alex_77
New member
Guten Morgen zusammen,
Guten Morgen Tired ,
Guten Morgen Elektraa ,
gerade mit leichtem Erschrecken festgestellt, daß der letzte Eintrag in meinem eigenen Thread jetzt schon über ein halbes Jahr her ist :-O
Ob das ein gutes Zeichen ist?
- Naja, einerseits wahrscheinlich schon. Andererseits wißt ihr ja selbst, daß ich mich auch in Naturefreak40 's Thread immer nochmal zu Wort gemeldet habe.
Bei mir ist uns bleibt es ein beständiges Auf und Ab.
Wobei ich gestehen muß: So sehr mir das ganze Corona-Gedöns auf den Wecker gegangen ist und mir teilweise immer noch geht - das letzte halbe Jahr mit Home Office und Kurzarbeit war emotional und stimmungsmäßig die beste Zeit der letzten Jahre! Deutlich weniger Streß gerade auch durch den räumlichen Abstand vom Büro, ich bekomm' nicht mehr jeden Flurfunk mit, kann wesentlich leichter und ohne Rechtfertigung auch mal ne halbe Stunde in den Garten gehen, ggfs. auch mit dem Laptop, und wenn ich nach dem Mittagessen ne halbe Stunde die Augen zumachen will, geht auch das im Home Office problemlos. Klar, immer mit Handy daneben für den Fall der Fälle - aber glücklicherweise ist es auch insgesamt deutlich ruhiger geworden.
Auch kann man Zuhause viele Sachen, von denen man im Vorfeld bereits weiß, daß sie noch anders kommen werden oder sogar ganz im Sande verlaufen, entspannter "aussitzen"
Daneben nen Frühstückskaffee und das Mittagessen auf der Terrasse im Sonnenschein und unter blauem Himmel - hat schon was, könnte mir schlechter gehen
Natürlich hab ich trotzdem nach wie vor meine Stimmungsdämpfer, auch mal etwas heftigere und auch immer wieder ein paar Tage am Stück, an denen ich tagsüber 2-4 Stunden im Bett verbringe mit Dösen und Schlafen... so what... Ich nehm mir da mittlerweile immer mehr unsere Katze zum Vorbild: Die macht das auch nicht unbedingt viel anders und ist damit glücklich und zufrieden
Offene Loops und Aufgaben stressen mich natürlich trotzdem, und logischerweise auch umso mehr, je mehr sie mir bewußt sind. Oder ich darauf hingewiesen werde, gerade auch von meiner Frau
Oft genug denke ich auch an "früher" zurück, an denen ich von morgens bis abends durchgehend irgendwie aktiv war - mit Arbeiten, einkaufen, selbst was zu essen kochen, Fahrrad fahren, lesen, Computer spielen, Freunde besuchen, TV gucken, ins Kino gehen, tanzen, basteln, etc. etc. - und wenn ich dann nach 1-2 Stunden (Nach)Mittagsschlaf erstmal nur mühsam wieder aus dem gemütlichen Bett und in die Gänge komme, frage ich mich schon, wie ich das damals geschafft habe, wo die Energie heute hin ist und daß es auch heute eigentlich noch mehr als genug gibt, womit ich meinen Tag füllen könnte - wenn ich wirklich wollte, mich nicht immer wieder latent erschöpft, müde und lustlos fühlen würde und den Arsch hochbekäme. Aber scheinbar will ein Teil von mir eben nicht wirklich. Wenn ich mich dann doch nochmal für zehn Minuten rumdrehe und danach erstmal in Ruhe nen Kaffee koche und auf dem Handy daddele, beruhige ich mein schlechtes Gewissen immer damit, daß ich mir immer wieder sage: "Das Leben ist kein Wettrennen. Ich muß nichts und niemandem (mehr) etwas beweisen. Alles mit Ruhe, alles mit der Zeit. Was sein soll, wird sein. Und der liebe Gott wird mir genug Kraft geben, um die Dinge zu tun, die getan werden müssen, wenn sie getan werden müssen."
Klar ecke ich da in manchen Momenten auch bei meinem Umfeld an, zum Beispiel bei meiner Frau gerade was Haushaltstätigkeiten angeht...
