Liebe Tired,
du bist also aus wissenschaftlicher Neugier und vielleicht auch Menschenfreundlichkeit hier bei onmeda so aktiv?
Könnte ich nachvollziehen. Auch ich habe kein Helfersyndrom, allerdings beobachte ich die Tendenz, dass Menschen zu mir kommen, weil sie Hilfe wollen - nicht unbedingt in der Form, dass sie mich dann dafür respektieren, sondern es wird eher irgendwie erwartet. Und das geht mir auch zunehmend auf die Nerven.
Was das Thema Sterbehilfe angeht, bin ich ganz deiner Meinung. Ob ein Leben noch die Qualität hat, die man sich wünscht, dass kann nur die betroffene Person selber wissen, und so sollte dieser Person in einer zivilisierten Gesellschaft auch die Entscheidung obliegen, ob das Leben fortgeführt wird oder nicht. In letzterem Falle sollten die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Was Krankheiten angeht, haben wir in unserer Leistungsgesellschaft schon von vornherein eine ungünstige Einstellung mitbekommen: Krankheit = Schaden an der Gesundheit = nicht leistungsfähig = nicht so wertvoll wie Nichtkranke/Gesunde. Also "bekämpft" man die Krankheit, wird dabei u.U. noch kränker (durch eine selbsthassende Einstellung "mit mir stimmt etwas nicht, ich bin ein Versager" oder/UND oftmals erst recht durch die Behandlungsmethoden, leider). Krankheit ist kein "Fehler". Sie ist Hinweis, der Körper kommuniziert ein Bedürfnis. Verstehen wir, was das ist, und erfüllen wir es, wird es uns besser gehen. Selbst, wenn die Krankheit dann vielleicht trotzdem bleibt und uns letztlich tötet, weil wir sie schon so lange in uns tragen, dass die Lebenszeit für Heilung nicht mehr reicht.
Du weißt ganz genau, was dir gut tut. Ich im Grunde auch. Wir beide sind im gesellschaftlichen Geflecht aber nicht (immer) in der Lage - oder glauben, dass das so sei - dass wir uns und unser Wohlbefinden in den Vordergrund stellen. Das muss man ja auch nicht ständig tun, aber regelmäßig immer wieder, sonst wird man einfach nur ausgenutzt. Woher sollen andere wissen, dass man nicht mehr kann, wenn man das nicht klar kommuniziert. Es gibt auch sehr unsensible Mitmenschen, die Grenzen immer wieder überschreiten, bis man die ganz klar aufzeigt, dass auch der Abgestumpfeste sie erkennt. Da bin ich aber auch noch nicht angekommen.
Man darf sich auch mal fragen, warum man nicht regelmäßig mal ein bißchen Selbstfürsorge betreibt und die Hilfesucher auf Abstand hält. Und ob man dann mit der Antwort so zufrieden ist. Kann auch sehr erkenntnisreich sein.
Mir kam es immer vor, als ob Elektraa das einigermaßen gut hinbekommen hat mit dieser Balance - für andere/für sich da sein. Schon, weil sie oft in ihrer Hütte alleine gelebt und gearbeitet hat. Sowas würde mir auch gefallen...
Es mag zwar keine Energie im Universum verlorengehen, aber ich bin nicht sicher, dass die Energie, die man persönlich hat, nicht ganz großartig verschwendet werden kann.
Lass uns das nicht tun!
Bei mir steht heute Masterarbeit auf dem Programm, morgen 2 h Yoga (wenn ich mich dabei überfordert fühle, auch nur 1), 2 Atelierbesuche, und Sonntag 1 Atelierbesuch und 1 Konzert. Diese Termine sind alle eine Mischung aus Pflicht und Spaß. Mal sehen, was am Ende überwiegt.
KF kommt erst morgen, und er träumt von einer richtigen Beziehung, wo man sich täglich sieht... aber so, wie mein Leben ist, kann ich mir das nicht (mehr) vorstellen. Er ist so ein liebevoller Mensch, aber mir fällt auf, dass er in den Gruppen, wo ich jetzt so unterwegs bin, immer alleine da sitzt, wenn ich nicht dabei bin. Ich fürchte, die anderen können mit ihm nichts anfangen. Und es ist auch schwierig, denn Gespräche mit Tiefgang führt er am besten zum Thema Sex. Fussball wäre noch ein Thema oder Formel 1, aber alles andere... eher nicht. Und mit den meisten Menschen möchte man über Sex lieber nicht reden ;o)
Ja, das ist lustig und irgendwie auch nicht. Ich füge mich "überall" ein, ihm gelingt das nicht. Aber V. konnte das auch nicht, nur der war interessanter für die Leute, schon wegen seiner Herkunft, dann, weil er auch Musiker ist und halt einigermaßen belesen. Andererseits toleriert er keine anderen Meinungen als seine, so dass Diskussionen schon mal damit geendet haben, dass Leute ihn nicht mehr sehen wollten.
Fazit: ohne Partner ist vieles einfacher beim Netzwerken...
So, an die Arbeit...
Lass es dir so gut wie möglich gehen!
