• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

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Ich denke die ganze Zeit darüber nach, wie ich dir beschreiben kann, wie du am besten vorgehst, dass es dir fühlbar besser geht.
Bei mir ist es so, wenn ich mich in lästige Probleme hineinschraube, also in Stressgefühle und Ohnmachtsgefühle komme, dann schalte ich bewusst einmal aus, ich sag nichts, rede nicht darüber, mit niemandem, zucke mit keiner Wimper und geh Schubladen räumen, oder Geschirr abwaschen, oder Fußböden schrubben, oder einfach mit dem Hund raus, recht weit und lange, als ob nichts wichtiger wäre als das.
Immer wieder erinnere ich mich daran, dass es unmöglich ist, nützliche Dinge zu machen, zugleich Sorgen zu schieben. Entweder, oder.
Im selben Moment, wo ich etwas tu, was mir gut tut, meinem Umfeld, meiner Umgebung, im gleichen Moment schiebt sich das Problem von selber weg. Ich sehe das, als ob ich diesem "Problemmännchen in meinem Kopf" eine Aufgabe erteile, statt mich nervös zu machen, soll er mithelfen sauber zu machen, wegzuräumen, produktiv zu sein, oder mich fit und gesund zu halten- was ja eigentlich das Wichtigste ist überhaupt, wichtiger als als alles andere, denn diese paar Pflichten erhalten mich und mein Leben. Keine andere Arbeit ist wichtiger, als mein Kind anzulächeln, oder mir ein gutes Essen zu kochen, oder liegen zu bleiben, wenn ich müde bin, oder einfach das zu erledigen, was mich erhält.
Findest du, dass das ein Zufall ist, dass sogar der Mann vom Arbeitsamt zu dir sagt, halte dich einmal raus, sei einmal nicht arbeitsfähig? Findest du, dass das ein Zufall ist, dass du auf einmal einen Therapieplatz gefunden hast, der dich beruhigt?
Du hast irgendetwas gemacht, das den Stein ins Rollen gebracht hat. Es ist deutlich zu merken, dass du es besser hast als noch vor einigen Wochen. Liebe Chibbimoon, merke, dass du bereits eine neue Richtung eingeschlagen hast.
Ich freu mich, wenn ich sehen kann, aha, aha, sie ist schon um einiges kräftiger als früher.
Bussi aus der Steiermark.
Der Tag kommt noch, wo du hier Urlaub machst mit deiner Kleinen und keinen Cent dafür ausgeben musst, jedenfalls nicht mehr, als wärst du daheim. Im Haus meines Freundes wird für Gäste vorbereitet, hier in meinem alten Bauernhaus auch. Ich stelle mir immer vor, wie es mir ergangen ist früher, ich wäre nie weg gekommen, hätte ich nicht gute Freunde gefunden überall, zufällig. Man denkt, man ist alleine, ist man aber nie.
Wenn ich deine Geschichte lese, dann finde ich, das war ich, also würde ich mich selbst einladen, wenn ich dich einlade.
Irgendwann kanns ja sein, oder? Denk an solche Ereignisse, dann merkst du, es ist noch lange nicht vorbei mit schön. Das kommt alles wieder, oder noch auf dich zu. Freundinnen sind übrigens lustiger und witziger als je Pärchen sein können, das kommt mir jedenfalls so vor. Wahrscheinlich, weil man da weder frau ist noch mann, sondern einfach nur ein Mädchen.
Bis dann, man hört von dir, hoffentlich noch lang genug, um mitzukriegen, wie du diese Hürden packst alle.
Servus und gute Nacht. Ich hab heute Spätschicht merke ich grad.
 
Hallo Elekraa,

danke für deinen sehr langen Text , habe ihn gelesen . Ich bin einfach zu sehr in dieser Downphase grad drin , ich bin einfach nicht in der Lage irgendwas zu entscheiden . Mir ist grade alles einfach scheissegal , egal wer oder was es ist .
Mehr kann ich nun erstmal nicht schreiben , bin einfach "leer" , tut mir leid .
 
Hallo Chibimoon,

tut mir leid zu hören... :(
Versuche trotzdem, die Ohren steif zu halten.

