• Erschöpft, ausgebrannt, niedergeschlagen? Wo beginnt eine Depression, und was ist der Unterschied zum Burnout-Syndrom? Wenn Sie selbst über längere Zeit niedergeschlagen sind oder einem Ihnen nahestehenden Menschen helfen möchten, können Sie im Forum "Depression & Burnout" Ihre Fragen stellen und sich über die verschiedenen Therapien austauschen.

Der weitere Weg... wo geht's lang?

TEST TEST TEST 123

Hi Natureboy78 ,

naja, haste ja wahrscheinlich gelesen:
Mal besser, mal schlechter...

Eigentlich nicht soo schlimm, andererseits ätzend und gerade unter Druck und Streß grad so, daß ich manchmal wirklich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht und einfach nur aufgeben möchte...

Aber es wird schon immer wieder weitergehen, Schritt für Schritt, Stück für Stück. Geht's ja immer ;)


Gestern Morgen hat meine Frau mich in den Arm genommen und meinte ganz liebevoll: "Es wird auch wieder aufwärts gehen :)"

Ich, etwas frustriert-resigniert-desillusioniert: "Ja, wird es. Und danach wieder abwärts, wieder aufwärts, wieder abwärts, wieder aufwärts, wieder abwärts, usw., so wie immer..."

Sie: "Ja, aber Du stehst noch hier!"

Womit sie unbestritten Recht hat :) Und das weiß ich sehr zu schätzen - ich bin stark und habe grundsätzlich sicher genug Kraft, das alles durchzustehen, immer wieder und immer wieder und solange es dauert.

Ich weiß nur manchmal nicht, ob das die Art und Weise ist, in der ich mein Leben verbringen möchte... *seufz*


Ich hab manchmal das Gefühl, mein Leben verläuft ein wenig nach dem Pareto-Prinzip: Die ersten 30-40% meines Lebens hab ich mit 20% Aufwand auf die Kette bekommen, für die restlichen 60-70% brauch ich 80% Aufwand... also irgendwie etwas ungleichgewichtig. Dabei bräuchte ich wahrscheinlich rein objektiv gar nicht so viel Kraft, vielleicht auch nur 20-30%, einfach nur halten und genießen. Aber irgendetwas in mir sabotiert sich selbst bzw. mich, und das kostet echt Kraft und Energie.
Wenn ich derzeit abends nach Hause komme, hab ich Kopfdrücken, Verspannungen und Streßklingeln in den Ohren, daß mir die Lust zu irgendetwas anderem und schönem beinahe gänzlich abgeht... jedenfalls, wenn ich erstmal die Haustür drin bin. Mich direkt nach der Arbeit auf dem Heimweg noch für ne Stunde Cachen unterwegs irgendwo kann ich mich noch motivieren, und das tut auch unheimlich gut :) (zuletzt gestern Abend) - aber spätestens Zuhause ist der Akku dann irgendwo leer. Beziehungsweise: Ich bemühe mich, die Warnzeichen - Verspannungen, Kopfdrücken, Streßklingeln - durchaus Ernst zu nehmen und eben nicht einfach "normal" durchzuziehen (jetzt mal abseits von der Motivation, die mir dann teilweise auch fehlt), sondern eben vernünftig zu sein, mich nen Gang zurückzunehmen und eben mal nix aufregendes mehr zu unternehmen, was mich nur zusäzlich stressen könnte.

Das ein solches Vorgehen einerseits vernünftig ist, denke ich schon - inwieweit das allerdings auch Sinnerfüllung und Lebenssinn gibt, steht auf einem anderen Blatt...


Naja...
wird auch wieder besser, irgendwann :)

Alles geht vorüber, auch meine Depressionen :)


Wie geht's Dir denn?

LG,
Alex
 
Ich muss sagen dass es mir seit der letzten Woche schlechter geht als den Wochen davor.

Ich habe das Gefühl, dass alles wieder fast zuviel wird.

•Krankheit meiner Mama (Demenz) und die damit verbundenen Ängste meines Vaters (2x Notarzt wegen Mama, immer Fehlalarme aber trotzdem Stress)

•Der Tod meiner Lieblingstante letzte Woche und Begräbnis diese Woche.

•Beruflicher Stress durch Probleme eines Liegenschaftsverkauf wo es um sehr viel Geld für uns geht

•Das Verhalten unserer ältesten Tochter zu uns.

