst ruhebedürftig
• Bin gefühlt auch nicht so belastbar (auch beim Sport)
• Bin schnell gestresst
• Morgentief
• Ängstlicher
• Erhöhte Grundanspannung
• innerlich getrieben
• Vergesslicher als sonst
• alles ist im Moment anstrengender
• Rückenschmerzen
• Magen-Darmbeschwerden
• Krankheitsbefürchtungen

Könnte auch auf eine depressive Episode oder Winterdepression hindeuten.

Jeden Tag dieses ungute Gefühl, als ob jeden Moment mit mir etwas passiert, kostete mich soviel Kraft und Energie. Ich bin innerlich wie gesagt so getrieben und tue mir schwer zur Ruhe zu kommen (außer bei meinen Wanderrunden, da kann ich diesen Stress abbauen).

Wenn die Brustwirbelsäule wieder verspannt und es Richtung Brustbein zieht, bzw. man unterschwellig schlechter Luft kriegt, es im Bereich des Brustbeines drückt oder mal kurz sticht, macht mich das immer wieder aufs neue fertig, ängstlich und fördert nicht mein Urvertrauen.

Da muss ich mittlerweile sagen, dass die Verspannungen in den letzten Tagen nach der 1. Physio besser geworden sind.

Auch der Magen ist besser geworden, aber es noch immer Momente gibt, wo mir schlecht ist, ich ein Druckgefühl habe, aufgebläht bin usw. Habe ja die Diagnose Meteorismus (Verdacht auf Roemheld Syndrom). Seit 1 Woche keine Pantoloc mehr.

Ich will doch gesund sein und endlich keine Angst mehr haben, dass mir was schlimmes passiert (Herzinfarkt oder Kreislaufzusammenbruch).

Die ganze Zeit frage ich mich ob ich nicht nochmals zum Kardiologen soll. Auf der anderen Seite sagte der Hausarzt, mit meinem Herz ist alles in Ordnung. Aber - Es ist so schwer für mich daran zu glauben, Wenn's einem jeden Tag auf und ab geht.

Beim letzten Therapiegespräch hatte ich meiner Therapeutin erklärt, was ich mir von mir selbst erwarte bzw. wo ich die Unterschiede erkenne.

Was mir am meisten fehlt, ist diese

• innere Ausgeglichenheit
• eine innere Ruhe
• dieses warme, entspannte Gefühl
• wenn man so sagen will ein behütetes, sicheres Gefühl
• Souveränität und Urvertrauen

Und dann kommt die Frage was war zuerst da
Henne oder Ei?
 
Meist entwickeln sich Henne und Ei parallel zueinander, es kommt etwas mehr Stress, das ein oder andere Problem, die Stimmung wird ein wenig gedämpfter, dann kommen noch größere Sachen dazu, die Stimmung wird mies, selbst wenn sich die Dinge dann lichten, geht der Abwärtstrend der Stimmung mittlerweile eigene Wege.

Solange alles ins Fass passt funktioniert es, aber irgendwann läuft es halt über.
Was ist der Grund?
Ist das Fass dann einfach nur zu klein und damit auf Dauer nicht effektiv, oder hat man die Literangaben ignoriert und nicht regelmäßig genug die Last abgeschöpft und verarbeitet, so dass man am Ende ein sehr effektives Fass gehabt hätte?
 
Moin :)

Nicht viel anders als vor drei Tagen ;)

AD: Ja
Was wurde besser: Weniger Symptome, alles ein wenig besser
Was steht noch an: Noch mehr Akzeptanz, Ruhe und Gelassenheit ;)

Und klar gibt's noch psychische Belastungen, aber auch hier bemühe ich mich um immer mehr Ruhe und Gelassenheit. Das alles ist nunmal das Leben, und rein vom Verstand her weiß ich, daß ich keine Gründe habe, mich deswegen kirre zu machen. Klar gibt's Momente, wo mich manches härter trifft, mir die Akzeptanz schwerfällt und sich Sinnlosigkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in mir ausbreiten... so what... is eben so... kommt und geht wieder.

