Nein, den Satz habe ich noch nicht gekannt.
Aber das ist wahrscheinlich so ein ähnlicher wie: Was mich nicht umbringt, macht mich nur härter.
Heute hatte ich wieder einen Termin bei meiner Psychiaterin.
Aber es war wirklich demotivierend.
Sie meinte, dass man mit der Krankheit nicht mehr so belastbar sei und sich nicht so konzentrieren kann. Und ob ich denn überhaupt als fertige Studierte die höhere Verantwortung tragen kann.
Dabei macht das in meinem Job eigentlich nicht viel Unterschied. Nach der Ausbildung hat man auch viel Verantwortung, da guckt der Chef nicht über meine Schulter.
Ich habe mich davon nicht beirren lassen und habe heute fürs Studium gelernt und möchte die Prüfungen dennoch machen.
Meine Psychologin hat ja einen Konzentrationstest mit mir gemacht und meine Konzentration war durchschnittlich.
Ich glaube sie sieht irgendwie in mir ihre eigene Tochter. Die wäre ja so alt wie ich und hat schon den Studienplatz gewechselt und ist wieder bei ihr eingezogen. Das war wohl eine Katastrophe für sie.
Dann kam noch das Argument, dass Leute die erst mit 40 studieren das aber dann richtig durchziehen würden. Und ich dachte mir einfach: Toll, die sind dann vielleicht 44, wenn sie fertig sind und ich bin dann wahrscheinlich 35 oder so und wäre trotzdem noch schneller. Ich habe ja schon die Hälfte. Außerdem soll ich mich ja nicht quälen? Für mich ist ein Studium keine Quälerei!
Das sagt nur wieder aus, wie sie sich während ihres Studiums gefühlt hat. Ich habe immer schon gerne gelernt.
Ich weiß ja nicht, was einen guten Arzt ausmacht, aber ich glaube sooo sehr sollte er sich nicht in die jeweilige Lebensplanung einmischen.
Ich glaube, dass das sehr junge Menschen total demotiviert und vielleicht trauen sie sich dann auch gar nichts mehr zu. Ich bin älter, selbstbewusster und ich weiß, dass ich es gut schaffen kann.
Aber es ist so wie du es gemeint hast, Tired... Irgendwie wird sich einfach nur dafür interessiert, dass man schnell funktioniert, ja auf sie werden SCHON 30! OMG, sie sind noch nicht im Berufsleben. Dass ich mit 22 mit meiner Ausbildung fertig war und 4 Jahre schon gearbeitet habe während des Studiums wird nicht gesehen. Ich soll mich also schlecht fühlen, weil ich eine Pause hatte und das weil ich krank war? Das hat nichts mit mir zu tun, sondern mit meiner Krankheit. Wenn man nicht kann, dann kann man nicht. Und solche Ärzte machen es nur schlimmer. Sie soll sich um die richtige Dosierung kümmern und dass meine Symptome weg sind. Aber mein Augenarzt hat mir da mehr geholfen als sie und irgendwie muss man sich doch um alles selbst kümmern, sonst wird es nichts (mit Hilfe von Büchern). Auch hier zu Schreiben hat mir eigentlich mehr gebracht, als jeder Besuch beim Psychiater. Ich bin irgendwie enttäuscht, dass es solche Ärzte gibt. Man fühlt sich eh schon mies genug mit der Krankheit und dann wird einem noch die Schuld gegeben. Sie werden schon 30?! ja aber in der Zeit habe ich Abi, Ausbildung und mein halbes Studium gemacht trotz einer kurzen Krankheitsphase und einer langen. Mein Kumpel meinte auch, dass sie mir irgendwie nichts gönnt. Und mein Vater meinte , dass wenn sie so mit ihrer Tochter auch redet, er sich dann nicht wundert, dass sie noch keinen Abschluss hat. Ich war wirklich demotiviert nach dem Gespräch heute.
Aber ich habe direkt danach meine Sporttasche gepackt und bin schwimmen gegangen. Und dann habe ich ein paar Stunden jetzt gelernt. Ich lasse mich nicht unterkriegen von Menschen, die nicht selbst erlebt haben, wie diese Krankheit ist. Man sollte als Arzt doch auch im Kopf haben, dass man eben nicht gaaaaanz genau weiß, wie die Auswirkungen dieser Krankheit sind. Man sollte den Mensch einfach machen lassen. Sie drängt einen ja irgendwie dazu, dass man einfach ihre Meinung annimmt und dann begründet sie das damit, dass sie schon so viel Erfahrung hat. Vielleicht hat sie den Patienten davor auch eingeredet sie könnten dies und das nicht mehr. Die haben dann blind auf sie gehört und damit scheint sie zufrieden zu sein und fühlt sich dann in sich bestätigt.
Ich bin froh, dass mir meine Eltern ihre Meinung nie aufgezwungen haben. Sonst hätte ich beruflich sicher auch noch nicht so viel erreicht. Die haben mich immer machen lassen und mir gut zugeredet und dann hab ich immer alles geschafft bis diese Krankheit so extrem wurde.
Aber ich möchte nicht aufgeben. Ich bin froh, dass ich mir im September einen anderen Arzt angucke.
Ich möchte jeden ermutigen, dass man sich mit dieser Krankheit nicht schwach fühlt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit den Monaten lernt mit ihr gut umzugehen und dann kann man wieder alles schaffen, was man will. Man muss nur achten, dass man genug schläft, Pausen macht und sehr diszipliniert auf seine Grenzen achtet. Dann kann man auch ein (schweres) Studium schaffen. Es ist nicht so wie die Gesellschaft meint. Dass man mit Krankheiten schwach ist. Vielleicht erstmal, aber man lernt damit umzugehen und ich finde danach ist man sogar noch stärker und selbstbewusster, weil man diese schwere Zeit gut gemeistert hat.
Ich lasse mir nicht mehr einreden, dass ich etwas nicht kann, nur weil ich eine Krankheit hatte oder habe!
So jetzt erfolgt die nächste kleine Sporteinheit und dann lerne ich noch mal 2-3 Stündchen.
Ich bin glücklich damit und ich habe schon 3 kg abgenommen. Den "Krankheits"- und Frustspeck wird man nämlich auch wieder los, wenn man will.
In dem Sinne, alles ist möglich, wenn man an sich glaubt, diszipliniert ist im Bezug auf seine Gesundheit. Dass man eben auch mal Pausen macht, aber dann auch wieder hart arbeitet. Ich denke so kann man bestehen in dieser Gesellschaft und in seinem Leben.
Ein langer Post ist das. Aber es musste mal alles raus. Und ich möchte hier ermutigen. Ich möchte nicht auf den Zug der Zweifler, Meckerer oder Jammerer aufsteigen.
Ich glaube ich bin sogar glücklicher als manch andere Leute bei denen es eher immer glatt lief, weil ich jetzt weiß, worauf es ankommt und dass man sich selbst am meisten vertrauen sollte.