An Tired und Dr. Riecke!!!!
An Tired und Dr. Riecke!!!!
Hallo Tired, hallo Herr Dr. Riecke,
danke immer für die langen Kommentare. Sie regen mich immer wieder zum Nachdenken an. Das ist gut! Ich brauche noch einmal deine/Ihre Hilfe! Sorry für die lange Nachricht!
Mein Freund und ich haben gestern noch einmal über den Kinderwunsch gesprochen. Wir möchten beide sehr gerne, aber der Zeitpunkt passt einfach nicht. Ich schreibe im Frühjahr 2014 erziehungswissenschaftliches Examen und im Sommer 2014 fächerspezifisches Examen. Alleine eine Schwangerschaft würde da schon nur funktionieren, wenn alles "glatt" läuft, oft "krank" sein dürfte ich da schon einmal nicht, wenn ich nicht alles nach hinten verschieben will. Da braucht es nur irgendwelche Komplikationen geben und schon läuft alles nicht mehr. Und dann soll ich mit einem Baby, das ein paar Wochen alt ist, Examen schreiben? Klar, vielleicht wäre ich bis zum Examen auch noch gar nicht schwanger, weil das ja auch nicht von heute auf morgen geht und mit meiner Hormonstörung schon gleich doppelt nicht. Aber während des Referendariats geht das auch nicht. Wir werden uns also noch 3-5 Jahre gedulden müssen und weiterhin nachts davon träumen

Leider...
Überhaupt habe ich mir noch einmal Gedanken gemacht. Ich glaube, es ist wirklich dieser Wunsch nach Veränderung, der in mir "brennt" und gleichzeitig aber auch die Angst, die Veränderung immer erst einmal mit sich bringt. Wenn ich so nachdenke, wurde ich das erste Mal depressiv, als ich relativ neu mit meinem Freund zusammen war. Ich war glücklich mit ihm, aber es war einfach so eine große Erwartung an mich selbst, vielleicht auch, weil ich vorher noch überhaupt keine sexuellen Erfahrungen hatte. Die zweite Phase folgte dann kurz vor dem Abitur. Auch das war eine Phase, in der ich wusste, das Leben ändert sich jetzt dann, du musst dich entscheiden, was du danach machen willst, das "behütete Schülersein" ist zu Ende. Und die Phase jetzt, die aber ja nun schon wieder viel besser ist - dank Laif 900, dank meine Therapeutin, dank meiner Umstellung auf Sport, das Leben anders zu betrachten, vielleicht auch dank der Regelung meiner Hormonstörung - diese Phase, hat glaube ich damit begonnen, dass mir bewusst wurde, wie nah das Ende des Studiums ist. In einem guten Jahr bin ich fertig und der Gedanke macht einfach Angst, weil es alles so schnell ging... ich habe doch gerade erst angefangen zu studieren und schon ist alles vorbei. Und dann noch dieser Gedanke, dass ich teilweise noch das Gefühl habe, das Examensniveau noch nicht zu haben. Meine Noten sind gut, aber an der Uni findet leider mittlerweile auch oft Bulimielernen statt und kurz vor dem Examen fehlt es dann so an diesem und jenem. Das beunruhigt einfach. Und dann wieder der Gedanke, danach erfährst du 4 Wochen vor dem Referendariat, an welchen Ort sie dich schicken, an dem du das nächste Jahr verbringen musst. Und das, wonach ich mich eigentlich sehne, ist vielmehr die Veränderung zu einem "geregelten" Leben. Einen Beruf haben und dann ein Kind zu haben, aber ohne diese ganzen Hürden vorher noch zu nehmen - also ohne das Examen, das Referendariat, den Umzug (ich werde dann erst mit meinem Freund zusammenziehen), die Aufregung und Ängste, die man als werdende Mutter so hat. Das würde ich gerne alles auslassen
Ich denke, es ist auch genau das, was mir im Moment zu schaffen macht: Ich weiß, dass ich das alles nicht umgehen kann und die nächsten 3-5 Jahre diesbezüglich noch eine harte Probe werden, bis das Leben endlich einen geregelten Lauf geht....
Und dann ist da noch das Problem, dass ich mich auch oft frage, was die Beziehung zwischen meinem Freund und mir angeht: Gewöhnt man sich in 6 Jahren nicht zu sehr aneinander? Sicher ist es ganz toll, sich so gut zu kennen. Keiner kennt mich so gut wie er mich kennt und ich hätte als 13-14-jähriges Mädel vorher auch nie gedacht, dass "frau" mit einem Mann so vertraut werden kann und mit ihm wirklich über alles reden kann, seien es nun Dinge aus unserer Vergangenheit, die sonst keiner weiß oder meine depressiven "Problemchen". Ich dachte früher auch immer, bestimmte Dinge werden dir peinlich sein vor einem Mann, aber selbst das legt sich nach so langer Zeit. Das mag jetzt dumm klingen, aber ich hatte schon immer sehr heftige Regelschmerzen, bei denen ohne stärkere Schmerzmittel gar nichts geht, und habe das anfangs immer versucht, für mich zu behalten, es war mir irgendwie peinlich vor ihm, wollte auch keine "Jammerliese" sein. Und jetzt macht es mir einfach nichts mehr aus, wenn er es mitbekommt. Es ist ok, wir reden sogar darüber. Unser Vertrauen zueinander ist sehr groß. Überhaupt weiß ich, dass mein Freund ehrlich gesagt eine große Ausnahme ist - ich bin überzeugt, die meisten Männer würden nicht annähernd so viel für ihre Frauen tun: Ich bekomme immer noch so oft eine rote Rose, einfach so, er hilft mir sogar bei mir die Wohnung zu putzen, obwohl er das in seiner selbst ja auch muss und der größte Liebesbeweis war eigentlich, dass er sich wirklich sehr lange geduldet hat, um mit mir zu schlafen, weil ich diesbezüglich sehr lange gebraucht habe, um mich "reif" genug dafür zu fühlen - ich glaube, da wären viele Jungs in seinem Alter damals schon abgehauen. Und das waren nur einige wenige Beispiele. Aber das Verliebtsein, die Schmetterlinge, die sind irgendwann weg und es macht mir irgendwie etwas Angst, dass wir irgendwann vielleicht nur noch wie "beste Freunde" sind und das schon mit 23????!!!!! Oder macht das genau den Unterschied vom Verliebtsein zur Liebe? Puuuh....
Ist das normal???? Bei uns ist das ein bisschen was besonderes. Mein jetziger Freund war und ist mein erster und einziger Freund gewesen und wir sind eben zusammen seit wir beide 16 sind....
Wäre super, wenn ich mal die Meinung von Erfahrenen bekommen könnte. Tired? Dr. Riecke?
Viele liebe Grüße von Sandra!