• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Meine Frau will keinen Sex mehr

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Warum dann nicht mit Offenheit agieren (offene Ehe, usw.) und klaren Tisch machen?
Oder halt trennen.
Stattdessen heimliche Affäre und nur negative Konsequenzen, siehe Zitat oben.

Hallo Lola

ich kann mir (inzwischen) schon Szenarien vorstellen, in denen jemand "heimlich fremd geht".
Man hat vielleicht doch noch Hoffnung, dass sich die Paarbeziehung irgendwie wieder "normalisiert" und will ja eigentlich mit seiner Frau alt werden. Aber irgendwie kommt man mit der sexarmen bis sexlosen Beziehung aktuell nicht zurecht. In so einer Situation bin ich ja auch irgendwann "heimlich" beim pay-6 gelandet. Ich gebe zu 3 Jahre ohne Sex (wie es in einem parallelen Faden grade beschrieben wird) kann ich mir auch heute noch gar überhaupt nicht vorstellen. Und nein - so eine Situation will ich auch nicht. Als meine Frau den Sex mit mir "komplett" eingestellt hat haben wir innerhalb 3 Monaten zu einem klärenden Gespräch in dem SIE im Gegenzug die Beziehung für mich geöffnet hat. Wir haben uns in den seither zurückliegenden mehr als 6 Monaten nicht einmal gestritten im Sinne von bekriegt. JA, es gab tiefgreifende Diskussionen und Meinungsveerscheidenheiten, aber keine "Schlagabtausche und Gemeinheiten". Sie sagt, sie ist heute froh zu dem zu stehen, dass sie keinen Sex mehr mag und ich erlebe sie auch deutlich bis "Dimensionen" entspannter als früher. Inzwischen reden wir ganz offen darüber, DASS ich mir anderweitig einen sexullen Ausgleich hole, aber OHNE dass meine Frau irgendwelche Einzelheiten wissen will oder wann ich tatsächlich das erste Mal wo auch immer war.

Ich habe in den letzten 2 Wochen in einem Buch von Michael Mary "5 Wege die liebe zu leben" gelesen. Ich glaube hier bei onmeda davon gelesen zu haben und habe es dann via net bestellt.
Es ist auch für mich eine neue Gedankenwelt, dass man eine "enge Beziehung" führen kann (meine Frau und ich sind immerhin 33 Jahre verheiratet, haben 3 Kinder groß gezogen und eines beerdigt) und "das Sexuelle" dann doch woanders seinen Platz findet.

Frau Dr. schreibt, dass bei manchen Frauen "der Appetit mit dem Essen kommt". Mag sein - bei uns oder meiner Frau kam da leider zumehmend nichts und dann mehr und mehr Frust. Heute geht es Ihr zumindest deutlich besser als zu der Zeit, in der wir im Abstand von mehreren Wochen noch Sex hatten. Und ich lerne, dass die Dinge so sind wie sie sind - auch wenn ich sie nicht verstehe und sie mir ganz anders gewünscht habe oder wünsche.

Soweit für heut Abend
vom gucki
 
Hier geht es nicht nur um die Verweigerung von Geschlechtsverkehr.
Bei uns gibts keine Lust. Finde dich damit ab, um das gehts.
 
Wenn ihr mich fragt, das ist ein Teufelskreis, wenn man bittet darum, wenn man gekränkt ist, wenn man diskutiert drum etc. Das verhärtet nur noch mehr und hat zudem nix genutzt.
Man bräuchte neue Wege, um dorthin zu kommen, ganz andere Worte, ein ganz anderes Benehmen und Verhalten, das besser ist, als das bisherige.

Ganz am Anfang, bei ersten Beitrag hier stand, dass die Frau zu ihm gesagt hat, fangen wir wieder von vorne an.

Sie könnte damit zugleich einen Hinweis geliefert haben, WIE er sich benehmen sollte, damit sie wieder bereit ist.

