Naturefreak40
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Wie bei der Henne und dem Ei, was ist zuerst da?
Ich denk, so wie beim Abnehmen ist das ( habs eh schon so geschildert, so war es bei mir) - ich war sehr "übergewichtig", was die destruktiven Befindlichkeiten anbelangte. Das war eine Abwärtsspirale sondergleichen. Jahrelanger Zorres, dauerndes Unzufriedensein, diese familiäre Ärgerei, weil mein Ex Säufer war ( dem gab ich alle schuld, was natürlich nicht stimmte, ich war schuld, weil ich ihn nicht rausgeworfen hab, sondern lieber im Ärger und Kummer geblieben bin) - tja und dann diese vielen Schulden, die waren auch Dauerfress-Schädlinge, da sprudelten sicher auch jede Menge Botenstoffe in mein Geblüt, die mich ungesund werden lassen haben und dann kam noch dazu, dass ich sehr träge war, also keinen Sport betrieben habe, lieber geheult und getratscht über meine Probleme mit allen und jeden in meinem Umfeld.
Die Arbeit macht mir Spaß, aber auf der anderen Seite ist es auch durch die Unvorhersehbarkeit sehr anstrengend. Wenn man dann mal Umsatzverzögerungen oder einen schlechten Monat hat, dann stresst dass enorm. Warum? Es geht einfach um die finanzielle Existenz und das ängstigt mich in diesen Momenten immer sehr. Leider habe ich keine 100.000 Euro auf der Kante. Wenn, dann würde ich vieles lockerer sehen und hätte in der Vergangenheit das eine oder andere mal auch „leckst mich doch alle am A…… Finanzieller Rückhalt gibt schon eine enorme Sicherheit, vielleicht auch ein wenig Glück. Wie gesagt, seit 14 Jahren bin ich Selbstständig. Aber mir hats auch immer wieder gscheid „einigschissen“ (Wirschaftskrise mit Frankenkredit, Konvertierung usw). Ich mach den Job alleine, hatte auch schon eine Teilzeitsekretärin bzw. einen MA im Außendienst. Es hat nicht funktioniert.
Warum bin/machte ich mich Selbstständig? Meine Talente und Ideen besser ausleben zu können und auch dementsprechend mehr zu verdienen. Ich wollte nie ein Millionär werden, aber es sollte soviel abwerfen, damit man sich darauf ein abwechslungsreiches und schönes Leben machen kann.
Wie gesagt entstand oder machte ich mir den Druck selbst seitem ich mit 21 Jahren Vater wurde.
Ich habe noch immer in der Firma/Privat Schulden. Durch den Frankenkredit und die Wirtschaftskrise wurden die Schulden binnen kürzester Zeit fast doppelt so viel, sodass ich mein Erbe – das Elternhaus vekaufte, weil die finanziellen Belastungen einfach zu viel wahren. Das tat in allen Aspekten sehr sehr weh. Wäre das nicht gewesen hätte der Ertrag des Hausverkaufes ausgereicht, sich für meine Familie ein schönes Heim zu schaffen. So ging alles für die Scheiss Schulden drauf.
Viele in unserem Alter haben bereits vor 10 Jahren oder in den letzten Jahren Häuser gebaut und sich eine Existenz aufgebaut. Das schmerzt speziell meine Frau sehr. Irgendwie sieht sie sich Leid dran, dass es bei uns noch nicht geklappt hat bez. ich immer der Bremser war und sich über Hausbau und Hauskauf nicht „drübergetraut“ hat.
Wir hätten fast vor 12 Jahren ein tolles Haus in unserer Siedlung gekauft, es wäre perfekt gewesen.Aaaaber, hätten wir es durchgezogen, hätten wir durch die SF-Finanzierung jetzt anstatt 320.000 Euro Schulden 600.000 Euro. Also nicht immer war mein Gefühl so falsch am Platz. Durch meine Arbeit weiß ich, was es bedeutet, durch falsche Entscheidungen alles Vermögen zu verlieren.
Oft habe ich mich gefragt, ob ich zu blöd bin für die Selbstständigkeit bzw. ob ich auf muss in der Branche und in der Selbstständigkeit bleibe. Ich sag euch was, es ist verdammt schwer abzuwägen, was für meine/unsere Zukunft besser wäre. Bestes Beispiel war 2018, ein Jahr wo wir das erste mal Überhaupt seit Beginn der Selbstständigkeit eine negative Bilanz hatten. Ich wägte ab aber sagte mir ich habe soviel neues Geschäft aufgerissen, dass wird sich bezahlt machen. Und genauso war es dann auch letztes Jahr. Gut das Minus aus 2018 konnte das Geschäftsjahr 2019 nicht kompensieren, aber es wurde der Grundstein für 2 Kooperationen gelegt, welche auf lange Sicht funktionieren könnten und ein gewissen „Grundeinkommen“ sichern.
Was hätte ich finanziell noch für Alternativen?
- Ich mache Konkurs und Privatkonkurs vermutlich auch. Die Quote werden ich erfüllen können und wir sind Schuldenfrei. Was kommt danach. Das müsste ich auf mich zukommen lassen da ich es für den Moment (noch) nicht weiß
- Der Betrieb geht weiter und ich finde einen Weg, der mich weniger stresst und mich weniger ängstigt, aber das habe ich für mein dafürhalten nicht alleinig in der Hand
- Ruhiger
- Ausgeglichener
- Aktiver
- Belastbarer
- Schmerzloser
- Unbekümmerter
- Abgstumpft
- Gefühllos
- Empathielos
- Sexuell Lustlos
- Gehirnvernebelt
Das hat die Lage verstärkt, denn das ist wie wenn man sich einredet: ich bin lausig beinander, ich bin schlecht beinander, ich bin traurig, ich bin in Stress... das ist wie eine beständige Selbsthypnose. Da kann man dann gar nicht anders mehr, als mürrisch aufzustehen in der Früh und auf den nächsten Schlag zu warten, der natürlich immer kam, weil ich recht streitlustig war und trottelig leicht beleidigt war.
