• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

TEST TEST TEST 123

Alex , ich habs mal geschafft deinen Thread komplett durchzulesen ! Ich bewundere deine Einstellung ehrlich , und wünschte ich könnt das auch .

Wie verdammt noch eins gehen diese Gedanken weg ? Ich will sie am liebsten sofort loswerden , ich weiss das das nicht geht , aber man darf ja träumen :-(

Dr. Riecke , bringt es was wenn ich das Seroquelzeugs ( 100 mg Retard ) erhöhe ? Ich mein das einzige was ich davon merke ist müdigkeit ( was für den Abend ja gut ist ) , und tagsüber antriebslosigkeit . Aber meine Gefühlswelt is genauso bescheuert wie ohne oder mit anderen Tabletten . Ist doch nicht normal das nicht zumindest irgendeine Veränderung eintrifft ?!
 
Danke für das Kompliment und Deine Mühe :)
Aber zum einen gibt's da nicht viel zu bewundern - Du hast ja dann selbst gelesen, wie lange sich das hingezogen hat. Und dann auch noch der Rückfall im Sommer...
Und zum anderen brauchst Du Dir das nicht (nur) zu wünschen, Du kannst das auch!

Ich geb Dir hier mal einen kleinen, typischen Einblick in meine inneren Dialoge zwischen der "hellen" und der "dunklen" Seite der Macht in meinen Gedanken und Gefühlen. Dabei steht "N" für die negativen Gedanken und Gefühle, und "P" für die positiven, mit denen ich versuche gegenzuhalten und umzusteuen.

Situation: Morgens aufstehen, bspw. heute Früh. Wach geworden nach grad mal sechs Stunden Schlaf, Wecker klingelt um sechs. Und...

N: "Ich hab Null Bock aufzustehen. Uäääh... Schon wieder der gleiche Trott... :-/"
P: "Ach, komm, so schlimm ist es nicht."
N: "Doch, ist es. Wünschte, ich könnte noch was länger im Bett liegenbleiben. Überhaupt... so richtig fühl ich mich auch nicht. Scheiß Depression."
P: "Übertreib nicht! Ja, da mag auch die Depression sein. Aber ich bin schlicht müde, weil ich so wenig geschlafen habe."
N: "Ja, selbst Schuld... wäre ich mal gestern Abend früher ins Bett gegangen. Aber ich mußte ja mit aller Gewalt noch Computer daddeln. War doch klar, daß das nicht funktioniert. Und außerdem ist das bestimmt nicht nur Schlafmangel - das ist auch die Depression. Spät ins Bett gehen hat mich doch früher nicht so depimiert."
P: "Quatsch, natürlich funktioniert das. Hat die letzten Male, wenn es mir so ging, auch funktioniert. Ich muß mich nur mal aufraffen aus dem Bett aufzustehen. Und überhaupt war ich auch früher häufig genug groggy. Ja, klar, die Depri wirkt da sicher noch als Katalysator. Deswegen sollte ich ja eigentlich auch früher ins Bett gehen. Aber eigentlich geht es mir ganz gut, und so schlimm ist es wirklich nicht. Das ist hauptsächlich jetzt beim Aufwachen die Restmüdigkeit."
N: "Hab aber keinen Bock. Ich bleib liegen. Wenn ich aufstehe... erstmal Tabletten nehmen, Kaffee kochen, duschen, anziehen, Sohnemann fertigmachen... Und knapp wird's auch noch - eigentlich müßte ich schon seit ner halben Stunde auf sein. Kann ich eigentlich auch gleich liegenbleiben."
P: "Joo, was es aber nicht besser macht. Los, raus jetzt!"
N: "Puuuuh uäääh neeeh."
P: "Doch, ich stehe jetzt auf, das geht, das schaffe ich. Langsam und in Ruhe." => Ich schlage endlich die Bettdecke zur Seite.
P: "So, und jetzt aufstehen - ohne die Decke ist es eh nicht mehr so gemütlich."
N: "Jepp, aber ich könnt mir die Decke ja auch einfach wieder schnappen." => Ich zögere, will mich wieder zudecken.
P: "So, Schluß jetzt, raus!!" => Ich schwinge mich endlich auf und bemühe mich sogar um ein Lächeln dabei.
P: "Und jetzt geh ich erstmal in Ruhe die Treppe runter und nehme meine Medikamente. Alles halb so wild. Und wenn ich erstmal einen Kaffee getrunken und etwas gefrühstückt habe, geht es mir erfahrungsgemäß auch schon etwas besser. Das wird ein guter Tag. Das wird ein schöner Tag. Das wird ein erfolgreicher Tag! Auf!" => Und dann geht's wirklich langsam los.