Es mag sein, daß ich mich gewissermaßen gesegnet fühlen kann, nicht soo schwer von Angst und Depri getroffen zu sein wie andere, von denen man hört und liest. Und ich habe das große große Glück, sehr viele aufmerksame, liebe und verständnisvolle Menschen um mich herum zu haben, die mir mit ihrem Wissen und ihren Sichtweisen helfen. Umso mehr gucke ich, daß ich es schaffe, auf diese meine "Schutzengel" mehr zu hören ;)


Weißt Du:
Ich gucke gerade mit meinem Sohn abends auf Netflix immer mal wieder ne Folge einer Wissensserie über unser Universum und unser Sonnensystem.
Dabei wird mir mal wieder zunehmend bewußt, wie klein und unbedeutend wir Menschen eigentlich sind, wie unwesentlich das ist, was wir tun, aber wie unheimlich wichtig wir unsere Taten und uns immer nehmen... Dieses Sonnensystem ist ca. 5 Milliarden Jahre alt !!, höchstwahrscheinlich entstanden aus der Supernova einer Sonne, die noch davor rund 2 Milliarden alt wurde, bevor sie explodierte.
Gleichzeitig ist mir bewußt, welch unwahrscheinliches Glück ich mit meiner Geburt und meiner Existenz habe, und auch, wenn meine 80 Lebensjahre auf Erden noch nicht mal ein Wimpernschlag sind im Vergleich zum Alter der Erde, des Sonnensystems und des gesamten Universums, werde ich nen Teufel tun und diese Zeit mit der unkonstruktiven Suche nach Lösungen für (derzeit) unlösbare Probleme zu vergeuden.

Nicht falsch verstehen:
Bei mir ist deswegen nicht Eitel Sonnenschein, es ist und bleibt ein stetiges Auf und Ab.

Aber insbesondere die Talfahrten fahre ich mittlerweile mit einer gewissen Gleichmütigkeit mit. Dann geht's eben zwei, drei Tage abwärts; dann ist's eben ne Woche lang nur lau; dann komme ich eben ein paar Tage lang abends nach Hause, bin platt, erschöpft, lustlos, will nur noch ins Bett fallen - so what... kommen auch wieder bessere und schönere Tage, sobald sich meine Psyche jeweils wieder etwas erholt hat :)


Jetzt habe ich unbestritten den immensen Vorteil, angestellter Arbeitnehmer in einer großen Firma zu sein, in der ich mit meinen "Befindlichkeiten" auch mal etwas "untertauchen" kann - nach mir kräht mittlerweile nur noch selten ein Hahn: Ich mache meine Arbeit, mal besser, mal schlechter, im Schnitt aber eben auch nicht schlechter als alle anderen drum herum. Die Zeiten, in denen ich mich hier für irgendwas aufgerieben und mir den Arsch aufgerissen habe, sind vorbei.
Das verschafft natürlich eine gewisse Entlastung.
Und das meine ich so: Entlastung! - nicht Zufriedenheit! Zufrieden bin ich damit nicht wirklich. Aber auch hier bin ich immer wieder am Überlegen, ob ich nicht vielleicht doch zufrieden damit sein kann - und alle darüber hinausgehende Unzufriedenheit eventuell "nur" eine Altlast meines Strebens nach Perfektion, Anerkennung und eines übertriebenen Verantwortungsgefühls ist...


Das sieht bei Dir als Selbständigem natürlich anders aus, und ich denke, einen Teil Deiner psychischen Probleme hast Du, nach dem, was Du so ansatzweise erzählt hast, nicht von ungefähr...


Deswegen sag ich ja umso mehr schon seit zwei Woche zu Dir:

Nimm endlich die Citas! ;)


LG
Alex
 
AD ja/nein

Nein


was wurde besser

Gute Frage, das Verständnis und damit wohl auch der Umgang damit.


Was steht noch an


Eine Menge, in erster Linie Angststörung und Depressionen.
Wo sich aber einiges im Laufe der Zeit verändert hat, in Sachen Intensität der Depressionen, aber auch verschlechtert in Sachen Dauer.
Oder der Umgang mit der Angststörung, natürlich weiß ich mittlerweile viel mehr darüber was mir dann helfen kann, was sie verschlimmert usw.