Ja das kenne ich auch und viele wissen darum , wie es ist, nicht den Schalter umlegen zu können und sich zu sagen „so jetzt will ich aber wieder gut und spritzig drauf sein“ und das SOFORT. Ich gehe auch am Abend nicht mit dem Gedanken ins Bett, dass Morgen die ganze Schoße wieder von vorn losgeht. Es ist nicht jeder Tag derselbe, aber ihr seht es ja bei meinen laufenden Berichten, wie schwer es ist, herauszufinden „was Sache ist“
Was ist es denn? Was ist es denn wirklich bei mir? 2 Jahre Therapie wurden dafür aufgewendet herauszufinden was den im Hause Freak nicht stimmt?
- Ist es eine Angsterkrankung?
- Ist es der Stress?
- Ist es eine rezidivierende Depression?
- Ist es immer wieder ein Burnout durch laufende Überlastung?
- Sind es Panikähnliche Reaktionen?
- Ist eine Hypochondrie?
- Ist es eine Somatisierungsstörung/Anpassungsstörung

- Schulden
- Stress und berufliches Hamsterrad
- Angst als Vater seiner Rolle als „starker Mann und Vater“ nicht mehr gerecht zu werden
- Unglückliche Partnerschaft
- Überforderung
- Kein Hobby
- Keinen besten Kumpel mehr zu haben
- Schwer kranke Mutter
- Kindheitstraumata durch ungewollte Adoption
- Sinnkrise, was macht mich als Mensch aus, was ist meine Aufgabe/Berufung, warum bin ich eigentlich da
Elektraa du hast mich gefragt, was ich mit mit einem Lottogewinn von 8 Milli machen würde?
Mir würden 500.000 Euro ausreichen. Ich versuche mal niederzuschreiben, was sich dadurch ändern/ermöglicht werden könnte.
- Schulden zurückzahlen
- Neues gemütliches Büro einrichten
- Holzhaus bauen lassen oder Dachterrassen-Whg anschaffen inkl. moderater Finanzierung die auch wenn alle Stricke reißen genauso abbezahlt werden kann. Mama und Papa zu uns nehmen mit eigener getrennter Wohneinheit, neues gemütliches Büro darin einrichten
- In die Berge ziehen, da ist mein Herz zuhause
- Beruflich kürzertreten bzw. nochmals etwas anderes im Leben wagen
- Eine Arbeit suchen, wo ich viel in der Natur sein kann (Nationalparkranger z.B.)
- Geld für uns und die Kinder sicher anlegen
- 1 Jahr Sabbatical/Auszeit nehmen und den Jakobsweg gehen, aber von Österreich bis Santiago
Meinen Ex habe ich nie als Kameraden gesehen, der er natürlich war. Ich konnte Hausfrau sein, bei den Kindern bleiben, musste nicht schwer schuften, er brachte den Rahmen dazu, nicht ich. Ich hab ihn sehr selten als Freund betrachtet. Das ist ein harter Job, nicht in Frieden zu leben. Da ist man in ständigem Modus: fliehen, oder angreifen. Selbstverständlich macht auch dir das zu schaffen, was du so überlegst.
Ich denke auch, dass wir/ich in unserem Leben mehr eine Gefährtin wünschen als die Bomenalte oder den geilen Hengst. Das ist es was uns ausfüllt und das Leben lebenswert macht.
Du zählst akribisch alles Non auf, nicht ein positiver Gegenpol ist da, nur negatives bemerkst du, bekundest du, stellst du fest und nimmst du wahr, also das ist dein Trip.
Es wär halt unbedingt wichtig, dass du diese Liste gerecht ergänzt.
Sag auch, dass du ein sattes Leben hast, nicht bloß Hungrigkeit
Oder ist das nichts, was du besitzt und hast?
Sag auch, dass du gehen kannst, sehen, hören, schmecken, reden, denken, schauen, erzählen, schreiben, und und und und und und .....so viel geht, was du nicht bemerkst.
So wahnsinnig viel Gutes ist da, was du nicht wertschätzt.
Gewinnen die Gefühle, die mich gesund fühlen lassen und froh, oder gewinnen die Gefühle, die mich runterziehen.
Ich bin nicht nur negativ. Mit diesen Symptomen und Befinden möchte ich euch und auch an mich Ausdruck verleihen, wie es mir in vielen Situationen so geht. Vielleicht erkennt sich der eine oder andere darin bzw. hat eine Idee was dahinterstecken könnte oder ist sich vielleicht sogar sicher, was das für eine „psychische Krankheit ist“.
Und wie du schreibst bin ich mir dessen sehr bewußt und dem Herrgott, mir oder meinem Schicksal sehr dankbar, für meine wunderbaren Kinder und meine Partnerin, dass ich körperlich und weitestgehend auch körperlich gesund bin, 2 gesunden Hände, 2 gesunde Füsse, Kopf und ein funktionstüchtiges „Zumpferl“ ha ha. Für all das bin ich dankbar, unter umständen rückt es zu oft in den Hintergrund, wenn es einem psychisch nicht gut geht. Aber ist das nicht das Wesen einer Depression, viele Dinge falsche einzuschätzen und aus dem Gleichgewicht zu kommen?
Und ja, wir stehen jeden Tag vor diesen Gedanklichen Weggabellungen wie wir den Tag verbringen und erleben möchten. Hab mal einen Spruch gehört: „Der Kluge Mann/Frau, beginnt jeden Tag wie ein neues Leben“