Was macht man, wenn man frisch verliebt ist? Wie redet man da miteinander, wie geht man da miteinander um, was tut man da alles?
Mann bräuchte sich nur zusammenreissen und wieder so sorgfältig, liebevoll, herzlich und komplett nett miteinander reden, als ob sie gerade erst eingetroffen wär, wie wenn man sich erst jetzt kennengelernt hätte. Genau das gleiche Anschauen, Betrachten, Annähern wie ganz am Anfang- der gleiche Tonfall wie ganz zu Beginn, meint ihr nicht, dass das nicht vielleicht besser wär, als streiten?

Ich frag mich, ob ich das schaffen könnte. Ich wär zornig, viel zu zornig, um da noch mal die Töne zu finden, wie früher.
 
Für mich wäre ein Partner, der mich nicht einmal mehr streichelt, mich nicht mehr berührt, keine Zärtlichkeit für mich hat, jemand, der mich loswerden möchte und es auf diese Weise anstrebt, dass ich gehe. Für mich kann das nur bedeuten, bemüh dich nicht, ich will dich nicht (mehr).

Wenn mann bleibt, dann ist er einverstanden, dann darf er sich aber auch nicht beschweren.
 
Ich glaube, wir reden hier alle aneinander vorbei. Jeder Fall ist anders.
Ich verstehe den Postmann bis zu einem gewissen Grad, auch wenn mich die latente Aggression erschreckt. So weit bin ich noch nicht. Meine Frau ist, denke ich, ähnlich wie die Postfrau - nur dass meine niemals einfach "die Beine breit" machen würde. Meine lässt sich manchmal dazu herbei, sich von mir die Möse lecken zu lassen. Manchmal kommt es sogar zu kurzer Penetration. Nach höchstens zweieinhalb Minuten kommt sie dann und ihr komplettes Interesse an zwischenmenschlicher Zärtlichkeit erlischt für die nächsten sieben Monate. Meinen Schwanz berührt sie dabei nicht. Meine Lust interessiert sie nicht. In den Monaten zwischen den erotischen Begegnungen ist meine Lust ein lästiges kindisches Ding, das nervt.

Am Reden mangelt es bei uns nicht. Ich rede dauernd mit ihr darüber. Ich habe ihr wiederholt gesagt, dass der Sex für mich ein sehr wichtiger Teil des Lebens ist, und dass sie mir ihren Sex wegnehmen kann, aber nicht meinen. Sie weiß, dass ich Sex habe und dass ich bei Frauen auch immer noch landen kann.

So ist es bei mir. Und bei jedem von euch ist es anders. Stimmts?
 
Ich frag mich immer wieder, WARUM kommt das so.
Für mich ist das, wie wenn man mehrere Kinder hätte und eines davon wird gequält, nicht beachtet, ausgehungert, zuletzt sein "Tod" in Kauf genommen.
In deinem Fall Herr_Untergekommen, da hat dieses Kind sich heimlich bei anderen Müttern Essen geholt in Folge, aber ist es nicht grausam, was da geschieht?
 
Wenn ich zurückdenke an meine Ehe, da gabs Zwietracht, Streit, Ablehnung immer wieder und genau wegen dem habe ich mich verweigert. DIR geb ich nicht, du bist nicht gut zu mir, so ungefähr habe ich das abgehandelt. Wie Bestrafung für nicht richtiges Verhalten und wenns wieder geregelt war, dann war der Weg wieder zugänglich und frei.

Heute geh ich anders mit allem um. Mit der Zeit kapier ich, das ist eine Frage des "Herzens", bei einem herzlichen Umgang miteinander gibts solche Kämpfe nicht. Da stellt sich nichts quer, da geht man aufeinander ein gegenseitig und schon gar nicht wird das "Haus" zugesperrt.
Es kann ja sein, es kann passieren, dass man keine Lust spürt. Für so einen Fall gäbs friedliches, freundschaftliches Geben trotzdem und vor allem, ein kameradschaftliches zweisames Suchen nach guten Lösungen.