Ich erspare Dir den Rest - Fakt ist nur, daß mein N-Stimmchen natürlich auch danach noch nicht immer gleich still ist. Es muckt immer wieder auf, versucht mich in den Depri-Sog, in dem einem alles egal ist, zu ziehen. Aber ich halte mit meiner käftigen P-Stimme permanent dagegen. Solange, bis die N-Stimme immer leiser wird und sich irgendwann dann endlich mal (zeitweise) zurückzieht. Sie kommt natürlich bei einer anderen Gelegenheit zurück - 5 Minuten, 2 Stunden, einen halben Tag später... so what - ich weiß mittlerweile, daß sie auch wieder geht :)

Das hört sich jetzt alles vielleicht ein wenig nach innerem Kampf an. Und anfangs ist es das sicher auch - in meiner Klinikzeit und vor allem im vergangenen November hat das kaum angeschlagen. Aber mit der Zeit bekommt man darin Übung und schafft es, der N-Stimme klarzumachen, wer hier "Herr" bzw. Frau im eigenen Kopf ist! :)


Und das schaffst Du auch! Du mußt Deinen negativen Stimmen "nur" (das soll keine Untertreibung sein) mal so richtig die Meinung geigen und sie wegdrängeln - das geht. Bring sie zum Verstummen, indem Du sie mit sehr bestimmten, entschiedenen P-Argumenten in ihre Schranken weist.


Ich kann Deinen Wunsch absolut verstehen, die Gedanken sofort loswerden zu wollen. Geht mir heute noch so, daß ich mir häufig genug wünsche, das ganze Depri-Gedöns ginge von heute auf morgen komplett weg als wäre nie was gewesen.
Ich hab aber mittlerweile zweierlei begriffen:

1. Das wird (leider) nicht passieren... :/
2. Das ist aber auch nicht nötig, weil es mit der Zeit passiert, je besser ich lerne, mit der Situation umzugehen und gegenzuhalten.


Ich kann mich da nur nochmal wiederholen: Die ersten Tage und 1-2 Wochen sind da anstrengend. Aber es geht, und es geht mit jedem Tag leichter.

Chibi, FANG AN!
Schreib doch für's erste Mal nur einen positiv formulierten Satz auf. Einen. Sie es als Lernaufgabe, wie das Fahrrad oder Auto fahren lernen. Als Teil der Therapie, um da rauszukommen. Es geht nicht darum, daß Du mit einem oder zwei Sätzen ratz-fatz ne 180°-Wendung machst und ein neuer, fröhlicher Mensch wirst - obwohl ich es Dir wünschen würde. Es geht darum, daß Du mal wieder ein Gefühl dafür bekommst, etwas positiv auszudrücken! Und das kannst Du!

Ein positiver Satz, Chibi, nur ein einziger. Am besten etwas relativ banales wie bspw. über das schöne Wetter oder auch die Tatsache, daß Du am Leben bist! Und dann lasse diesen Satz mal auf Dich wirken. Scheuche negative Gedanken, die da hochkommen, um Dich zu quälen und vom Pfad abzubringen, weg. Ähnlich, wie ich es oben beschrieben habe. Das geht! Sie haben kein Recht, über Dich und Dein Leben derart zu bestimmen. Mach Dir und ihnen das klar, hau sie weg, gib ihnen was auf die Schnauze! DU hast das sagen!

Und Du bestimmst, was Du langfristig denken und sagen und machen möchtest.
Also: Fang mit einem einzigen positiven Satz an! :) In aller Ruhe.

:)
 
Gerade eben zum Beispiel auch wieder:

Vertreibe mir grad die Zeit am PC, während meine Frau unseren Sohn Bettchen-fertig macht - ich bringe ihn dann ins Bett. Auf jeden Fall sitz ich also hier und bin am Spielen...