Und was die Therapie angeht, das Weinen und Rausgehen: Das ist nichts, weswegen Du Dich jetzt schämen oder geißeln müßtest. Sowas ist normal, vor allem eben in solchen Phasen wie der Deinen aktuell, in der man sehr nah am Wasser gebaut ist. In meinen akuten Phasen bin ich mehrfach heulend wie ein Schloßhund zusammengebrochen, und die Tränen zusammen mit hilfloser Wut sind da einfach nur so rausgeflutet.

Also mach Dir keine Vorwürfe - das ist in Ordnung und völlig natürlich :)

Ich wünsch Dir Ruhe und Besserung jetzt am Nachmittag.

Alex
 
"Jetzt ein paar Stunden danach weiss ich immernoch nicht was ich wie darüber denken soll ."

Nach Ihrer Schilderung sind Sie also in eine sogenannte homogene (alle Depression), geschlossene Gruppe (selber Personenkreis von Beginn bis zum Schluss) eingegliedert worden.

Der anfängliche Nachteil für Sie, dass Sie in den laufenden Therapieprozess gekommen sind, löst sich bald auf. Der große Vorteil dieser Gruppen-Konstellation ist aber seine Wirksamkeit.
Ich hoffe, dass Sie das nach ein paar Zusammenkünften in der Gruppe merken werden.
 
@Alex, mir kommt vor, als würdest du sagen, es ist in Ordnung, es ist ok, zu weinen, wenn man mit zu kleinen Schuhen herumläuft. Man darf ruhig weinen, wenn die Zehen abfallen, das ist normal. Du bist nicht schuld! Nimm Valium, das wird dir sicher helfen.
 
@ Chibbimoon, ich glaub auch, dass du bei der Therapie, bei der Gruppe viel dazulernst, was dir hilft.

Außerdem, ich hab nicht gemeint, dass du dich entscheiden sollst, das wäre ja ein Kraftaufwand, der nicht drin ist im Moment. Hab ein Wurschtgefühl, das hab ich gesagt. Ärger dich nicht mehr. Lass deinen Mitbewohner einmal links liegen und reg dich über seine Fehler einfach nicht mehr auf. Er kann sicher -wie du ja auch - nicht raus aus seiner Haut. Wahrscheinlich fürchtet er sich selber vor Entscheidungen.
Sag ihm, lassen wir uns bis Mai einmal nicht streiten, machen wir einmal nichts für, oder gegen was- dann schauen wir, was passiert.
 
Elektraa , ich bin doch immer gezwungen was zu sagen oder zu streiten , ich kann dem nie aus dem weg gehen weil man mich nicht lässt . Dass Scheissegalgefühl geht derzeit in die eigentlich falsche Richtung . Dieser eine Punkt der mich noch hindert wird immer kleiner und kleiner , wenn dieser Punkt mir komplett gleichgültig wird , ist eh alles scheiss egal . Ich bin grade echt so tief drinne , das ist nicht normal . Versuche nun bis morgen früh soweit durchzuhalten , bzw. nehm gleich meine medis und geh schlafen damit dieser Druck nicht noch stärker wird .

Morgen früh bin ich wieder bei meinem Therapeuten , und werde sehen wie und ob es weiter geht .
 
@Alex, mir kommt vor, als würdest du sagen, es ist in Ordnung, es ist ok, zu weinen, wenn man mit zu kleinen Schuhen herumläuft. Man darf ruhig weinen, wenn die Zehen abfallen, das ist normal. Du bist nicht schuld! Nimm Valium, das wird dir sicher helfen.
Nein, so ist es natürlich nicht gemeint.
Aber es ist eben normal, wenn man dabei auch weint. Der ganze Druck, den man in sich drin hat, will und muß irgendwie raus. Bevor man etwas ändern kann. Erstmal muß das aufgestaute Becken sich etwas leeren, damit man besser erkennen kann, warum es verstopft ist. Das Becken ist randvoll, jetzt wird darin etwas herumgerührt (Gespräche), aber schon die kleinste Wellenbewegung bringt es zum Überlaufen. Da ist aktuell eben einfach keine Luft, daß da auch nur ein Schmetterling mit seinen Flügeln schlagen kann.