Sicher habe ich die Erkrankung im Laufe der Zeit einige Male überwunden, aber leider gehöre ich zu denen wo sie immer wieder kommt und wo die Genetik sicher zu einem großen Teil ihre Finger im Spiel hat.
Auch die Dauer des Bestehens der Erkrankung steht der Möglichkeit das alles aufarbeiten zu können entgegen und die Prägung meiner Persönlichkeit wird es auch zum Teil blockieren.
Von daher kann man manches nicht mit dir vergleichen, in Sachen Verlauf, Diagnosen, Prägung und Prognose.
Bei den Punkten was hilft und was nicht, dürfte das aber unerheblich sein, nur dass bei mir halt am Ende nicht die Heilung stehen wird, was aber nichts damit zu tun hat dass die Maßnahmen nicht helfen würden, bei anderen Voraussetzungen wäre sicher auch eine Überwindung der psychischen Blessuren möglich.

Bei so Sachen kann man zwar oft nicht die Fälle und den Verlauf miteinander gleichsetzen (denn sie sind ja nicht gleich), aber das was dem einen hilft kann durchaus jedem helfen, der etwas damit anfangen kann, bzw. einen Zugang findet.
 
"Aber auch hier bin ich immer wieder am Überlegen, ob ich nicht vielleicht doch zufrieden damit sein kann"

Alex, wenn es Ihnen gelingt, Ihre Arbeit als Voraussetzung des Unterhalts zum Leben anzusehen.
Das Leben aber sonst das Wichtigste ist - also Familie, Freunde, Sport, Hobby, Musik, Kunst u.a. - dann stellt sich am ehesten eine Lebenszufriedenheit ein.

Falls Sie aber zu den Männern gehören (möchten), für die Arbeit und Karriere 100% Lebenssinn bedeuten, werden Sie in Ihrem Job immer unzufrieden bleiben und täglich Defizite finden, die sich nicht ausfüllen lassen.

Manchmal hilft schon ein Paradigmenwechsel.
 
Zwei Seelen sind in meiner Brust...

die eine ist müde, die andre hat Lust..

die eine ist ängstlich, .....die andre vertraut

unter uns gesagt- ist eine recht fromm,.... die andre versaut..:o:cool:

Ich finde nichts dabei, mal dies zu sein, mal das. Mir käme das komisch vor, wenn man lustig ist und voller Gaude, wenn die Mutter krank ist, oder wenn man fit ist, obwohl Zeit für Ruhe wär.
Sogar gekränkt sein und leidend finde ich angebracht, man würde vielleicht sonst nie merken, wenn etwas falsch ist, würde man keinen Schmerz mehr spüren.

Burn-Out ist oft die einzige Rettung, die uns bleibt, oder trägt so etwas nicht dazu bei, dass man aufhört sich so zu treten?

Irgendwie mein ich, keiner hält aus, ein ganz normaler Mensch zu sein.
 
Ich war die letzten drei Tage wie schwer krank. Nicht echt, aber ich hab so getan. Ich hab lang und viel geschlafen, ganz ganz wenig geleistet, dafür sehr viel gekuschelt und mich streicheln, cremen, massieren lassen und lang bloß nur in die Luft geschaut ( ferngesehen beim Freund) und seit Nachmittag bin ich wieder bei mir im Haus und bin super langsam gleich nach dem Eintreffen zuerst den Feldweg entlang, dann rauf in den Wald, dann quer über die Wiesen und nach knapp zwei Stunden erst wieder runter ins Dorf. Zeitlupe...bei jedem Schritt wurde ich stärker und stärker wieder und nun bin ich wieder da. Erholt und total in meiner Mitte.

Einseitig leben geht nie gut, denk ich. Pausen, wie ich sie die letzten drei Tage genommen hab, die sind wie hochwirksame Medikamente. Hätt ich davon aber zu viel davon genommen, dann wär das sicher auch nicht richtig.

Vielleicht braucht ihr bloß da mehr Gehör dafür entwickeln, was dran ist. Vielleicht brauch ich deshalb keine Tabletten, weil ich mich "ausgewogen ernähre". Dazu gehört auch solche Zustände zu haben, wie wenn man richtig krank wär.
 
Tired
alex_77
alexaa

Danke für eure Nachrichten. Da ihr keine Signaturen habt, darf ich euch Fragen (bei Alex weiß ich es ja) was den bei euch diagnostiziert wurde und an welchen psychischen Leiden ihr laboriert bzw. Ihr überwunden habt.

Meine Story kennt ihr, aber bei Tired und Alexaa blick ich nicht durch/finde ich nichts bzw. wollt ihr da nicht darüber reden.

alex_77 ich habe die Cita ein wenig erhöht und Alexaa ich war heute mit Stirnlampe 8Km Im Schnee wandern.