... kommt die negative Stimme wieder hoch:

N: "Is ja schon doof, jetzt, so ganz allein zu spielen." (Ist grad niemand von meinen Kumpels online.) => prompt steigt leichte Unlust und Demotivation auf. Nur ganz leicht, aber die Tür ist wieder einen Spalt weit offen.
P: "Ist doch nicht schlimm. Spiel ich eben allein, macht auch Spaß."
N: "Aber nicht soviel, als wenn andere dabei wären..." - Ja, man kann sich die Sachen auch schlecht reden...
P: "Ruhe! Das macht Spaß, sonst würde ich es nicht spielen. Und ich kann auch sehr gut Spaß allein haben. Beim nächsten Mal sind die anderen wieder mit dabei, jetzt spiele ich eben mal allein. Sind eh nur 5 Minuten." Und die Unlust verfliegt, die N-Stimme hält erstmal wieder den Mund.


Ich will Dir damit nur verdeutlichen, daß "wir" als Depressive es uns antrainiert haben im Laufe von langen Jahren negativ(er) zu denken. Wir suchen in jedem Kleinschei* das Schlechte, einfach, weil wir uns das selbst so angelernt haben. Unbewußt, ohne Absicht, das würde niemand tun, wenn er wüßte, was damit auf ihn zukommen kann. Aber es ist nun mal so.

Und das stellt man leider auch nicht über Nacht wieder um. Das ist, als wäre man monate- und jahrelang in eine Sackgasse reingelaufen: Am Anfang sind die Häuser nur kleine Hütten auf großzügigen Grundstücken, viel Platz, viel Licht, alles i.O. Dann werden da draus erst Einfamilienhäuser, die Grundstücke schon etwas kleiner. Es kommen die ersten zweistöckigen Häuser, die Schatten werfen. Usw. Am Ende der Sackgasse schließlich ist man umringt von Häuserschluchten und Wolkenkratzern, die einem das Licht und die Luft zum Atmen nehmen.

Aber es ist nur eine Sackgasse! Keine Einbahnstraße!
Wir können den Weg auch wieder zurückgehen. Klar, daß das am Anfang Zeit und Mühe kostet: Man läuft stunden- und tagelang an endlosen Häuserzeilen ohne jede Abbiegemöglichkeit vorbei und zweifelt langsam, ob das auch nochmal aufhört.
Aber das tut es: Aus den Wolkenkratzern werden irgendwann wieder normale Hochhäuser, die nicht mehr ganz so dicht stehen. Hier und da tun sich auch plötzlich wieder kleine Seitengassen auf. Dann wieder Mehrfamilienhäuser, grad mal 3-4 Etagen hoch. Einfamilienhäuser, massig Seitenstraßen. Und irgendwann, nach einiger Zeit, ist man aus dem Sackgassendschungel wieder draußen.

Allerdings hat sich etwas verändert: Beim Weg hinein sah man die Schatten am Horizont noch nicht, kannte sie und ihre Bedeutung nicht. Jetzt, auf dem Rückweg, kennt man sie. Und fürchtet sie. Sie locken einen, obwohl man weiß, daß sie einem nicht guttun.

Also immer den Blick nach vorne auf dem Ausgang richten. Ein kurzer Schulterblick hier und da ist ausreichend - dann wieder abwenden und die lockenden Stimmen lockende, bedeutungslose Stimmen sein lassen.


Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht zu blumig ausgedückt und Du verstehst, worauf ich hinaus will:
Es gibt für uns - auch für Dich! - einen Weg da hinaus.

Du mußt ihn nur gehen, und Du mußt vor allem erst wieder üben, ihn zu gehen! Als Depressive hat für eine gewisse Zeit verlernt, diesen - positiven - Weg zu gehen. Wenn man Glück hat, hat man ihn noch in Erinnerung. Aber man hat es schlicht verlernt, den alltäglichen Dingen des Lebens etwas positives abzugewinnen und diese positive Seite zu betonen.

Als ich in der Krise tief drinsteckte, wollte ich auch nicht recht glauben, was überall so schlau zu lesen stand - in Büchern, hier im Forum die Antworten.

