• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

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Kurz vor Mitternacht lässt man sich dann doch wieder machtlos die Fesseln der Vergangenheit anlegen, vollkommen gleich wie ausgeprägt die Zuversicht und der Kampfgeist am Tag auch waren.

Und das immer wieder aufs Neue. Vielleicht auch einfach weil man weiß, dass einem die Worte, die man während des Tages zur positiven Entwicklung benutzt hat, wieder die dreckige Realität aufzeigen und man in seinen Träumen wieder mit Erinnerungen aus der Vergangenheit konfrontiert und bestraft wird...

Irgendwie immer derselbe Ablauf :/

Trotz alledem versuche ich natürlich weiterhin hoffnungsvoll auf das Vorgespräch zu blicken. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei, ich wünsche es mir sehr...
 
Nachts ist sowieso alles anders, da werden die Schatten größer als sie sind.

Aber jede Nacht geht auch wieder vorbei, immerhin kannst du dich darauf verlassen.
 
"Nachts ist sowieso alles anders, da werden die Schatten größer als sie sind."

Die Nacht hat aber auch viele Vorzüge - für mich sogar ausschließlich.

Viele Künstler sind überhaupt nur in der Nacht kreativ.

Ich kenne z.B. einen Komponisten, der tags nur instrumentieren oder andere handwerkliche Dinge in den Partituren erledigen, aber nichts Kreatives zustande bringen kann. Ab 1.00 Uhr fließt es nur so ...

Vor vielen Jahren hatte ich mal eine ambulante Therapiegruppe für ein hypno-meditatives Verfahren, die immer erst so ab 21.00 Uhr richtig funktionierte.
Und - kein Witz - einmal rief mich ein Ehemann einer Teilnehmerin an, um zu überprüfen, dass seine Frau tatsächlich an einem Therapieverfahren teilnimmt und sich nicht mit einen anderen Mann verlustiert.

Soviel zur Nacht ...
 
Ich mag die Nacht auch, die Ruhe, irgendwie ist die Nacht auch Stück Freiheit die es tagsüber nicht gibt. Die Stimmung vor Mitternacht ist tatsächlich oft dröger, als nach Mitternacht.
Kommt mir vor als wäre man Nachts auch sensibler, was die Kreativität erklären würde und auch die spürbarere Vergangenheit, wenn sie noch schwer auf einem lastet.
Die Nacht scheint die Sinne anzuregen, ob nun im Positiven oder Negativen.
 
Kommt mir vor als wäre man Nachts auch sensibler, was die Kreativität erklären würde und auch die spürbarere Vergangenheit, wenn sie noch schwer auf einem lastet.

Du hast mein Empfinden wieder einmal sehr gut erfasst.
Aktuell zieht gerade einfach wieder ein Sturm der Emotionen auf, da das Vorgespräch immer näher rückt und ich mir eben jetzt schon darüber Gedanken mache, welchen Ausgang es für mich haben wird...

Einerseits habe ich ein tiefgreifendes Bedürfnis endlich einmal jemanden von dem zu erzählen was passiert ist, und wenn es nur ein Beispiel ist, damit es einfach wirklich deutlich wird.
Rückblickend habe ich nämlich nun doch den Eindruck, dass ich selbst schuld daran bin, dass man den Leidensdruck bei den Gesprächen nicht recht erkannt hat, denn ich stelle die Dinge oftmals so dar, dass sie mich nicht als Opfer hervorbringen. Zwar habe ich schon Andeutungen gemacht, aber eben nur teils, also ca. 40% und ich glaube, dass das der Fehler war.

Einerseits möchte man dem Fremden in dem Gespräch anvertrauen, weshalb es einem so geht, aber andererseits liefert man sich genau in dem Moment dann aus...

Irgendwie weiß ich überhaupt nicht was der richtige Weg ist.
Natürlich möchte ich ein Gespräch führen, wie es nötig ist aber andererseits würde mir das Verfassen eines Brief so viel mehr Kontrolle geben.
Aber irgendwie sendet das wohl auch ein falsches Signal, denn in einer Therapie kann man auch nicht Briefe verfassen, irgendwo auch eine Art der Isolation, der sozialen Isolation.
 
Das Stimmungstief am Abend kommt bei mir auch durch den Umstand zustande, dass ich eben schon weiß, was in den kommenden Stunden folgen wird und ich (derzeit) sowieso nicht in das Traumgeschehen eingreifen kann, damit es beispielsweise eine positive Wendung nimmt. Und so wacht man dann am Morgen eben auch auf, dass man es wieder nicht geschafft hat und schon ist die hoffnungslose Stimmung wieder da.
Eigentlich legt sie sich erst am Mittag, ehe es dann wieder los geht - tolles Leben...
 
Aber jede Nacht geht auch wieder vorbei, immerhin kannst du dich darauf verlassen.

