>>>Einen wirklichen Mediziner bräuchte sie, der ihr zusichert, ich helfe dir, ich vertröste dich nicht, ich
speise dich nicht ab mit Tabletten, ich geh mit dir mit die nächsten vier Monate und wenns sein muss Jahre, ernähre dich und bilde um dich herum ein Feld von Gesundheit und Entsorge zusammen mit dir allen Mist in deinem Leben..... <<<
Hi Elektraa,
ein Mediziner ist nun mal dazu da mit Medizin zu helfen.
Es gibt aber tatsächlich auch welche die es ohne versuchen, wenn es mit nicht klappt und ihr Bestes geben.
Allerdings ist das nur sehr begrenzt möglich und an diesem Punkt übernimmt normalerweise die Psychotherapie, da die Begleitung ein anderes Fachgebiet als das des Mediziners ist.
Ich persönlich kenne niemanden der es nicht ohne Medizin versucht hat, der alles was ging versucht hat, bevor endlich der Weg zum Arzt gesucht wurde.
Leider kann man bei solchen Erkrankungen nicht alles was die Selbsthilfe hergibt versuchen, da dazu die Kraft und der Antrieb fehlen, da kann man noch so schöne Hilfsmaßnahmen beschreiben, es geht einfach nicht diese zu versuchen.
Das geht oft erst mit Medikamenten, die machen es dann erst möglich das man sich selber helfen lernt.
Auch Chibbi hat es ohne versucht und dadurch wirds am Ende nur komplizierter, eine Erkrankung die Jahre lang Zeit hatte sich festzufressen, ist sicher schwerer behandelbar als eine die frühzeitig behandelt wird.
Ich kenne wirklich keinen, der eine ernste psychische Erkrankung hat und frühzeitig bei einem Arzt war.
Alle sind erst hin wenn gar nichts mehr ging, wenn kein Weg mehr am Medikament vorbeiführt und der Weg zum Arzt war die Folge dieser schmerzhaften Einsicht, getroffen an einem Punkt wo es meist tatsächlich um leben oder sterben ging.
Ich denke man muss da einfach den Medikamenten eine Chance geben, auch NW aushalten um zu schauen ob sie nicht vielleicht wieder verschwinden.
Es ist ja nicht so das es heißt: Friss, oder stirb".
Sicher manchmal muss man etwas suchen bis man einen Arzt hat wo es mit der Wellenlänge passt, aber in der Regel ist es doch auch so das die Patienten wesentlich mehr mit einbezogen werden als in grauer Vorzeit.
Man findet sich mit der Zeit auch als Laie, ganz gut in die Materie ein, kann mitbestimmen was man versucht, wie lange man dem Zeit gibt und wenn man den Dingen eine Chance gibt, dann kann man nach einiger Zeit (im Rückblick und durch Wahrnehmungen von Außen), selber ganz gut beurteilen ob es sich lohnt ein Medikament weiter zu nehmen, oder lieber nochmal was anderes versucht werden sollte.
Gerade die Niedergelassenen Psychiater sind nicht mehr die Halbgötter, die verschreiben und darauf pochen das alles genau so gemacht wird (wobei es da halt auch noch Dinosaurierer gibt, die nichts anderes zulassen).
Man versucht eine gemeinsame Lösung zu finden und die Patienten wissen heute fast immer sehr gut weshalb sie solch Mittelchen nehmen, was ohne sie passieren würde und sind dankbar das es sie gibt.
Mittel die über längere Zeit, damit meine ich mehrere Monate, nicht wirken, oder gar Negativwirkungen hervorbringen, die nimmt kaum ein Mensch auf Dauer ein.
Da kannst du auch an einen Arzt geraten der wild damit um sich wirft und darauf pocht das es genommen werden soll, so ziemlich jeder Patient würde das irgendwann abbrechen, wenn er merkt das da nur heiße Luft dahinter ist.
Es gibt auch viele die Abbrechen, weil sie meinen es hilft ja doch nichts. Die vorher aber zu wenig danach schauen wie es ihnen früher ging, die einfach alles negative was sie weiterhin spüren auf die Medikamente schieben und somit nur schlechtes in ihnen sehen
Etliche davon stürzen dann erst mal ab, wen die Medis weg sind, manche so tief das sie ihr Leben beenden.
Ich kenne welche denen geht es wirklich schlecht, die ziehen ihre ganze Umgebung mit in den Strudel ihres Elends, alles um sie herum wird verpestet mit Angst, mit offenem oder auch verstecktem Psychoterror.
Medikamente werden rigoros abgelehnt, das wäre ja ok, wenn nicht alle anderen im Dunstkreis dazu verurteilt würden mit zu leiden, wenn es tatsächlich nur diesen einen Menschen betreffen würde.
Ich finde es dann immer sehr tragisch, das es Medikamente gibt die helfen können, es wäre zwar ein dorniger Weg bis diese Wirken, sie könnten aber ein neues, besseres Leben ermöglichen, auch dem persönlichen Umfeld.
Es ist doch sehr individuell mit den Medikamenten und ob sie helfen oder nicht, das kann man auch nur herausfinden indem man es probiert.
Dazu braucht es Geduld und Zeit, mehr als bei den meisten anderen Erkrankungen.
Chibbi war ohne Medikamente am Ende, nun hat sie sich durchgerungen der Medizin eine Chance zu geben.
Das braucht viel Zeit, bis man richtig eingestellt ist, aber diese Zeit sollte man ihr auch geben und nicht gleich alles infrage stellen und verteufeln, nur weil sich vollkommen normale NW melden, oder weil sie nicht sofort wirken.
Mit der Psychotherapie und dem offeneren Umgang mit der Erkrankung ihrem Mann gegenüber, beschreitet sie ja auch einen sinnvollen alternativen Weg, der sicher einiges verbessern wird, aber um das alles so hin zu bekommen und durchzuhalten sind eben häufig Medikamente nötig.
Wenn man das merkt ist es doch ein guter Weg so vorzugehen, ein besserer als keine zu nehmen und auf den Zusammenbruch zu warten, weil man es auch nicht fertig bringt Alternativen zu suchen und anzugehen, oder diese alleine rein gar nichts bewirken.