Lg
 
Servus Naturefreak,

und alle andere hier Schreibende...bin so frech und klink mich hier ein...ohne alle Beiträge gelesen zu haben, hoffe, dass ich nicht wiederhole...

Psychopharmaka...sollte doch jeder für sich entscheiden, ob es ihm damit gutgeht, er damit leichter lebt? Habe das Zeug (auch Cita...) jahrelang genommen...aber gebracht (ausser Nebenwirkungen)...nichts...es hat mich nicht geheilt, mich weitergebracht...funktioniert habe ich wieder besser, aber alles nur "gedeckelt"...wie Farbe auf eine schimmelige Wand...

Hab mal den schönen Satz gelesen :"Weißt du noch wer du warst...bevor dir die Welt erzählte, was du sein sollst?" Mit Psychopharmaka konnte ich besser das sein, was ich meinte sein zu müssen...aber nicht wissen oder herausfinden wer ich bin/war/sein möchte...

Was bräuchte es, müsste erfüllt sein, damit es dir besser ginge, du dich in dir wohlfühlen würdest? Müssten sich da äussere Umstände ändern...oder etwas in dir ...deine Einstellung oder Haltung, dir und deinem Leben gegenüber?

Hab grad einen (wie ich finde...) tollen Vortrag von Prof. Gerald Hüther angesehen...vielleicht kannst auch du was für dich und dein Leben rausnehmen?

https://www.youtube.com/watch?v=4rIWgIBHK80

Noch zu meinen Diagnosen (hast zwar die anderen gefragtaber vielleicht interessierts dich...)...Diagnosen habe ich viele...Anpassungsstörung, schwere Depression, Posttraumatische Belastungsstörung, chronische Schmerzerkrankung...aber all die Diagnosen, haben mir die in irgendeiner Weise geholfen, hat man mir dadurch helfen können, etwas an meinen Problemen geändert oder gebessert? Ich finde nicht, fand mich nur "durchgereicht" in einem "entmenschlichten" System...auch Hüther geht da in seinem Vortrag kurz drauf ein...

Laborier ich noch an meinen Diagnosen...oder hab ich da was über wunden? Ich weiß es nicht...kann ich das beurteilen oder bewerten? Oder müsste das nicht wieder ein Fachmann machen...?
 
meist du mit alexaa eh mich, die Elektraa??

Ich war selten beim Arzt.
Wär ich hingegangen, dann hätte ich alles gleich diagnostiziert gekriegt, wie Hans Georg.

Schon in sehr jungen Jahren hat sich das bei mir gezeigt, dass ich diesen Belastungen, die da waren nicht gewachsen war. Es spricht ja schon für sich, weil ich mir als Kind schon das Leben nehmen wollte und nachher noch mehrmals knapp davor war. Sehr knapp..

Ich habe leben gelernt, überleben gelernt und nun kann ich es- so machen, dass ich mir nicht dauernd das Leben nehmen möchte, oder nur kann, indem ich mich zudusle.

Das tust du doch auch nicht Freak! Du lässt doch auch nicht nach, wenn es um das Suchen geht nach besseren Zuständen. Gach gehts, gach gelingts ganz leicht. Wenn du mal aus den derzeitigen Erschwernissen raus bist. "Gach ist steirisch und hoasst: bald..
 
aber bei Tired und Alexaa blick ich nicht durch/finde ich nichts bzw. wollt ihr da nicht darüber reden.

Zumindest nicht so oft, halt wenns mir passend erscheint.
Zu viel zu meiner Psyche zu schreiben ist mir schon oft auf die Füße gefallen, aber natürlich mache ich es trotzdem immer mal wieder.:-).

Da gibt es mehrere Diagnosen, ich denke die Hauptdiagnosen sind eine bipolare Störung und PTBS, ich vermute daraus sind dann Folgeerscheinungen erwachsen wie die Angststörung und noch das ein oder andere mehr.
Dass die Persönlichkeit gelitten hat ist mir auch sehr bewusst, dazu habe ich aber keine offizielle "Diagnose", eher gesagt Einschätzung, die Persönlichkeit mit einer Diagnose im pathologischen Sinne in Verbindung zu bringen widerstrebt mir auch ein wenig, wenn es nicht gerade um gefährliche Leute geht, oder ganz üble Qualen.;-)
Aber am Ende hängt dann doch alles irgendwie zusammen und die eine Sache wird über eine andere positiv wie auch negativ beeinflusst.
 