Schon, aber dieser Kreislauf beginnt schon seit der Kindheit immer und immer wieder von vorne.
Da ist es kein Wunder, dass man sich nur noch seelisch und körperlich erschöpft fühlt.

An dieser Stelle frage ich mich auch immer, wieso ausgerechnet ich, diese Szenen von den Erlebnissen, immer wieder vor Augen habe und andere, die dem auch ausgesetzt waren, keine Erinnerung mehr daran haben. Selbst wenn ich ihnen mal zufälligerweise davon erzählt habe, brauchte es viel Gedächtnisarbeit um sich daran zu erinnern (oder es wurde nur aus Mitleid gesagt, wer weiß...)
Gerne würde ich auch keine Erinnerung mehr an all diese Erlebnisse haben.
 
Rückblickend habe ich nämlich nun doch den Eindruck, dass ich selbst schuld daran bin, dass man den Leidensdruck bei den Gesprächen nicht recht erkannt hat, denn ich stelle die Dinge oftmals so dar, dass sie mich nicht als Opfer hervorbringen. Zwar habe ich schon Andeutungen gemacht, aber eben nur teils, also ca. 40% und ich glaube, dass das der Fehler war.

Mag sein das es nicht deutlich genug war, aber spätestens als es Probleme gab hätte die Ärztin drauf eingehen müssen, denn dazu hat die Vorwarnung sicher ausgereicht.

denn in einer Therapie kann man auch nicht Briefe verfassen, irgendwo auch eine Art der Isolation, der sozialen Isolation.

Aber vorher.
In der Therapie gab es immer diese Aufgaben, wo man tabellenmäßig den Tagesablauf festhält.
Bei mir hat sich das immer weiter entwickelt und am Ende habe ich fast eine Geschichte geschrieben, über den Tagesablauf, aber auch darüber was der auslöste, Verbindungen zu früher und auch einfach mal so ein Schreiben zu einem bestimmten Thema, einer bestimmten Erinnerung.
Ich glaube der Therapeut hat Stunden alleine mit dem Lesen verbracht und da ich es auch nicht lassen konnte meinen Humor mit einfließen zu lassen, waren die Lesestunden teilweise auch sehr unterhaltsam.
Ich glaube das war unbedingt wichtig für mich und auch für die Vertrauensbildung und zu besprechen gabs dann auch immer genug.
Ich denke man kann Briefe sehr gut mit einbauen und das dies manchmal auch genau das ist was gebraucht wird, die Möglichkeit sich so mitteilen zu dürfen wie man es am besten kann.

An dieser Stelle frage ich mich auch immer, wieso ausgerechnet ich, diese Szenen von den Erlebnissen, immer wieder vor Augen habe und andere, die dem auch ausgesetzt waren, keine Erinnerung mehr daran haben.

Ich habe mich auch immer gefragt wieso mich einiges so belastet, während das bei anderen ganz anders zu sein schien.
Ich denke es ist eine Sache der Persönlichkeit und Sensibilität.
Vielleicht hat es auch etwas mit der Einstellung zu tun, Sichtweisen, aber ganz sicher ist das Erleben unterschiedlich, auch wenn es sich um dasselbe Prozedere handelt.
Ich habe irgendwo gelesen das ein drittel von jenen die Traumata erlebten keine Probleme damit haben, die ticken halt anders.

Ich habe aber auch festgestellt das Traumata bei anderen durchaus tiefe Spuren hinterlassen haben, sie prägten und es ihnen selber gar nicht aufgefallen ist.
Dessen waren sie sich überhaupt nicht bewusst, oder sie hatten es verdrängt, es war aber für mich sichtbar. Trotzdem ist es beneidenswert, wenn das Erlebte keine Rolle im Denken spielt.

Nur weil jemand sagt er hat damit kein Problem, heißt es noch lange nicht das es auch so ist und es heißt auch nicht das derjenige wahrnimmt wenn er Probleme hat.
Vergessene Traumata können genauso viel vernichten wie jene an die sich erinnert wird, nur bei letzterem hat man die Chance dementsprechend bewusste Entscheidungen zu treffen und bei ersterem vielleicht weniger Schatten in der Nacht.
 
Meine aktuelle Angst gerade ist wohl die, dass der Arzt / die Ärztin durch die Dinge, die ich erzähle tatsächlich das Ausmaß begreift und mich das Team, nachdem die Fallbesprechung erfolgte, eher der Gruppe 'PTBS Typ 1 + 2' zuordnen, die Wartezeit hierfür beträgt aber fast 15 Monate.

Wenn diese Zustände jetzt schon immer öfter auftreten wie soll es denn dann erst in der zweiten Jahreshälfte weitergehen?!
 
