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Hilfe, bevor wieder was passiert!!!!!!!!

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Hallo pinnefranzi,

ich hatte mal eine Zeitlang beruflich engen Kontakt zum Jugendamt und kann mir vorstellen, wie sehr dich deine Arbeit belasten kann. Das Arbeitsfeld ist nicht einfach.

Hast du denn schon erste Schritte in Richtung EU-Rente eingeleitet? Ich halte die Idee prinzipiell für gut, damit du aus dieser Be-/Überlastungssituation heraus kommst. Parallel solltest du dir aber überlegen, was du dann mit deiner Zeit anstellen möchtest. Auch nicht-depressive Menschen fallen bei dem Übergang Beruf - Rente schon mal in ein Loch. Und du weißt, dass bei deiner Erkrankung Struktur enorm wichtig ist. Sonst ist schnell der Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander, du kommst nicht aus dem Bett und die Depression hat wieder freie Bahn.

Gibt es Tätigkeiten auf ehrenamtlicher Basis, die dich interessieren könnten? Wenn dir deine Arbeit beim Jugendamt grundsätzlich gefallen hat. könnte man ja gut an deinen Erfahrungen ansetzen und schauen, was es dort auf ehrenamtlicher Ebene gibt, z.B. Patenschaften für sozial benachteiligte Kinder, Hausaufgabenhilfe oder anderes. Oder hast du an anderen Tätigkeiten Interesse?

Hast du Hobbies, denen du nachgehen kannst?

Ich würde diesen Schritt in die EU-Rente gut vorbereiten, nicht nur, was das sowieso länger andauernde Antragsverfahren betrifft.

Was auch ein wichtiges Thema ist: Dass dein Mann ein bisschen mehr über deine Erkrankung informiert ist, v.a. wenn er eine Depression eher als charakterschwach ansieht. Es wäre eine zusätzliche Belastung für dich, wenn du den Druck hättest, "funktionieren" zu müssen, damit eure Ehe nicht angeknackst wird. Für Außenstehende ist es häufig schwierig nachzuvollziehen, wie tief das Loch sein kann, in dem sich Depressive gefangen fühlen. Es ist dann furchtbar, wenn man sich dann auch noch rechtfertigen muss. Und deine EU-Rente wird dann voraussichtlich auch eher unverständlich erscheinen. Meinst du, dass dein Mann dich mal zum Therapeuten begleiten würde? Neben seinem Verständnis für deine Erkrankung ist es auch für nahe Angehörige wichtig, sich aufzustellen und zu schauen, wie sie mit der Erkrankung umgehen können ohne sich zu "verschleißen". Die Augen zu verschließen nutzt aber leider auch nichts.

Alles Gute für dich!
 
Liebe Toni, vielen Dank für deinen netten Text. Ich bin jetzt schon fast drei Jahre in dieser Situation, leider ist ja noch nicht wirklich eine Genesung abzusehen. Vermutlich ist für mich die Erwerbs und Fähigkeitspensionen die beste Möglichkeit aus diesem Loch herauszukommen. Ich habe in meiner Freizeit jede Menge Dinge und Aktivitäten denen ich zur Zeit aus Zeitgründen nicht nachkommen kann. Ich glaube beziehungsweise hoffe also das mit der Pensionierung sich meine Situation doch erheblich verbessern könnte. Ich weiß das die Beantragung ein langer Weg ist und leider unterstützt mich hier bisher nur mein Therapeut.ich werde mir aber vermutlich in Kürze einen Termin beim Personalrat geben lassen um meine Situation zu besprechen und dann meinen Hausarzt noch kontaktieren, der meine Situation kennt und mich sicherlich, hoffe ich, auch unterstützen wird.mein Therapeut hat mit sofortiger Wirkung die Häufigkeit der Termine für mich erhöht weil ich aber noch nicht weiß, was jetzt im Einzelnen ablaufen soll. Das ist für mich sehr sehr wichtig, damit es nicht wieder zu einer Selbstverletzung kommt. Hilfreich scheint mir eigentlich auch dass ich inzwischen einen Grad der Behinderung von 60 habe, unbefristet, das sollte mir hilfreich sein. Zur Zeit habe ich eine Krankmeldung und deshalb geht es mir relativ gut. Das zeigt mir dass meine Arbeit der Hauptverursacher für meine Probleme ist. Liebe Grüße pinnefranzi
 
