• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

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Bei den Nachbarn muss man sich eine eigene Meinung bilden und diese dann auch vertreten, dann hat mancher lieber nix gemerkt.

Bei diesen Worten läuft mir wirklich ein Schauer über den Rücken und versetzt schon fast wieder ins Geschehen zurück.
Irgendwo ist es schon die Aufgabe eines sozial entwickelten Erwachsenen einzuschreiten, wenn sich ein Mensch oder noch schlimmer ein Kind in Gefahr befindet.

Man sollte sich Gedanken darüber machen, ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dass man dem Kind, das später einmal eine langwierige therapeutische Laufbahn haben wird oder die Mutter die sich in den Alkohol stürzt, nicht hilft oder zur Sicherheit lieber jemanden, wie dem Jugendamt oder der Polizei Bescheid gibt und somit signalisiert, dass da jemand ist, der das Leid erkannt hat.
 
Irgendwie wird da immer noch vermittelt das Ärzte immer Sicherheit ausstrahlen müssen, immer den Eindruck erwecken sollen das sie in jeder Lage wissen was sie tun, was zu tun ist.

Das Wort 'IMMER' bringt es auf den Punkt. Es ist schon mit einer unglaublichen Erwartungshaltung verbunden.
Natürlich kann kein Arzt der Welt für jegliche Situation eine Lösung parat haben, aber dann zumindest dazu stehen und vor allem die Verantwortung, die er zu dem Zeitpunkt wo er den Patient behandelt, übernimmt, dass es ihn/sie überfordert und rechtzeitig an einen Kollegen verweisen.
Soviel darf man wohl von einem Arzt erwarten.
 
So eine Tat ist ja auch kein Zeichen der Schwäche, sondern eher ein Zeichen dafür, dass noch eine Lücke herrscht, die dann eben bei gegebener Zeit nachgeholt werden sollte/kann.
Wir alle lernen ständig dazu.

Da wäre mal wieder das Thema 'Perfektionismus & Ärzte'
 
Den Eindruck, den ich habe, hier kann ich allerdings nur mutmaßen, da ich keine Medizinstudentin bin, ist der, dass die Studenten während Ihrer Ausbildung dafür trainiert werden, wenn das Monitoring wie wild anspringt oder der Patient körperliche Auffälligkeiten zeigt Ruhe zu bewahren und rational zu denken, es aber in psychischen Ausnahmesituationen an Kompetenz mangelt.

Es kann doch nicht sein, dass man in dem Moment, wo ein Patient Hilfe benötigt, so ein Quatsch wie ein psychiatrische Konsil angeordnet wird, wohl gemerkt nimmt der Patient es dann wahr, wenn er wieder in der Realität und der Zustand vorbei ist - somit also KEINE Hilfe in der Situation. Mittlerweile gibt es ja in jeder Klinik einen Psychologen, der kann aber auch nicht immer und überall wenn es brennt vor Ort sein, daher eben meine Kritik das hier grundsätzlich etwas geändert werden sollte. Und wenn es nur eine Schulung am Wochenende ist, das ist doch schon etwas.
 
Eben das meinte ich als ich davon sprach, dass es manchmal besser ist wenn Personen, die so etwas erlebt haben, in einer Umstrukturierung ein Stück weit Hilfestellung leisten.

Denn so wie ich die Ärzte kenne wird niemand von denen eine Situation, in der sie selbst überfordert waren, als Anlass für eine grundsätzliche Umstrukturierung nehmen. Klar tauscht man sich sicherlich mit einem Kollegen aus, vielleicht auch sogar innerhalb des Krankenhauses und der dortigen Abteilungen, die eine Rolle spielen, aber das war es dann auch wieder.

Dabei hat es nicht mit Schwäche zu tun, hier wird nachhaltig eine Verbesserung etabliert, von der ein zukünftiger Patient und eben der Arzt in der Situation profitieren, daher ist es mir schleierhaft weshalb Probleme immer wieder unter den Teppich gekehrt werden.
 
und rechtzeitig an einen Kollegen verweisen.
Soviel darf man wohl von einem Arzt erwarten.