(Anm.: Klar kann man auch Teller zerschlagen oder sich irgendein Werkzeug schnappen und irgendwas zertrümmern, z.B. mit ner Axt Holz. Aber das ist erstens Typsache, und zweitens hat man ja nun auch nicht permanent ne Axt und nen Klafter Holz in der Nähe - ich zum Beispiel gar nicht mangels Kamin. Und die eine Katsche im Laminat durch den Teller, den ich da vor zwei Jahren hingeworfen habe, reicht erstmal ;))

Sobald sich der Druck etwas abgebaut hat, gilt es dann natürlich, etwas zu ändern. Jedenfalls das, worauf man Einfluß hat. Es geht schon nicht darum, daß Du, Chibimoon, Dein Schicksal ergeben hinnimmst und weiterleidest.


Und deswegen geht es hier auch nicht um Valium, Quatsch. Elektraa, ich hab den ganzen Depri-Kram selbst (noch nicht ganz) hinter mir und würde das alles meinem ärgsten Feind nicht wünschen! Ich nehm zwar abends ne Baldrian-Tablette, aber ich hab hauptsächlich ein echtes Medikament und ne Psychotherapie. Das ist hier kein Kinderkram, und das wollte ich damit auch nicht einmal ansatzweise ausdrücken.

Vielleicht habe ich da auch was mißverstanden, kann sein. Aber ich wollte Dir, Chibimoon, lediglich ein wenig die Bedenken und etwaige Schuldgefühle nehmen, falls die aufgekommen sein sollten; so habe ich es jedenfalls u.a. verstanden.
Und so gesehen, ja, es ist absolut in Ordnung und 100%ig nachvollziehbar, daß es Dir zuviel wurde, und es ist auch in Ordnung zu weinen und rauszulaufen. Das ist eine menschliche Reaktion in bestimmten Situationen, dafür hat unser Körper eigens Tränendrüsen ausgebildet im Laufe der Evolution. Als ich die Gruppentherapie in der Klinik mitgemacht habe, hieß es zu Beginn immer, daß jeder nur so lange dableiben müßte, wie er es aushielte und jederzeit ohne Angabe von Gründen rausgehen dürfte. Und das haben immer wieder einzelne in Anspruch genommen. Ich war selbst zwei bis dreimal kurz davor und hab die Kurve nur mühsam gekriegt. Aber selbst wenn ich rausgegangen wäre - na und...? So ne Therapiesitzung ist ja nun auch keine jugendliche Mutprobe, die man mit aller - oder gegen alle - Kraft bis zum bitteren Ende aushalten müßte. Oder?
Und noch jetzt bin ich nach der ein oder anderen Therapiesitzung anschließend etwas durch den Wind - das ist normal. Zumindest ist das mein persönlicher Eindruck, meine Erfahrung, mein Erklärungsversuch, das alles irgendwie etwas positiver zu verarbeiten und zu akzeptieren. Höre ich aber auch von vielen aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis, die ebenfalls schon mal in psychotherapeutischer Behandlung waren oder noch sind.

Hoffe, es ist jetzt etwas klarer, was ich meinte: Lediglich etwas Beruhigung und Verständnis rüberbringen. Kein Verharmlosen, kein Untertreiben. Kein Valium. Aber eben auch kein Übertreiben - das hilft auch nicht weiter - die Situation ist verfahren und beschissen genug.

Ok? :)
 
Zitat: Hoffe, es ist jetzt etwas klarer, was ich meinte: Lediglich etwas Beruhigung und Verständnis rüberbringen. Kein Verharmlosen, kein Untertreiben. Kein Valium. Aber eben auch kein Übertreiben - das hilft auch nicht weiter - die Situation ist verfahren und beschissen genug...Zitat Ende...

Manchmal hilft einfach nur schweigen und merken, was alles da ist, mit was man alles zufrieden sein kann. So Kleinigkeiten zum Beispiel, dass man nicht blind ist, oder Bettlägerig irgendwo in Kurdistan, weit und breit nicht das da, was wir hier alles haben, sondern nur eine kalte einsame Hütte, ohne Familie, ohne Vater...
Komm Chibbi, küss deinen Mann endlich, dann tut er dir sicher wieder gerne was.
 