Hallo Ihr Lieben, hallo Herr Dr Riecke, Hallo Tired, hallo Elektraa, es wird nun Zeit, dass ich mal berichte was es Neues gibt. Seit Oktober 2014 habe ich mich schon nicht mehr selbst verletzt. Ich bin seit 04.11.2014 krank geschrieben. Erst zur Behandlung dessen, was ich mir zugefügt hatte und danach von meinem behandelnden Psychiater. Es hat richtig übel lange gedauert, bis ich für mich wirklich verinnerlicht habe, dass ich krank bin. Und zwar sehr krank bin. Warum es letztendlich solange gedauert hat, vermag ich nicht zu erklären. Ich bin nun immer noch krank geschrieben und die Psychotherapeutische Behandlung läuft auch noch. Immer noch versucht er einen stabilen Zustand bei mir zu erreichen, da ich immer mal wieder einbreche. Stolz bin ich aber, dass ich mich nicht mehr verletzt habe und auch nicht das Gefühl habe es tun zu müssen. Mein Vater ist ja inzwischen verstorben und wenn ich jetzt noch aus dem Sehr belastenden Beruf rauskomme, dann ist ein großes Stück geschafft. Es wird dann sicherlich noch nötig sein verschiedene Traumatas aufzuarbeiten, aber immer öfter habe ich das Geefühl, dass ich das schaffen könnte. Wenn dann noch die Medikamente reduziert werden können, bin ich weit genug. Neben Lorazepam, Amitryptilin 50, nehme ich jetzt noch Brintellix 15. ich finde das ist sehr viel und ich möchte das eigentlich nicht, aber ohne traue ich mich nicht. Nicht zuletzt durch Eure Hilfe bin ich soweit gekommen. Und ich möchte mich nochmals recht herzlich bei allen bedanken, die mir hier zur Seite gestanden haben. Liebe Grüße Pinnefranzi alias frutzelchen.
 
Hallo nochmal, Als Ergänzung, denn ich habe gesehen, dass ich zuletzt vor fast einem Jahr geschrieben habe, somit habt ihr nicht mitbekommen, dass mein Vater, ihr wisst um die Problematik mit ihm, im Januar verstorben ist. Selbst meine Mutter meinte zu mir,Brie könnte noch gar nicht fassen,beide gut es ihr hetzt geht. Soviel dazu. Ich kann nicht sagen, ich würde nicht um ihn trauern, aber es ist halt auch eine gewisse Erleichterung da, die Probleme, dass man es ihm nie Recht machen könnte, sind somit ja nun nicht mehr da. Zudem war ich jetzt beim Amtsarzt und sie möchte mich ebenfalls in Pension schicken. Inzwischen habe ich zu meinem Therapeuten auch noch vier Ärzte, die da voll hinter mir stehen. Wenn es hier etwas Neues gibt, dann melde ich mich nochmal. Schön, dass es euch gibt.
 
Hi Franzi,
schön von dir zu hören und dann auch noch vorwiegend positiv;-).

Das du zwiespältige Gefühle über den Tod deines Vater hast ist völlig normal, das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Mit den Medikamenten ist es im Moment halt so und am Besten fährst du damit wenn du es erst mal so nimmst wie es ist, ohne wenn und aber.
Ich habe mal gehört das man mindestens ein halbes Jahr stabil sein sollte bevor man ans Reduzieren denkt, solange wie deine Probleme bestanden ist es sicher ratsam diese Zeit eher zu erhöhen.
Da dein Arzt anscheinend noch nicht ganz zufrieden mit deiner Stabilität ist, solltest du erst mal Geduld haben bis diese erreicht ist und sie dann auch erst einmal eine Weile halten, bevor etwas an der Medikation verändert wird.

Du hast aber schon so viel geschafft, kannst mit recht stolz auf dich sein, so das ich keine Zweifel habe das du den Rest auch noch hin bekommst.

L.G.
 
"Ich habe mal gehört das man mindestens ein halbes Jahr stabil sein sollte bevor man ans Reduzieren denkt..."

Das ist richtig, muss manchmal sogar noch verlängert werden, wenn man die Mittel viele Jahre eingenommen hat.
 
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