Ich wache morgens auf und weiss nicht was ich machen soll
Dem nicht nachgeben, aufstehen, anziehen, Zähne gut pflegen und so tun, als machts nichts. Rausgehen und mindestens eine halbe, bis eine Stunde dahingehen. Dann Fenster weit auf, Gardinen zur Seite und richtig raussehen, schauen, was du alles siehst..
Echt jetzt, ich will dich nicht ärgern, ich will dich nicht zermürben, ich möchte zu dir sagen, das kenne ich, das ist so halt, wenn man in einem bestimmten Modus ist. Da geht es einem so.
Das lässt sich ändern!!!!
Ganz simpel und ganz unkompliziert kann man da wieder die Tür in einen anderen Zustand aufmachen. Du glaubst, du stehst vor einer Wand, die ist nicht wirklich da, du denkst so darüber, du interpretierst: es ist aus...ich krieg das nie wieder los...
Das stimmt aber nicht. Spätestens, wenn du dich mit ganz anderen Sachen beschäftigst, als in diesem Zustand liegen zu bleiben, geht es dir auch ganz anders, so nach und nach...darfst halt nicht aufhören mit anders.
Sag dir halt, ich mach das jetzt, ich mach jetzt wirklich eine Woche lang mindestens ganz feierlich alles wieder, was man so macht, wenn es einem gut geht. ( obs dir dabei nicht gut geht, oder nicht, um das gehts nicht- es geht um das Umschlichten und Umändern eines festgefahrenen Bewegungsmusters.
NICHT ins Bett gehen, NICHT zurückgehen in dein gestriges Programm, das Neue aufsetzen, das neue Programm schreiben und festigen, bis es sitzt.
Ich kann dir hunderte Beispiele nennen, wo ich das bestätigt gekriegt habe, dass es so ist.
Bei mir, bei anderen Personen, die ich kenne und wo es so war.
Zum Beispiel meine Ex-Schwiegermutter, sie saß nur, sie konnte nicht mehr richtig gehen, also hörte sie auf damit und wenn sie aufstand, dann hoppelte sie Zentimeter für Zentimeter nur mehr. Eines Tages bemühte sie sich aus Wut und Aufgebrachtheit ( weil es Streit gab mit ihr), zu ihrer Tochter ins Nebenhaus zu gehen, den zweiten Stock hoch. Das war der erste Schritt, Richtung Besserung, sie ging täglich tratschen zu ihr, sehr schwerfällig zuerst, dann immer leichter. Irgendwann später wanderte sie sogar zum Friseur, eigenständig, ohne Hilfe.
Bei der Mutter meines Freundes ist es ähnlich verlaufen- ganz Bettlägrig schon, aber beim Umquartieren in ein Pflegeheim war sie gezwungen, sich mehr zu bewegen und konnte es dann auch, recht gut sogar.
Bei mir ist kein Tag vergangen einmal, wo ich nicht bewegungslos dagesessen hab, geweint hab, mich dem Los hingegeben hab, mir gehts so mies, ich kann nicht mehr...
Bis mal ein Vorfall kam, wo ich können musste und das oft hintereinander und siehe da, vergessen war dieses Loch, ich war draussen.
Das ist, wie Hochhieven und wie wenn man nach einem schweren Unfall wieder gehen lernen muss. Für dich gilt doch das Gleiche- du hattest ein schweres Trauma, das hat dich gelähmt, jetzt geh da wieder heraus.
...auch wenn es sehr mühsam ist zuerst...