Die Akzeptanz fällt am allerschwersten, denn irgendwie schwingen ständig Schuldgefühle mit.
Kennst du eigentlich auch diese Situation, wenn man im Wartezimmer und sich in Gedanken ausmalt, was man denn dieses Mal erzählen möchte und wenn der Moment dann da ist, das man einfach nur funktioniert im Sinne von starker Persönlichkeit und selbst zurecht kommen und im Notfall gar nicht auf das Gegenüber angewiesen zu sein und somit keine Abhängigkeit zu vermitteln?
Ja, das kenne ich sehr gut.
Nur das wenn ich dann dran bin, stellt sich oft der Gedanke ein das ich möglichst schnell wieder raus möchte und der Fluchtinstinkt wird wach.
Je nachdem wie gut ich die Gedanken aus dem Wartezimmer abrufen kann, läuft es ok, oder unproduktiv.
"""Es ist irgendwo schon echt ekelhaft von mir, dass jeder mit mir zutun hat, wie ein Hamster im Rad strampeln muss bis ich ihm/ihr wirklich glaube, dass ihm/ihr etwas an mir liegt und man nur das Beste möchte."""
Es ist ja keine Absicht, der Arzt weiß das und da er sich Mühe gibt nimmt er dich auch so wie du bist.
An mir ist auch mal einer fast verzweifelt, hat sich beschwert das er in all seinen Patienten lesen kann wie in einem offenen Buch, nur bei mir wäre da ein großes Nichts und dann müsse er mir auch noch alles aus der Nase ziehen, wäre alleine auf meine Worte angewiesen.
Anfangs hat es auch nicht gut zwischen uns funktioniert, aber nach einigen Monaten habe ich ihn zu meinem Lieblingsarzt gekürt und nach einem Jahr hat er Stimmungen bei mir wahrgenommen die sonst niemand erkannt hätte und es kam auch nie einer nach wo es so gut gepasst hat.
Will damit sagen, auch wenn es dir jetzt sehr holprig erscheint und ungerecht dem Arzt gegenüber, gerade daraus kann auch ein Arzt-Patientenverhältnis entstehen das dir gut tut.
Die Sorgenkinder sind am Ende oft die die einem am meisten am Herzen liegen, denen die Mühe nicht übel genommen wird, weil sie sich lohnt und das bemerkt auch dein Arzt.