Aber es stimmt: Man KANN es lernen. Es geht, wirklich! Man muß die negativen Stimmen und das Denken nur mal entschieden kontern, rein mit der Vernunft und einem Lebenswillen, der rein aus dieser Vernunft entspringt - und dann werden sie schon leiser, und man kann losgehen.

Du kannst das, Chibi, und Du schaffst das! :)

:)
 
Ich verstehe worauf du hinaus willst , ich versteh auch worauf alle hinaus wollen , bloß umsetzen kann ich blöde Kuh es einfach nicht .

Naja wie dem auch sei , man sieht 2:46 Uhr ich muss um 06:00 Uhr aufstehen , aber Schlaflos ! Wie in letzter Zeit häufiger , Zwischendrin dann wieder Schlafattacken wo ich von 24 mal eben 16 Stunden schlafe .. Es kotzt mich an !! Ich kotz mich an !!

Heute ist die Gruppe und ich würd am liebsten garnicht erst hingehen . Die da drin sind alle viel viel weiter , dann komm ich kleines Mäuschen da rein ... was mach ich eigentlich da ? Selbst von denen hab ich doofe Blicke geerntet beim ersten mal . Von denen hat keiner Gedanken sich umzubringen . Dann sitz ich da wieder wie Pöttchen Blöd und sag nichts rein garnichts . Und wenn mein Therapeut dann das Wort an mich richtet , würd ich am liebsten schreiend rauslaufen ....
 
Guten Morgen Chibi,

1. Du BIST EINE INTELLIGENTE, JUNGE FRAU!! :)
2. Du BIST IN ORDNUNG! :)
3. Du BIST EINE STARKE PERSON! :)
4. Du BIST EINE SCHLAUE FRAU, EIN SCHLAUER MENSCH! :)


Chibi, Dein Post oben trift wieder vor negativen Selbstbildern, die Du so unkommentiert und unkorrigiert einfach stehen läßt.
Mach das nicht!

Nochmal:
Es kommt in Deiner aktuellen Phase nicht darauf an, daß Du Dich für den besten, klügsten und perfektesten Menschen auf Gottes Erdboden hältst. Es kommt auch nicht darauf an, daß Du das zum jetzigen Zeitpunkt glaubst und davon felsenfest überzeugt bist.
Es kommt darauf an, daß Du im ersten Schritt damit aufhörst, Dich in jedem zweiten Satz selbst nieder- und kleinzumachen!

Es ist durchaus in Ordnung, wenn Du so etwas im ersten Schritt denkst und schreibst - das ist aktuell nunmal so. Aber dann kommt der rationale, positive Teil von Dir ins Spiel und hält dagegen. Das könnte in etwa so aussehen - ich arbeite hier mal wieder mit N und P, okay?

Also:

N: "Ich verstehe worauf du hinaus willst , ich versteh auch worauf alle hinaus wollen , bloß umsetzen kann ich blöde Kuh es einfach nicht ."
P: "Falsch! Ich bin keine blöde Kuh, ich bin eine kluge Frau. Immerhin verstehe ich ja durchaus, was alle meinen."
N: "Tja, so klug kann ich ja nicht sein, wenn ich es zwar verstehe, aber nicht umsetzen kann."
P: "Irrtum! Ich bin aktuell krank, habe eine Depression, und da ist es absolut normal, daß ich den Weg nicht sehe und etwas länger brauche ihn zu erkennen. Ich BIN eine kluge Frau!"
N: "Naja... wenn das mal stimmt... hab da ja so meine Zweifel dran... :-/"
P: "Mensch, halt die Klappe, Du blöder Zweifler! Ich kann Dich grad echt nicht gebrauchen. Ich BIN Klug, ich BIN schlau, und ich KRIEGE das hin!"
N: "Und wenn nicht...?"
P: "Da mache ich mir dann Gedanken drum. Für den Moment glaube ich daran, daß ich nicht blöd bin, sondern klug und schlau und daß ich das schaffe."
N: "Aber ich schaff das nicht..."
P: "DOCH!!! ICH SCHAFFE DAS!"
N: "Schaffe ich nicht... " (die Stimme wird schon etwas leiser)
P: "SCHLUß JETZT - ICH SCHAFFE DAS! ICH BIN SCHLAU, ICH BIN KLUG, UND ES IST ALLES IN ORDNUNG! ICH WILL WIEDER GESUND WERDEN, UND DAS KRIEGE ICH HIN!"
N: "Aber..."
P: "WEG, ICH WILL JETZT KEINE ABER MEHR HÖREN. ICH SCHAFFE DAS!"