Lieber Hans Georg, bist du nicht auch etwas gscheiter und reifer geworden und weniger blöd wie früher? Ich konnte mich so leicht schämen, kränken, leiden, ärgern, wegen dem hab ich es so schwer gehabt.
Heut schäme ich mich nicht so schnell und ärgern und kränken tu ich mich auch sehr selten und schon gar nicht mehr leide ich lang unter etwas, oder jemanden, ich reagiere da bereits schneller und hau entweder ab, oder hau zu. Nix mehr zähneklappernd in die Knie gehen...
Mehr Mut, mehr Lebensqualität. Courage, statt Pillen.
 
Lieber Hans Georg, bist du nicht auch etwas gscheiter und reifer geworden und weniger blöd wie früher? Ich konnte mich so leicht schämen, kränken, leiden, ärgern, wegen dem hab ich es so schwer gehabt.
Heut schäme ich mich nicht so schnell und ärgern und kränken tu ich mich auch sehr selten und schon gar nicht mehr leide ich lang unter etwas, oder jemanden, ich reagiere da bereits schneller und hau entweder ab, oder hau zu. Nix mehr zähneklappernd in die Knie gehen...
Mehr Mut, mehr Lebensqualität. Courage, statt Pillen.

Bin ich gescheiter und reifer, weniger blöd wie früher? Schämen...früher ja...heute wüsste ich nicht mehr wofür? Kränken...hab ich mich früher selbst, bzw. leicht lassen...heute nicht mehr. Gelitten...habe ich früher oft und viel...warum noch? Geärgert...habe ich mich früher viel über andere...heute nur noch über mich selbst, schau aber auch woher dieser Ärger kommt und versuche ihn in was umzusetzen, worüber ich mich nicht mehr ärgern muss...

Ja, ich versuche auch schneller zu reagieren...aber hau vor nichts mehr ab...und hau schon gar nicht mehr zu...sondern versuche den anderen zu sagen, worum es mir geht, was ich schlecht finde (und das sind NIE Menschen, sondern Handlungen...)

Provokante These von mir: ALLE unser Probleme...nur eine gestörte Beziehung/Kommunikation...mit uns selbst und anderen?
 
Guten Morgen zusammen,

"Aber auch hier bin ich immer wieder am Überlegen, ob ich nicht vielleicht doch zufrieden damit sein kann"

Alex, wenn es Ihnen gelingt, Ihre Arbeit als Voraussetzung des Unterhalts zum Leben anzusehen.
Das Leben aber sonst das Wichtigste ist - also Familie, Freunde, Sport, Hobby, Musik, Kunst u.a. - dann stellt sich am ehesten eine Lebenszufriedenheit ein.

Falls Sie aber zu den Männern gehören (möchten), für die Arbeit und Karriere 100% Lebenssinn bedeuten, werden Sie in Ihrem Job immer unzufrieden bleiben und täglich Defizite finden, die sich nicht ausfüllen lassen.

Manchmal hilft schon ein Paradigmenwechsel.
Da stimme ich Ihnen rein aus der Theorie 100% zu. Und Arbeit und Karriere im „klassischen“ Sinne sind für mich niemals wirklich Lebenssinn gewesen, sondern immer nur Mittel zum Zweck.

Der Haken ist allerdings, daß ich mich in den vergangenen Jahren zunehmend schwer damit tue, den Zweck eindeutig zu definieren ;)
Vieles, was früher sehr viel Bedeutung für mich hatte, hat etwas an Bedeutung verloren. Was nicht heißen soll, daß es mir gänzlich unwichtig geworden wäre, das schon nicht – aber die ehemalige Erfüllung ist phasenweise doch zum Erliegen gekommen.


Insofern passen meine folgenden, neuesten Gedanken und Erkenntnisse durchaus zu Ihrem Anstoß.

(Ich war etwas zögerlich, ob ich den weiteren Beitrag bei mir oder hier bei Dir, Naturefreak40 , einstellen soll. Aber da wir hier ja in der letzten Zeit bereits recht intensiv im Austausch sind und es auch für Dich interessant sein könnte, habe ich mich dann für diesen Thread hier entschieden.)