Das hat sich in den letzten Jahren sehr verbessert, gerade wenn an andere Fachrichtungen überwiesen wird.
Nur an die eigene Fachrichtung da wird kaum ein Arzt hin überweisen, wenn er selber nicht weiter weiß.
Ist ja auch klar, der Kollege behält das dann auch nicht zwangsläufig für sich und dann kann es dem Ansehen schaden.
Das dürfte aber so ziemlich allen Berufsgruppen zu eigenen sein, vom Installateur bis zum Dachdecker, wird dich keiner an einen Kollegen verweisen wenn er am Ende seines Lateins ist, sondern einfach weiter machen bis der Kunde/Patient von selber was merkt.

Im großen und ganzen stehen wir ja ganz gut da mit unseren Ärzten und unseren Rechten, zumindest können wir ohne Folgen von selber zu einem Kollegen wechseln der besser passt.
Natürlich hilft das nichts wenn man dem weiterhin vertraut, der hinterm Berg hält mit möglichen Überfordernissen, wobei da mittlerweile auch ganz viele eher ins KH überweisen, als ein Risiko einzugehen.
Ich glaube die kritischste Form der Überforderung mit Folgen, ist die wenn der Arzt selber so von sich und dem System überzeugt ist, das er dementsprechend auch keine Notwendigkeit sieht irgendetwas zu verändern.

In den Kliniken selbst ist es immer noch mehr auf Funktion als auf den Menschen ausgelegt, aber auch da tut sich was, hat sich schon sehr viel getan.
Der Genetationenwechsel bringt auch immer wieder einiges voran, was natürlich auch seine Zeit braucht, bis die Grabenkämpfe mit allen Beteiligten ausgefochten sind.
Medizin ist halt auch viel Politik, so das die Ärzte selber oft gar nichts machen können weil das System ihnen diesen Freiraum nicht lässt.

Wenn ich aber schaue wie es früher in den Kliniken und bei den Ärzten zuging und wie es heute ist, da wurde schon viel geschafft und ich bin sicher es wird sich auch weiterhin noch einiges tun, wenn auch langsam.
 
Medizin ist halt auch viel Politik, so das die Ärzte selber oft gar nichts machen können weil das System ihnen diesen Freiraum nicht lässt.

Diese entscheidene Barriere lasse ich wohl im Wortgefecht gerne mal unter den Tisch fallen, da hast du natürlich Recht.
Nichtsdestotrotz vertrete ich trotzdem meine Einstellung grundsätzlich ein Problem anzusprechen. Dabei geht es nicht darum mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, sondern eine effektive, zukunftsorientierte Lösung zu finden.

Der Alltag in einer Klinik als Mitarbeiterin ist mir nicht vertraut, daher kann ich auch nicht beurteilen inwiefern tatsächlich Zugzwang herrscht, aber Richtlinien an die man sich halten, z.B. das Verordnen von unnötigen medizinischen Untersuchungen, muss.

Trotzdem wird es ja wohl nicht verboten sein bzw. ohne dass man um seinen Job fürchten muss, einen Missstand anzusprechen. Ob dies dann umgesetzt werden kann, ist eine andere Frage aber wenigstens wurde dieses dann Fass geöffnet.

Natürlich gab es schon positive Änderungen, keine Frage, aber das Ganze ist wohl vergleichbar - zumindest in Zügen, wie mit der Justiz.

Aber die Hoffnung stirbt nie, nicht wahr.

Wie du schon erkannt hast, ich bin eine Macherin und gehe gerne auch mal mit dem Kopf durch die Wand. Sicherlich oftmals auch kontraproduktiv, aber die Stimme der Gerechtigkeit, so wie ich es dann in dem Moment empfinde, muss dann einfach Gehör finden.
Mag wohl auch daran liegen, dass ich früher immer wie erstarrt war und niemals mehr zulassen würde, das mir das ein weiteres Mal oder einem anderen Mitmenschen widerfährt.
 