•Heute sagt meine Frau ich muss abnehmen sonst werde ich irgendwann wirklich Probleme mit dem Herz bekommen. Sie glaubt mir irgendwie nicht dass an der Gewichtszunahme die Tabletten schuld sind. Solche Aussagen, das Sie sich Sorgen um meine Gesundheit macht, sind wenig hilfreich. 120kg auf 1.90 und ich bin wirklich viel in Bewegung es will halt nicht, nur dann wenn ich einen Tag Esse und dann wieder nicht.


Gestern wollte meine Frau sich die Haare machen lassen von der ältesten Tochter. Sie kam aber rasch heim und hatte Tränen in den Augen. Wieder mal kriegten Sie sich in die Haare und meine Tochter lies Worte und Ausdrücke fallen die einfach so nicht gehen gegenüber der eigenen Mutter. Sie ist sooft unüberlegt in ihren Aussagen und hat null Respekt im Verhalten gegenüber ihren Eltern.

Wies mir geht? Ich brauche ein Ventil zum Druck ablassen. Heute ging ich eine große Runde spazieren. Ich merkte, dass ich mich nicht wohl fühle, Unwohlsein, Anspannung als Ausdruck der Gesamtsituation.

Diese Momente der Unruhe und Anspannung sind die letzten 14 Tage vermehrt aufgetreten.

Es ist meines Erachtens auch keine auftretende Angst vorm Wandern da ich ansonsten das Wandern Liebe und keine Beschwerden habe. Vielmehr scheint es wieder so zu sein, dass aufgrund der aktuellen Umstände die Seele durch den Körper spricht.

Herzklopfen
Innere Unruhe
Nervösität
Magendrücken
Anspannung
Verspannung
Kribbeln in den Armen

Dadurch wieder diese dummen Anflüge aufgrund der ganzen Symptome das

von Angst zu sterben
Angst vor Herzinfarkt.
Was wäre wenn's jetzt passiert.

Ich arbeite wirklich an mir und versuche Selbstvertrauen in mich zu stärken. Aber es fällt schon schwer das immer wieder zu erleben.
 
Hi Natureboy78

Ich habe das Gefühl, dass alles wieder fast zuviel wird.
Nach dem, was Du schreibst, kann ich Dir das sehr gut nachfühlen.

Du tust es ja bereits: Halte Dir einfach mal wirklich bewußt vor Augen, was bei Dir derzeit gerade wieder los ist - das würde den Stärksten mitnehmen und/oder umhauen.

Geh also nicht zu sehr mit Dir ins Gericht :)

Ich kann da ja aus der vergangenen Woche auch wieder ein Lied von singen, wenn einem / mir alles über den Kopf zu wachsen scheint.
Und manchmal sitzt die Anspannung da so tief, daß auch Bewegung und Sport das nicht unbedingt kompensieren können. Man darf ja nicht vergessen, daß es in der Tat mentaler, emotionaler und seelischer Streß sind - die Auswirkungen auf den Körper selbst sind zwar auch Adrenalin und Cortisol, die Ursache aber eben weniger greifbar als bei einer direkten Gefahren- und isolierten Streßsituation.

Auch bei mir löst das die von Dir beschriebenen Symptome aus - nicht unbedingt alle immer gleichzeitig, aber durchaus so im Wechsel, daß es nicht langweilig wird ;)

Ich arbeite wirklich an mir und versuche Selbstvertrauen in mich zu stärken. Aber es fällt schon schwer das immer wieder zu erleben.
Ging mir letzte Woche ganz exakt genauso. 100%.

Aber mit jedem Mal, wo ich da durchgehe, wächst meine Überzeugung ein kleines Stückchen mehr, daß es immer nur vorübergehende Phasen sind und es danach auch wieder besser wird.

Ätzend ist es trotzdem, außer Frage :(


Bin jetzt seit Samstag auf 5 mg runter. Mal gespannt. Will den Level jetzt ein halbes Jahr halten, bis Oktober/November herum. Dann über den Winter hinweg 2,5 mg bis zum nächsten Frühjahr. Und danach von meiner Tablette wahrscheinlich nur noch undosier- und undefinierbare Brösel übrigblieben, will ich dann nächstes Jahr um die Zeit ganz absetzen. Entspricht zwar nicht der 10%-Regel, dürfte aber gemessen am sonst üblichen Ausschleichtempo (nach 10 mg ist Schluß) doch nochmal ein gutes Stück sanfter sein.
 