Und zwar habe ich in den letzten zwei Tagen ein neues Hörbuch gehört,

Das Café am Rande der Welt: eine Erzählung über den Sinn des Lebens von John Strelecky ,

und heute Früh habe ich auf dem Weg ins Büro mit

Du musst nicht von allen gemocht werden: Vom Mut, sich nicht zu verbiegen von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga

begonnen. (Wie üblich sollen die Links bitte keine explizite Werbung für Amazon sein, sondern waren für mich einfach am bequemsten zu finden und einzufügen. Hätte auch Thalia o.ä. nehmen können ;))


Im Kern sind mir damit bis jetzt folgende Dinge nochmal ins Bewußtsein gerückt:
  1. Ich weiß (noch immer) nicht, „warum ich hier bin“.
    Auf die ein oder andere Art und Weise und mit diesen oder anderen Formulierungen beschäftige ich mich ja schon seit Jahren mit dieser Frage, warum ich hier bin und was der Sinn meines Daseins ist. Oder, wie es bei J. Strelecky heißt, dem „Zweck der [meiner] Existenz“. Egal, aus welcher Perspektive ich die Frage auch angehe, egal, wie oft ich darüber meditiere – ich habe bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Spaß, ja. Liebe, ja. Als übergeordnete Ziele bzw. Zwecke. Aber wie ich die konkret erreichen könnte, welches erreichbare Unterziele für mich sein könnten, damit tue ich mich nach wie vor schwer.

    Was nicht heißt, daß ich keine Ideen hätte – die habe ich sehr wohl.
    Aber ich habe zuviel Angst, zögere zuviel, und das Feuer dieser Ideen brennt nicht heiß genug, als daß ich den Mut aufbringen würde, entsprechende Schritte einzuleiten. Eine Freundin antwortete mir gestern so schön: „Bloß traust Du Dich nicht, irgendeinen [Weg] davon einzuschlagen, geschweige denn auch nur in die Richtung zu schauen, in der er (irgendeiner) abzweigt. Du stehst an ner riesigen Kreuzung mit ganz, ganz vielen, kleinen, gewundenen Pfaden, die davon abgehen - und Du bleibst einfach stehen, in Deinem "Wohlstandsgebäude" - und bist unglücklich und weißt nicht, was Du jetzt tun sollst.“ Ich denke, damit liegt sie gar nicht so falsch.

    Man könnte auch sagen: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

    Grämt mich das?
    Ja, etwas. Nicht mehr so sehr.
    Leide ich darunter?
    Ja, auch, natürlich spürbar, aber zunehmend weniger dramatisch.

    Was mir dabei hilft, ist auch eine Sichtweise aus den ersten Kapiteln des zweiten (Hör)Buchs:
    _
  2. Je mehr ich darauf gestoßen werde und je mehr ich darüber dann nachdenke, umso mehr erkenne ich, daß die Ursache meiner beständigen Symptome und Probleme eigentlich immer weniger in der Vergangenheit liegt. Klar lief da nicht alles glatt, natürlich hab ich Fehlentscheidungen getroffen, und mein Elternhaus war eine Mischung aus klassischem, autoritärem Patriarchat durch meinen Vater und Überbehütung durch meine Mutter. Und selbstverständlich hab ich Streß im Büro, hatte einen mittelprächtigen und einen absoluten Scheiß-Chef, hab eintönige, ermüdende Aufgaben, die eher einem Kampf gegen Windmühlenflügel gleichen.
    Alles richtig.

    Aber die spannende Frage ist doch eher: Warum ändere ich nichts daran? Warum krieg ich es nicht hin, entweder die Situation zu ändern oder zumindest meine Einstellung dazu?

    Diesbezüglich hat mir eben das zweite Hörbuch heute Morgen etwas die Augen geöffnet (bzw. wieder geöffnet – komplett neu ist diese Theorie für mich auch nicht, aber ich erkenne immer mehr, wieviel Wahrheit darin stecken könnte):

    Weil ich es (tief) drin (zumindest zu einem großen Teil) nicht möchte!