Dieser Austausch hat übrigens mehr ans Tageslicht gebracht als es jemals eine Therapiestunde, in den letzten Jahren geschafft hat.

Vielen Dank, Tired!
So etwas tut echt gut.
 
Trotzdem wird es ja wohl nicht verboten sein bzw. ohne dass man um seinen Job fürchten muss, einen Missstand anzusprechen. Ob dies dann umgesetzt werden kann, ist eine andere Frage aber wenigstens wurde dieses dann Fass geöffnet.

Ich glaube es kommt drauf an was für ein Mensch auf dem Chefsessel sitzt.
In KH scheint doch eine recht klare Hierarchie zu herrschen, wo auch die Kompetenzen und Kompetenzüberschreitungen relativ klar sind.
Ich kann mir gut vorstellen das Kompetenzüberschreitungen, oder Kritik die einen anderen Arzt mit einbezieht weil es einfach seine Baustelle ist, zumindest die Beförderung in weitere Ferne rücken kann und auch sonst zu Unstimmigkeiten führt.
Unbequeme Ärzte haben es schwerer irgendwann einmal den Chefsessel zu erobern und gerade in diesem Beruf ist Kollegialität nicht nur ein Wort.
Es scheint mir aber als wäre die produktive Kritik immer öfter gern gesehen, gerade von den Chefs, aber leider nicht überall.
 
Ich kann mir gut vorstellen das Kompetenzüberschreitungen, oder Kritik die einen anderen Arzt mit einbezieht weil es einfach seine Baustelle ist, zumindest die Beförderung in weitere Ferne rücken kann und auch sonst zu Unstimmigkeiten führt.

Wenn ich dort arbeiten würde, wäre es - wenn konstruktive Kritik ungewollt ist - auf Dauer die falsche Arbeitsstelle. Klar muss man irgendwie auf einen Nenner kommen, aber meine Persönlichkeit, zu der eben ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zählt, möchte ich deswegen nicht vor der Pforte ablegen (wenn ich dort arbeiten würde)

Mir ist durchaus bewusst, dass man einige seiner Charakterzüge im Laufe seiner Karrierelaufbahn modellieren muss, aber bitte nicht die grundlegenden, die damals der Grund für ein Medizinstudium waren, das wäre ja echt schlimm!

Leider habe ich diese Entwicklung bei einigen, wenigen Kommilitonen bemerkt, sie wurden richtig abfällig und haben sich auch genauso über Patienten geäußert, denen habe ich erstmal ins Gewissen geredet, dass die Patienten auch nicht blöd sind und sehr wohl merken, wenn man sich über ihn lustig macht. Hinterher, die Diskussion ging so ein paar Stunden nach der Vorlesung, hat er immerhin ein wenig begriffen was ich meinte. Mir schien es so als ob ihn zum ersten Mal jemand darauf aufmerksam gemacht hat.
Die Menschen trauen sich eben nicht oder selten Menschen ins Gewissen zu reden oder die Wahrheit anzusprechen, nur weil der Gegenüber eine weiße Uniform oder sonstige trägt.
Am Ende des Tages ist er auch nur ein Mensch.
 
Ich finde den Austausch auch sehr produktiv für mich.

Schön. In den Wochen vor den Aufenthalt, vor allem was die anstehenden Untersuchungen betrifft, kommt sicherlich nochmal der eine oder andere Gesprächsbedarf auf. Aber auf der anderen Seite natürlich auch immer gern gesehen.
 
...oder Kritik die einen anderen Arzt mit einbezieht weil es einfach seine Baustelle ist, zumindest die Beförderung in weitere Ferne rücken kann und auch sonst zu Unstimmigkeiten führt.

Die Absicht liegt ja nicht darin einen Kollegen ans Bein zu pinkeln um Vorteile für sich selbst auszuschöpfen, sondern eben einen Missstand anzusprechen, der dem gesamten Krankenhauspersonal zu Gute kommt, nicht nur den Ärzten sondern auch den Schwestern, Pflegern etc.
Wieso sollte es schaden solch einen Lehrgang einzuführen und als Pflichtmodul zu integrieren?
(mal ganz abgesehen von den benötigten Geldern etc., die seien an der Stelle, da es ja nur eine theoretisches Beispiel ist, außer Acht gelassen.)
 