Wenn einer der Eheleute auf einmal Diabetiker ist, dann muss das noch lange nicht bedeuten, dass man nicht mehr Kuchen backen kann und den Partner zugleich auf Diät setzt.
Für mich ist das kein Liebesverhältnis, das ist dann etwas anderes, wenn man Bussi, Küsse, streicheln, liebkosen, Beine öffnen, verwöhnen, Lust geben, Orgasmus schenken etc. verweigert. Das denk ich, ist dann ein fieses Spielchen, das man da treibt. Nach aussen hin Schein, aber kein ( liebendes) Paar mehr sein.
 
Ganz am Anfang, bei ersten Beitrag hier stand, dass die Frau zu ihm gesagt hat, fangen wir wieder von vorne an.

Sie könnte damit zugleich einen Hinweis geliefert haben, WIE er sich benehmen sollte, damit sie wieder bereit ist.

Was macht man, wenn man frisch verliebt ist? Wie redet man da miteinander, wie geht man da miteinander um, was tut man da alles?
Mann bräuchte sich nur zusammenreissen und wieder so sorgfältig, liebevoll, herzlich und komplett nett miteinander reden, als ob sie gerade erst eingetroffen wär, wie wenn man sich erst jetzt kennengelernt hätte.

Na, Du hast vielleicht naive Vorstellungen!

Wie oft bin ich z.B. zum Hochzeitstag noch spät abends zum nächsten Bahnhof gefahren und habe Blumen geholt! Was passierte? Entweder wurde ich ausgelacht oder der Strauß wurde vors Haus gestellt und nicht weiter beachtet!

Aber ich würde auch sagen: Jeder Fall ist indivduell anders und deshalb kann es auch keinen allgemeingültigen Lösungsansatz geben.

g.
 
Na, Du hast vielleicht naive Vorstellungen!

Wie oft bin ich z.B. zum Hochzeitstag noch spät abends zum nächsten Bahnhof gefahren und habe Blumen geholt! Was passierte? Entweder wurde ich ausgelacht oder der Strauß wurde vors Haus gestellt und nicht weiter beachtet!

Aber ich würde auch sagen: Jeder Fall ist indivduell anders und deshalb kann es auch keinen allgemeingültigen Lösungsansatz geben.

g.

Mein Ex hat mal eine Torte gebacken zu meinem Geburtstag und als ich früher als erwartet heim gekommen bin, war er noch nicht ganz fertig, hat die Verzierung gerade angebracht. Er hat Mist gerufen, grantig und schlecht gelaunt. Ich hab nur gehört, dass er geflucht hat und habs gedeutet, dass er auf mich sauer ist und der Frust war perfekt.
Heute weiß ich, niemand bäckt nur so eine Torte, es war ein Bemühen und Freude bringen wollen. Er wird "Mist" gerufen haben, weil die Überraschung nicht gelungen ist.
Eigentlich waren es allesamt Missdeutungen, Missverständnis, falsches Werten und Beurteilen.

Wir haben nicht gelernt, zueinander einfühlsam zu sein, sich Gedanken zu machen, wie es dem anderen geht, wichtig war jedem, wie es ihm selbst geht, oder was alles unter die Kathegorie Liebe fällt, das haben wir auch nicht kapiert.

Hören wir auf zu streiten, zu bocken, zu gifteln, mögen wir uns stattdessen (wieder), gehen wir miteinander liebevoll um ...ich glaub, das ist mit Neu-Anfang gemeint.

Golem, das muss dich sehr gekränkt haben, das mit den Blumen.
Red mal mit deiner Frau, über was diese alles sehr gekränkt war, mir scheint, da gibt es ebensolche Wunden ihrerseits.
Das ist irre schwer, NICHT beleidigt zu sein. Das wär mal die Grundstufe, die wir lernen sollten.
 