Ich habe jetzt ein paar Beiträge mitgelesen und hör raus: liebe Leut, was ich auch mach, was ich auch tu, ich finde einfach keine Ruh...
 
Aus einem Thread nebenan, ein tolles Gedicht von Jorge Luis Borges:

"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im nächsten Leben würde ich versuchen mehr Fehler zu machen.

Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.

Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich gewesen es bin.
Ich würde viele weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben, würde mehr riskieren.
Ich würde mehr reisen, mehr Sonnenuntergänge betrachten,
mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen.

Ich würde an mehr Orte gehen, wo ich vorher noch nie war.
Ich würde mehr Eis essen und weniger dicke Bohnen.
Ich würde mehr echte Probleme als eingebildete haben.
Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens furchtbar verbrachten.
Freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.

Ich war einer derjenigen, die nirgendwo hingingen
ohne ein Thermometer, eine Wärmeflasche, einen Regenschirm und Fallschirm.
Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich leichter reisen.

Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Ich würde mehr Karussel fahren, mir mehr Sonnenaufgänge ansehen und mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie...ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde."

Er würde glaub ein anderes Rad vor sich herrollen...wenn er nochmal leben könnte?

Hallo Hans Georg

Wie ist das bei dir, wenn du noch mal leben könntest, was würdest du anders machen?
 
Hallo Hans Georg

Wie ist das bei dir, wenn du noch mal leben könntest, was würdest du anders machen?

Wenn ich noch mal leben könnte...möchte ich das, müsste ich?

Wenn ich noch mal leben könnte...müsste ich all die mühsamen und schmerzhaften Erfahrung noch mal durchmachen...durchleiden? Müsste ich alles schöne, was ich daraus erlernt und gesehen...wieder so schwer erlernen? Müsste ich all das Schöne, was ich jetzt habe (meine Erfahrungen)...aufgeben?

Was "würde", gibt es für mich nicht...ich müsste wieder alles so machen, um der sein, der ich nun bin...was werde ich noch machen, aus dem was ich nun bin...?
 
Wenn ich noch einmal leben müsste...möchte ich in einer Welt leben, in der Menschen einander nicht mehr als Objekte behandeln...

Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

Dalai Lama
 
"Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

Dalai Lama"


Danke, Hans Georg, den Ausspruch kannte ich noch nicht.



 
Seltsamerweise überleben aber die Dinge über hunderte von Jahren und nicht die Menschen- die sterben weg, oder wenden sich ab, was man von Dingen nicht behaupten kann- die kriegste auch irgendwie nicht mehr los, wenn sie mal da sind. :)
 
Ich habe heute mit zwei Lebensgefährtinnen, (die ich schon seit über dreißig Jahre an meiner Seite habe), eine Wanderung gemacht, von meiner Haustür weg, ungefähr zwei-dreitausend Schritte weg von mir, in eine Klamm, bei der um diese Zeit aus den Felswänden hunderte Quellen strömen, plätschernde Wasserfälle, wohin man schaut, dann ein See, fast schwarz, tief, ganz, ganz tief. genau wegen dem habe ich gelebt. Wegen diesem Tag heute. Ist der Tag vorbei, dann habe ich den nächsten vor mir.
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse..
 
"Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

Dalai Lama"


Danke, Hans Georg, den Ausspruch kannte ich noch nicht.




Nichts zu danken, gerne...dieser Ausspruch, lassen sich nicht alle Probleme von uns Menschen darauf herunterkürzen? Immer wenn wir andere zu Objekten machen, wir zu Objekten gemacht werden...geht es an unserem "Menschsein" vorbei?
 
Elektraa Schönes Gedicht von Hesse...mir gefällt "Im Nebel" von ihm

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
 
Find ich sehr passend, es ist tatsächlich so.

Ich habe auch immer wieder das Gefühl, es ist dicker Nebel um mich herum, ich seh nur, wenn ich unmittelbar davor stehe, was jetzt dran ist, was los ist, was geschieht:). Wie wenn alles Fiktion ist, nur das, was gerade im Moment ist, das ist echt.

