• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Angst vor dem Reisen

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P.S. Hat man einen solchen Angst-Moment erfolgreich überwunden, werden die Abstände immer größer, bis er dann irgendwann gar nicht mehr auftaucht.
 
P.S. Hat man einen solchen Angst-Moment erfolgreich überwunden, werden die Abstände immer größer, bis er dann irgendwann gar nicht mehr auftaucht.
Kann ich nur bestätigen:

Die ersten paar Mal kann es echt hart sein, sich da durchzubeißen, anstatt kleinbezugeben und zusammenzuklappen.
Aber es lohnt sich wirklich.

Bei mir ist es zum einen hin und wieder die Angst; sehr viel stärker aber noch war es die Depression mit ihrer Antriebslosigkeit, Sinnlosigkeit und Verzweiflung.

=> 3-4x tief durchatmen, sich mit langsamen, beruhigenden Gedanken den Kopf ein wenig freier machen, sich eine Taktik überlegen, mit der man kurzfristig aus dem Loch rauskommen kann und will und auch eine realistische Chance sieht - und dann entsprechend durchziehen.

Bei mir heißt das auch, mir zu ERLAUBEN, Angst und Depris haben zu DÜRFEN!!!
Es ist eine Sache, solche Phasen nicht mehr oder möglichst selten erleben zu wollen - sie sich pauschal und grundsätzlich zu verbieten, ist kontraproduktiv, weil es Druck und Gegendruck und damit Kampf erzeugt.

Wenn Du Dich also schlapp, ängstlich, unlustig etc. fühlst:
1. Überlege, wie dringend die Dinge sind, die Du gerade erledigen müßtest.
2a. Falls sie sehr dringend sind (Krank => Arzt, Kind Krankenhaus, wichtiger, nicht zu verschiebender Termin irgendwo) => nochmal durchatmen, eine Minute "Anlauf" nehmen und dann los - auch wenn's nur langsam geht, das ist okay :)
2b. Falls sie nicht dringend sind, ERLAUBE Dir, Dich ruhig zehn, fünfzehn Minuten, eine Stunde, in das Loch (Angst, Depri, was auch immer) fallen zu lassen. Halte es aus, erspüre es, und laß Dich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen. Am besten gelingt das in der Tat im Bett oder auch auf nem Liegestuhl auf der Terasse o.ä. Einfach fallenlassen und zulassen.
3. Du wirst dann auch spüren, wenn es nachläßt und langsam wieder Zuversicht und Kraft zurückkommen. ERLAUBE Dir dann nochmal, dieses neue Gefühl zu tanken - gönne Dir "noch fünf Minuten" oder so - und dann wieder hoch und langsam weitergemacht bzw. mit etwas Neuem angefangen :)

Das Wichtige ist eben einfach, daß Du für Dich selbst Strategien und Taktiken entwickelst, wie Du die "dunklen" Stimmungen und Phasen einigermaßen gut durchstehen kannst, ohne komplett zu verzweifeln und am Ende zusammenzuklappen. Es besteht definitiv ein großer, großer (und vor allem auch psychischer!) Unterschied zwischen DURCHHALTEN und DURCHBEISSEN! Das eine ist eher passiv, eine bewußte Entscheidung, die Situation so gelassen und geduldig wie möglich auszuhalten, bis sie von allein vorüber gegangen ist; das andere bedeutet Kampf und frißt unnötig Energie und Kraft, ohne daß man jetzt sagen könnte, daß die Situation dadurch wesentlich schneller vorüber ginge... falls überhaupt; mitunter steigert man sich in so einem Kampf eher noch mehr und heftiger hinein.


Ich wünsche Dir trotz allem einen schönen, ruhigen und erholsamen Urlaub :)

LG,
Alex
 
Ja, jeder hat so seine eigene Biografie. Was für den einen hilfreich ist, kann für den Anderen der Weg in die Obdachlosigkeit sein.

Den Luxus 1 Gläschen Wein, eine bewusstseinsverändernde Tablette oder Kokain schnüffeln oder sonstiges, darf ich mir nicht mehr leisten.

Da haben sie in der Klinik keine Ausnahme gemacht, wenn ich schlaflos war.

"Du kriegst von uns keine einzige Tablette".

Ausserdem wirkt das Zeug bei mir gar nicht mehr. Egal, was es ist. Ich kriege höchstens Entzugserscheinungen davon.

