Mir ist es einige Male passiert, dass ich für den Anderen nur ein vorübergehendes Sprungbrett war.
Anfangs war gegenseitiges Verliebtsein, aber ich hatte keine Lust, mich körperlich einzulassen. Irgendetwas in mir hat mich davon abgehalten.
Wir kamen nicht zusammen, aber auch nicht auseinander.
Später stellte sich heraus, dass er sich mit seiner Ex wieder versöhnt hat und der zweite ist nach Australien ausgewandert. Es war eine Zweckgemeinschaft, wo ich aber mit anderen Dingen beschenkt wurde, die mir ein Stück durch eine kritische Phase geholfen haben.
Allerdings muss ich sagen, dass ich gerne so eine hilfreiche Seele und ein sehr guter Zuhörer für die Probleme Anderer war. Aber Liebe kann man sich weder erarbeiten noch erkaufen.
Es war eine befristete Zeit, wo sich Beide etwas gegeben haben.
Wenn der Andere ein Problem mit Alleinsein hat und mit sich alleine nichts anfangen kann, werde ich mich sicherlich nicht zur Verfügung stellen. Meine Zeit ist mir mittlerweile sehr wertvoll geworden, als sie mit irgendwelchen destruktiven Abhängigkeiten zu verbringen. Symbiotische Abhängigkeiten. Zwei hängen aufeinander drauf.
Ja das kann ich verstehen. Bei mir war es bisher eher so, dass ich in Beziehungen viel mitgemacht habe, viel zu viel. Mein Ex z.B. hat mich die letzten Jahre emotional erpresst. Sprang ich nicht wenn er Ansprüche an mich stellte, gab es nächtelang Streit und Diskussionen. Mir war lange nicht bewusst, dass ich er ein Spiel spielt und das ich dieses Spiel nicht mitmachen muss! Ich denke auch ihm war gar nicht klar, dass er mit mir spielt und mir damit wehtut und die Beziehung zerstört. Als ich mich dann getrennt habe, war es für ihn hart. Er hat mit Selbstmord gedroht, mir mein Handy weggenommen, mich von der Außenwelt abgeschottet, hat meine Eltern mit in die Sache reingezogen, hat mich zur Paartherapie überredet. Als ich nicht auf seine ganzen Versuche eingestiegen bin (das ganze hat sich ca. ein Jahr hingezogen), hat er sich eine andere gesucht und die Sache war gegessen. Nach nun fast weiteren zwei Jahren, hat er schon die dritte oder vierte Frau mit der er eine "Beziehung" eingegangen ist. Keine ist ihm gut genug.
Diese Zeit der Trennung und auch die Jahre davor waren die Hölle, man verliert sich selber, man weiß nicht was richtig oder falsch ist, man hört nicht auf seine Gefühle sondern auf das was der andere sagt.
In dieser Spirale will ich nie wieder enden. Denn ich weiß inzwischen, was ich mir wert bin. Aber trotzdem fällt es mir noch schwer zu unterscheiden, wie weit ich den Weg mit einem Menschen mitgehe und ab wann Schluss ist.
@Tired: Hm, er sagt das oft. Also das er, wenn ich bei ihm bin, gut einschlafen kann weil er sich geborgen fühlt. Er steht allerdings auch vor vier Uhr morgens auf. Da ist man halt Abends kaputt und müde. Kann ich schon nachvollziehen. Hatte auch bisher nie ein Problem damit, allerdings hat da alles andere auch noch gepasst.
Es ist einfach traurig, man findet doch nicht so einfach jemanden, mit dem man sich so versteht, auf einer Wellenlänge schwimmt, so schön lachen kann und den man liebt (ich jedenfalls nicht, verliebe mich nicht oft) Sowas sollte man festhalten und sich bewusst sein, welches Geschenk es ist. Naja ändern kann ich wohl nichts
