So was war das jetzt ? Reizüberflutung ? Panikattacke ? Oder werde ich wirklich richtig bescheuert ? Es kann doch nicht sein das man seine eigenen Gedanken/Erinnerungen usw. nichtmehr gesteuert bekommt ?
Hallo Chibi,
wie du schon gesagt hast, es werden wohl Flashbacks sein.
Das sind Erinnerungen die man sehr gut verdrängt hat, sogar vergessen, aber sie sind doch noch da und brodeln vor sich hin.
Wenn nun ein Trigger da ist, die Erzählungen des Neuen in der Therapie, ein Geruch, ein Gefühl oder sonst etwas das eine Erinnerung aktiviert dann kommen die Erinnerungen auch hoch, in Form von Bildern manchmal sogar nur ein einziges, Gefühlen, Ängsten.......
Das kann sich ganz verschieden äußern, meist kann man damit auch gar nichts anfangen, da man sich ja bewusst gar nicht erinnert und diese Flut an Emotionen und Bildern, kann man einfach nicht einordnen, was natürlich auch Angst macht.
So blöd es sich anhört, so etwas ist trotz allem vollkommen normal, eine Reaktion der Psyche die du mit vielen teilst.
Häufig kommt das bei Traumata vor, deshalb ist es auch sehr wichtig das dein Arzt und auch dein Therapeut davon wissen, denn es ist behandelbar.
Die Frage nach einem Notfallmedikament ist schwierig, du hast ja schon einige Hämmer durch und so richtig scheint nichts zu helfen.
Gerade weil du dazu neigst auch mal mehr zu nehmen, kann da einzig der Arzt eine Empfehlung geben und natürlich muss er auch wissen das du gerne mal zur vollen Dröhnung greifst.
Ich könnte mir vorstellen das du mit deinem Arzt einen Kompromiss schließen könntest, der dich und ihn absichert, ein Notfallmedikament das nur in einer Menge gegeben wird die zu vertreten ist und das du dir Nachschub vom Arzt holst wenn diese aufgebraucht ist.
So wird eine Überdosis ausgeschlossen und du kannst trotzdem ein stärkeres Medi bekommen.
Ich kenne das was du schreibst auch ganz gut, vom Wegballern wollen und es auch zu tun, über die Flashbacks, bis hin zu der Schilderung am Bahnsteig wo der einfahrende Zug zur Verlockung wird.
Ich denke, das könnte mit einer Retraumatisierung zusammen hängen, da muss unbedingt etwas aufgearbeitet werden, oder zumindest erst mal zurückgedrängt.
Natürlich schreibe ich aus meiner Erfahrung heraus, vielleicht ist es bei dir ja anders.
Jedenfalls hatte ich massive Probleme mit Flashbacks bekommen als ich die Therapie begonnen habe und da ging es nicht mal um diese Dinge und später nochmal, als es um diese Dinge ging, obwohl ich eigentlich nicht so sehr viel darüber erzählt habe.
Was ich damit sagen will, ich hatte erst versucht das weg zu drängen, einfach totzuschweigen, das hat natürlich nicht funktioniert und weitere Jahre an mir genagt.
Irgendwann habe ich versucht das anzugehen, Augen zu und durch, so sehr viel habe ich dann aber auch nicht erzählt und es ging einige Wochen wieder bergab.
Der Therapeut hat aber so gut es eben ging therapiert und ich so gut es ging versucht das an mich ran zu lassen.
Irgendwann wurde es tatsächlich besser und ich hatte ein paar Jahre Ruhe vor den Flashbacks und dieses eine leidige Thema ist mir nicht mehr permanent im Kopf herum geschwirrt.
Es kann sich also lohnen, sein Mütlein zusammen zu nehmen und damit zu beginnen sich einer Öffnung anzunähern.
Ich persönlich würde das nicht unbedingt in einer Gruppentherapie machen, zumindest am Anfang um Einzelgespräche bitten.
Ich denke auch das es dir sicher besser ginge wenn du ein AD hättest das hilft, vielleicht gekoppelt mit einer Wirkung gegen Angst.
Du scheinst ja vorwiegend zu den Tabletten zu greifen die Schlaf verheißen, es gibt aber auch viele AD's und Mittel gegen Ängste, die gar nicht, bis nur mäßig müde machen, also nicht als Schlafhilfe geeignet sind wie z.B. Mirtazapin.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit solch ein Medikament zu versuchen, dich dabei nur auf die antidepressive Wirkung zu konzentrieren und als Hilfe zum Schlafen auf ein anderes Medikament auszuweichen, so das diese Wirkungsweisen getrennt bleiben?