So oder ähnlich.
Ich hatte heute Morgen auf dem Weg ins Büro in der zweiten Hälfte der Autofahrt auch wieder so Momente, wo die N-Stimme rumgezweifelt hat. Immer und immer wieder kam - und kommt sie noch - hoch und spukt(e) vor sich hin. Mitunter sind auch wieder mal deutlichere Sinnfragen und -zweifel dabei. Teilweise steigt dann auch wieder ein Anflug von Angst auf.
Aber ich halte dagegen. Ich nehme der N-Stimme immer wieder ihre Bedeutung. Dann kommt sie hoch und sagt "Aber irgendwie klingt das gerade hohl..." - P: "NEIN, tut es nicht! Das klingt nicht hohl, sondern ist die Wahrheit, und ich will wieder gesund werden." usw.

Und das kannst Du auch!
Du mußt nur mal damit anfangen, Deine negativen Selbstansichten zu entkräften. Stück für Stück.

:)
 
Und wieder Danke Alex für deine Mühe .

Am Mittwoch hatte ich wieder die Gruppe , hatte mich zwar vorher "ruhig" gestellt , aber dennoch kalte Schweissausbrüche , Nervös , zittern , schwer Luft bekommen . Wäre am liebsten rausgegangen . Ich weiss nicht ob das mit der Gruppe so gut für mich ist .

Heute Einzelgespräch , einen Teil im hier und jetzt , der andere in der Vergangenheit. Naja immerhin hat er nochmals bestätigt das ich wohl Emotionen "abgeschaltet" habe , das braucht Zeit meint er , und die Gruppe wäre Sinnvoll auf Lange Sicht gesehen .
Ich muss aber ehrlich sagen , ich hab mich mit allem abgefunden ...

Noch ne kurze Frage an Dr. Riecke , dieses Chlorprothixen wirkt bei mir nicht als "Notfallmedikament", nehme bereits 45mg, gibt es Alternativen? Ausser Tavor , das wird mir wohl keiner mehr verschreiben ...
 
Hallo Chibi,

schön von Dir zu hören :)

Du machst das alles richtig.
Uund es ist vollkommen normal, wenn Dich eine Gruppensitzung etwas aus dem Gleichgewicht bringt - man wird ja da zusätzlich zu den eigenen Problemen und Gedanken noch mit denen anderer konfrontiert, und das wiederum löst Assoziationen aus. Das ging mir in der Klinik damals ansatzweise genauso, und Mitpatienten von mir teilweise auch so heftig, daß sie rausmußten.
Also alles kein Grund zum Verzweifeln, ok? Das ist normal :)

Ansonsten würde ich eher "akzeptieren" als "abgefunden" vorschlagen ;)

Mach weiter, Chibi.
Du hast die Kehrtwende eingeleitet, es dauert jetzt, aber es wird gehen und stetig besser werden. Versprochen! :)
 
"Abgefunden" ist schon richtig :-( Und eingeleitet hab ich wohl nicht wirklich was , denn es kratzt mich alles nichtmehr .
Danke EHRLICH an euch , vorallem dir Alex für deine Bemühungen .
 
