Wenn ich richtig ehrlich bin, ich kam mir schon so gedemütigt vor, er war satt und zufrieden, bei mir regte sich immer noch der Hunger, bei mir schien es, ist ein Knochen auf dem Teller, bei ihm ein saftiges Steak. Das macht mich zornig, das verhindert, dass ich locker und relaxt dann in weiterer Folge auf diese Sache zugehe. Ich reize, aber dann lass ich links liegen- das ist dann meine Art, so geh ich vor, wenn ich gefrustet bin, ich weigere, bau Hürden ein, frustriere ebenso, weil ich frustriert bin und mein Freund ahnt nichts davon, der denkt, ich hab halt keine Lust und fühlt gar nicht erst vor, weil ich keine Anstalten mehr mache...denn reden drüber geht nicht, weil...dann geht er nicht besser um, sondern auch schlechter in Folge mit dieser Sache... ( sie findet mich schlecht als Liebhaber..) so etwa läufts, wenns falsch läuft.
Das hat sich bei uns eingeschlichen gehabt- ein Gefälle von Geben und Nehmen.
Ich gebe dir einen total befriedigten Zustand, und du?? Gibst du mir den auch?? Du findest diese paar Minuten okay? Wie sehr du dich geändert hast... das war mal ganz anders...
Jetzt haben wir es gewagt anzusprechen, wie sehr wir uns da geändert haben, was Zufriedenheit geben im Bett betrifft. Auf einmal kams dazu, sich in aller Manier auszutauschen, ohne Vorwurf, ganz nach dem Motto, merkst du es auch...??? Da stimmt was nicht.... was haben wir falsch gemacht? Das war doch mal ganz anders!
Heute brach dieses heimliche, ganz diffuse Sabbotieren weg- seinerseits und auch meinerseits. Da hamma wieder gesiegt über unseren inneren Stör-Mechanismus, der mitgespielt hat in letzter Zeit. Frust ade, ich kann wieder behaupten, auch im Bett ist wieder "sauber" gemacht, der Teil glänzt wieder, wie vor ein paar Wochen, oder waren es Monate?
Lieber Leo, du hast gefragt, wie oft wir miteinander Sex haben- eigentlich komplett normal oft- ein zwei-drei-viermal im Monat ich und er drei, viermal die Woche.
Das kommt drauf an, wie ich aufgelegt bin. Gut und satt gemacht brauch ich es nicht so oft, nicht gut und satt gemacht brauch ich es öfter- ich geh da wie ein Kamel vor- ich kann sehr viel saufen, dann lange dran zehren. Oder mir immer wieder einen Schluck holen- das geht irgendwie auch, aber wie gesagt, auf die Dauer hab ich da keine Freud mehr dran, bei seiner Quelle zu trinken, da trink ich lieber selbst bei meiner. SB ist für mich komplett befriedigend, immer, stets, da bin ich unabhängig eigentlich, weil ich sehr kreativ bin, was meine Lustbefriedigung an mir selbst betrifft. Es ist auch so, dass ich komplett "gut" bin für ihn, wenn ich selbst satt bin. Nicht aber, wenn er mich da quält mit Schnellkost und Husch, Husch, nur so drüber wischen, statt eben gründlich zum "Glänzen" bringen, mit Sorgfalt und mit Hingabe.
Es kam bei mir schon der Verdacht auf, das zieht meinen Freund runter, weil ich, wenn mir danach ist, ein so hoher Anspruch da ist. Nix schnell, schnell, lass dir Zeit und widme dich mir mal ausgiebigst, dann gehts dir wieder gut, mir auch...
Vielleicht solltet ihr mal bedenken, dass wir wirklich anders gestrickt sind, wie ihr selbst. Und umgekehrt- ich bin ja Azubi, man lernt nie aus- offenbar sind Männerangelegenheiten auch noch ein kleines Geheimnis.
Was denkt ihr, was wir unter Lust verstehen?
Was versteht ihr unter Lust?