Ich bin neugierig, was ich so alles auftauchen seh noch in Zukunft. Ich lass mich überraschen. Heute konnte ich leiden, mir war danach und siehe da, aus diesem Zustand heraus hat sich etwas ergeben, das ich gut brauchen kann. Wie wenn sogar Geheule brauchbar und real gesehen wichtig ist, im rechten Moment. Dunkelheit im rechten Moment ist, so dämlich es klingen mag, der Helligkeit Helfer, kommt mir vor.

Ich könnte niemals da gelandet sein, wo ich heute bin, hätte ich diese Zuflucht ins Dunkle nicht erhalten vom Leben. Es war äusserst brauchbar und nützlich für mich, im Nachhinein gesehen, mal finster zu haben und zutiefst alleine zu sein.
 
Dieser "Nebel" in dem wir uns bewegen und einsam sind...sind wir nicht nur einsam, wenn wir uns selbst und anderen Menschen nicht mehr als Menschen begegnen (können)?
Sehr passend dazu finde ich diese Worte:

Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt. Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht. Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenheit. Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich noch andere erkennen - er wird allein sein.

Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unseren Nächsten? Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der - Teil eines Ganzen - zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen; nicht mehr allein - wie im Tod - sondern lebendig als Mensch unter Menschen.


~Richard Beauvais~
 
Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nachvollziehen kann, wie es mir echt geht, der alles wissen will, wie es mir wirklich geht und wie ich gestrickt bin und wie ich lebe, gelebt habe und was ich brauch und mag und will und möchte, all das, was ich so denke, meine, glaub- das hat echt noch nie wen wirklich interessiert.
Ich habe also noch nie wen getroffen, der wirklich, richtig alles nachfragt bei mir und auch zuhören möchte.

Das würde jeden überfordern, vermute ich...alles herzuzeigen, was da ist, da reicht ein Leben nicht aus.

Mit meinen langjährigen Kameraden haben wir das mal festgestellt- obwohl wir uns sehr viel sehen, auch viel sprechen miteinander, uns viel berichten und mitteilen, wir kennen uns nur in Bruchteilen wirklich.

Heute war meine Tochter da, ich habe stundenlang mit ihr geplaudert, erfahren habe ich ein zehntausendstel über sie. Die Zeit reicht nicht, jemanden wirklich kennen zu lernen, meinst du nicht?

So viel Erbarmung, wie ich bräuchte, so viel Zuspruch, so viel Ermutigung, so viel Trost, so viel Anerkennung, so viel Lob und Interesse, wie ich wirklich nötig hätte, das hab nur ich für mich und zum Glück gebe ich mir das auch, weil sonst eh keiner dafür in der Lage wär.

Lieber Hans-Georg, bei manchen Beitragschreibern wünsch ich mich an dessen Seite, einfach nur deshalb, weil ich heraushöre, der hat das Zeugs, mit dem wärs nett Zeit zu verbringen, Gespräche zu führen, sich zu vertiefen in Gedanken und Ideen, in Austausch zu treten- den also mehr kennen zu lernen, weil er mich bewegt hat. Der weiß etwas, was ich wissen möchte, der hat etwas, das ich erfahren möchte, wer ist das, was denkt dieser, was hat er mitgemacht, erlebt, erfahren, erkennen können?

Das habe ich mich bei dir zum Beispiel öfters gefragt. Wer ist das? Der zieht mein Interesse an, der lässt mich aufhorchen.
 
Liebe Elektraa,
es geht glaub nicht darum, dass andere alles über einen wissen müssen...ich glaub mehr mit sich selbst mit dem was einem passiert ist, im Reinen zu sein, kein Problem damit zu haben mit anderen über sein Innerstes reden zu können...ohne Angst davor haben zu müssen "durchschaut" zu werden...sondern einfach so sein zu können, wie man ist, wer man ist...authentisch zu sein...sonst sind wir auf der Flucht...nicht nur vor anderen, sondern vor allem vor uns selbst...

Ehrlich zu sich selbst zu sein...ist glaub das härteste was es im Leben gibt? Ich glaube, wir haben nur einen Feind in unserem Leben...uns selber...unsere Einstellungen und Haltungen, die eine "Perspektivwechsel" nicht zulassen...

Das du wissen möchtest wer ich bin...sehe ich als großes Kompliment, danke...