Gerne würde ich hierzu mal die Meinung von Herrn Dr.Rieke hören, immerhin war er ja lange in dieser Position und ob ich mit meinem Empfinden, dass in dieser Angelegenheit, um es einmal explizit beim Namen zu nennen 'dissoziative Zustände beim Patienten rechtzeitig zu erkennen' und dementsprechend abzuleiten, wie beispielsweise in einer Kinderklinik. (wäre sehr dramatisch wenn die Anzeichen da sind und das Kind weiter verstörenden Umständen ausgesetzt ist - irgendwie auch eine gewisse Fürsorgepflicht, oder?)

Ist es hier einzig meine eigene Vergangenheit, die mich so extrem daran haften lassen?!
Oder besteht vielleicht doch Bedarf an einer Schulung?

Das würde mich schon brennend interessieren.
 
Wieso sollte es schaden solch einen Lehrgang einzuführen und als Pflichtmodul zu integrieren?

Schaden würde es ganz sicher nicht und wäre rein theoretisch eine gute Sache.

Praktisch gesehen ein immenser Kraft und Zeitaufwand, für jene die das durchsetzen wollen.
Wenn ich sehe wie schwer sich die Kliniken mit der Eindämmung von Krankenhauskeimen tun und wie lückenhaft die Screenings sind, trotz der bekannten Gefahr wird immer noch versucht einzusparen, auch bei den Tests.
Wenn schon bei ganz greifbaren Problemen wie der Hygiene Sparhannes angesagt ist, dann dürfte es umso schwerer sein Pflichtmodule zu installieren, wo die Kosten sicher noch leichter als unverhältnismäßiger Aufwand abgelehnt werden können.

Im Grunde wurde ja eine Art Pflichtmodul eingeführt, einige Vorlesungen in Psychologie.
Nur ist das wohl noch nicht gut genug auf alle Probleme die einem Arzt begegnen können zugeschnitten, befasst sich eher mit grundlegendem.
Vielleicht wird ja noch nachgebessert und spezielle Vorlesungen für Ausnahmesituationen eingeführt, irgendwann einmal.
 
Praktisch gesehen ein immenser Kraft und Zeitaufwand, für jene die das durchsetzen wollen.

Ich bin gerne ehrenamtlich bei Papierkram oder was auch immer für die Umsetzung dieses Vorhabens benötigt wird, behilflich.
(natürlich ist es viel mehr als Papierkram, aber schon in meinem Studium habe ich für eine Hilfsorganisation ein Projekt für die Öffentlichkeitsarbeit auf die Beine gestellt.)

Irgendwie vermisse ich auch den Clip in der Werbung.
Und zwar den der Depressionshilfe, leider lief er wohl nur einmal.
Natürlich auch eine Sache der Gelder, der Spendengelder in dem Fall, aber den fand ich wirklich super!!

Wie ich mich kenne, werde ich da mal nachhaken, das tue ich nämlich schon wenn ein Produkt im Supermarkt entfernt wurde. Nehme eben nichts einfach hin :P
 
Im Grunde wurde ja eine Art Pflichtmodul eingeführt, einige Vorlesungen in Psychologie.
Nur ist das wohl noch nicht gut genug auf alle Probleme die einem Arzt begegnen können zugeschnitten, befasst sich eher mit grundlegendem.

Es gibt immer etwas zu optimieren, genau wie bei uns Menschen.
 
Ganz ehrlich einmal?

Nachdem was mir widerfahren ist und das ich all das überlebt, würde ich zum Dank, wenn ich beispielsweise mein Studium abgeschlossen habe, probono diese Schulungen anbieten.

Es gibt in meinen Augen nichts Schlimmeres als unschuldige Kinder allein zu lassen (auch wenn es jetzt etwas überspitzt ausgedrückt ist, der Kern der Nachricht dürfte deutlich sein)
 
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