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Komplett verzweifelt

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Ja, Du hast recht. Deshalb hatte ich vor einiger Zeit dieses Pfingstwochenende für uns gebucht: um etwas Schönes gemeinsam zu erleben. Es war, so gesehen, auch ein schöner Ausflug. Nur ist sein Verhalten für mich so schwer zu ertragen. Er erzählt mir auch so viel von Dingen, die mich nicht so interessieren. Aber wir verbringen auch viel Zeit schweigend nebeneinander - wie Fremde.
 
Aber wir verbringen auch viel Zeit schweigend nebeneinander - wie Fremde.

Das hört sich nicht gut an.
Ich z.B. kann nur mit Menschen schweigen die sehr vertraut sind und dann ist es schön, ohne ein unangenehmes Gefühl.
Gemeinsam schweigen können, Vertrautheit, das geht vielleicht nicht mehr wenn das Vertrauen bröckelt.

Konntet ihr denn früher gemeinsam schweigen, ohne dass sich eine unangenehme Stimmung breit gemacht hat?
Ich denke ja, wenn man das nicht kann dann ist es ein Indikator dafür dass generell was nicht stimmt.
Es gibt Menschen die immer reden müssen, sobald es still wird krampfhaft darüber nachdenken was sie sagen könnten um diese Stimmung zu unterbrechen, weil sie unerträglich ist, unter Vertrauten sollte das nicht so sein.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Wahrnehmungssache ist. Für ihn ist vielleicht alles i. O. Aber ich wünsche mir, wenn wir uns nur am Wochenende sehen und selbst wegen der vielen Reisen selten der Fall ist, dass man sich auch mal in den Arm nimmt, Händchen hält, über den gemeinsamen Urlaub, der nach der in wenigen Tagen beginnenden, mehrwöchigen Mexiko-Reise ansteht, spricht. Aber er redet von U-Booten, Pyramiden, dem 3. Weltkrieg etc. Wenn ich das Thema Urlaub beginne, antwortet er in einem Satz. Wir hatten es auch oft, dass er sagte, mir ist das egal, du wolltest doch hierher. Ich würde gerne merken, dass es ihm leid tut, was bei uns los ist. Aber er ist sich ja keiner Schuld bewusst, und er hat kein Problem damit. Schön wäre, wenn er es (wie ich das Sexproblem) zumindest als gemeinsame Herausforderung sehen würde.
 
Andererseits, wenn er sich keiner Schuld bewusst ist, wie soll er dann eine Problematik angehen die nur du siehst?
Ihr müsst eure gesamte Kommunikation verändern, du bist da wohl eher der zu viel Mensch und er der zu wenig Mensch.
Da kannst auch wieder nur du für dich was ändern, akzeptieren dass er nicht der Redner ist und dir vielleicht auch die Energie sparen, aber auch genau wie er sagen wenn dich ein Thema nicht so sehr interessiert, dich dann anderem zuwenden, dem Himmel, der Ameise die über einen Stein krabbelt, den Kindern die ein Stück weiter spielen..........

Du musst dir nicht ständig Sachen anhören die dich nicht interessieren, es ist nicht deine Pflicht neben ihm zu verharren bis er mit seinem Monolog endet.
 
Leider reagiert er ja wie persönlich angegriffen, wenn ich erwähne, dass er mir etwas schon mal erzählt hat. Umgekehrt verbittet er sich aber, mit bestimmten Themen konfrontiert zu werden. Wenn wir bei ihm sind, ohne etwas zu unternehmen, sitzt er auch dauernd vor dem Fernseher und reagiert barsch, wenn er angesprochen wird. Bei seiner Ex-Partnerin hat ihn genau das gestört. Aber wehe, man erinnert höflich daran. Wegen des vielen Fernsehens beschäftige ich mich dann in seiner Wohnung viel selbst. Aber das gefällt ihm auch nicht, so habe ich es vernommen. Und letztlich ist das viele Fernsehen, bei dem man nicht stören darf, auch der Grund, warum ich nicht mehr die Initiative auf sexuellem Gebiet ergriffen habe. Bei mir hat sich über die Jahre dann das Gefühl eingestellt, dass es Sex nur nach Sendeschluss gibt.
 
