• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

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Daher belasse ich es erst einmal bei meinem aktuellen Wohnort um herauszufinden, ob ich für das Großstadtleben geschaffen bin und da bietet der Job eine gute Chance. Außerdem verbinde ich mit dieser Stadt überhaupt keine negative Erinnerung.

Das ist doch schon mal ein guter Plan.
Und nicht vergessen, Ausgänge gibt es nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch wenn sich ein Job oder eine Entscheidung, als nicht machbar heraus stellen.

Es kann doch im Grunde gar nichts passieren, solange du darauf achtest was dir gut tut und was nicht, dementsprechend zeitig reagierst falls was schief laufen sollte.
Wenn du noch einen Anker brauchst könntest du mit dem Psychiater sprechen, dich versichern dass er im Fall der Fälle hinter dir steht und dir Attestiert dass der Job nicht machbar war, falls was schief laufen sollte und du solch ein Attest für irgendwelche Amtssachen brauchst.
Damit hast du eine Sicherheit, die dir die Freiheit gibt zu bleiben oder zu gehen wie du es für gut hältst, was auch wieder die Kraft gibt holprige Situationen etwas gelassener zu sehen und zu überstehen.
 
Wenn man mich im Gespräch danach fragte, verneinte ich die Frage obwohl dies eine Lüge war.

Ich glaube auch das ist auch zum Teil dem Fluchtinstinkt geschuldet, nein sagen und möglichst schnell wieder weg.
Jetzt hast du diese Hemmschwelle überwunden, was den Weg für die nächsten Schritte frei macht.
 
Es kann doch im Grunde gar nichts passieren, solange du darauf achtest was dir gut tut und was nicht, dementsprechend zeitig reagierst falls was schief laufen sollte.

Eigentlich ist es aktuell viel mehr so, dass ich mich durch den Job von den Gedankenspiralen distanzieren möchte, da gerade nunmal niemand da ist der mich 'auffangen' könnte, sei es ambulant oder stationär.
Und mein Psychiater kann wohl auch keinen großen Anteil leisten, denke ich.
Zumal Medikamente, insbesondere Antidepressiva aktuell wohl sehr kontraproduktiv wären.

Was ist also der richtige Weg?

Sollte ich einfach versuchen mit der Zeit zu gehen und sie als Freund zu betrachten und die Dinge, wie sie gerade sind, akzeptieren und kleine Schildkrötenschritte gehen, aber nach wie vor in meinem 'Schutzbunker' verbleiben und um nicht mit unnötigen Reizen und Gefühlen konfrontiert zu werden?

Oder ist genau das der falsche Weg? Und sollte ich ins kalte Wasser springen und mich durch den Job ablenken?
Die Frage ist hier einfach. Wie werde ich reagieren, emotional, wenn wirklich Kritik an meinem Auftreten und der Arbeitsweise geäußert wird?

Genau darum mache ich mir sehr viele Gedanken. Aktuell kann ich selbst nicht sagen, ob ich es mir definitiv zutraue oder nicht.
Andererseits wünsche ich mir sehr doll eine Ablenkung und nichts sagende Gespräche und vielleicht einfach mal wieder ein ungezwungenes und echtes Lachen weil man sich in der Gegenwart eines Menschen wohl fühlt.

Irgendwie ein sehr schwieriger Konflikt und die Fragezeichen helfen überhaupt nicht, die um mich herum schweben.
Wie einfach es doch ist, sich selbst das Leben schwierig zu machen.
 
Da zeigt sich doch wieder einmal die gravierende Folge von jahrelanger falsch diagnostizierter Behandlung.

Mittlerweile habe ich solch eine große Furcht vor jeder Art von Emotion, die in mir rumort, sei es positiv oder negativ, dass man seine ganze Lebenskraft dafür verwendet sie zu unterdrücken und nichts und niemanden dem schützenden Ballon, die Hülle die einen umgibt, zu nahe kommt.
 
Ich glaube auch das ist auch zum Teil dem Fluchtinstinkt geschuldet, nein sagen und möglichst schnell wieder weg.

Eventuell war dies einer der Gründe.
Zumeist habe ich aber wohl so reagiert, weil in mir die Stimme sagt: Behalte es lieber für dich. Dir glaubt sowieso niemand.'

Während des Gespräch bin ich immer wieder sehr feindselig geworden und habe mich gerechtfertigt. Beispielsweise, dass ich meinen Psychiater nicht dazu gezwungen habe die Verdachtsdiagnose 'PTBS' einzufügen, sondern weil es tatsächlich zu einem Vorfall kam und er daraufhin diesen Verdacht hatte.

