Sandra_1989
New member
Re: Psychotherapie - ja oder nein?
Hallo Herr Dr. Riecke,
vielen, vielen Dank für Ihre wirklich sehr ausführliche Antwort! Ich finde das sehr bemerkenswert, dass Sie sich dafür so viel Zeit nehmen und sogar noch dazu motivieren, längere Beiträge zu schreiben, die Sie ja u.a. auch lesen müssen. Das ist wirklich nicht selbstverständlich! Sie scheinen Ihre theoretische Ahnung von der "Psyche" praktisch auch perfekt umsetzen zu können, weil es hier ja auch immer ein Stück weit "von der Seele reden" ist. DANKE!
Gut, das Buch werde ich mir kaufen und lesen. Ich finde sowieso alles was mit Psychologie u.ä. zu tun hat, sehr interessant. Auch an der Uni sind die Psychologie-Vorlesungen oft die interessantesten, wobei sich die Lehrämtler natürlich mehr mit Lernen lernen und solchen Dingen beschäftigen, als mit Ängsten (wobei Prüfungsangst auch Thema ist).
Gut, Sie sagen, die Zielrichtung ist wichtiger als pflanzlich oder chemisch. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit: Was ist denn eigentlich meine individuelle Absicht mit dem Medikament??? Wenn ich es mir so überlege, denke ich, möchte ich damit gerne einen richtigen Rückfall vermeiden, wie ich es von Amerika z.B. kenne, wo ich wirklich so depri war, dass ich um mich herum schon gar nichts mehr wahrgenommen habe. Ich möchte einfach so etwas die "Absicherung" (ich weiß, eine 100%-ige Sicherheit gibt es nicht), dass das nicht wieder passiert. Und ich kann mich bisher über diese Globuli nicht beschweren, aber die Frage ist eben, ob ich bisher nur einfach Glück hatte, dass noch kein Rückfall kam oder ob es wirklich an den Globuli liegt. Diese Unsicherheit macht mir irgendwie noch etwas "Bauchschmerzen" und die wäre mit etwas "stärkerem" sicher geringer, weil man sich dann sagt "Damit kann das ja gar nicht mehr passieren". Auf der anderen Seite geht es mir momentan nicht so schlecht, als dass ich das Gefühl hätte, es akut zu brauchen. Es ist eben noch eine gewisse Instabilität da, wenn ich das so bezeichnen könnte und ein kleines Morgenloch, das sich im Laufe des Vormittags dann meistens gibt. Verstehen Sie, wie ich das meine? Meinen Sie, ich könnte tatsächlich einfach mal bei den Globuli bleiben? Bin mir so unsicher irgendwie, obwohl ich schon den Eindruck habe, dass sie helfen, aber das ist bei psychischen Dingen immer so schwer zu sagen. Es kann genauso gut auch das Yoga, Tanzen, Joggen, was auch immer sein. Was meinen Sie????
Die Ursachen kann ja sowieso überhaupt gar kein Medikament beheben, deshalb denke ich, ist Psychotherapie da das richtige und abgesehen davon auch sehr interessant, gerade für (zukünftige) Lehrer halte ich es für gut, einen Blick in unsere Psyche zu werfen. Aber gut, der Staat denkt darüber anders: "Alle die einmal therapiert worden sind, haben einen Hau und die können wir nicht verbeamten, weil die werden ja sowieso alle vorzeitig arbeitsunfähig." Diese Denke wird man so schnell wohl auch nicht ändern.... leider.... es sei denn mein zukünftiger Amtsarzt ist Psychiater, aber das wird wohl eher nicht so sein.
Ich frage mich nur, wieso ich bei dieser Psychiaterin überhaupt war. Musste ewig warten, dafür, dass sie mir gesagt hat, nehmen Sie das Laif weiter trotz gleichzeitiger Pilleneinnahme. Das mit der Psychotherapie hätte ich mir alleine auch denken können. Das Laif hatte ich vorher ja von meiner Hausärztin auch schon bekommen, dazu habe ich die Psychiaterin nicht gebraucht. Irgendwie war das total sinnlos alles.
Ich halte meine Therapeutin auch für sehr patent, ich mag sie auch wirklich, finde es soooo schade, dass ich nach den fünf Stunden wohl gehen muss, sie meinte natürlich auch, es sei meine Entscheidung, sie würde gerne mit mir weiterarbeiten, aber sie würde mir die Beratungsstellen sehr ans Herz legen. Sie war selbst mal Leiterin einer solchen Beratungsstelle und sie weiß, dass die dort nichts viel anderes als sie auch machen. Habe deshalb dort jetzt wirklich mal angerufen und die melden sich dann in 2-3 Wochen, wenn sie einen freien Psychotherapeuten haben. Wissen Sie zufällig, ob die sich dann wirklich öfter, also vielleicht so ein- bis zweiwöchentlich Zeit nehmen und das auch nicht nur fünf Mal oder so?
Über Ihre Hilfe freue ich mich immer!!! Sie ist besser, als die von meiner Psychiaterin, obwohl ich mit ihr persönlich geredet habe. Bin Ihnen und auch allen hier im Forum, die immer so fleißig schreiben, sehr dankbar!