Ich frag mich immer wieder, WARUM kommt das so.
Für mich ist das, wie wenn man mehrere Kinder hätte und eines davon wird gequält, nicht beachtet, ausgehungert, zuletzt sein "Tod" in Kauf genommen.
In deinem Fall Herr_Untergekommen, da hat dieses Kind sich heimlich bei anderen Müttern Essen geholt in Folge, aber ist es nicht grausam, was da geschieht?

Ja, so ähnlich ist das wohl.
 
Ja, so ähnlich ist das wohl.

Bei uns ist das NICHT so - rein gar nicht so. Meine Frau hat sich Jahrzehten "Mühe" gegeben - ich kann mich an richtig tolle erotische Verführungsszenen erinnern - aber im Lauf dieser Jahrzehnte hat sie festgestellt, dass es für Sie nur "Mühe" ist und immer mühsamer wird. Sie geht den Ursachen auch nach - manches deutet auf Missbrauch im sehr frühen Kindesalter hin - aber sie kann die Ursachen nicht abstellen. Ihr war klar, dass ihre "Verweigerung" (oder eher das dazu stehen, dass sie eigentlich nicht richtig kann und will) zum Ende unserer Ehe führen kann. Deshalb hat sie mich ja sozusagen mit meinen sexuellen Bedürfnissen frei gegeben. Und in diesen letzten 9 Monaten, in denen sie dazu steht, geht es ihr tatsächlich um soviel besser.

Um im Bild von Elektraa mit dem "gequälten Kind" zu bleiben müsste man sagen, dieses eine unserer Kinder wurde leider bei einem Verkehrsunfall totgefahren. Man kann jetzt ein Kinderzimmer eingerichtet lassen und jeden Tag einen Teller auf den Platz dieses Kindes stellen, es wird aber davon nicht mehr lebendig - leider. Meine Frau ist nicht schuld und ich bin nicht schuld. An dem, was vor mehr als 50 Jahren meiner Frau zugefügt wurde können wir nichts mehr ändern, allenfalls in einer Therapie sehen, ob die eine oder andere der zugefügten Verletzungen und ausgelösten Blockaden ein wenig überwunden werden können. Ein "Rezept" gibts sicherlich nicht. - Und Bilder kann man auch überziehen.

In dem Buch von Michael Mary - 5 Wege die Liebe zu leben - ist der Autor der Meinung, dass großteils übereinstimmende sexuelle Bedürfnisse eher die Ausnahme in Bezihungen als die Regel sind. Ich verstehe das Buch als Plädoyer, "gute Beziehungen" nicht aufzugeben, nur weil das Sexuelle nicht klappt. Außenbeziehungen in verschiedenen Formen beschreibt er als pragmatische Lösungen mit etlichen Fallbeispielen. Ich will aber klarstellen, dass Mary schreibt, "er will kein Plädoyer halten, sondern nur Beobachtungen der Fallbeispiele beschreiben".

Ich habe einige Monate richtig getrauert, dass unsere "gemeinsame" Sexualität inzwischen gestorben ist und meine vor mir liegenden Jahre ganz anders sein werden, als ich sie mir gewpnscht und vorgestellt habe. Langsam gewöhne ich mich an "pragmatische Lösungen" und versuche diese sogar zu geniesen.

Gucki
 
Es ist Scheiße, wenn man zusehen muss, wie der Sex aus der Ehe verschwindet. Wenn man meint, die Ursache dafür zu kennen (auch wenn man nichts dagegen tun kann), dann hilft das zumindest gegen die drohende Feindschaft.
So wie es beim Postmann läuft und bei mir, ist die Gefahr sehr groß, dass man sich irgendwann zerfleischt. Ohne meine Affären hätte ich zum Beispiel totale Panik, dass während meines jahrelangen Wartens auf irgendeine Besserung plötzlich meine Gesundheit dem Sex ein Ende macht. Das würde unsere Ehe dann sicher nicht überleben, weil ich nicht anders könnte, als ihr die verschwendeten Jahre vorzuwerfen.
 