Egal was ich auch erzähle, immer wieder folgt im Nebensatz eine Rechtfertigung 'Sonst hätte ich nicht geweint, oder?'

Und obwohl ich es der Psychologin in dem Gespräch erzählt habe und sie die Lage, die sehr zugespitzt ist, verstanden hat, habe ich nach wie vor das Gefühl, dass es falsch war.

Das ganz große Problem bei mir ist einfach, dass der Alltag für mich zeitlich so verschwommen ist und auch wenn dann mal etwas da ist, wie nachts im Traum oder am Tag, so eine Furcht davor herrscht, dass man alle Kräfte mobilisiert um es so schnell wie möglich zu verdrängen und sich von dem gerade erlebten zu distanzieren und dann ist es wieder meilenweit weg, sodass ich es selbst nicht mehr greifen kann.
 
...was auch wieder die Kraft gibt holprige Situationen etwas gelassener zu sehen und zu überstehen.

Genau daran hapert es aktuell.

Coping-Strategien wären schon gut, wenn sie denn da wären, wenn….
 
Das ist schon schwierig, mit den ganzen Problemen in der "normalen" Welt zu bestehen, ohne dabei unter zu gehen.

Gerade diese Gefühlssachen kenne ich gut, mittlerweile glaube ich auch das gerade die Ambivalenz der Gefühle und des Umgangs damit, bei mir jede Therapie torpediert und auch ein weiter kommen verhindert.
Da kann ich aber einfach nicht aus meiner Haut, zu viel davon habe ich schon zu früh verinnerlicht, Kontrolle und bloß nichts davon andere bemerken lassen.
Natürlich merken andere durchaus dass was anders ist, aber wahrscheinlich ist es immer noch ein kleineres Übel als mit dem umgehen zu müssen was in einem noch so schlummert, Zumindest bis man irgendwann versteht dass gerade dort das Problem liegt, was aber auch nicht wirklich weiterhilft.

Egal was du tust, wie du dich entscheidest, bei allen Varianten gibt es Risiken und auch etwas zu gewinnen und ein Scheitern kann dich genauso weiter bringen wie das Gelingen.
Wohin zieht dich denn dein Herz?
Dein Gefühl?
Ich denke innen drin weiß man oft schon längst was man gerne versuchen würde, nur die Furcht davor hält einen ab es auch klar zu fühlen.
 
Egal was du tust, wie du dich entscheidest, bei allen Varianten gibt es Risiken und auch etwas zu gewinnen und ein Scheitern kann dich genauso weiter bringen wie das Gelingen.

Wie oft ich diesen Satz schon von Therapeuten gehört habe…
Wahrscheinlich sticht hier wohl immer noch die kindliche Seite durch die zu viel Angst vor der Realität dort 'draußen' hat.
Jeder Psychoanalytiker würde wohl erkennen, dass gewisse Phasen nicht erfolgreich abgeschlossen wurden. Auch wenn ich persönlich die von Erikson bevorzuge.

Wohin zieht dich denn dein Herz?
Dein Gefühl?
Ich denke innen drin weiß man oft schon längst was man gerne versuchen würde, nur die Furcht davor hält einen ab es auch klar zu fühlen.

Irgendwie fühle ich mich nirgendwo zugehörig!
Egal wo ich bin, im Ausland oder im Inland, in einem anderen Bundesland, an einem Ort - immer ist dies Gefühl da fehl am Platz zu sein - es ist ein ständiger Begleiter...

Ich versuche immer wieder von vorne anzufangen, breche dann aber immer wieder ab sobald mich irgendetwas erschüttert.

Bei weitem ist es für mich das beschissenste Gefühl auf der ganzen Welt sich nirgendwo aufgehoben zu fühlen.
 
Es ist für mich vollkommen logisch, dass ich an mir arbeiten muss und das ich auch mitarbeiten muss, aber an einem gewissen Punkt, wenn einfach zu viele Rückschläge erfolgten, will man nach jeder helfende Hand einfach nur noch beißen, weil das Vertrauen mittlerweile einfach so angeknackst ist.

Schwierig das Ganze nun wieder einigermaßen gerade zu bringen für den stationären Aufenthalt.
Es ist einfach alles so verzwickt, man sieht selbst gar nicht wie man dieses Knäuel entknoten soll/kann.
 