Offen gesagt, ich könnte keine Kraft mehr aufbringen hier das Ruder noch herumzureißen, dazu ist die Indizienkette zu lang, die gegen diese Beziehung spricht.
Keine Lust mehr, keine Freude mehr, nur noch Pflicht und die meiste Zeit abwehrend, ausweichend, schlecht gelaunt, mürrisch, grantig- so benimmt man sich, wenn man nicht mehr will.
Ich mag dich, das sagt man so, damit das gewohnte Zubrot weiter gegeben wird, das ja angenehm ist und recht komfortabel.
Du wirst in sämtlichen Glücksgefühlen blockiert und unterdrückt, kannst weder frei sprechen, noch frei verhandeln, noch frei zugehen auf ihn. Na, wenn da nicht mal ordentlich zu jedem weiteren Versuch ( dich anzurufen, dich gelegentlich zu treffen) nein danke gesagt wird, dann ändert sich nie etwas.
Ich sag zu meinem Kerl immer, du bist so lange der Richtige, solange du richtig zu mir bist.
Das sage ich mit Humor, aber ich meine es ernst und das weiß er.
Wenn er sich im Ton vergreift, dann schließe ich daraus ( so sage ich es ihm), dass ich ihn nicht mehr freu und daher werde ich gehen, ihm zuliebe...mir zuliebe.

Ich habe damals mit meiner Scheidung endlos lange gezögert, eines Tages kam die Drohung von mir, wenn du am Tag x nicht nüchtern bist, dann ist es aus. Er war betrunken....also, wenn das nicht deutlich ist? Die Taten sind zu messen, nicht die Worte.
 
Wenn ich einen Partner habe, den ich so zurechtstutzen kann dass meine Themen viel Raum bekommen und seine ungeliebten Themen nicht, dann mache ich das.
Auch in einer Partnerschaft ist nicht jeder so fürsorglich die Themen gerecht zu verteilen, so dass jeder seine Zeit hat, das Unangenehme wird gerne ausgelassen.
Wir alle müssen lernen uns zu behaupten, auch in einer Partnerschaft, in Diskussionen gehst du unter wenn du dich nicht behaupten kannst, was man aber auch mit Witz statt mit Streit machen kann.
Normalerweise hat da jeder instinktiv dass richtige Maß, wodurch jedem das Seine zu gestattet wird, weil der Gegenüber signalisiert wo seine Grenzen enden und wo seine Bedürfnisse sind.

Ist einer schwächer und für den anderen nervig in der Wahl seiner Interessen, dann werden Wege gesucht die Zeit dafür so kurz wie möglich zu halten.
Genau das macht dein Partner mit dir, aber du hörst ihm im Gegenzug schön brav zu, genau das was er möchte und kuschst wenn er grummelt,
Ist doch klar, dass wenn du nicht selbstbewusst für dich einstehst, dass der andere die Lücke mit seinem Selbstbewusstsein füllt.
Es gehört zu einer Beziehung dazu sich nicht unter buttern zu lassen, auch wenn die Liebe groß ist bekommt man nicht automatisch alles zugestanden, auf manches muss man dann schon selber bestehen.
Oft weiß der andere nicht einmal dass etwas in Schieflage ist und denkt sein Tun wird unendlich von allen Seiten genossen.
Man kann auch mal sagen, sorry aber nun macht mir das Thema keinen Spaß mehr, hab keine Lust weiter zuzuhören, das ist legitim wenn sich jemand so viel Raum nimmt.

Natürlich ist er deine Rücksicht nun gewohnt, umso schwerer etwas zu verändern.
Wenn du dich aber durch seine Reaktionen nicht stressen lässt und sie nicht persönlich nimmst, vielleicht noch etwas Humor dazu tust, dann macht es dir auch nicht so viel aus wenn er Sprüche macht.
Geh einfach ne Runde ums Haus, wenn er nervt, ohne dich über ihn zu ärgern, sondern um die frische Luft zu genießen.

Es kann ja nichts passieren wenn du dich nun anders verhältst, entweder wird alles besser, oder es wird schlimmer und du weißt dann dass eure Zeit wohl vorüber ist, weil du nicht mehr die bist die er sich heran gezogen hat, sondern die die du sein willst.
 
Eigentlich habe ich immer geglaubt, es hätte etwas mit dem Burnout zu tun, das vor Jahren bei ihm diagnostiziert, aber nicht behandelt wurde. Er hat damals wegen der vielen Reisen gekündigt. Dann versprach ihm der Chef das Blaue vom Himmel, und er nahm die Kündigung zurück. Die Kur wurde abgelehnt. Er ist zwar, so sagt er, mit der Situation unzufrieden, aber weil sie festgefahren ist, will er nicht drüber nachdenken, sonst regt er sich nur auf. Aber ich kann das nicht. Ich muss das Gefühl haben, dass wenigstens wir zusammenhalten. Hast Du immer noch das Gefühl, Elektraa, dass hinter der Mexikanerin nicht mehr steckt?
 