„Man findet immer jemanden für eine Affäre. Das ist aber aufwendig und kostet Zeit (und noch viel mehr Geld als ein Puff-Besuch). Darüber muss der Ehepartner, der keine Lust mehr hat, sich auch im Klaren sein. Genau daran wird ein Arrangement zur einseitig offenen Ehe auch oft scheitern.
Meine Frau kann es jedenfalls kaum noch ertragen, wenn ich am Wochenende weg bin. Ich kann das aber nicht ändern.“
Also du gehst (mehr oder weniger) heimlich fremd? Wie ist es denn dazu gekommen? Und was ist der Vorteil?
Denn Geld kostet die Affäre wohl so oder so, das kann kaum der Grund sein.
Warum wäre ein offenes Arrangement gescheitert?
Bleibt auf diese Art nicht erst recht die Beziehungsarbeit aus? Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls bei Postman.

Nochmal: Ich habe meiner Frau ganz klipp und klar gesagt, dass sie mir ihren Sex nehmen kann, aber nicht meinen. Ich will von ihr keine Absolution, und ich will ihr auch nicht den Freiraum zugestehen, selbst Affären zu haben.
 
Nochmal: Ich habe meiner Frau ganz klipp und klar gesagt, dass sie mir ihren Sex nehmen kann, aber nicht meinen. Ich will von ihr keine Absolution, und ich will ihr auch nicht den Freiraum zugestehen, selbst Affären zu haben.

Najo...eigentlich wäre es nicht mehr kompliziert, wenn man sich sagt, wir sind nicht mehr Eheleute, wir sind halt eine WG.
In einer unkomplizierten Wohngemeinschaft gibt es ganz andere Modalitäten und Regeln mit einem Mal, keiner hat das Recht, oder die Pflicht auferlegt, bitten, fragen, streiten zu müssen über Privates.
Ich glaub, der Name alleine macht schon Konflikte. Du bist MEINE Frau, ich DEIN Mann. Könnte man ja aufhören, mit diesen Titeln und schon ist alles anders.
 
Es ist Scheiße, wenn man zusehen muss, wie der Sex aus der Ehe verschwindet. Wenn man meint, die Ursache dafür zu kennen (auch wenn man nichts dagegen tun kann), dann hilft das zumindest gegen die drohende Feindschaft.
So wie es beim Postmann läuft und bei mir, ist die Gefahr sehr groß, dass man sich irgendwann zerfleischt. Ohne meine Affären hätte ich zum Beispiel totale Panik, dass während meines jahrelangen Wartens auf irgendeine Besserung plötzlich meine Gesundheit dem Sex ein Ende macht. Das würde unsere Ehe dann sicher nicht überleben, weil ich nicht anders könnte, als ihr die verschwendeten Jahre vorzuwerfen.

Schon seltsam, dass man beiderseits leidet, duldet, wartet, sich anfeindet, miteinander so umgeht. Darf man das, nur weil man verheiratet ist? Darf man da "verbieten", eine Affäre zu haben und wenn, dann wird gefleischt?
ich kann noch immer nicht durchschauen, was da läuft. Ab Beziehungsstatus ist nach anderen Gesetzen zu leben. Der Partner wird zum Herr über Leben und Tod und darf regeln, wie oft es Sex gibt?
 
......wenn man sich sagt, wir sind nicht mehr Eheleute, wir sind halt eine WG.
In einer unkomplizierten Wohngemeinschaft .......

Dies mag eine Lösung sein. Neben dem Sex gibt es aber noch deutlich mehr was eine Ehe ausmacht. Gemeinsame Geschichte, gemeinsame Kinder, gemeinsames Erleben, gemeinsames Schicksal.......warum sollte man das über Bord werfen wenn es mit dem Sex dauerhaft nicht klappt?? Ich hatte auch Jahrzehnte im Hinterkopf, dass sexuelle Exklusivität für Bestehen oder Zerbruch einer Ehe dauerhaft ausschlaggebend ist. Ich freunde mich langsam mit dem Gedanken an, dass es auch anders sein kann.