Chibbimoon, es kostet ein paar Euro, Butter, Zucker, Mehl und einige Eier, sag dir, das ist Teil deiner Therapie. Du zündest Kerzen an und machst Kekse. Es ist ein Ritual, sich Dingen hinzugeben, die sicher dazu beitragen, dass es gemütlich ist daheim. Diese Rituale sind lebenswichtig- eben das zu tun, was man als Kind gerne gehabt hat. Es gibt sicher etwas, das du damals gerne gegessen hast, oder geliebt hast zu machen, das mache, oder das iss.
Wenn wir uns nicht mehr orientieren können, dann müssen wir uns zurückversetzen in die Kindheit. Zum Beispiel knuddeln, oder liebhaben, das beruhigt die Seele. Oder eben den Duft von Keksen riechen, oder Kakao trinken, oder dasitzen und freundlich fernsehen... komm, sei lieb.
 
Morgen ,

meine Kindheit war für den popo , sorry da gab es nichts schönes .. und bock irgendwas zu machen hab ich auch nich , hab mich eben ausm bett getreten , meiner tochter frühstück gemacht , jetzt muss ich mit dem Hund raus noch , dann muss ich mich fertig machen , ich hab keine lust , keinen elan , mir ist zum kotzen zu mute ...
 
Guten Morgen Chibimoon,

Du machst das gut! Und mach langsam - es geht nicht darum, alles sofort und im Wettrennen zu erledigen. Ein paar Dinge sind vielleicht zeitkritischer, aber auch da geht die Welt nicht unter, wenn es später wird. Und alles übrige kannst Du erst recht in aller Ruhe machen. Suche Dir Dein Tempo, mit dem es halbwegs geht. Und sage Dir dazu immer wieder "Ich schaffe das! Ich mache langsam, Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Dann schaffe ich das auch. Nicht alles auf einmal, ich hab alle Zeit der Welt. Wenn ich das alles ruhig angehe, dann schaffe ich es auch. Auch alleine." So und ähnlich. Ruhig in einigen Wiederholungen, vorzugsweise so laut vor Dich hin murmelnd, daß Du Und dann machst Du es auch - genau so, langsam, Schritt für Schritt.


Aber nochmal Fragen zu Deiner therapeutischen Geschichte und Medikation:

Seit wann machst Du mit der Depression und allem herum? Welche Medikamente und Therapien wurden bisher ausprobiert? Eventuell ist es sinnvoll, da mit Deinem Psychiater nochmal nach einer besseren Lösung zu suchen. Und selbst, wenn ihr schon zwei bis drei Medikamente ausprobiert habt, macht es womöglich trotzdem Sinn, ein viertes oder fünftes auszuprobieren. Das wird natürlich die Ursache Deiner Probleme nicht lösen, gibt aber hoffentlich wieder genügend Antrieb und nen klaren Kopf, um sie angehen zu können.

Ansonsten halte Dich an den Tipp von Elektraa: Überlege Dir, was Dir früher Spaß gemacht hat, und wenn es eine Möglichkeit gibt, das heute wieder ein bißchen aufleben zu lassen, mache es. Aber eben in Ruhe, ohne Druck, langsam. Das reicht :)

Drücke Dir die Daumen, das wird wieder. Du hattest ja auch schon bessere Phasen in der Vergangenheit, die kommen wieder.

LG,
Alex
 
Morgen alex , Ich hantiere seit anfang des jahres akut damit rum . Medikamente bisher inder reihenfolge : - doxepin - fluoxetin - venlafaxin - mirtazapin - und nun seroquel Therapien bis jetzt nicht grossartig , nur 5 wochen klinik zur stabilisierung und nun die reststunden einzel bzw auch gruppentherapie nun . Laut meines therapeuten mindestens 2 jahre . Sonstige medis sind noch , propranolol und ropinirol , und bei bedarf diesen truxalersatz komm grad nicht auf den namen .
 
