Dass eine Frau die alleine schläft und deren Lebensinhalt die Kinder sind, der Mann nicht mehr als Mann sondern als Verdiener fungiert, ihre Sexualität verliert das ist doch irgendwo nachvollziehbar.
In der Wissenschaft heißt es, dass ein anders laufendes Beispiel eine Theorie widerlegt. Und ich kenn Mütter mit mehr als 3 Kindern mit Männern in anstrengenden Berufen und da scheint keinerlei Sexualität einzuschlafen.
Ja, liebe Tired, dass "kann Frau vielleicht nachvollziehen"..... Frau kann aber auch die Theorie entwerfen, "die muss ja langsam ganz schön ausgehungert sein und langsam über ihren Mann herfallen....".
Gestern erst wa wieder so eine abendliche soap-opera am Falchbildschirm wo sich die "vernachlässigte Frau" einen call-boy anheuerte, weil sie so alleingelassen wurde.
Ich glaube NICHT, dass das menschliche Zusammenleben wie so ein ewig kompliziertes Uhrwerk funktioniert und wenn irgendwo die Zeit nicht mehr stimmt muss mann 1.365 kleine Zahnrädchen ölen und die Vorspannkräftchen der kleinen Federchen prüfen und justieren und irgendwann, wenn den alle Klemmstellen behoben sind, dann läuft die Spieluhr wieder uns spielt ihre romantische Melodie......
Menschen sind unterschiedlich und Beziehung sind unterschiedlich. Und je nach Prägung und Lebenseinstellung der beiden betroffenen Menschen sind ihre Beziehungen fehlertolerant. ABER (wie ich schon so oft geschrieben habe): die beiden Menschen ENTWICKELN SICH. Und diese Entwicklung ist nur zu einem Teil mit den kurzfristig vorher abgelaufenen Situationen erklärbar.
In die Entwicklung spielt Genetik, Epigenetik, Prägung, Erziehung, Lebenserfahrung und was weiß ich alles hinein. Deshalb glaube ich nach wie vor, dass das aktuelle Verhalten von der Frau von verzweifelterMann nur "ein wenig" mit den letzten Jahren und Monaten erklärbar ist. So gesehen verstehe ich seine Aussage: "irgendwann muß doch mal gut sein"......
Da nach seiner Schilderung aber aktuell bei Leibe nicht "alles wieder gut ist" scheinen ja tiefgreifendere Entwicklungen aufgetreten zu sein. Scheinbar hat "sie" aktuell eine deutliche Abneigung gegen Sex entwickelt. Diese Abneigung scheint auch durch die ausgebügelten "Fehler" (so sie den tatsächlich welche waren) und das wohl schon enorme Engagement von verzweifelterMann nicht weg zu gehen. Diese ganzen Ratschläge in Richtung "noch besser alles ölen und noch liebevoller Nachjustieren" gehen alle davon aus, dass wieder eine Wunschzustand hergestellt werden kann. Ein paar wenige Beiträge (auch nicht von mir....z.B."...es wird jedenfalls NIE mehr wie früher...") machen eher den Schritt, diese neue Wirklichkeit der Unlust als im Großen und Ganzen nicht richtig mehr verändbar hinzunehmen ("akzeptieren" wäre wohl zu steil).
Wenn verzweifelterMann (ich nehm ab jetzt für ihn die Abkz. vM), also wenn vM vor Wochen einen mehr als deutlichen Brief geschrieben hat, wenn er jetzt Wohnungsanzeigen offen liegen lässt und nach seiner Schilderung auch ein mehr als deutliches Gespräch geführt hat - entschuldigung, aber mit welcher Begründung soll eine Frau den Ernst der Lage nicht erkennen??? Außerdem hat sie ihm ja schon vorgeschlagen, seinen sexuellen Augleich außerhalb zu holen. Wie kann man in der so zugespitzten Situation und bei den Schilderungen von vM eigentlich noch daran glauben, dass mit "noch ein bischen nachölen" das Liebesleben wieder in Schwung kommt. So etwas halte ICH für naiv.
Für mich ist nach wie vor das "Hauptproblem", dass vM sein Wohlbefinden auf Gedeih und Verderb seiner Frau auflastet. Und diese KANN ihm das NICHT (mehr) lösen. Wenn sie könnte hätte sie es ihm wohl schon lange gelöst.
20 Jahre hat sie es ihm das Wohlbefinden gelöst - heute gehts nicht mehr. Und ob sie es ihm irgendwann mal wieder lösen kann oder will "steht in den Sternen".
Ein zweites Problem von Dir, lieber vM - du gehst nach wie vor davon aus, dass mit "ein bischen Guten Willen" deine Frau doch wieder "auf den richtigen Weg kommen müsste". Ich gehe (inzwischen) davon aus, dass dieses "sexlose Leben" etwas wie eine "sexuelle Orientierung" sein kann (oder ist). Und dass sich so eine Orientierung im Laufe der Zeit bilden kann. Und gegen die "Orientierung" können viele Menschen gar nicht mit "gute Willen" angehen - vielleicht Frauen noch weniger als Männer. Manche lesbische Frauen können wohl nicht Mal bei größtem Kinderwunsch eine Nacht zur Zeugung mit einem Mann verbringen.....sie setzen da auf Samenspende und künstliche Befruchtung.......Lieber vM, ich kann das auch nicht nachvollziehen, aber ich stelle fest, ES IST SO !!
Und bei den "klassischen nicht normgemäßen sexuellen Orientierunge" hat man Therapie inzwischen fast vollständig aufgegeben und propagiert eher die Toleranz solcher Prägung gegenüber. Weil die Erfolgsaussichten gegen eine solche Orientierung zu therapieren eher sehr gering bis nicht vorhanden sind. Einzige Ausnahme isnd die Orientierung mit Hintergrund Gewalt und Pädophilie. Aber da geht es primär um eine Verhaltenstherapie zur Vermeidung um Mögliche Opfer zu schützen - das ist dan schon was ganz anderes.
Unabhängig davon, dass sich die Orientierung bei der Frau von vM auch wieder ändern kann (oder könnte), ist aktuell kein "ob tatsächlich" oder "wann" erkennbar.
Von daher, lieber vM, nimm die Verantwortung für dein (sexuelles) Wohlbefinden wieder selbst in die Hand. Deine Frau KANN es dir NICHT (mehr) geben.
Und wichtig, behalte im Hinterkopf: SIE KANN NICHTS DAFÜR, dass es so ist wie es ist. Aber auch: DU KANNST NICHTS DAFÜR.
Von daher kann man eigentlich nur appelieren: sorgt für KONSTRUKTIVE Lösungen der weiteren Lebensführung und des "Übergangs" mit denen es beiden Partnern UND den Kindern weiterhin gut gehen kann.
Sonntägliche Grüße
Gucki
P.S.: und nein, ich denke es gibt KEINERLEI Verpflichtung einer Frau, zumindest ab und an "die Beine breit zu machen", weil sie in der PArtnerschaft doch ein schönes Leben hat. Sie kann das Schenken, aber sie hat keine Verpflichtung.