Gucki
 
Schon seltsam, dass man beiderseits leidet, duldet, wartet, sich anfeindet, miteinander so umgeht. Darf man das, nur weil man verheiratet ist? Darf man da "verbieten", eine Affäre zu haben und wenn, dann wird gefleischt?
ich kann noch immer nicht durchschauen, was da läuft. Ab Beziehungsstatus ist nach anderen Gesetzen zu leben. Der Partner wird zum Herr über Leben und Tod und darf regeln, wie oft es Sex gibt?

Wieso beiderseits? Sie leidet doch nicht.

Wir wollen uns lieben, achten und ehren. Das haben wir uns versprochen, nicht, dass wir bis ans Lebensende rammeln. Aber: Wenn der eine Partner unter einer Veränderung sehr leidet, dann sollte man als acht- und ehrsames Paar gemeinsam damit umgehen. Mir fehlt die geringste Anstrengung von ihrer Seite. Eifersüchtig ist sie lustigerweise schon. Als sie mal eine eindeutige Spur einer Affäre entdeckt hat (ein sehr deftiges Liebesgedicht, das mir gewidmet war), ist sie total ausgeflippt. Und das Jahre, nachdem ich alleine bei der Sexualtherapeutin war.
 
Nochmal: Ich habe meiner Frau ganz klipp und klar gesagt, dass sie mir ihren Sex nehmen kann, aber nicht meinen. Ich will von ihr keine Absolution, und ich will ihr auch nicht den Freiraum zugestehen, selbst Affären zu haben.

Okay, also hast du es im Prinzip schon gesagt, wenn auch nicht konkret mit der Ansage, dass du dir jetzt Affären suchst, verstehe ich das richtig?

Sie scheint es aber nicht verstanden zu haben wenn sie wegen des Gedichts so ausgeflippt ist und immer noch nicht bereit war für die Therapie, oder?

Und warum würdest du ihr keinen Freiraum geben wollen? Einfach weil es dich nervt, dass sie mit dir so selten will aber dann möglicherweise irgendwann einmal mit jemand anderem?


Gucki meinte glaube ich, heimliche Affären entstehen oft durch die Hoffnung es würde irgendwann in der eigenen Ehe wieder besser. Kann ich mir auch so vorstellen.
Ist das denn in deinem Fall so oder doch komplett abgehakt?
 
Okay, also hast du es im Prinzip schon gesagt, wenn auch nicht konkret mit der Ansage, dass du dir jetzt Affären suchst, verstehe ich das richtig?

Sie hat mich schon verstanden. Auch damals schon.

Sie scheint es aber nicht verstanden zu haben wenn sie wegen des Gedichts so ausgeflippt ist und immer noch nicht bereit war für die Therapie, oder?

Ich habe keinen weiteren Vorschlag für eine Therapie gemacht. Das Thema war nach meinem Anlauf damals für mich erstmal durch. Sie ist angesichts des Gedichts ausgeflippt, weil sie wusste, von wem es kam, weil sie nie für möglich gehalten hätte, dass ich bei der Frau landen kann, und weil es in dem Gedicht um eine Fantasie der vollständigen Unterwerfung ging (was gar nicht mein Ding ist).

​​​
Und warum würdest du ihr keinen Freiraum geben wollen? Einfach weil es dich nervt, dass sie mit dir so selten will aber dann möglicherweise irgendwann einmal mit jemand anderem?

Weil in der Situation mit mir die Lust etwas Lästiges ist, im schlimmsten Fall etwas Kindisches. Weil sie NICHTS dazu sagt, was ich falsch mache, was in unserer Familie falsch läuft. Sie setzt sich nicht mit dem Thema auseinander. Deshalb.

Gucki meinte glaube ich, heimliche Affären entstehen oft durch die Hoffnung es würde irgendwann in der eigenen Ehe wieder besser. Kann ich mir auch so vorstellen.
Ist das denn in deinem Fall so oder doch komplett abgehakt?