Aber im Ernst: Ich tue, was ich kann. Und ich tue durchaus ne Menge und ne Menge mehr, als andere tun oder auch nur tun können. Anstatt mich übermäßig zu geißeln (ganz bleibt's natürlich nicht aus), lobe ich mich für das, was ich schaffe, und da ist auch einiges dabei, was mir richtig gut gelingt.
Vielleicht bin ich nicht mehr so fit und aktiv wie andere mit Anfang/Mitte 40.
Aber ich bin eben auch keine 20 oder 30 mehr.
Und vor 500 oder 2000 Jahren hätte ich froh sein können, mit 43 überhaupt noch zu leben und bei so guter Gesundheit zu sein.
Und darüber bin ich auch froh.
Ich bin die letzten paar Tage mal wieder ein bißchen in VR durch unsere Milchstraße geflogen und derzeit rund 5500 Lichtjahre von unserer Erde entfernt kurz hinter dem sog. Trifidnebel.
Und wenn ich da so durch die Schwärze des Alls fliege, die ganzen leuchtenden Nadelpunkte entfernter Sterne sehe, um Sonnen kreise, riesige Gasriesen mit immensen Eis- und Gesteinsringen sehe oder auf kleinen Monden lande, auf denen ich einfache Lebensformen entdecke - wenn ich mein kleines Raumschiff mit meinem simulierten Alter-Ego vor diesem großen rotblau leuchtenden Nebel sehe, in dem es Aberdutzende von Sonnen- und Planetensystemen gibt, mit dem breiten, gelben Band des Milchstraßenzentrums dahinter - dann wird mir mal wieder bewußt, wie klein und unbedeutend ich bin, gleichzeitig aber auch einzigartig und besonders:
In diesem unermeßlich riesigen Universum mit seinen mannigfaltigen Möglichkeiten habe ich das unglaubliche Glück, leben zu dürfen, auch, wenn es weniger als der Bruchteil eines Sekundenbruchteils eines Wimpernschlages ist!
Wenn das bedeutet, daß es mir zwischendrin auch mal scheiße geht, ist das eben so, und wenn es in solchen Momenten Teil meiner Gedanken ist, mich auf "das Ende" zu freuen, ist das auch okay. Es wird trotzdem weitergehen, irgendwie. Denn wirklich sterben will ich nicht, noch nicht.
Und ja: Sehr wahrscheinlich habe ich sehr sehr großes Glück im "Unglück", auch das ist mir bewußt - es ist schon nicht so, daß ich nicht nachvollziehen könnte, wenn es anderen Betroffenen oder sonst Schwerkranken so extrem mies und dreckig geht, sie nur noch Schmerzen und Qualen haben, daß der Tod wirklich eine Erlösung darstellt... *seufz-schnief*
Aber bis dahin und falls es überhaupt jemals soweit kommt, werde ich nicht aufgeben und dem lieben Gott für jeden neuen Tag danken - denn selbst an schlechten Tagen gibt es immer etwas, über das ich mich freuen, für das ich mich loben und für das ich dankbar sein kann
(Die allerschlechtesten in meinen beiden akuten Phasen 2013 und 2014 mal außen vor gelassen - an denen war wirklich nicht viel gut außer der Tatsache, daß ich sie überstanden habe.)
Es geht also weiter
Wenn's gut läuft, wird etwas gearbeitet, Haushalt gemacht, renoviert, gespielt, Cello geübt, cachen gegangen, klettern im Kletterwald, Fahrrad fahren, Fernsehen geguckt...
... wenn's nicht so gut läuft, wird eben etwas in Selbstmitleid gebadet, mehr geschlafen und bewußt weiter gelernt, Gedanken kommen und gehen, einfach passieren zu lassen, wie die Wolken am Himmel.
Derzeit ist das immer noch mit mega-großem Abstand besser als aufzugeben
Guten Morgen Tired ,
Guten Morgen Elektraa ,
gerade mit leichtem Erschrecken festgestellt, daß der letzte Eintrag in meinem eigenen Thread jetzt schon über ein halbes Jahr her ist :-O
Ob das ein gutes Zeichen ist?