Das ist schon schwierig, mit den ganzen Problemen in der "normalen" Welt zu bestehen, ohne dabei unter zu gehen.

Ist das nicht die wahre Kunst des Lebens?

Kürzlich las ich eine Aussage:

'Das Leben bietet dir mehrmals am Tag die Chance aufzugeben.
ABER du entscheidest dich zu kämpfen und die Herausforderung anzunehmen.
Das ist bewundernswert.'
 
Die größte Herausforderung bei der Bewältigung und anschließenden Integration eines Trauma oder Traumata sehe ich darin wieder einen Zugang zu sich selbst zu bekommen und sich nicht selbst als Feindbildnis zu betrachten.

Selbst wenn stützende Menschen im Leben vorhanden wären, die eingeweiht sind.
Am Ende muss man es selbst akzeptieren und in der Lage sein, den Menschen den man im Spiegel sieht zu lieben ohne der Erwartung, dass einem die Menschen dort draußen dieses fehlende Gefühl vermitteln, was ohnehin unmöglich ist und unfair noch dazu.

Luise Reddemann sagt mal etwas Tolles:

'Es ist sehr wichtig, dass wir die raren Momente des Glücks erkennen.'
 
Bei weitem ist es für mich das beschissenste Gefühl auf der ganzen Welt sich nirgendwo aufgehoben zu fühlen.

Wenn man solange damit lebt wie du, dann kann es auch passieren, dass man sich gerade mit diesen Eigenheiten gut aufgehoben fühlt.
Während sich alle anderen wundern würden wieso man sich damit sicherer fühlen kann, als mit Veränderungen oder in einer neuen Heimat obwohl da alles besser wäre.
Sicherheit ist dort wo man sich auskennt, nicht dort wo es schöner sein soll.

Es ist der, in Schwerstarbeit zugelegte, Panzer der die falsche Richtung als die richtige erscheinen lässt, weil eben der Panzer einen begleitet und behütet.
Macht man etwas neues muss man ihn langsam ablegen und der Schutz an dem immer gearbeitet wurde, bis er uns verändert hat, ist dahin.
 
Kürzlich las ich eine Aussage:

'Das Leben bietet dir mehrmals am Tag die Chance aufzugeben.
ABER du entscheidest dich zu kämpfen und die Herausforderung anzunehmen.
Das ist bewundernswert.'

Yab, um das Kämpfen kommst du nicht drumrum, selbst wenn du deine Wohnung nicht mehr verlassen würdest, kämpfen muss man auch dort.
 
...selbst wenn du deine Wohnung nicht mehr verlassen würdest, kämpfen muss man auch dort.

In meinen Augen ist dieser Ort der fatalste Ort, an dem man sich aufhalten kann. Denn die Isolation verzerrt die Wahrnehmung noch viel mehr als die Traumafolgestörung. Daher versuche ich stets Isolationsepisoden zu vermeiden und zu unterbrechen, auch wenn es erst am Abend oder in der Nacht möglich ist, etwa durch einen Einkauf im Supermarkt. Hauptsache dieser Kreis wird durchbrochen.
 
Die größte Herausforderung bei der Bewältigung und anschließenden Integration eines Trauma oder Traumata sehe ich darin wieder einen Zugang zu sich selbst zu bekommen

Da hast du wohl recht.
Nicht umsonst wird bei bestimmten Traumata von Überlebenden und Mord gesprochen.
Der Mensch der man werden sollte ist tot, ein von jemand anderem geschaffener Mensch hats überlebt aber das ist kein Segen.
Du musst erst lernen wer du nun bist, weil das Ich verloren gegangen ist und erst wieder gefunden werden muss, um wirklich sagen zu können dass ein Trauma überlebt wurde.
 
Sicherheit ist dort wo man sich auskennt, nicht dort wo es schöner sein soll.

Einen Fall gäbe es allerdings bei dem ich ausnahmsweise keine Bedenken hätte und mich auf das Abenteuer einlassen würde.
Wenn ich tatsächlich eine Zulassung für ein Psychologiestudium bekäme, würde ich sofort alles stehen und liegen lassen und keine Sekunde darüber nachdenken.
ABER nur unter der Prämisse, dass ich selbst zu mir selbst zurückgefunden habe.

Ich möchte überhaupt nicht als Psychotherapeutin praktizieren, denn auf Dauer wäre dies zu kräftezerrend für mich.