Ok, das sieht ja schonmal so aus, als arbeitet der Psychiater da vernünftig mit Dir dran. Kenne auch nen Fall aus der Klinik, da macht ein Schwerstdepressiver seit Jahren mit ner 20er Dosis Fluoxetin rum, und es bessert sich - wen wundert's - kaum was... 20 mg Fluoxetin haben auch mir noch nicht so viel gebracht, erst bei ner Steigerung auf 30, dann 40, und jetzt seit vier Wochen wieder 30 mg zeigt sich ne dauerhafte Stabilisierung. Wobei ich für eine noch weitere Verbesserung evtl. auch wieder auf 40 oder sogar 50 mg gehen könnte - aber ich denke, das 30er Fundament ist aktuell erstmal stabil genug, auch, wenn ich natürlich meine, teils doch deutlich, spürbaren Schwankungen habe.


Du könntest Deinen Psychiater mal auf eine Elektroschock-Therapie ansprechen. Kann zwar auch Nebenwirkungen haben, scheint aber wohl recht wirksam zu sein. Eine Bekannte von Freunden ist Psychiaterin in einer Klinik, und die muß wohl mal verfügt haben, im Falle einer Depression bei ihr sofort mit E-Schock-Therapie loszulegen, weil die eben wohl recht kurzfristig und gut wirksam sein soll.
Aber wie gesagt: Alles nur Hören-Sagen - da mußt Du Dich wirklich mal von Deinem Psychiater aufklären lassen.
 
Sorry, wollte Dir noch nen ersten Link dazu einfügen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrokrampftherapie

Zwei kurze Zitate daraus:

"Die Elektrokrampftherapie wird unter anderem bei schwerer, therapieresistenter bzw. wahnhafter Depression und akut lebensbedrohlicher bzw. therapieresistenter Katatonie eingesetzt.[SUP][1][/SUP] [...] Entscheidend für eine entsprechende Beurteilung sind: „... die Diagnose, die Schwere der Symptome, die Behandlungsvorgeschichte sowie die Abwägung zwischen Nutzen und Risiken unter Berücksichtigung anderer Behandlungsoptionen.“"

"Die Wirksamkeit der EKT ist unter Experten, anders als in der Öffentlichkeit zum Teil verbreitete Vorurteile vermuten lassen, kaum umstritten und durch eine Anzahl von Studien belegt.[SUP][12][/SUP][SUP][13][/SUP][SUP][14][/SUP][SUP][15][/SUP] Studien zeigen, dass die EKT bei mehr als der Hälfte der Patienten einen antidepressiven Effekt erzielt, die auf Medikamente nicht oder nur unzureichend ansprechen."

Das alles kann in Deinem Fall natürlich nur Dein Psychiater beurteilen. Je nachdem, was er davon hält, wäre eventuell eine Zweitmeinung durch einen anderen Arzt sinnvoll. Ist natürlich alles ein bißchen Aufwand. Aber am Ende zählt das Ergebnis :)
 
Danke alex , ich hatte eine mitpatientin in der klinik die das bekommen hatte . Daher kenn ich das bereits ein wenig . Ich hatte grad meinen termin beim therapeuten , ich wusste nicht allzu viel zu erzaehlen . Das was ich so sagte hat man gemerkt machte ihm etwas zu schaffen :( Bin ein wenig hoffnungslos . Am ende wieder die frage mit was fuer ein gefuehl ich rausgehe , ich sagte ihm das diese frage jedesmal sehr schwierig fuer mich ist , ich weiss nie so recht wie ich die beantworten soll :( Habe versucht zu antworten , das ich ja weiss das es zeit braucht alles , aber das ich nicht weiss ob ich das durchhalten kann oder will , wie auch immer . Die tendenz derzeit geht eher zum leichteren weg , dann haben es alle besser , ich verletzte und enttaeusche keine menschen mehr in meinem umfeld .
 
Hi Chibi,

ich kann Deine Sichtweise insofern nachvollziehen, als ich während meiner ersten akuten Phase für Tage auch nur den Wunsch hatte zu sterben, damit die Qualen aufhören.

Heute bin ich froh, daß der liebe Gott nicht auf mich gehört hatte und es besser wußte ;) Ja, ich bin sicher nicht mehr der Alte. Ich bin mir aber auch nicht ganz sicher, ob ich das überhaupt noch sein möchte oder ob es so nicht wirklich besser ist. Ich will damit nicht behaupten, daß die Depri "toll" war und ist - um Himmels Willen. Aber sie hat mir durchaus geholfen, den Blick für einige Dinge zu schärfen, die mir vorher massiv zu schaffen gemacht haben.