Du "wehrst" Dich aber auch mit Händen und Füßen gegen positivere Sichtweisen, hmm? ;)

Ist wirklich kein Vorwurf - ich kann mich gut daran erinnern, wie es mir damals ging.
Aber trotzdem: Widersprich Deinem negativeren Denken doch endlich mal und laß es nicht einfach so stehen! Ich hab mich damit am Anfang auch sehr schwer getan, aber es geht! Bring Deinem Denken doch im ersten Schritt wirklich mal wieder den Klang von positiveren Worten und Formulierungen bei - der Rest ergibt sich. Es muß nicht rund laufen, Du mußt dabei nichts fühlen. Und erst recht, wenn es Dir alles egal ist: Was spricht dann dagegen, "einfach" - aus rationaler Sicht heraus - positiv zu denken? Du darfst Dich dabei n bissel komisch fühlen. Das ist ok. Aber mach's.
Du bist so an den Klang negativer Gedanken gewöhnt - ich kann mir grad richtig vorstellen, wie Du Dir von Minute zu Minute immer wieder einredest, wie Scheiße doch alles ist - entweder mit diesen Worten oder mit anderen. Laß doch da zwischendurch wenigstens mal wieder die
W o r t e rein, daß es Dir gut geht, daß es Dir besser gehen wird. Du mußt Dich so nicht fühlen - es geht darum, daß Du einen solchen Gedanken einfach mal wieder bewußt denkst und Dein Unterbewußtsein und Deine Seele ihn wahrnehmen. Und das immer mal wieder und immer häufiger. Einfach denken. Die Gefühle folgen.

Wie üblich: Leichter gesagt als getan.
Aber es geht.

Wie wär's denn wenigstens mit einem:

"Hmm, ja, könntest vielleicht recht haben, "akzeptieren" klingt besser."
Oder "Hmm, ja, so hab ich das zwar bisher noch nicht gesehen, aber ja, Du hast Recht, vielleicht könnte ich das alles wirlich mal als Anfang und Einleitung betrachten..."

Chibi,
Du hast sicher keine Wahl darüber, jetzt krank zu sein und eine Depression zu haben.
Und sein Denken im Zaum zu halten, ist gerade in einer solchen Phase extrem schwierig.
Aber gerade das Niederschreiben vor dem PC läßt einem eigentlich genug Zeit, sein Denken während des Tippens etwas zu revidieren.
Du sollst Dich dabei nicht selbst anlügen (*Super-Sarkasmus* "Heureka, jawoll, recht hast Du, ich akzeptier's!! Jippieh!") - aber die Möglichkeit, es zu "akzeptieren" statt sich nur damit "abzufinden", kann man beim Tippen dann schon in Erwägung ziehen. Ich hab grad in meiner akuten Phase häufiger zuerst deutlich negativere Formulierungen verwendet, und dann beim Durchlesen und Drübernachdenken, denk ich mir dann "hmm, ganz so heftig... ist es ja vielleicht dann... auch... nicht... oder..." und nutze eine etwas weniger heftige Wortwahl.

Nichtsdestoweniger kann ich Dir nachfühlen, wie es Dir gehen muß.
Aber gib nicht auf, ok? :)
 
"dieses Chlorprothixen wirkt bei mir nicht als "Notfallmedikament", nehme bereits 45mg, gibt es Alternativen?"

Die gibt es, aber immer abzustimmen mit dem Individualfaktor.

Allerdings habe ich in Foren noch nie ganz konkrete Medikamentenempfehlungen gegeben. Das ist den Psychiatern vor Ort vorbehalten, die Sie kennen und behandeln.
Ich hoffe, dass Sie das verstehen.
 
Danke Dr. Riecke , ja das verstehe ich , mir war nur wichtig zu wissen das es noch anderes gibt als das und Tavor . Das kann ich dann vorbringen beim Arzt dass ich dann eventuell ein anderes Medikament bekomme .
 
Ich denke, die Gedanken, die sich derart in den Mittelpunkt schieben, die kann man nicht wegschicken, oder rufen, hau ab.
Im Orient hat man solche Übungen, wo man sieben, acht, zehn Stunden einfach nur dasitzen muss und einfach nicht gehorchen darf, wozu man grad Impulse spürt.
Wenn du dich umbringen willst Chib, dann gehst du praktisch tun, was dir die Gedanken befehlen.

Ich durchschau selber nicht, was da läuft. Was passiert, wenn wir einmal niemandem mehr gehorchen?
 
Hinter dem Wunsch zu sterben steckt sicher ein großer Protest. Ich google mal, was Protest bedeutet, genau, wortwörtlich.
 
Es ist unter anderem ein verbaler, oder nonverbaler Ausdruck des Widerstandes. Mir scheint, bevor das Umfeld nicht sehen kann, dass man tot ist, glaubts keiner, dass man verzweifelt ist.

