Post: Above message content
RE: Mal eine Betroffene zu diesem Thema
RE: Mal eine Betroffene zu diesem Thema
"Hast du jemals Dr. Rath persönlich gehört? Ich ja! Er sagt, das "die Wissenschaft" sagt, dass Chemo eine 30-50%ige Überlebenschance hat."
Diese Aussage ist schon mal völlig unsinnig, weil es erstens nicht "die Chemo" gibt und zweitens nicht "den Krebs". Jeder Krebs ist anders, und jeder wird deshalb anders behandelt. Durch Chemotherapie, Operation, Bestrahlung, Immunmodulation, etc. Un d es gibt Krebsarten, die man gar nicht behandeln muss, weil sie (meist) so langsam wachsen oder harmlos sind, dass sie die Lebenserwartung gar nicht grob beeinflussen.
Dementsprechend ist die Überlebensrate bei jedem Krebs anders. Es gibt Krebsarten wie die (meist kindliche) akute Leukämie, die mit Chemo eine 5-Jahres-Überlebensrate von ca. 80% hat, und es gibt Krebsarten wie den Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei dem nahezu alle Patienten - egal wie therapiert - inenrhalb eines Jahres sterben. Eine pauschale Aussage zu Krebs oder auch Chemo ist daher sinnlos.
" Und weiter: Aber die Wissenschaft verheimlicht dasbei, dass sie dabei nur den Zeitraum von 5 Jahren berücksichtigt. Das deckt sich mit meinen Infos von Ärzten."
Es ist richtig, dass für Studien meist ein 5- oder auch 10-Jahreszeitraum gewählt wird. Das ist notwendig, weil man einen definierten Endpunkt braucht, um Therapien überhaupt vergleichen zu können. Du solltest bedenken, dass Krebs unbehandelt in fast allen Fällen sehr schnell tödlich ist, und zwar ganz schön unangenehm. Was spricht dagegen, den Nutzen einer Therapie daran zu messen, wieviele Leute mit dieser Therapie nach einem bestimmten Zeitraum zu messen? Wie willst Du es denn sonst messen?
"Die Lebenszeit soll mit und ohne Chemo in etwa GLEICH LANG sein!!!!!"
Das ist je nach Krebs ganz unterschiedlich, wie ich Dir oben versucht habe zu erklären. Das entscheidene ist aber...
" Aber die Leiden der Chemo mindern die Lebensqualität in ungewöhnlicher Weise."
...dass diese Aussage falsch ist. Chemotherapie hat längst viel von ihrem Schrecken verloren, die meisten der neueren Mittel sind relativ gut verträglich. Zudem läßt Du völlig außer acht, dass ein Großteil der Krebstherapie (auch der Chemo) gerade darauf abzielt, die Leiden des Patienten zu verringern, indem die Symptome der Krankheit gemildert werden. Ich höre schon die Lästerer " typisch Medizin, bekämpft die Symptome anstatt die Ursache". Denen kann ich nur sagen: 1. geht mal in eine onkologische Klinik und redet mit Krebspatienten. 2. Die Ursache heilen möchte jeder, aber man kann es eben oftmals nicht. Soll man dann die Leute leiden lassen?
"Nun, was sagste denn jetzt?? Und er sagt ja nicht: "Geht nicht zur Chemo und nehmt meine Pillen" Man kann also beides tun - und nun Herr Schlau?"
Ich finde es immer wieder verblüffend, wie welcher Selbstverständlichkeit Laien irgendwelche Aussagen nachplappern, die irgendwo gelesen oder gehört haben, und dann meinen, Ärzte, die 7 Jahre lang Medizin studiert haben und täglich nichts anderes machen, belehren zu müssen bzw. ihnen erklären, wie das so funktioniert, mit Krebs und so. Keiner käme auf die Idee, zu einem "business man" zu gehen und ihm zu erklären, wie die Wirtschaft so funktioniert und wie er deshalb seine Geschäfte führen muss, nur weil er im Spiegel irgendwas gelesen hat. Woher nimmst Du diese Überzeugung und Überheblichkeit, wo Du doch selber zugibst, dass Du von Medizin keine Ahnung hast? Das würde mich mal interessieren.
Thomas
Post: Below message content