Mein Ziel wäre ganz glasklar die Gesundheitspsychologie. Die klinische Psychologie und Psychotherapie ist nur ein Bonus.

Genau das sehe ich als meine Berufung an, denn als Anwältin ist man leider an die Gesetze gebunden und als Gesundheitspsychologin könnte man sich ein Netzwerk aus kompetenten Leuten, damit man gemeinsam die Probleme im Gesundheitssystem angeht.
 
Aktuell bereite ich mich auf die Aufnahmeprüfungen für das Ausland, teils auch in einer Fremdsprache vor und es macht so einen Spaß die Kapitel zu lesen, weil es mich WIRKLICH interessiert und ich einen Bezug dazu haben.

Glücklicherweise kann man das Studium auch im Sommersemester aufnehmen, wenn man zugelassen wird.

Wie gesagt, bevor ich diesen Schritt gehe (falls die Zulassung vorliegt) sehe ich es selbst als unabdingbare Voraussetzung wieder in die Spur des Lebens zurückzukommen.
Das Sommersemester startet im April 2018 also noch fast ein Jahr.
In dieser Zeit dürfte man eine Menge schaffen.
 
Ja, in einem Jahr kann man viel schaffen, besonders wenn es einem Herzensprojekt zugute kommt, das ist ein guter Motor.
 
Dürfte ich Sie nochmal etwas fragen, Herr Dr.Riecke?

Wie immer waren die letzten 48h eine nicht endende Horrorfahrt!
Eigentlich müsste der Spuk morgen im Laufe des Vormittags wieder vorbei sein.

Der Auslöser war in meinen Augen definitiv die Tatsache, dass ich am Dienstag der Psychologin von dem traumatischen Beispielen ein wenig erzählt habe.
Ich weiß selbst, dass es irgendwo nötig ist, dass man etwas preisgeben MUSS, aber es hat seinen Grund warum ich mich so sehr sträube, eben genau wegen diesen Zuständen, die kaum auszuhalten sind.

Jedenfalls habe ich mich heute, so gegen Abend - jetzt wo die innere Achterbahn der Gedanken wieder etwas runterfährt, ob es wirklich immer nur der Dissoziation zuzuschreiben ist.

Das Problem ist, dass ich mich - wenn überhaupt - immer nur sehr verschwommen an irgendetwas erinnere, z.B. als ich nach langem einen Horrorfilm geschaut habe und plötzlich im Keller unserer damaligen Wohnhauses war, die Wasche im Waschraum aufgegangen habe und der Hausmeister den Raum betrat und ich alleine mit ihm war und kurz danach irgendwie vom Wesen verändert war - es ist für mich selbst alles sehr, sehr verzerrt...

Auch heute und in den letzten 48 Stunden muss ich mich immer extrem zusammenreißen, einzig im Schlaf finde ich Sicherheit, da ich dann zumindest die Realität und diese Emotionen und unerträglichen Spannungen nicht bewusst erlebe - es ist immer ein Drahtseilakt.

Die Psychologin fragte mich unter anderem, ob es des öfteren vorkomme, dass eine halbe Stunde vergeht und ich nicht weiß ob ich da war. Das passiert tatsächlich recht häufig. Auch heute wieder etwa drei Stunden, meist liegt es an den Emotionen, wie plötzliche Weinkrämpfe, die mich einfach nur überfordern.

Nun habe ich zwischenzeitlich trotzdem ein wenig bei mir sein können und recherchiert und da gibt es die Kriterien A,B und C für eine komplexe dissoziative Störung.

Wie bereits erwähnt ist für mich der gesamte Alltag zumeist sehr verschwommen. Der stationäre Aufenthalt fühlt sich beispielsweise schon so an, als ob es drei Jahre her ist. Und deshalb kann ich auch nicht lügen und sagen: Ja, es gibt ganz klar Intensionen in Form von Albträumen oder Bildern, die plötzlich da sind. Manchmal erinnere ich mich, wie bei dem Film aber gleichzeitig ist es für mich selbst so verwirrend, dass ich es in Frage und meinen eigenen Verstand in Frage stelle und es einfach nicht einordnen und da es so eine furchtbare Angst macht, einfach verdränge.

In diesen 48-72h danach frage ich mich selbst immer: Was war eigentlich los mit dir? War ich es die diese Gedanken hatte? Waren es andere Anteile, die alle aufeinander prallten?

Ist es also der Dissoziation zuzuschreiben oder könnte es sein, dass irgendwo doch andere Anteile in mir schlummern?
 
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