Du bist erst Fünfzig! Hast noch zig herrliche Jahre vor dir! Was wäre dafür zu tun? Die nicht herrlichen Jahre loslassen.
Umziehen fürchtet jeder. Trennen kann recht weh tun- falls man sentimental hinschaut. Man müsste sagen, ha, fein, ich bin schon neugierig, wie wonniglich es ab da wird, wo ich jetzt frei bin! Du ziehst von dieser müden Enge in rosarote Weite- das kann nicht schlimmer werden, nur schöner- so musst du in dir spüren.
Sei ja nicht zu faul, um dir dein Leben schön zu machen. Wenn er nicht mitmachen will, dann schups ihn raus und hol wen anderen herein in dein Leben. Es ist dein Geschenk, mach was draus!
 
Tired, es ist schwer zu sagen, aber ich glaube, sein überzogenes Selbstwertgefühl hat damit zu tun, dass er sich im Job in den Vordegrund geschoben hat. Es gibt andere Kollegen mit akademischem Hintergrund, den er nicht hat. Aber er hat es geschafft, diese in den Schatten zu stellen. Auf der einen Seite scheint er genervt vom Job, auf der anderen Seite sagt er, er hat ja eigentlich nichts als den Job (kein Haus, keine Familie). Er denkt wohl, durch Verdrängen löst sich alles von allein. Hinzu kommt, dass ich viele Jahre lang mehr verdient habe. Das ist jetzt nicht mehr so.
 
Du solltest dich zurückziehen, habe ich ja schon mal vorgeschlagen und ganz in Ruhe deine Gefühle ordnen.
Ich glaube im Moment weißt du selber nicht ob du ihn noch haben willst, zu viele Gespenster versperren den Blick.
Wenn du dir über deine Gefühle klar bist, dann müsstest du auch wissen was zu tun ist und inwieweit du bereit bist dich für die Beziehung anzustrengen, oder nicht.

Anstatt zu versuchen alles aus zu diskutieren, nimm die eine Auszeit und finde dich erst einmal selber.
 
Eigentlich habe ich immer geglaubt, es hätte etwas mit dem Burnout zu tun, das vor Jahren bei ihm diagnostiziert, aber nicht behandelt wurde. Er hat damals wegen der vielen Reisen gekündigt. Dann versprach ihm der Chef das Blaue vom Himmel, und er nahm die Kündigung zurück. Die Kur wurde abgelehnt. Er ist zwar, so sagt er, mit der Situation unzufrieden, aber weil sie festgefahren ist, will er nicht drüber nachdenken, sonst regt er sich nur auf. Aber ich kann das nicht. Ich muss das Gefühl haben, dass wenigstens wir zusammenhalten. Hast Du immer noch das Gefühl, Elektraa, dass hinter der Mexikanerin nicht mehr steckt?

Wahrscheinlich wird es so sein, dass das Burnout mitspielt. Das hat er aber Beziehungstechnisch auch, nicht nur in der Firma. Gerade so kriegt man das nicht.
Man muss sich artgerecht leben lassen, seiner Art entsprechend suchen, was zu einem passt- wenn man das nicht tut, dann gehen Menschen ein- Tiere ebenso, Pflanzen auch.

Man muss viele Schuhe probieren, bis man SEINEN gefunden hat. Manche ziehen irgendeinen an und dann nörgeln sie, weil dieser drückt.

Er sucht wohl seinen richtigen Schuh noch immer. Du ziehst den auch nicht aus, der gerade an dir steckt.
 
Was mich etwas positiv überrascht hat, ist, dass mich diesmal nicht der Abwasch in seiner Wohnung erwartet hat. Letztens hatten wir ja wieder über das aktuelle Thema diskutiert, und ich hatte mir noch mal Mühe gegeben, ihm verständlich zu machen, dass es aus meiner Sicht ein Ausdruck der Wertschätzung ist, wie ich den Partner in meiner Wohnung empfange.
 
Ich denke immer noch dass er mit dir zusammen bleiben möchte, die andere keine Rolle spielt und auf seine Art scheint er sich zu bemühen.

Die Frage ist aber was du willst, was du bereit bist an Arbeit und Geduld zu investieren, eben ob du ihn überhaupt noch haben willst.
 
