Hallo Herr_lich, da zeichnest du aber ein richtig übles Bild von mir
Aber ein schönes Beispiel, wieviele Interpretationen meine unvollständige Aussage ermöglicht und wie man dann sich das restliche Bild zusammensetzt. Das ging mir auch schon oft so. Beim Nachlesen dann plötzlich, uih, so war das ja gar nicht geschrieben.
Prüfe mal, wo du das hier gelesen hast
(du hast Karriere gemacht, deine Frau hat geputzt und gekocht, bis du nach Hause gekommen bist)
Danke, dass du nachfragst und ich das klarstellen kann.
Ich glaube, da muss ich wohl einiges mehr an Informationen geben.
Paradoxerweise ist meine Frau eher im alten Rollendenken gefangen, während ich mich als einigermaßen emanzipiert betrachte, was an meinen Eltern liegt. Für meine Mutter ist Hausarbeit und Kochen reine Zeitverschwendung, das hat mein Vater übernommen. Während meine Schwiegermutter durch und durch Hausfrau ist.
Meine Frau und ich praktizieren Arbeitsteilung. Es ist korrekt, dass meine Frau überwiegend kocht. Das liegt zum einen daran, dass sie das mittags für sich und die Kinder macht, während ich auf der Arbeit bin und zum anderen weil sie es als ihre Pflicht ansieht. Ich tue das nicht (siehe meine Eltern)! Ich esse auch abends nicht warm. Am Wochenende bin ich als Gemüseschnippler und Handlanger tätig. Die Wäsche und die Bügelarbeit erledigt sie aus gleichem Grund. Diese Aufgabe zu ihrer Entlastung an eine Wäscherei abzugeben scheiterte, da sie mit der Qualität, im Wesentlichen der Bügelarbeit, nicht zufrieden war. Auch mein Vorschlag eine Putzfrau zu ihrer Entlastung zu engagieren lehnte sie ab, da sie das Gefühl hätte ihre ihr zugedachte Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Und um hier noch einmal deutlich zu machen: das stammt aus ihrer Erziehung und nicht von mir. Aufräumarbeiten, Staubsaugen, Handwerkertätigkeiten sowie Finanzen, Versicherungen, Steuern und alle bürokratischen Schreiben übernehme ich. Zwei Jahre nach der Geburt hat sie wieder angefangen in Teilzeit zu arbeiten. In dieser Zeit hütete ich die Kinder, worüber ich überaus dankbar war. Ich möchte hier nicht alle Tätigkeiten auflisten, meine aber, dass wir uns je zu Hälfte einbringen und vor allem ergänzen, da sie Arbeiten erledigt, die ich nicht mag und umgekehrt.
Die „Karriere“ steht symbolisch für weniger Zeit. Ich muss länger arbeiten und bin auch ab und an bis zu zwei Wochen im Ausland. In dieser Zeit führen wir täglich Videotelefonate und sie informiert mich über alle Themen und berät sich mit mir. Aber letztendlich lasse ich sie in dieser Zeit mit den Kindern allein.
Damit ich abends nicht zu spät nach Hause komme, stehe ich sehr früh auf, meist um 4 Uhr und fahre dann zwischen 5 und 5:30 auf die Arbeit. Nach der Arbeit habe ich mich überwiegend um die Kinder gekümmert, da mir das in der Phase sehr wichtig war. Da ist meine Frau etwas zu kurz gekommen, was ich aber nicht wahrgenommen habe.
Ja, ich war bei beiden Geburten meiner Töchter dabei. Die erste war für meine Frau extrem belastend und zog sich über zwei Tage hin. Kurz vor dem dann notwendigen Kaiserschnitt hat es doch noch auf natürlichem Wege geklappt. Ich habe ihr die ganze Zeit die Hand gehalten und auch die Nabelschnur durchtrennt. Die zweite war erfreulicherweise sehr unproblematisch. Ich bin überglücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, das miterleben zu dürfen.
Die Zyste habe ich lediglich erwähnt, da ich nicht weiß, wie sie sich hormonell oder räumlich auswirkt bzw. was die vorangegangene Entfernung bedeuten könnte. Die Zyste wurde nach der Geburt unserer zweiten Tochter entdeckt und in einem frühen Stadium operativ entfernt. Ca. 2-3 Jahre später trat sie aber wieder auf.
Meine Frau berichtet mir täglich was sie bzw. den Kindern Wichtiges passiert ist. Sie informiert mich über jeden Arzttermin und auch jedes Ergebnis. Der Arzt wollte die Zyste erneut entfernen, aber meine Frau hat sich mit Freundinnen beraten, die ihr davon abrieten und meinten sie solle warten, ob sie weiter wächst. Das war nicht der Fall, daher ist sie weiterhin vorhanden. Sie wird jährlich kontrolliert und es besteht auch aktuell kein Handlungsbedarf. Meine Frau ist nicht durch die Zyste unfruchtbar geworden.
Meine Frau wollte anstelle der Pille eine Spirale, die ihr dann auch eingesetzt wurde. Auch diese Information wollte ich nicht vorenthalten, da sie wohl deutlich Einfluss auf den Hormonhaushalt hat. Die Spirale hat bekanntermaßen nur eine begrenzte Wirkungszeit, die vom Frauenarzt überprüft wird. Sie wurde einmal erneuert. Vor ca. 5 Jahren berichtete meine Frau mir nach dem Besuch, dass er die Spirale nicht mehr gefunden hat. Sie ist also von alleine, ohne dass meine Frau es bemerkte, herausgerutscht. Sie bräuchte aber auch keine neue mehr, da sie sich in der Menopause befand. Das hatte sie mir auch schon im Laufe des Jahres angedeutet. Hier sei erwähnt, dass meine Frau ein gutes Stück älter ist als ich und das typische Alter dafür erreicht hatte.
Und ich hoffe doch sehr, dass mich hier jeder bei weiteren Fragen und Unklarheiten anschreibt.
Dass diese zwangsläufig auftreten, liegt auf der Hand.
Hoffentlich konnte ich dein Bild etwas korrigieren