Die Hoffnung ist, dass das Rausnehmen von Druck hilft, die Situation zu entspannen. Hat bei mir im Ansatz auch schon mal funktioniert. Jetzt nicht mehr.
 
Habe nun nicht den ganzen verlauf durchgelesen. Hoffe ich dopple keinen Beitrag oder rede an euch vorbei, aber hier meine Gedanken zu diesem Thema:

Ich halte diese Problematik (Ich bekomme nicht was ich will) nicht für ein sexuelles Problem! Das lässt sich auf alles mögliche übertragen.... beim Sex fällt es nur häufig auf.

Es geht allgemein darum wie Menschen den Wert von Dingen einschätzen...

Zwei Rhetorische Fragen:

Warum ist Gold wertvoll?
Man kann ja nicht sonderlich viel damit anfangen. ABER? Es ist Scheiße selten. Also wertvoll!

Warum ist Wasser nicht wertvoll?
Jo.... haben wir halt genug. Obwohl es eigentlich wichtiger ist und wir mehr damit anfangen können, erscheint es uns nicht wichtig und wenig wertvoll.

Ja, das mit dem rar machen ist allgemein bekannt und das es funktioniert hat bestimmt auch schon fast jeder rausgefunden. Oft tut man so als ließen sich nur andere damit manipulieren und bemerkt nicht wie krass die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Wertschätzungen von der Rarität der Dinge abhängt. (beobachtet euch doch mal selbst und erkennt das Maß der Auswirkung)

Schön bemerkbar ist das bei der Entstehung einer Beziehung, beim Kennenlernen. Auch während der Beziehung oder am Ende. Beispiele für mich habe ich genug... Paradebeispiel, ist einer meiner Beziehungen, die mit relative wenig Enthusiasmus meinerseits angefangen hatte.
Nach etwa einem halben Jahr fühlte ich mich erdrückt von ständigen (für meine Empfindung) zu langen Telefonaten, gekünstelten Treffen und verzweifelten Interessensynthesen. (Das hab ich damals nicht so stark wahrgenommen). Dann ging ich fremd - sie hat's herausbekommen, die Beziehung drohte in die Brüche zu gehen. Sie entfernte sich von mir, Schuldgefühle machten sich in mir breit und ich wollte sie auf keinen Fall verlieren. Die Beziehung dauerte noch ein weiter Jahr an; bildete mir ein sie immer mehr und mehr zu lieben. Am Ende hat sie mich verlassen, mich am Boden zerstört zurück gelassen.
"Am Boden zerstört"? Ich hatte doch von Anfang an kein großes Interesse und bin fremdgegangen? Spielte sogar häufig mit dem Gedanken schluss zu machen. Doch je weiter sie sich von mir entfernte, desto wichtiger erschien sie mir. Als sie am Ende weg und unerreichbar war, war sie in meinen Augen das wertvollste was ich je verloren habe. Im Nachhinein weiß ich das ich nie viel für sie empfand... Aber in dem Moment fühlt sich das so an. Das sind die Menschen...

Ich hab mich viel mit dem Thema auseinander gesetzt und bin zu dem Standpunkt gekommen, dass es eine Hauptzutat, für Beziehungen jegliche Hinsicht gibt: Gleichgewicht! Oder schöner - Harmonie ;)

Beziehungen sind am schönsten, wenn sie Harmonisch sind. Wenn beide das gleiche wollen und bekommen, wenn alles ausgewogen ist. Das ist oft am Anfang so - bis sich äußere Umstände ändern. z.b. ein neuen Beruf (der einen stärker in Anspruch nimmt), man muss sich um Familie kümmern (Mutter krank), what ever.... Dann kann ein Ungleichgewicht entstehen(vielleicht Zeitmangel, oft müde, der andere ist vernachlässigt). Bedürfnisse bleiben ungedeckt, die Harmonie kommt ins wanken und die Kacke fängt an zu dampfen! Da seid ihr gefragt.