    Irgendetwas in mir, ein Teil von mir, braucht die Symptome aus Angst und Depression!
    Warum? Weil ich – und das sind dann durchaus bewußte Gedanken, die ich kenne! – glaube, mich nur dann vollständig zurückziehen zu können und mich fallenlassen zu können, wenn’s mir dreckig geht. Weil ich ein so großes Bedürfnis nach FreiZEIT habe, das ich durch rund 9-10 Stunden im Job (inkl. Fahrerei) und anschließenden Familienverpflichtungen glaube, nicht ausreichend erfüllt zu bekommen. Vielleicht bin ich gewissermaßen „süchtig“ nach Freizeit, hab das Arbeiten wirklich nicht erfunden, und dieses Gefühl steigert sich eben noch zusätzlich, wenn die Tätigkeiten im Job mir unsinnig erscheinen. Womöglich sähe es in der Tat anders aus, wenn ich eine erfüllende Tätigkeit hätte. Aber so gibt es sehr viele Dinge, die mir sinnvoller erscheinen und die ich lieber täte, als im Büro zu sitzen und gegen Windmühlen anzukämpfen.
    Also kreiert mir meine Psyche womöglich (teilweise) genau das, was ich brauche, um einen Rückzug anderen und auch mir selbst gegenüber rechtfertigen zu können.

    Darüber hinaus verschafft mir die Depression eine gewisse Form von Aufmerksamkeit, und die Beschäftigung mit dieser Störung und der vielfältige Austausch mit euch und mit anderen macht mich in gewisser Weise zu einem "Fachmann". Ebenfalls zwei Faktoren, die ich seit rund zehn Jahren nicht mehr in dem Maße erhalte, wie davor: Sohnemann beansprucht Aufmerksamkeit durch meine Frau, die ich dann weniger erhalte, und im Job bin ich durch den einen Chef ausgebootet worden, wogegen ich mich auch mit all meiner fachlichen Expertise, die ich mir in den Jahren davor erworben habe, kaum wehren konnte.
    Natürlich erhalte ich nach wie vor Anerkennung im Job, trotz allem, ich würde auch locker noch mehr bekommen, wenn ich wieder richtig reinklotzen würde; und auch meine Frau widmet mir ihre Liebe und Aufmerksamkeit. Rein objektiv bräuchte ich mich wahrscheinlich echt nicht beschweren. Trotzdem - irgendwas fehlt mir da; irgendein Teil von mir fühlt sich schnell zurückgesetzt oder kritisiert, und auch dann sind natürlich Depri und Angst irgendwo willkommene "Ausflüchte", mit denen ich mich wahrscheinlich versuche zu schützen, wohlwollende Aufmerksamkeit und Verständnis zu erlangen und Lob und Anerkennung dafür, daß ich mich so wacker schlage.
    Es fällt mir nicht ganz leicht, daß hier so zu schreiben und zuzugeben. Und vielleicht liege ich auch etwas falsch damit oder gehe da stärker mit mir ins Gericht als erforderlich. Trotzdem kann ich die Tatsache nicht leugnen, daß auch das garantiert irgendwo mit reinspielt.

    Die „Ursache“ für meine Probleme liegen also vielleicht weniger in der Vergangenheit, als vielmehr in meinem Streben nach einer scheinbar unerreichbaren Zukunft bzw. der Wiederherstellung eines so nicht mehr erreichbaren Zustandes. "Anhaften", nennt man das bei den Buddhisten übrigens ;)

    Ich für meinen Teil finde, daß das durchaus eine wesentliche Erkenntnis ist. Denn sie verändert (erneut) den Blickwinkel; ich bin kein „klassisches“ Opfer meiner Vergangenheit, sondern eigentlich „Täter“ einer selbsterfüllenden Prophezeiung meiner Zukunft ;)

Wie ich da rauskommen kann, steht noch auf einem anderen Blatt; daran arbeite ich.
Tatsache ist aber auch: Bei der Bewältigung dieses Problems kann mir eine „klassische“ Psychotherapie oder Psychoanalyse wahrscheinlich nicht oder nur schwer noch weiterhelfen. Meine zwei Verhaltenstherapeuten haben mir erfolgreich die Art alternativen Denkens beigebracht. Aber ich sehe meine Vermutung bestätigt, daß ein Wühlen und „Aufarbeiten“ meiner Vergangenheit nur schwerlich noch neue Fortschritte bringen würde – da stecken keine Erkenntnisse und Lösungen mehr drin, die mich voranbringen würden.
 
