Ja, es geht tatsächlich voran.
Gestern war ich bei der Sozialarbeiterin vom Betreuten Wohnen und sie hat mir erklärt, was die Aufgaben eines psychosozialen Betreuers sind. Ich habe erfahren, dass man wohl mit dem Betreuer viele Gespräche führt, vor allem in Krisenzeiten. Und er würde auch vorschlagen, dass man wieder in eine Klinik geht, wenn es einem zu schlecht geht. Aber im Unterschied zum gesetzlichen Betreuer, wird das nicht über einen bestimmt. Und man kriegt auch noch selbst seine Post. Ich habe auch gesagt, dass ich meine Post selbst bearbeiten kann, aber manchmal bin ich mir unsicher und habe Fragen. Da würde der Betreuer auch helfen. Ich habe ihr auch zwei Fragen bezüglich des Bürgergeldes gestellt, weil ich auch nicht sicher war, ob ich die Erklärung richtig geschrieben habe. Das hat sie mir gut beantwortet.
Dann habe ich gefragt, ob es auch möglich ist, dass das Amt eine Studentenwohnung bezahlen würde. Da meinte sie das geht wohl eher über BaföG oder Wohngeld. Aber da kennt sie sich nicht genau aus. Es wäre aber möglich einen Termin mit der Fallmanagerin beim Jobcenter zu machen und dort zu fragen. Dorthin würde auch der Betreuer mitgehen.
Der Betreuer geht auch spazieren, mit einem ins Café, ins Kino etc. Das macht er, weil viele soziale Ängste haben und sich nicht so raustrauen.
Er würde mit mir Busfahren üben, sodass ich auch selbstständiger werde und mich nicht so viel von meinen Eltern fahren lassen muss.
Er hilft einen Haushaltsplan zu erstellen.
Das Gute ist, dass ich auch ein bisschen arbeiten kann. Also man arbeitet wohl 2-4 Stunden im Garten oder steckt Briefe in Umschläge oder Ähnliches. Einen kleinen Lohn gibt es dafür auch. Das finde ich sehr gut, weil mir das noch mal mehr Struktur geben wird. Und ich arbeite erstmal im geschützten Rahmen mit anderen Kranken zusammen. Eine "normale" Arbeit mit Gesunden trau ich mir einfach noch nicht zu.
Ich war total erleichtert und froh, dass es so Möglichkeiten gibt. Ich bin echt voller Hoffnung seitdem. Ich denke die Betreuung wird mich noch mehr motivieren. Ich bin begeistert, dass es so Angebote gibt. Nur schade finde ich, dass ich das nur Dank einer Freundin rausgefunden habe. Ich finde die Ärzte in der Ambulanz müssten einen auch über so Angebote informieren.
Die Sozialarbeiterin meinte auch, dass viele denken es sind einfach Wohnheime für psychisch Kranke. Aber man kann sich auch im gewohnten Umfeld betreuen lassen.
Ich glaube es ist auch ein Tabu-Thema, dass es auch Betreuung für junge Leute gibt, die psychisch krank sind. Eigentlich kriegt man ja eher nur mit, dass alte Leute gepflegt werde. Aber was macht man, wenn man jung ist und gerade eine Krise hat?!