Bei mir ist uns bleibt es ein beständiges Auf und Ab.
Wobei ich gestehen muß: So sehr mir das ganze Corona-Gedöns auf den Wecker gegangen ist und mir teilweise immer noch geht - das letzte halbe Jahr mit Home Office und Kurzarbeit war emotional und stimmungsmäßig die beste Zeit der letzten Jahre! Deutlich weniger Streß gerade auch durch den räumlichen Abstand vom Büro, ich bekomm' nicht mehr jeden Flurfunk mit, kann wesentlich leichter und ohne Rechtfertigung auch mal ne halbe Stunde in den Garten gehen, ggfs. auch mit dem Laptop, und wenn ich nach dem Mittagessen ne halbe Stunde die Augen zumachen will, geht auch das im Home Office problemlos. Klar, immer mit Handy daneben für den Fall der Fälle - aber glücklicherweise ist es auch insgesamt deutlich ruhiger geworden.
Auch kann man Zuhause viele Sachen, von denen man im Vorfeld bereits weiß, daß sie noch anders kommen werden oder sogar ganz im Sande verlaufen, entspannter "aussitzen"

Daneben nen Frühstückskaffee und das Mittagessen auf der Terrasse im Sonnenschein und unter blauem Himmel - hat schon was, könnte mir schlechter gehen

Natürlich hab ich trotzdem nach wie vor meine Stimmungsdämpfer, auch mal etwas heftigere und auch immer wieder ein paar Tage am Stück, an denen ich tagsüber 2-4 Stunden im Bett verbringe mit Dösen und Schlafen... so what... Ich nehm mir da mittlerweile immer mehr unsere Katze zum Vorbild: Die macht das auch nicht unbedingt viel anders und ist damit glücklich und zufrieden

Offene Loops und Aufgaben stressen mich natürlich trotzdem, und logischerweise auch umso mehr, je mehr sie mir bewußt sind. Oder ich darauf hingewiesen werde, gerade auch von meiner Frau


Klar ecke ich da in manchen Momenten auch bei meinem Umfeld an, zum Beispiel bei meiner Frau gerade was Haushaltstätigkeiten angeht...

Aber im Ernst: Ich tue, was ich kann. Und ich tue durchaus ne Menge und ne Menge mehr, als andere tun oder auch nur tun können. Anstatt mich übermäßig zu geißeln (ganz bleibt's natürlich nicht aus), lobe ich mich für das, was ich schaffe, und da ist auch einiges dabei, was mir richtig gut gelingt.
Vielleicht bin ich nicht mehr so fit und aktiv wie andere mit Anfang/Mitte 40.
Aber ich bin eben auch keine 20 oder 30 mehr.
Und vor 500 oder 2000 Jahren hätte ich froh sein können, mit 43 überhaupt noch zu leben und bei so guter Gesundheit zu sein.
Und darüber bin ich auch froh.
Ich bin die letzten paar Tage mal wieder ein bißchen in VR durch unsere Milchstraße geflogen und derzeit rund 5500 Lichtjahre von unserer Erde entfernt kurz hinter dem sog. Trifidnebel.
Und wenn ich da so durch die Schwärze des Alls fliege, die ganzen leuchtenden Nadelpunkte entfernter Sterne sehe, um Sonnen kreise, riesige Gasriesen mit immensen Eis- und Gesteinsringen sehe oder auf kleinen Monden lande, auf denen ich einfache Lebensformen entdecke - wenn ich mein kleines Raumschiff mit meinem simulierten Alter-Ego vor diesem großen rotblau leuchtenden Nebel sehe, in dem es Aberdutzende von Sonnen- und Planetensystemen gibt, mit dem breiten, gelben Band des Milchstraßenzentrums dahinter - dann wird mir mal wieder bewußt, wie klein und unbedeutend ich bin, gleichzeitig aber auch einzigartig und besonders:
In diesem unermeßlich riesigen Universum mit seinen mannigfaltigen Möglichkeiten habe ich das unglaubliche Glück, leben zu dürfen, auch, wenn es weniger als der Bruchteil eines Sekundenbruchteils eines Wimpernschlages ist!
Wenn das bedeutet, daß es mir zwischendrin auch mal scheiße geht, ist das eben so, und wenn es in solchen Momenten Teil meiner Gedanken ist, mich auf "das Ende" zu freuen, ist das auch okay. Es wird trotzdem weitergehen, irgendwie. Denn wirklich sterben will ich nicht, noch nicht.
Und ja: Sehr wahrscheinlich habe ich sehr sehr großes Glück im "Unglück", auch das ist mir bewußt - es ist schon nicht so, daß ich nicht nachvollziehen könnte, wenn es anderen Betroffenen oder sonst Schwerkranken so extrem mies und dreckig geht, sie nur noch Schmerzen und Qualen haben, daß der Tod wirklich eine Erlösung darstellt... *seufz-schnief*
Aber bis dahin und falls es überhaupt jemals soweit kommt, werde ich nicht aufgeben und dem lieben Gott für jeden neuen Tag danken - denn selbst an schlechten Tagen gibt es immer etwas, über das ich mich freuen, für das ich mich loben und für das ich dankbar sein kann

Es geht also weiter

Wenn's gut läuft, wird etwas gearbeitet, Haushalt gemacht, renoviert, gespielt, Cello geübt, cachen gegangen, klettern im Kletterwald, Fahrrad fahren, Fernsehen geguckt...
... wenn's nicht so gut läuft, wird eben etwas in Selbstmitleid gebadet, mehr geschlafen und bewußt weiter gelernt, Gedanken kommen und gehen, einfach passieren zu lassen, wie die Wolken am Himmel.
Derzeit ist das immer noch mit mega-großem Abstand besser als aufzugeben