Hi Chibbi, das war ein mächtiger Schachzug, diese Zeilen dem Mann zu zeigen. Er hats endlich kapiert. Der Zufall, wieder einmal...
Vergiss nicht, dich wirklich einmal nicht mehr aufzurappeln. Solange du noch irgendwie nützlich bist, wird man immer glauben, es ist nicht wahr, oder nicht ernst ( mit deinem Widerstand, deinem Protest so weiter zu leben, wie ihr grad lebt).
Vielleicht war das ein Kräftemessen?
Vielleicht hat dein Mann gemeint, es ergibt sich eine Lösung, auch wenn er nichts beiträgt dazu? Durch deine Schwäche ist er jetzt gezwungen stark zu sein. Hoffentlich bist du nicht zu früh wieder am werkeln, noch bevor er sich an seine neue Rolle gewöhnt hat, wo er verantwortlicher ist, beweglicher und fleißiger. Je mehr du das bist, umso weniger er. Und umgekehrt.
Bussal aus dem Süden
Servus
 
Ich denke, die Gedanken, die sich derart in den Mittelpunkt schieben, die kann man nicht wegschicken, oder rufen, hau ab.
Im Orient hat man solche Übungen, wo man sieben, acht, zehn Stunden einfach nur dasitzen muss und einfach nicht gehorchen darf, wozu man grad Impulse spürt.
Hmmm, sicher richtig. Ich spüre das in den letzten Tagen selbst wieder recht deutlich:
Einerseits gehr es mir richtig gut, vor allem die letzte Woche dürfte - gemessen an meinem Stimmungstagebuch - die beste "seit Beginn der Aufzeichnungen" gewesen sein ;)

Andererseits muß ich seit Freitag / Samstag herum wieder stärker gegen meine negativen Gedanken angehen. Immer wieder kocht da was hoch, und ich krieg's mal wieder nicht ganz so gut beseite geschoben.

Ändert aber, glaube ich, nichts daran, daß man es stetig versuchen sollte. Ganz im Sinne der orientalischen und fernöstlichen Übungen. Oder?

Ich durchschau selber nicht, was da läuft. Was passiert, wenn wir einmal niemandem mehr gehorchen?
DAS geht, denke ich, wirklich nicht ;)
Streng philosophisch betrachtet ist ja auch das Nicht-Gehorchen eine Form des Gehorchens - nur daß Du eben nicht den negativen Einflüsterungen gehorchst, sondern der Vernunft, dem Lebenswillen, oder was auch immer.


Es ist schon doof und äußerst irritierend, wenn man plötzlich nicht mehr ganz Herr / Frau im eigenen Denken ist.
Aber eine andere Möglichkeit, als in irgendeiner Form dagegen anzugehen, sehe ich nicht. Und mal klappt das Wegschicken ganz gut, mal eben nicht. Aber vielleicht klappt es mit der Zeit und Übung immer besser (?).
 
@ Elektraa , ich hab ihm das nicht gezeigt , er hat sich bei mir in FB eingeloggt und private Nachrichen gelesen von mir . Das hab ich keinesfalls so gewollt . Es ist doch klar das er "für sich" handeln muss wenn ich bereits in der Planung mittendrin hänge .

Es ist nunmal so das diese Gedanken so derart ausgeprägt sind . Ich wurde am Wochenende mal gefragt wo denn diese "starke Frau" hin ist die man auf den Fotos sieht . Tja meine Antwort : Die gibt es schon lange nichtmehr , und die werde ich wohl auch nichtmehr sein können.

Mein Therapeut fragt wann ich das letzte mal "Emotionen" normal gezeigt habe . Antwort : Keine Ahnung ich kann mich nichtmehr dran erinnern..

Obs nun Protest ist oder nicht , ich habe keine Ahnung . Muss deine Zeilen wohl nochmal lesen wenn ich nicht nur 2 Std. geschlafen hab , vielleicht versteh ich dann auch was du meinst
 
Boah schlimm , 2te Nacht ohne Schlaf in Folge .. mal wieder , ich will doch einfach nur schlafen ohne diese Scheiss Gedanken . Ohne diesen ständig ablaufendem "Film" vor dem geistigen Auge .. ist das so schwer ?
Dazu jetzt schon die Angst vor der Gruppe die erst! in 10 Stunden anfängt ...