GLG
V
du bist also aus wissenschaftlicher Neugier und vielleicht auch Menschenfreundlichkeit hier bei onmeda so aktiv?
Könnte ich nachvollziehen. Auch ich habe kein Helfersyndrom, allerdings beobachte ich die Tendenz, dass Menschen zu mir kommen, weil sie Hilfe wollen - nicht unbedingt in der Form, dass sie mich dann dafür respektieren, sondern es wird eher irgendwie erwartet. Und das geht mir auch zunehmend auf die Nerven.
Was das Thema Sterbehilfe angeht, bin ich ganz deiner Meinung. Ob ein Leben noch die Qualität hat, die man sich wünscht, dass kann nur die betroffene Person selber wissen, und so sollte dieser Person in einer zivilisierten Gesellschaft auch die Entscheidung obliegen, ob das Leben fortgeführt wird oder nicht. In letzterem Falle sollten die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Was Krankheiten angeht, haben wir in unserer Leistungsgesellschaft schon von vornherein eine ungünstige Einstellung mitbekommen: Krankheit = Schaden an der Gesundheit = nicht leistungsfähig = nicht so wertvoll wie Nichtkranke/Gesunde. Also "bekämpft" man die Krankheit, wird dabei u.U. noch kränker (durch eine selbsthassende Einstellung "mit mir stimmt etwas nicht, ich bin ein Versager" oder/UND oftmals erst recht durch die Behandlungsmethoden, leider). Krankheit ist kein "Fehler". Sie ist Hinweis, der Körper kommuniziert ein Bedürfnis. Verstehen wir, was das ist, und erfüllen wir es, wird es uns besser gehen. Selbst, wenn die Krankheit dann vielleicht trotzdem bleibt und uns letztlich tötet, weil wir sie schon so lange in uns tragen, dass die Lebenszeit für Heilung nicht mehr reicht.
Du weißt ganz genau, was dir gut tut. Ich im Grunde auch. Wir beide sind im gesellschaftlichen Geflecht aber nicht (immer) in der Lage - oder glauben, dass das so sei - dass wir uns und unser Wohlbefinden in den Vordergrund stellen. Das muss man ja auch nicht ständig tun, aber regelmäßig immer wieder, sonst wird man einfach nur ausgenutzt. Woher sollen andere wissen, dass man nicht mehr kann, wenn man das nicht klar kommuniziert. Es gibt auch sehr unsensible Mitmenschen, die Grenzen immer wieder überschreiten, bis man die ganz klar aufzeigt, dass auch der Abgestumpfeste sie erkennt. Da bin ich aber auch noch nicht angekommen.
Man darf sich auch mal fragen, warum man nicht regelmäßig mal ein bißchen Selbstfürsorge betreibt und die Hilfesucher auf Abstand hält. Und ob man dann mit der Antwort so zufrieden ist. Kann auch sehr erkenntnisreich sein.
Mir kam es immer vor, als ob Elektraa das einigermaßen gut hinbekommen hat mit dieser Balance - für andere/für sich da sein. Schon, weil sie oft in ihrer Hütte alleine gelebt und gearbeitet hat. Sowas würde mir auch gefallen...
Es mag zwar keine Energie im Universum verlorengehen, aber ich bin nicht sicher, dass die Energie, die man persönlich hat, nicht ganz großartig verschwendet werden kann.
Lass uns das nicht tun!
Bei mir steht heute Masterarbeit auf dem Programm, morgen 2 h Yoga (wenn ich mich dabei überfordert fühle, auch nur 1), 2 Atelierbesuche, und Sonntag 1 Atelierbesuch und 1 Konzert. Diese Termine sind alle eine Mischung aus Pflicht und Spaß. Mal sehen, was am Ende überwiegt.
KF kommt erst morgen, und er träumt von einer richtigen Beziehung, wo man sich täglich sieht... aber so, wie mein Leben ist, kann ich mir das nicht (mehr) vorstellen. Er ist so ein liebevoller Mensch, aber mir fällt auf, dass er in den Gruppen, wo ich jetzt so unterwegs bin, immer alleine da sitzt, wenn ich nicht dabei bin. Ich fürchte, die anderen können mit ihm nichts anfangen. Und es ist auch schwierig, denn Gespräche mit Tiefgang führt er am besten zum Thema Sex. Fussball wäre noch ein Thema oder Formel 1, aber alles andere... eher nicht. Und mit den meisten Menschen möchte man über Sex lieber nicht reden ;o)
Ja, das ist lustig und irgendwie auch nicht. Ich füge mich "überall" ein, ihm gelingt das nicht. Aber V. konnte das auch nicht, nur der war interessanter für die Leute, schon wegen seiner Herkunft, dann, weil er auch Musiker ist und halt einigermaßen belesen. Andererseits toleriert er keine anderen Meinungen als seine, so dass Diskussionen schon mal damit geendet haben, dass Leute ihn nicht mehr sehen wollten.
Fazit: ohne Partner ist vieles einfacher beim Netzwerken...
So, an die Arbeit...
Lass es dir so gut wie möglich gehen!
GLG
V