Selbst von Aspirin, ob wohl da nix Gefährliches drin ist.

Aber jeder muss das selbst wissen, welchen Luxus er verträgt oder was ihn zurück in die Gosse treibt. Obdachlos war ich noch nie. Aber meine Mutter, die ein Geschäft hatte und Ansehen.

Das Fatale an der Geschichte ist, dass es bei einem erneuten Rückfall Zustände gibt, wo man monatelang Taxi fahren muss und nur noch Suizidgedanken hat. Und das obwohl, man das Zeug gar nicht mehr nimmt.

Es heisst ja, dass eine Suchterkrankung unheilbar ist und jederzeit abrufbar ist.

Da hat schon manch einer ein Gläschen zur Hochzeit seiner Tochter getrunken und ist dann in solch einen Absturz reingefallen, dass er nie wieder da rauskam.

Jemand, der das nicht selbst durchlebt und erfahren hat, kann es gar nicht beurteilen. Zum Glück hatte ich in der Reha Ärzte, die von Sucht Ahnung hatten. Einige von den Therapeuten waren sogar selbst betroffen.

Ich habe keinen Bock mehr auf so was. Das Einzige was man tun musst, ist Menschen stehen lassen, die einem schaden. Ein Suchtkranker sucht sich gerne unbewusst wieder ein Marterpfahl, um auf Umwegen an die Sucht ranzukommen.

Aber gefeit ist man nie davon. Wenn eine schwere Erkrankung käme, wüsste ich auch nicht, ob ich das verkrafte. Aber man soll das Heute genießen und sich nicht eine Katastropfe an Land ziehen bzw. selbst im Kopf zurechtlegen.

Alles Gute für Pawel. Du siehst, dass Du überall Menschen findest, die sich durchkämpfen müssen.

Aber wir packen das !!!!!
 
Hallo zusammen,

erstmal danke für eure Tipps und Erfahrungen.

Wollte mich mal aus Mallorca melden.

Bei jeder Etappe der Reise (Fahrt zum Flughafen, Check-In, Flug etc.) wurde ich ruhiger und gelassener.

Kaum hier angekommen war alles verflogen. Ob nix vorher passiert ist

lg
Christoph
 
Na siehste, alles reine Kopfsache.;-)
Ich wünsche dir einen schönen, erholsamen Urlaub und danke für das Feedback.
 
"Kaum hier angekommen war alles verflogen. Ob nix vorher passiert ist"

Und auch noch Tavor gespart...

Schönen Urlaub!
 
Hallo zusammen,

der Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu.

Jetzt kommen wieder meine Gedanken hoch, ob die Angst vor dem Urlaub doch nicht wegen dem Urlaub war und ich es wieder täglich bekomme....

Hier auf Mallorca ist alles gut soweit. Nur, so näher der Abflug kommt, desto mehr Gedanken gehen mir wieder durch den Kopf

Lg
 
"desto mehr Gedanken gehen mir wieder durch den Kopf"

Das ist logisch, denn Sie nähern sich ja nun wieder dem Ort, wo die Angst ihren Ursprung hat.

Doch wenn Sie zu Hause sind und zurück in den Urlaub blicken, werden Sie feststellen, dass dort das befürchtete Unheil gar nicht anwesend war, sich aufgelöst hatte.
Vielleicht hilft Ihnen diese Rückschau dann...
 
"desto mehr Gedanken gehen mir wieder durch den Kopf"

Das ist logisch, denn Sie nähern sich ja nun wieder dem Ort, wo die Angst ihren Ursprung hat.

Doch wenn Sie zu Hause sind und zurück in den Urlaub blicken, werden Sie feststellen, dass dort das befürchtete Unheil gar nicht anwesend war, sich aufgelöst hatte.
Vielleicht hilft Ihnen diese Rückschau dann...

Hallo zusammen,

ja, ich hoffe das sich das wie beim Hinflug wieder legt.

Es ist bei weitem auch nicht so schlimm wie auf dem Hinflug.
Trotzdem mache ich mir meine Gedanken darüber ob jetzt wieder alles von vorne losgeht
 
Warum sollte es von vorne los gehen?
Du bist durch die Reise einen Schritt weiter als vorher, es wird also dabei helfen deine Angst insgesamt zu bessern.;-)
 
Warum sollte es von vorne los gehen?
Du bist durch die Reise einen Schritt weiter als vorher, es wird also dabei helfen deine Angst insgesamt zu bessern.;-)

Hallo Tired,

mir fällt es schwer zu glauben das die Angst vor dem Urlaub wirklich nur WEGEN den Urlaub war. Und kommen halt die Gedanken an früher hoch
 
Es war eine neue und ungewohnte Situation, dass ist es was die Angststörung aufleben lässt, wenn alles wieder in gewohnten Bahnen läuft wirst du schnell wieder Sicherheit erlangen, da bin ich sicher.
 