Beste Grüße zurück!
Sandra
Hallo Herr Dr. Riecke,
vielen, vielen Dank für Ihre wirklich sehr ausführliche Antwort! Ich finde das sehr bemerkenswert, dass Sie sich dafür so viel Zeit nehmen und sogar noch dazu motivieren, längere Beiträge zu schreiben, die Sie ja u.a. auch lesen müssen. Das ist wirklich nicht selbstverständlich! Sie scheinen Ihre theoretische Ahnung von der "Psyche" praktisch auch perfekt umsetzen zu können, weil es hier ja auch immer ein Stück weit "von der Seele reden" ist. DANKE!
Gut, das Buch werde ich mir kaufen und lesen. Ich finde sowieso alles was mit Psychologie u.ä. zu tun hat, sehr interessant. Auch an der Uni sind die Psychologie-Vorlesungen oft die interessantesten, wobei sich die Lehrämtler natürlich mehr mit Lernen lernen und solchen Dingen beschäftigen, als mit Ängsten (wobei Prüfungsangst auch Thema ist).
Gut, Sie sagen, die Zielrichtung ist wichtiger als pflanzlich oder chemisch. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit: Was ist denn eigentlich meine individuelle Absicht mit dem Medikament??? Wenn ich es mir so überlege, denke ich, möchte ich damit gerne einen richtigen Rückfall vermeiden, wie ich es von Amerika z.B. kenne, wo ich wirklich so depri war, dass ich um mich herum schon gar nichts mehr wahrgenommen habe. Ich möchte einfach so etwas die "Absicherung" (ich weiß, eine 100%-ige Sicherheit gibt es nicht), dass das nicht wieder passiert. Und ich kann mich bisher über diese Globuli nicht beschweren, aber die Frage ist eben, ob ich bisher nur einfach Glück hatte, dass noch kein Rückfall kam oder ob es wirklich an den Globuli liegt. Diese Unsicherheit macht mir irgendwie noch etwas "Bauchschmerzen" und die wäre mit etwas "stärkerem" sicher geringer, weil man sich dann sagt "Damit kann das ja gar nicht mehr passieren". Auf der anderen Seite geht es mir momentan nicht so schlecht, als dass ich das Gefühl hätte, es akut zu brauchen. Es ist eben noch eine gewisse Instabilität da, wenn ich das so bezeichnen könnte und ein kleines Morgenloch, das sich im Laufe des Vormittags dann meistens gibt. Verstehen Sie, wie ich das meine? Meinen Sie, ich könnte tatsächlich einfach mal bei den Globuli bleiben? Bin mir so unsicher irgendwie, obwohl ich schon den Eindruck habe, dass sie helfen, aber das ist bei psychischen Dingen immer so schwer zu sagen. Es kann genauso gut auch das Yoga, Tanzen, Joggen, was auch immer sein. Was meinen Sie????
Die Ursachen kann ja sowieso überhaupt gar kein Medikament beheben, deshalb denke ich, ist Psychotherapie da das richtige und abgesehen davon auch sehr interessant, gerade für (zukünftige) Lehrer halte ich es für gut, einen Blick in unsere Psyche zu werfen. Aber gut, der Staat denkt darüber anders: "Alle die einmal therapiert worden sind, haben einen Hau und die können wir nicht verbeamten, weil die werden ja sowieso alle vorzeitig arbeitsunfähig." Diese Denke wird man so schnell wohl auch nicht ändern.... leider.... es sei denn mein zukünftiger Amtsarzt ist Psychiater, aber das wird wohl eher nicht so sein.
Ich frage mich nur, wieso ich bei dieser Psychiaterin überhaupt war. Musste ewig warten, dafür, dass sie mir gesagt hat, nehmen Sie das Laif weiter trotz gleichzeitiger Pilleneinnahme. Das mit der Psychotherapie hätte ich mir alleine auch denken können. Das Laif hatte ich vorher ja von meiner Hausärztin auch schon bekommen, dazu habe ich die Psychiaterin nicht gebraucht. Irgendwie war das total sinnlos alles.
Ich halte meine Therapeutin auch für sehr patent, ich mag sie auch wirklich, finde es soooo schade, dass ich nach den fünf Stunden wohl gehen muss, sie meinte natürlich auch, es sei meine Entscheidung, sie würde gerne mit mir weiterarbeiten, aber sie würde mir die Beratungsstellen sehr ans Herz legen. Sie war selbst mal Leiterin einer solchen Beratungsstelle und sie weiß, dass die dort nichts viel anderes als sie auch machen. Habe deshalb dort jetzt wirklich mal angerufen und die melden sich dann in 2-3 Wochen, wenn sie einen freien Psychotherapeuten haben. Wissen Sie zufällig, ob die sich dann wirklich öfter, also vielleicht so ein- bis zweiwöchentlich Zeit nehmen und das auch nicht nur fünf Mal oder so?
Über Ihre Hilfe freue ich mich immer!!! Sie ist besser, als die von meiner Psychiaterin, obwohl ich mit ihr persönlich geredet habe. Bin Ihnen und auch allen hier im Forum, die immer so fleißig schreiben, sehr dankbar!
Beste Grüße zurück!
Sandra