Wie ein Markt... Angebot und Nachfrage! Das muss ab und an bewusst korrigiert werden. Alles muss immer so gut wie es geht im Gleichgewicht stehen. Je näher am absoluten Gleichgewicht, desto leichter die Balance zu halten - logisch. Lieber arbeitet man weniger aber dafür schneller um im Gleichgewicht zu BLEIBEN. Je später man anfängt, desto mehr muss man arbeiten falls überhaupt noch Rettung besteht.

Wie arbeiten wir daran, wenn Angebot und Nachfrage nicht im Einklang sind?

Folgende Vorstellung(Nachfrage>Angebot):
Ihr wollt im Supermarkt 5 Zitronen kaufen - Sind aber keine da. Also geht ihr am nächsten Tag wieder hin und findet 2 Zitronen vor. "Immerhin"...denkt man und kauft sie. Dadurch bekommt man vielleicht zum teil was man will (2 statt 5 UND ein Tag zu spät) aber am nächsten Tag steht man wieder im Laden und die Zitronen sind wieder aus... das trägt nicht zur Ausgewogenheit bei.
Also keine Zitronen kaufen! Nachfragestop!!(länger als man denkt)! Wenn ihr dann einige zeit wieder in den laden schaut finden ihr vielleicht 7 Zietronen. 7 Zitronen die ihr am liebsten alle sofort kaufen würdet. aber wenn ihr wirklich an eurer Beziehung arbeiten wollt, dann nehmt ihr maximal 2 und lasst immer ein rest... sonst ist meiner Meinung nach auf kurz oder lang Schicht im Schacht.

Zum eigentlichen Hauptproblem komme ich jetzt.

Meist versucht nur der Nachfragende das Gleichgewicht zu korrigieren. (hatten wir ja schon hier im Thema: rar machen, Sex wo anders holen, SB, etc.) ist auch der richtige Ansatz! Aber oft nicht ausreichend um die Harmonie wieder herzustellen und die Beziehung wieder einfach zu machen. Dazu gehört nämlich auch, dass das Angebot gesteigert wird. Nicht dem Fragenden zur Liebe, sondern für die Harmonie. Genau wie der Fordernde versucht weniger zu fordern, muss als Gebender versucht werden mehr zu geben als vorhanden ist.
Das ist die Arbeit in der Beziehung. So nähert sich Angebot und Nachfrage immer mehr. Bis die Harmonie wieder hergestellt ist und beide mit dem Angebot und der Nachfrage zufrieden sind. Denn die Nachfrage lässt ja dadurch auch nach und entlastet wiederum das Angebot(Wechselwirkung). Aber nochmal: Macht mehr als man denkt könnte! Gerade, wenn ihr das Gefühl habt vom Partner zu stark unter Druck zu stehen. Ihr müsst die Nachfrage einmal mit Kraftaufwand "Übersättigen" und ihr habt ruhe.

Ich finde das jedenfalls super anwendbar auf dieses Thema hier.

Meine Einstellung hab ich meiner Freundin, in meiner jetzigen Beziehung (5Jahre,) sehr früh unterbreitet und ihre Zustimmung ernten können. Seit dem führe ich mit ihr einer der harmonischsten und stressfreiesten Beziehungen die ich kenne.
Falls ihr überzeugt wurdet, rate ein offenes Gespräch mit dem Partner zu führen, über die Arbeit des Anbietenden/Erdrückten/Überforderten.
Beide müssen gegen ihren eigenen Strom in Richtung des Partners schwimmen. Das tut beiden gut!

Muss man zu viel und oft arbeiten, sollte man sich vielleicht doch nochmal Gedanken machen, ob der Partner passend genug für einen ist oder auch ob die hinderlichen, äußeren Umstände (falls vorhanden) Besserung erwarten lassen.

Kein Aufruf zum Intrigieren oder bewussten Manipulieren. Es geht um Harmonie, um Ausgewogenheit. Wenn ihr das habt ist es ja ein Selbstläufer.... Dann einfach beim nächsten Störfaktor direkt eingreifen. BEIDSEITIG!!!
 
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