Wer ich bin...weiß ich selber nicht...was ich erleben, und dadurch habe erfahren und erkennen können...alles aus einer Geschichte, weswegen ich wenn irgendmöglich am 11. Mai in Köln sein werde
https://hpd.de/artikel/genitalbeschneidung-den-usa-16724
Denn was ich und andere Männer habe erfahren dürfen...uns gibt es eigentlich nicht, wir sind die "Parias" der Medizin, Politik, Gesetzgebung, Medien, man will uns nicht sehen, wahrhaben, wahrnehmen...
 
Liebe Elektraa,
es geht glaub nicht darum, dass andere alles über einen wissen müssen...ich glaub mehr mit sich selbst mit dem was einem passiert ist, im Reinen zu sein, kein Problem damit zu haben mit anderen über sein Innerstes reden zu können...ohne Angst davor haben zu müssen "durchschaut" zu werden...sondern einfach so sein zu können, wie man ist, wer man ist...authentisch zu sein...sonst sind wir auf der Flucht...nicht nur vor anderen, sondern vor allem vor uns selbst...
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Es ist ähnlich, wie wenn man jemanden in seiner Behausung herumspazieren lässt und alle Schubladen öffnen lässt und in alle Ecken schauen lässt. Manche machen das ohne Weiteres, denken sich nichts dabei und manchen ist das ein Graus.

Da sollte man sich fragen, warum ist das zu fürchten, wenn sich jemand bei mir genau umsieht?

Mich( uns, weil mein Freund dabei war) hat mal jemand hereingebeten, bei dem es schrecklich unaufgeräumt war und versaut und verschmutzt. ( Berge von Müll auf allen Flächen, Fußboden, Sitzbank, Tisch und Stühle, Arbeitsfläche- da waren Türme von Mist überall gestapelt) Es war sogar die Frau daheim und da dachte ich mir, wieso traut sich dieser seine Tür zu öffnen, der müsste sich ja schämen, wenn nicht er, dann müsste sie verhindern, dass das wer sieht!
Mir war so peinlich zumute, ich war praktisch total betroffen....:):rolleyes::o..wenn man mich so antreffen würde, ich würde versinken wollen in den Boden, so schämen würd ich mich und dann würde ich aufräumen gehen, denn so eine Peinlichkeit wär ein heilsamer Schock für mich.

Es ist also gut möglich, dass darum und deshalb so mancher nichts preisgibt, weil er sich vermüllt vorkommt, ( obs stimmt ist eine andere Geschichte) und irgendwie damit verhindern will, dass man ihn deskreditiert deshalb.

Der Bekannte, der uns Einblick gegeben hat in sein Haus, der ist ein wahnsinniger Unfriedenstifter, der schimpft hintenrum über alle und jeden und seine Frau behandelt er schlecht, er ist gemein und hinterlistig und noch dazu ein lästiger Angeber, mit dem man nicht normal reden kann, für den zählt immer, was verdient der, was hat der, was ist der..er ist unflätig und macht andere ständig zur Sau. Jetzt verbinde ich wieder mal eins mit dem anderen- wer so haust, der kann nicht koscher sein.
Lieber Hans-Georg, du siehst, ich bin nicht vorurteilsfrei und wegen dem bin ich nicht bei jedem offen und ehrlich und eher auf der Flucht, als dass ich mich zeige. Weil ich davon ausgehe, man ist vielleicht ähnlich wie ich. Ein Urteiler, der sich was ausdenkt.
Denkt sich jemand Fieses aus über mich, dann könnte er mein Feind werden und eine Meute gründen gegen mich. daher schütze ich mich und mein Haus vor Einblicken und erzähle wenig, was umgedreht und missverstanden werden kann.
Liebenden Blicken setze ich mich aber gern aus.
Das bedeutet also, ich kann mich nicht öffnen, will es nicht, wag es nicht, wenn mir jemand gegenüber steht, mit dem ich nicht in Freundschaft verbunden bin- bzw. jemand gegenüber, dem ich nicht trau.
So wie es aussieht, zieht der am friedlichsten herum, der nirgendwo aneckt. Das ist aber sehr schwer, wenn man eine Ausnahme ist.

Solange man sich nicht liebevoll und sorgfältig respektvoll würdigt und wertschätzt, ist keine Offenheit machbar. Ich nehme an, dass auch du sorgfältig bist und selektierst, wen du Einblicke gewährst, wen nicht.
 