Es war eine neue und ungewohnte Situation, dass ist es was die Angststörung aufleben lässt, wenn alles wieder in gewohnten Bahnen läuft wirst du schnell wieder Sicherheit erlangen, da bin ich sicher.

Hallo Tired, bin jetzt endlich Zuhause angekommen.
Bin immernoch ziemlich nervös und verunsichert.
War im Urlaub eigentlich nicht der Fall ausser die letzten 2 Tage
 
Hallo.

Wie ich mir gedacht habe geht es mir schlecht.
Kann kaum schlafen.

Habe Angst das ich jetzt wieder alles von vorne durchmachen muss...

Mache mir da glaube ich zuviel Druck, dass es nach dem Urlaub normal laufen MUSS.

Klappt dann natürlich nicht
 
"Mache mir da glaube ich zuviel Druck, dass es nach dem Urlaub normal laufen MUSS."

Genau das ist es.

Gibt es jemanden, der von außen Druck macht?

Oder setzen Sie sich nicht selbst unter Druck....?
 
"Mache mir da glaube ich zuviel Druck, dass es nach dem Urlaub normal laufen MUSS."

Genau das ist es.

Gibt es jemanden, der von außen Druck macht?

Oder setzen Sie sich nicht selbst unter Druck....?

Hallo Herr Dr. Riecke,

den Druck mache ich mir selber.

Anstatt das zu akzeptieren das die Angst wegen dem Urlaub war, habe ich Angst das es so wie vor 2 Jahren wird.
 
Sehr oft passiert auch genau das was man befürchtet, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, das was man erwartet kommt auch so.

Versuche ein wenig entspannter zu werden, dir kann nichts passieren, sag dir das immer wieder!
 
Sehr oft passiert auch genau das was man befürchtet, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, das was man erwartet kommt auch so.

Versuche ein wenig entspannter zu werden, dir kann nichts passieren, sag dir das immer wieder!

Hallo Tired,
habe mich ein wenig gefangen. Schlafe wieder meine 7-8 Stunden und Essen schmeckt auch wieder. Gleich zum Psychiater zum Kontrolltermin.
Kann er mir erstmal eine Überweisung für meinen alten Psychotherapeuten geben.
War am Wochenende viel Unterwegs. Samstag bei der Familie Grillen gewesen. Gestern früh Schwimmen mit dem Sohn. Danach ins Stadion Fussball gucken.
 
Diese Angst vor der Angst bzw. vor einem Rückfall kenne ich auch nur zu gut.
Ich hab seit rund ner Woche auch wieder stärker zu kämpfen. Mal geht's, mal schlechter, aber im Schnitt doch nicht so gut wie in den Wochen davor (und selbst da war's nicht immer perfekt).
Entsprechend hab auch immer wieder die Sorge, daß es wieder viel schlimmer werden könnte.

Ich hab gestern Abend noch im ersten Kapitel eines neuen Buches über das innere Kind in uns gelesen, daß es Studien gibt, wonach rund 80-90% unseres Denkens, Handelns und Gefühlslebens unbewußt gesteuert ist. 80-90%!
Das ist einerseits erstmal eine ernüchternde Information, fast etwas entmutigend.
Andererseits macht es aber gut deutlich, was da an den meisten Stellen in unserem Leben und besonders in solchen Krisensituationen in uns und mit uns geschieht. Das ist immerhin schon mal eine Erklärung und damit wieder ein bißchen ermutigend. Weiterhin verbleiben ja 10-20% Möglichkeit, bewußt und mit Hilfe seines Verstandes Einfluß darauf zu nehmen. Klar - das ist manchmal wirklich mühsam und vor allem langwierig. Aber wenn man sich das nur häufig genug bewußt macht - sowohl die Tatsache als solche als auch, daß man damit übt und daran arbeitet, achtsamer zu denken und handeln -, dann wird sich das mit der Zeit geben.