Ich habe mal zu ihm gesagt, dass wir jetzt in unterschiedlichen Welten leben: er auf Reisen, ich hier. Dem hat er nicht zugestimmt. Für ihn ist alles in Ordnung, solange nicht diskutiert wird. Er sagte ja neulich auch, dass er dachte, es sei alles geklärt. Bei mir ist der Graben dadurch immer tiefer geworden. Aber es würde mir auch sehr wehtun, die vielen gemeinsamen Jahre wegzuwerfen. Ich habe in den letzten Monaten, seit das Bild auftauchte, viel in mich hineingehorcht. Aber zu einem Ergebnis bin ich nicht gekommen. Tired hat recht mit dem Abstand. Den werde ich bis fast Mitte Juli sowieso haben, weil er wieder nach Mexiko reist. Bisher war ich dann ja immer per Skype erreichbar. Aber ich weiß gar nicht, wie ich diesmal teilnehmen soll. Frage ich, was er macht, denkt er, ich will ihn kontrollieren. Frage ich nicht, so hatten wir es schon mal, denkt er, ich will nichts mit ihm zu tun haben.
 
"Er sagte ja neulich auch, dass er dachte, es sei alles geklärt. Bei mir ist der Graben dadurch immer tiefer geworden."

Das zeigt doch auch, dass Sie in verschiedenen Welten leben.
Er ist mit dem Infinitiv zufrieden, Sie schlagen sich mit dem Konjunktiv herum.
 
Du hast den Stein schon mal ins Rollen gebracht. Mit der früheren Linie ist gebrochen, eine neue Zeit ist gekommen. Das wird er spüren, darum der Abwasch ;), er weiß jetzt, du "schläfst" nicht mehr, schaust nun genau hin.

Ob du es glaubst oder nicht, wer Grenzen setzen kann, der kriegt weit mehr Respekt, als der stets Nachgiebige.

Er wird wie du nötig haben, nicht mehr geschont zu werden, nicht mehr Versteck zu spielen, nicht mehr zu tun, als wäre eh alles okay.

Was ist dabei, wenn er nicht skypen kann und dann spinnt? Während er spinnt kommt er zum nachdenken. Auch du kannst leiden, auch du kannst Wut spüren, nicht nur er, das muss er erleben, indem du dich nicht mehr meldest.

Zornig sein ist ein anderer Zustand, als resigniert zu sein. Resignation ist die unterste Stufe, Zorn ist bereits weit lebendiger und durchaus als gute Medizin zu betrachten gegen Verzagtheit und Kümmerlichkeit. Zorn macht mutig.

Haben wir dich jetzt genug aufgestachelt?
 
"Er sagte ja neulich auch, dass er dachte, es sei alles geklärt. Bei mir ist der Graben dadurch immer tiefer geworden."

Das zeigt doch auch, dass Sie in verschiedenen Welten leben.
Er ist mit dem Infinitiv zufrieden, Sie schlagen sich mit dem Konjunktiv herum.

Bitte übersetzen, ich weiß nicht, was gemeint ist.
 
Ich wünschte, der Gedankenaustausch mit ihm wäre nur einen Bruchteil so effizient wie der hier im Forum... Ich habe auch überlegt, dass es zunächst richtig ist, wenn ich mich nicht via Skype melde. Das hatten wir schon mal, damals, als das mit dem Ausflug ans Tageslicht gekommen war. Er schrieb damals, ich sei ja immer offline, wenn er vorbeischaut. Seit ich von der Mexikanerin weiß, habe ich ja auch viel seltener bei ihm angerufen, wenn er im Lande ist. Allerdings hatte das nur zuerst zur Folge, dass er sich dann immer meldete. Die letzte Zeit rief auch er nicht an. Ich weiß nicht, ob er jetzt nicht auch resigniert, nachdem ihn ja mein Hinterfragen nervt.
 
Auch mich selbst kann ich inzwischen bisweilen nicht verstehen: dass ich mir noch nicht klar darüber bin, was ich tun soll. Sicher ist, dass sich an den Rahmenbedingungen nichts ändern wird, weil kein besserer Job für ihn da ist und er nicht irgendeine Option annehmen will. Bei allem Anderen habe ich das Gefühl, er stellt mir etwas in Aussicht, aber kurz davor zerplatzt die Seifenblase wieder. Es hört sich dann für mich immer so an, als hätten wir aneinander vorbei komuniziert. Deshalb weiß ich auch nicht, warum er nach den Grenzen in bezug aufs Treusein handeln sollte, zumal er mir in seiner Entwicklung fremd geworden ist und keinen eigenen Vorteil in solcher Grenzeneinhaltung hätte. Er sieht ja bei seinem untreuen Chef und bei Kollegen, dass dies gar nicht nötig ist. Ich habe ihn vor kurzem gefragt, ob er daran glaubt, dass wir wieder dahin kommen, wo wir einmal waren, und was wir tun können. Das wusste er nicht. Für ihn war ja alles in Ordnung, kein Riss, nichts. Ich habe dann erwähnt, dass ich denke, dass wir es nicht allein schaffen (damit dachte ich an eine Paartherapie), aber er hat mich nicht verstanden.
 
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