Guten Morgen zusammen :)

Da komme ich aus zwei Wochen Norwegen-Urlaub zurück und sehe: Der Thread lebt ja!!! :eek: :D

Elektraa
Ich habe jetzt ein paar Beiträge mitgelesen und hör raus: liebe Leut, was ich auch mach, was ich auch tu, ich finde einfach keine Ruh...
Ja, gewissermaßen ist es das.
Ich hatte auch in den zwei Wochen Urlaub jetzt zwei drei kleinere Heulkrisen... und wahrscheinlich liegt es auch hier an zu wenig Ruhe im ausdrücklichen Sinne: Wir haben eine große Rundtour mit dem Auto gemacht, und es war einfach nur wunderschön und beeindruckend. Aber leider eben doch auch recht anstrengend...

Zuletzt dann vergangenen Mittwoch, als ich bei meinem Chef per Mail einen Tag Urlaubsverlängerungen angefragt hatte, weil wir gestern erst spät abends nach Hause gekommen sind - und mir das abgelehnt wurde - ich würde "DRINGEND" benötigt... Is klar... In den letzten anderthalb Stunden stand noch nicht ein Mensch an meinem Schreibtisch, geschweige denn mein Chef...

Meine Frau meinte während des Urlaubs auch, ich würde mich immer noch und immer wieder übernehmen und mir zu wenig Ruhe und Pausen gönnen. Und ja: Genau, wie sie es sagte, hab ich mir früher (vor Sohnemanns Geburt) für so etwas mehr Zeit genommen, hatte tatsächlich auch mehr ausgesprochenen Ruhephasen. Wenn wir seinerzeit zu meinen Eltern oder meinen Schwiegereltern gefahren sind, habe ich da halbe Tage im Bett verbracht, gelesen, gedöst, geschlafen, mich ausgeruht. Am Wochenende nach dem Frühstück nochmal ne Stunde zurück ins Bett und die Augen zugemacht.

Ist alles in der Tat irgendwie nicht mehr... weil der Tag seit der Geburt unseres Sohnes selbstverständlich voller geworden ist, und da ich trotz allem auch ungern Abstriche bei meinen Hobbies mache bzw. gemacht habe, ging das alles irgendwo auf Kosten meiner Ruhezeiten.

Zu wenig Zeit zur Regeneration.

Was, wie ich ja schon seit längerem weiß, eben auch in Depris und Ängste münden kann. Zusätzlich zu allem anderen "Unfug" und "Mist", der sich in den vergangenen Jahren immer mehr um mich herum abspielt - Job, Gesellschaft, Umwelt, Politik, zunehmende allgemeine Verunsicherung...
Bzw.: Auf der einen Seite nimmt der Streß in all den Facetten sowieso schon zu, auf der anderen Seite wrd die Zeit zum Ausruhen, Verarbeiten, Sammeln und Regenieren knapp... Das sind zwei Aspekte, die zusammenpassen wie A**** auf Eimer ;)

Ich muß mal sehen, wo ich mir die Ruhe-Freiräume wieder mehr eingebaut bekomme; sommers fällt mir das ein kleines bißchen leichter, weil da auch schonmal der Liegestuhl im Garten lockt ;)
Klar ist aber auch, daß da eine grundsätzliche Veränderung in meinem Lebensrhythmus und Alltag her muß - ich hab nur noch keine konkrete Vorstellung davon, wie die aussehen muß...
Ist eben etwas blöd, wenn Körper und vor allem Psyche mehr Ruhe fordern, als Zeit zur Verfügung steht.

Hans Georg
Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

Dalai Lama
In der Tat ein sehr schönes Zitat, in dem leider Gottes sehr viel Wahrheit steckt.

Auch eure anderen Zitate bestätigen ja gewissermaßen, daß all die Leiden, die wir durchleiden, nicht unbedingt neu sind. Wie bewiesen, haben darüber schon deutlich berühmtere und gerühmtere Persönlichkeiten philosophiert, gedichtet und geschrieben als wir.