Ich verlier langsam echt die Geduld , auf dieses ganze Prozedere hab ich echt keinen Bock mehr ..
 
Meint ihr, ich bin anders als ihr und immer gut drauf? Dieses Danebenstehen und nicht mehr weiter wissen, oder sich verlieren in Schwäche, das habe ich mehrmals am Tag.
Mich wundert nicht, dass etwas in uns Zug um Zug immer feindseliger wird und verzweifelter. Es ist ja nicht natürlich, was wir alles mitmachen müssen und aushalten müssen, nur damit wir Sicherheit kriegen, oder Anerkennung, oder Lohn und was sonst noch alles, ach ja, oder "Liebe".
Da geschieht ein riesiger Betrug und keiner will ihn zugeben.
Ist das etwa Liebe, wenn man - sobald man schwach ist, nicht will, nicht kann, nicht mag, nicht mehr möchte, dass man dann verstoßen wird, oder zumindestens kühl weggeschoben wird?
Dauerhafte Liebe wird uns versprochen und was kriegen wir? Pflichten, Geburten, Sorge und Kummer und ganz wenig Dank und Beachtung, schon nach kurzer Zeit im Alltag, oder im Beruf, oder in der Familie. Wir müssen uns die Zeit, die wir nur für uns da sind stehlen. Das meiste, was wir haben, das geht für alles mögliche drauf, aber nicht für uns selber.
Ich kann mir vorstellen, dass etwas in uns nicht müde wird, sich zu beschweren, weil nichts eintrifft, was man sich erhofft hat einmal.

Also ich kanns verstehen, wenn ich immer wieder ausraste und abschalte und neben mir stehe, also aus der Rolle falle, die man mir aufdoktriert hat. Ich kann verstehen, dass ich so viele Dinge gesammelt habe, ( mein Haus ist übervoll mit "Spielsachen", rein nur für meine Hobbies)- weil ich Zeiten hatte, wo diese vergessen werden mussten, verdrängt waren vor lauter übervollen Terminkalender, in den ich mich drängen lassen hab, nur um Wertschätzung zu kriegen.

Ich sags euch, etwas in uns hat andere Werte. Es will lieber sterben, als dieses Rollenmuster aufrecht halten.

Ich hab mich fallenlassen- bin zu nix mehr in der Lage gewesen. Was glaubt ihr, was dann passiert ist? Ein Großteil von meiner Zeit ist frei geworden, man hat sich abgewendet von mir- schockiert, angeekelt und entsetzt.

Das war der beste Schachzug meines echten Liebsten, der nicht aussen ist, sondern in mir. Aber an den glaubt ihr ja nicht, sonst wärt ihr nicht so verzweifelt.
Ich spür noch immer die Nachwehen und Auswirkungen von meiner früheren Zeit. An gewissen Handlungen kann ich erkennen, ich bin noch nicht wirklich geheilt von diesem Muster, anderen gefallen zu wollen, oder mich buhlend um wen zu bemühen. Aber jene machen meine Beine nicht stark, oder atmen mich, oder leben mich. Sie geben vor Liebende zu sein, sagen aber im selben Atemzug, nur, wenn du bist, wie ich es gerne hätte.

Cibbimoon, du hast ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, wenn du nicht geben kannst, was man verlangt.
Lass dir sagen, das Muster kenne ich.

Alex, ich weiß, warum es dir viel besser geht in letzter Zeit. Du hast bei Chibbimoon gemerkt, dass du viel hast, was diese brauchen kann und mag.
 
Das hat sich jetzt überschnitten, ich hab neu einloggen müssen, um diesen langen Freudenbrief von mir zu übertragen an euch. Hi Chibbi, du bist noch wach?
 
Natürlich weiß ich, dass du nicht diesen Facebook-Privat-Account selber geöffnet hast. Was denkst du, warum das wohl just jetzt gelesen wurde? Es ist zufällig passiert. Mister Zufall wollte das.
 
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