In der Therapie gab es immer diese Aufgaben, wo man tabellenmäßig den Tagesablauf festhält.
Bei mir hat sich das immer weiter entwickelt und am Ende habe ich fast eine Geschichte geschrieben, über den Tagesablauf, aber auch darüber was der auslöste, Verbindungen zu früher und auch einfach mal so ein Schreiben zu einem bestimmten Thema, einer bestimmten Erinnerung.

Das kenne ich so gar nicht. Liegt aber wohl daran, dass ich bisher nur eine Verhaltenstherapie fast vollständig abgeschlossen habe.
 
Und dann ist da immer wieder dieser Konflikt: Einerseits möchte man, dass einem geholfen wird und andererseits will man einfach nur in Ruhe gelassen werden (weil man die Hoffnung irgendwo doch schon aufgegeben hat, dass es jemals anders wird und einfach zu viele Bereiche im Leben betroffen sind?)
 
...die Möglichkeit sich so mitteilen zu dürfen wie man es am besten kann.

Wenn mich die Therapeutin nach meiner Vergangenheit gefragt hat, habe ich die Antwort nie verweigert, obwohl ich genau wusste, dass die Offenlegung (wenn auch nur auszugsweise) negative Folgen hat.
An dieser Stelle wollte ich es mir immer selbst beweisen, dass ich es schaffen kann, darüber zu reden aber letztlich wurde ich dann doch immer wieder von den Erinnerungen zurecht gewiesen mit der Intention, dass allein sie die Macht über ein besitzen und wie sehr man sich auch bemüht und wieviel Zeit und Mühe man investiert, man sie niemals besiegen wird.
 
Liegt aber wohl daran, dass ich bisher nur eine Verhaltenstherapie fast vollständig abgeschlossen habe.

Das war auch in einer Verhaltenstherapie, wahrscheinlich war es in deinem Fall einfach nicht das richtige, muss ja auch passen.

Ich glaube ein großes Problem ist das du die Dinge nicht auch ein bisschen auf dich zukommen lassen kannst, zumindest das was nicht beeinflussbar ist.
Selbst wenn du in die PTBS Gruppe eingeordnet wirst, es wäre immer noch besser als in der komplett falschen Gruppe zu landen.
Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten für Kompromisse, auch wegen der Dringlichkeit, manche Gruppen ähneln sich ja in vielem, aber da kenne ich mich natürlich nicht aus.
 
mit der Intention, dass allein sie die Macht über ein besitzen und wie sehr man sich auch bemüht und wieviel Zeit und Mühe man investiert, man sie niemals besiegen wird.

Vielleicht musst du die Erinnerungen gar nicht besiegen, sondern eher das Feindselige vertreiben.
Sie gehören zu die, sie machen dich aus und du bis jemand wertvolles, es wurde also auch positives Geboren aus dem Übel.
Nichts ist vollkommen böse oder vollkommen gut, auch nicht Erinnerungen.
 
Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten für Kompromisse, auch wegen der Dringlichkeit, manche Gruppen ähneln sich ja in vielem, aber da kenne ich mich natürlich nicht aus.

Ich habe einfach viel zu lange gewartet!
Um es einmal bildlich auszudrücken: Die Termiten (Erinnerungen) habe sich zwischenzeitlich ihren Weg fleißig durch die verschiedenen Schichten (siehe erwähnte Bereiche der Störungen) gebahnt und nun kann eben nur sporadisch gefickt werden, jedoch fraglich ob das Fundament dadurch die Standhaftigkeit wieder erlangt.
 
* natürlich heißt es geflickt werden. Die Autokorrektur kann es auch übertreiben!
 
Sie gehören zu dir, sie machen dich aus und du bis jemand wertvolles, es wurde also auch positives Geboren aus dem Übel.

Danke.
Schon, aber was nützt es einem wenn man sein berufliches Karriereziel kennt und niemals tragfähige soziale Beziehungen und somit auch niemals seine Bedürfnisse nicht stillen kann, eingehen kann. Der Mensch ist nunmal ein soziales Wesen, nicht umsonst wird die Isolationshaft als Strafe in Gefängnissen angewandt.

Es liegt noch nicht einmal daran, dass ich mich mit anderen vergleiche, aber es erfüllt einen einfach mit tiefer Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Selbstvorwürfen, wenn man Menschen beobachtet und weiß, dass es noch sehr lange dauern wird, bis man wirklich aus tiefstem Herzen lachen kann geschweige denn eine Umarmung zulassen kann...
 
in letzter Zeit wünsche ich mir einfach sehr oft, dass ich eher den Mut gefunden hätte, dazu zu stehen was mich belastet.
Mir selbst habe ich damit jedenfalls keinen Gefallen getan.

Andererseits ist es zu dem jetzigen Zeitpunkt eventuell doch besser, da ich wenigstens ein Karriereziel vor Augen haben und somit etwas das mich motiviert und mir eine emotionale Stütze ist und vor allem eine Zukunftsperspektive.
 
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