Du gehst hier niemandem auf die Nerven, mach Dir doch deswegen mal keine Sorgen. Wenn dem so wäre, meinst Du, Du würdest dann hier Antworten erhalten...? Meinst Du nicht, wie würden Deinen Thread und das alles dann einfach ignorieren? Wohl kaum, oder...?

Also, alles im grünen Bereich.
Spiegel ? Ich hasse Spiegel , das werd ich nie schaffen davor zu stehen und mir sowas zu sagen , selbst wenn ich es tun würde ich würde es nicht ernst meinen .
Sag das nicht.
Mich hat das am Anfang auch Überwindung gekostet - weder bin ich ein Freund davon fotografiert zu werden, noch halte ich mich vor dem Spiegel länger auf als zum Rasieren notwendig. Die ersten Male kam ich mir vor dem Spiegel einfach nur blöd vor, doof, hab mich gefragt, was dann denn sollte und wozu es gut sein soll.
Aber ich hab's trotzdem gemacht. Und mittlerweile hat sich mein Unwille diesbezüglich doch weitestgehend gelegt.
Du sollst Dich ja nicht freudestrahlend in Deinem Selbstbild baden (wäre natürlich optimal, aber vielleicht auch schon wieder übertrieben

). Nur mal nett anlächeln, Dir sagen, daß alles in Ordnung ist. 3 Sekunden, basta.
Ich weiss nicht wie das alles funktionieren soll ,
Du blockierst Dich offenbar noch bzw. bist innerlich blockiert.
=> Schieb die Blockade einfach beiseite. Frag Dich nicht, ob Du das gerade machen willst - bspw. Dich etwas zu motivieren - mach es einfach!
Ich hab das Konzept am Anfang auch nicht so recht verstanden, aber ich glaube, ich hab den Dreh mittlerweile ein bißchen raus:
Ich muß die Gedanken einfach Gedanken sein lassen. Immer nur zwischenrein den klaren, bewußten Gedanken denken "Ich mache
das jetzt. Ich muß es nicht wollen, ich mache es einfach." Und dann lasse ich die Gedanken und Gefühle einfach da sein - sie legen sich mit der Zeit, wenn ich nicht aktiv gegen sie ankämpfe.
Wichtig sind natürlich trotzdem die Medikamente, die Therapie und Interessen, die einem (früher) Spaß gemacht haben. Auch da sage ich mir teilweise ganz bewußt: "Ich mache das jetzt! Ich spiele jetzt Computer / gehe cachen / lese ein Buch / etc., und ich habe da auch meinen Spaß dran. Das hat mir früher Spaß gemacht, und das macht mir auch jetzt noch Spaß. Das ist nur die Depri-Wolke, die das grad verdüstert." Dabei bemühe ich mich, selbst das Wort "wollen" so weit wie möglich zu vermeiden, weil es meiner Meinung nach für das Unterbewußtsein immer noch ein Hintertürchen für den Rückzug offenläßt: "Oh nö, eigentlich will ich ja nicht. Will mich lieber ins Bett legen..."
Bitte aber auch nicht mißverstehen: Das alles soll nichts mit großem Druck, "müssen" oder "sollen" zu tun haben. Ich versuche, diese ganzen Verben, die nur Absichten ausdrücken, so weit wie möglich zu vermeiden, wenn überhaupt mit "wollen" zu argumentieren. Und wenn "wollen", dann füge ich dem immer ein "weil" mit Sinnerfüllung hinzu: "Ich möchte jetzt die Geschirrspülmaschine umräumen, weil die Küche dann aufgeräumter ist und ich damit zufriedener bin." ; "Ich möchte jetzt die Arbeit XYZ [im Büro] machen, weil mein Chef das erledigt haben möchte, und dann mache ich es eben. Was weg ist, ist weg."
Es ist sicher kein ganz einfacher Weg, vor allem am Anfang eben, wenn man noch nicht so genau raushat, mit welchen Argumenten man gegen das ganze negative Gedöns anstinken kann.
Aber das kommt mit der Zeit, mit der Gewöhnung daran und mit der Wiederholung.
Ganz bestimmt, das kann ich Dir versprechen!
Du mußt nur einmal den Anfang machen und Deine doofen inneren Stimmen laut verscheuchen! Das ist wie Hochwasser, dem man mit Sandsäcken begegnet, und Deine Stimme, Dein lautes Gegenargumentieren sind diese Sandsäcke. Damit wirst Du das Hochwasser nicht los - aber Du lenkst es in gezielte Bahnen und hältst es davon ab, alles unter Wasser zu setzen.
Probier es doch einfach mal:
Nimm Dir einen Zettel und einen Stift und setz Dich für 5 Minuten an einen Tisch.
Und jetzt schreibst Du Dir - rein aus dem rationalen Verstand heraus! - positive Sätze auf, die einen Menschen "normalerweise" motivieren. Anregungen hast Du genug, denke aber, Du kennst diese Sätze auch. Und jetzt schreibst Du diese Sätze auf Dich bezogen auf. 5 Minuten lang. Es dürfen auch Wiederholungen dabei sein. Und es ist ok, wenn Du Dich dabei n bissel komisch fühlst - oder auch gar nichts. Ist eben so. Und ist absolut nicht schlimm. Einfach weiterschreiben.
Nimm Dir lediglich mit vor, daß Du zufrieden sein wirst, wenn Du das gemacht hast.
Es spielt auch keine Rolle, ob Du da die 100%ige Überzeugung dahinter stehen hast. 1% reicht für den Anfang auch.
Wichtig ist der ANFANG! Der Rest ergibt sich, Stück für Stück, eins nach dem anderen.
Unter'm Strich, mit einem Satz zusammengefaßt, der gleiche Rat, den ich hier selbst auch erhalten habe:
Versuche immer wieder, Dich nicht zu sehr mit dem Problem zu beschäftigen. Das ist am Anfang nicht leicht, man glaubt, das ginge nicht, das würde man nicht hinkriegen. Aber wenn man in dem Versuch, es hinzukriegen, nicht lockerläßt - und die entsprechenden Therapien im Untergrund hat, keine Frage -, dann klappt es irgendwann.
Versprochen! Du packst das!
