Abendroth, bitte, zusätzliche Informationen ( wieso Flaute war) werden sicher nicht schaden und schon gar nicht langweilen! Das betrifft doch jede dritte Anfrage hier.
Was soll ich sagen: Wir beide, und besonders auch ich, haben nicht an unserer Ehe/Beziehung gearbeitet. Mit der Hochzeit ist nicht ein Ziel erreicht, sondern, dann geht es erst richtig los. All das Bemühen und Flirten und Achten auf den Partner sollte in einem bestimmten Maß weitergehen und nicht wegen Arbeit und Hobbies total auf 0 gefahren werden.
Das habe ich aber getan!
Meine Frau hat mir im Rückblick oft Hinweise darauf gegeben, die ich nicht beachtet habe. Da für uns nie eine Trennung in Frage gekommen wäre, hat sie sich begonnen damit zu arrangieren. Und da kommt der Sex mit ins Spiel: Wenn eine Frau das Gefühl hat nur noch umsorgt zu werden, wenn der Mann Sex will, dann macht das wütend und sie kommt sich benutzt vor (Originalzitat). Alles im Alltag war eine Zeitlang wichtiger als auf die Bedürfnisse meiner Frau zu achten. Daher wurde Sex weniger bis er schließlich aufhörte - und noch nicht mal zu diesem Zeitpunkt habe ich reagiert. Dachte für mich: Das geht von ALLEINE vorbei oder ist nur eine Phase. Jeder braucht Sex und das wird schon wieder.
Aber nein, so einfach ist das nicht bei meiner Frau gewesen. Sie kann sehr wohl ohne Sex auskommen. Wenn der Mensch keine Lust verspürt, dann wird er auch nicht zulassen, das der andere es mit ihm macht. Er wird die Versuche des Partners (in diesem Fall ich) direkt oder indirekt ("Man bin ich heut müde - ich werde gleich schlafen, weil ich morgen früh raus muss") abblocken.
Eins möchte ich richtig stellen. Meine Frau ist keine, die wie eine Prinzessin behandelt werden will und unerfüllbare Erwartungen und Wünsche hat. Nein, sie ist "Normale Frau" - aber sie möchte das Gefühl haben, dass sie als Mensch und Person wichtig ist für mich und nicht weil sie ein Frau ist und ich Sex mit ihr haben kann.
Wie schon gesagt, als ich dass "begriffen" habe, um was es eigentlich geht (nicht primär um den Sex - das war nur ein Symtom), sondern um das Miteinander als PARTNER, habe ich begonnen meine Einstellung zu ändern - meine Prioritäten im Leben neu zu ordnen. Und meine Frau dankt es mir.
Nein, ich habe nicht meine Persönlichkeit ändern müssen, sondern nur das, was in meinem Leben wichtig ist. Und viele Jahre hatte meine Frau das Gefühl, dass alles andere, Freunde, Freizeit, Arbeit und Hobby, wichtiger waren als sie - und wenn ich zurück denke, dann stimmt es zu einem gewissen Grad auch.
Seit dem dies anders geworden ist (ich beziehe sie viel mehr in meine Abläufe und Planungen ein, wir verbringen mehr Zeit miteinander nur um zu reden, ich "überrasche" sie viel öfter mit "Kleinigkeiten"), seit dem ist sie viel offener.
Und dann, plötzlich, nach einiger Zeit, saßen wir abends beim TV und sie legte ihren Kopf an meine Schulter und sagte "Danke für alles". Dann begann sie mich zu küssen. An diesem Abend hatten wir dann unser 2tes "1. Mal" nach fast 10 Jahren - das ist jetzt schon über 1 Jahre her