Meine beiden heftigen Akutphasen sind nun 4-5 Jahre her; letztes Jahr war auch mal wieder ein bißchen ein heftigerer Schub, und die letzte Woche ist es, wie eingangs beschrieben, auch nicht ganz so prickelnd. So gesehen wünsche ich mir definitiv mehr nachhaltige und langfristige Stabilität, keine Frage. Aber wenn ich mir dann immer mal wieder in Erinnerung rufe, wo ich mal stand, wie dreckig es mir ging, und mir ansehe, wo ich jetzt stehe und wie es mir jetzt im Schnitt geht, dann ist das ein himmelweiter und hoffnungsvoller Unterschied :)


Auch solche Tage und Phasen, in denen ich schlecht und/oder wenig geschlafen habe, mit übler Angst entweder nicht vernünftig einschlafen konnte oder damit wach wurde, kenne ich. Hab mich damals auch mit großer Sorge hier ans Forum gewandt und mich von Tired, crashdog und anderen beruhigen lassen.
Mittlerweile habe ich da durchaus etwas mehr Hoffnung und Zuversicht zurückgewonnen, daß das längstens ein paar Tage anhält und sich dann wieder normalisiert. Sofern Du Deinem Körper und Geist willentlich das Recht zusprichst und es Dir erlaubst, Dich ausruhen zu dürfen, auch wenn es aus anderen, zeitlichen Gründen vielleicht gerade nicht so super paßt, wird sich Dein Körper früher oder später dieses Recht auch nehmen. Achtsames Atmen und bewußtes, leichtes Meditieren im Bett helfen mir da immer sehr gut.
Solange Du da aber die Sorgen-, Angst- und Panikschleife, daß sich das nie wieder normalisiert etc., nicht bewußt durchbrichst und Dir schlimmstenfalls sogar die Erlaubnis absprichst, Dich ausruhen und (so viel) schlafen zu dürfen, wird es natürlich schwer.

Also mach Dich in solchen Phasen und solchen Tagen tagsüber möglichst auch körperlich ein bißchen müde, und dann geh auch einigermaßen früh zu Bett. Laß den TV aus, keine Nachrichten mehr, keine Horrorgeschichten o.ä. Ich leg mich da meist zwischen acht und neun schon zusammen mit Sohnemann ins Bett, nehm noch ne Baldriparan vornedran, und dann Augen zu, atmen und langsam die Gedanken abtreiben lassen. Wenn Angst hochkommt, immer wieder auf den Atem, die Nase, den Luftzug zwischen Nasenspitze und Oberlippe zurückkonzentrieren. Früher oder später döse und schlafe ich dann ein - und wenn es erst elf Uhr oder Mitternacht wird, ist das zwar nicht optimal - aber besser schonmal drei bis vier Stunden geruht, als sich bis zehn oder so womöglich extremen Reizen auszusetzen, die mich danach noch drei Stunden wachhalten.


LG, und ich wünsch Dir alles Gute :)
Alex
 
Es ist ja nicht die Situation, die Panik auslöst, sondern die Idee darüber, die Denke darüber, die Geschichte, die man sich selbst erzählt.

Man erzählt sich zum Beispiel: leider, da muss ich durch, auch wenn es schlimm wird...ich muss es aushalten, es wird mir helfen, ich geh halt langsam und nehme Tabletten...oh Gott, fürcht ich mich...

Das ist eine Selbstsuggestion und daher wird sie wirken.

Man muss bei solchen Geschichten eine gegenteilige Idee aufstellen als Kontra.

Ich liebe dich meine Frau, ich liebe dich mein Söhnchen...solche Sätze solltet ihr wie eine Formel anwenden.

Es hilft wirklich, sich in zärtliche Ideen zu versetzen, in eine dankbare Innigkeit seinen Liebsten gegenüber- das ist wie ein Zaubermittel, das einen augenblicklich in Leichtigkeit versetzt, weil Angst und Liebe gegenteilige Empfindungen sind.
Wer gedanklich hingeschmiegt an seiner Frau lehnt, oder sie gedanklich liebevoll betrachtet, ( oder echt)- der lebt in einer ganz anderen Vorstellung und weg ist die Kummernummer, die man geschoben hat, in die man sich versetzt hat, die man sich geistig vor Augen gehalten hat.

Es ist ähnlich, wie wenn man sich aus einer Hypnose befreit, mit Liebe im Schädel zu leben. Probiert es mal aus.
 
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