Aber in der Tat dürfte die neuzeitliche, moderne Häufung in unserer zunehmenden digitalisierten Welt massiv zugenommen haben. Weil einerseits der Druck und der Streß zunehmen, andererseits aber eben auch immer weniger Rückzugs- und Auffangmöglichkeiten bestehen. Man ist da mit seinen "alten" Problemen, die die Menschheit wahrscheinlich in den letzten 2-4000 Jahren immer schon hatte, immer mehr allein, muß aber gleichzeitig auch immer mehr funktionieren, um nicht abgehängt zu werden. Oder wir glauben das zumindest, daß wir dauernd funktionieren müßten...

Aber wie ich ja an mir selbst feststelle, ist es eben gar nicht so einfach, aus diesem Moloch auszusteigen. Ich habe das die Tage noch ein wenig mit dem Bergklettern und -steigen verglichen, weil wir eben auch in Norwegen gut gewandert und dabei hin und wieder etwas gekraxelt sind: Bergauf ist es anstrengend, aber man sieht halbwegs, wo man seine Steigeisen reinschlägt, kann etwas besser einschätzen, wo es langgeht. Bergab ist es schwieriger, weil man sich im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem eigenen Körper permanent selbst im Weg ist. Da will jeder Schritt und Tritt bergab klug überlegt sein, da ist nicht viel mit Vorfühlen mit der Hand, ob der Stein locker ist...
(Und nein: Ich bin selbst kein Bergsteiger, leite das aber aus meinen in dieser Form gelagerten Erfahrungen im Kletterwald oder der Kletterhalle ab ;))

Wäre schön, wenn manche Dinge so einfach wären, wie sie oft immer formuliert und dargestellt werden :)

Und es wäre schön, wenn man hier in dem Forum Photos posten könnte - dann würde ich mal zwei drei schöne Bilder aus dem Urlaub hochladen - Skandinavien und speziell Norwegen sind echt der Hammer :) Waren das erste Mal dort und sind allesamt schwer begeistert. Vor allem der Hardangerfjord, Bergen und der Preikestolen haben mich beeindruckt :D

LG
Alex
 
Moin zusammen,

mal wieder eine kurze Statusmeldung von mir:

Mir geht’s heiter bis wolkig, beschi**en, aber nicht hoffnungslos…
Soll heißen: Ich hatte auch in den vergangenen zwei drei Jahren vor allem schonmal deutlich bessere Zeiten, aber es könnte mir definitiv noch sehr viel schlechter gehen.
Ich komme zwar irgendwo nicht über den Berg, aber meine Bewältigungs- und vor allem Durchhaltestrategien funktionieren – irgendwie… Manchmal weiß ich nicht, woher ich die Kraft da immer wieder hernehme – aber ich bin froh und stolz drauf, daß ich sie habe :)

Letztlich komme ich beim Grübeln auch immer wieder auf die gleichen Punkte – da tut es dann ganz gut, wenn mir Veit Lindau in seinem Podcast zum Thema Loslassen gewissermaßen meine eigene Vermutung bestätigt, daß ich wohl auch zu viele „open loops“ habe, was sich gleichzeitig auch ziemlich mit meinem inneren Perfektionsdrang, meiner grundsätzlichen Gewissenhaftigkeit und dem ganzen Druck beißt, den ich mir da immer wieder selbst mache. Aber wie er auch sagt: Ganz so leicht ist das mit dem Loslassen eben auch nicht… auch das tut gut, das auch mal von einem „Guru“ bestätigt zu bekommen :)

Auf jeden Fall habe ich mich jetzt dazu entschieden, eine Reha-Kur mit psychotherapeutischem Schwerpunkt zu machen. Ich habe das gestern mit meinem Hausarzt angesprochen, Montag in zwei Wochen habe ich den Abstimmungstermin mit meinem Psychiater, und will ich mal sehen, daß ich aus den drei Wochen Kur noch Neues und Stabilisierendes für mich rausziehen kann :) Hoffe, der Optimismus, den ich im Augenblick verspüre, hält sich solange – vor allem in den letzten Tagen schwankt meine Stimmung fast stündlich zwischen gerade noch ok, leicht depri, etwas mehr depri…

Schau mer mol… :)


Wie geht’s euch?

LG,
Alex
 
Wie geht’s euch?

Dito.:-)
Ist auch klar dass es immer schwieriger erscheint, weil ja schon alles was so einfällt versucht wurde und das Speil dennoch immer wieder von vorne beginnt.
Von daher ist die Idee mit der Kur sicher eine gute, neuer Input und Ruhe.
 
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