Ich war wie gesagt etwas am Zögern, ob dieser Beitrag bei Dir, Naturefreak40 , richtig aufgehoben ist, aber ich denke schon:

Ich kann Dir wirklich nur wärmstens raten und empfehlen, Dich ganz grundsätzlich mit alternativen Denk- und Herangehensweisen, Lebensphilosophien und Strategien zu beschäftigen. Erstens lenkt das temporär von Deinen direkten Problemen ab und lindert die Symptome. Zweitens erweitert es Deinen Horizont und Deine Sichtweise auf die Dinge und verschafft Dir eben womöglich auch früher oder später die ein oder andere Erkenntnis. Damit will ich nicht dazu raten, die professionelle Therapie abzubrechen – aber parallel dazu auch noch andere Perspektiven und Möglichkeiten einzubeziehen, kann keinesfalls schaden. Du „mußt“ aus Deinen Gedankenkreiseln ausbrechen, die sich immer nur wieder mit der Analyse der Vergangenheit und Deiner Symptome beschäftigen, und brauchst dazu Personen – reale wie auch in Form von Büchern und Hörbüchern -, die Dir die entsprechenden Denkanstöße geben.


Ich jedenfalls kann immer besser verstehen, warum so viele „Profis“, Coaches und Ratgeber sagen, wir würden die Welt mit unseren eigenen Gedanken kreieren.
Klar gibt’s auch objektive Wahrheiten – zum Beispiel, daß Brunnenwasser prinzipiell konstant 18° hat – aber ob Du dieses Wasser als warm oder kalt empfindest, hängt sowohl von äußeren Umständen als auch Dir persönlich und Deiner Einstellung dazu ab (hab ich aus dem zweiten Hörbuch). Und selbst, ob Du dieses Wasser bzw. Dein Empfinden darüber in zwei verschiedenen Situationen gleich bewertest, kannst Du nicht wirklich an der vergangenen Erfahrung festmachen, sondern nur an der aktuellen Situation – beim ersten Mal war vielleicht Winter, jetzt beim zweiten Mal ist Sommer…


Und mein zweiter Rat ist:
Frage Dich mal, was Du tief im Inneren womöglich von den ganzen Symptomen hast? Gibt es in Dir wenigstens einen Teil, einen nur halbbewußten Anteil, Gedanken etc., der in Deiner jetzigen, verfahrenen Situation womöglich einen Vorteil sieht? „Das kleinere Übel“, gewissermaßen, wie der Hexer (weiß nicht, ob Du den kennst bzw. die neue Serie auf Netflix) sagen würde ;)
Womit ich Deine realen Probleme wirklich nicht herunterspielen will – sie sind real. Ebenso, wie das Brunnenwasser 18° hat. Aber eventuell gibt es einen Part in Dir, der diese ganzen Symptome und Beschwerden mit einem bestimmten Zweck immer wieder erzeugt. Und dieser Zweck, diese Ursache, liegt womöglich näher, als die Summe aller konkreten Ereignisse in lange zurückliegender Vergangenheit :)
Unzweifelhaft ist natürlich auch, daß Dich die Summe Deiner Erfahrungen in der Vergangenheit mit an diesen Punkt gebracht haben, logisch. Und trotzdem trifft womöglich etwas in Dir immer wieder eine bestimmte Wahl, die Dir noch gar nicht so richtig bewußt ist.
Es könnte sich also lohnen, Deine Probleme einmal aus diesem Blickwinkel zu betrachten.

Auch hier gilt selbstverständlich, daß auch das alles ein Prozeß und noch nicht zwangsläufig DIE Lösung ist. Vielleicht ja, vielleicht nein. Aber ich denke, den Acker Deiner Vergangenheit hast Du lange genug bearbeitet – Zeit, auch problem-analytisch mal was neues auszuprobieren, meinst Du nicht? :)


LG :)
Alex
 
alex_77 Deine Suche nach Sinn, dein Frust am Arbeitsplatz...hast du das von mir weiter oben verlinkte Video von Prof. Gerald Hüther angesehen? Ich finde schon, dass er da einige Sachen erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=4rIWgIBHK80

Depressionen sind lästig...aber vielleicht auch notwendig? Um uns zeigen, dass wir vollkommen auf dem falschen Dampfer sind...mit unseren Einstellungen und Haltungen, wie wir leben?

"Weißt du noch wer du warst...bevor dir die Welt erzählte, was du sein sollst?" Würden wir je über sowas nachdenken (müssen), wenn uns manche Sachen nicht ausbremsen würden?

Die Seele spricht über den Körper...
 
Back
Top