Deswegen: Gib Dich bitte nicht auf!

Und wer sagt denn, daß es dann alle besser haben?
Und Du verletzt und enttäuschst doch auch nicht dauernd und permanent Menschen in Deinem Umfeld! Das ist so eine kognitive Verzerrung, eine Verallgemeinerung und Übertreibung, absolut typisch für depressive Denkweisen. Aber sie entspricht 100%ig nicht der Wahrheit. Kann ich mir nicht vorstellen. Klar wirst Du den ein oder anderen Menschen im Laufe der Zeit mal verletzt oder enttäuscht haben. Aber KEIN Mensch auf der ganzen Welt tut nur so etwas, niemals.
Weiterhin gehören zum Verletzen und Enttäuschen auch immer zwei: Klar soll man lernen, seinem Gegenüber nicht unnötig auf die Füße zu treten. Aber erstens ist es manchmal nicht zu verhindern, und zweitens hängt es immer auch ein bißchen vom Empfänger der Botschaft ab. Du kannst nur die Verantwortung für das übernehmen, was Du gesagt oder getan hast. Und wenn Du da reinen Gewissens sein kannst, Dein Bestes gegeben zu haben, dann liegt der Rest in der Verantwortung Deines Gegenübers. Auch der sollte nicht jedes Wort und jede Handlung von Dir allzu sehr auf die Goldwaage legen! Fehler sind menschlich.
Und sie passieren zwar häufig und immer wieder. Aber nicht andauernd und permament!

Dazwischen machst Du auch ganz viel richtig, wahrscheinlich sogar das meiste dessen, was Du an einem Tag vollbringst. Zum Beispiel heute:
Obwohl es Dir schlecht ging,
1. bist Du aufgestanden;
2. hast die Kleine fertiggemacht;
3. ihr Frühstück gemacht;
4. warst mit dem Hund draußen;
5. bist beim Therapiegespräch gewesen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß all das enorm viel Überwindung und Kraft kostet, wenn man drinhängt. Da ist einem schon fast jeder Atemzug zuviel... :/
Aber umso wichtiger, daß Du Dir mit der rein rationalen Seite Deines Verstandes klarmachst, daß Du es gemacht hast!
Mir kam es damals auch etwas blöd vor, mich für solche Selbstverständlichkeiten selbst zu loben. Aber wenn es sonst keiner tut, muß man es eben selbst tun. Und es hat zwar etwas gedauert - aber irgendwann fing es an, mir gut zu tun. Meine Frau war 3,5 Wochen in Kur, ich war allein Zuhause - da war niemand, der mich hätte motivieren und aufbauen können außer mir selbst. Also hab ich mich mehrmals am Tag laut vor mich hinsprechend selbst gelobt für all die Kleinig- und scheinbaren Nichtigkeiten, die ich gebacken bekommen habe.

Noch jetzt mache ich das, wenn auch nicht mehr ganz so häufig. Aber manchmal liste ich da sogar Zähneputzen oder Duschen noch mit auf... ;)

Und vielleicht hilft es Dir solange wirklich, die Ehe mit Deinem Mann eher als Wohn-Zweckgemeinschaft zu betrachten, in der Du für Deinen Teil komplett selbst verantwortlich bist. Stelle das klar, soll er sich seine Pizza oder Lasagne doch selbst warmmachen.


Hast Du ne gute Freundin, mit der Du Deine Sichtweise in einem Gespräch mal etwas relativieren kannst? Je nachdem, wie gut sie Deine / eure Situation kennt und einschätzt, erhältst Du da etwas Objektivität. Und wenn es eben nur am Telefon ist.

Es geht aber auch allein! Versprochen!
Ich wollte da damals, vor der Kur meiner Frau, selbst nicht dran glauben. Dachte ernsthaft, ich überlebe die dreieinhalb Wochen nicht. Das ist nicht nur so dahingesagt - das waren echte Gedanken in der Richtung, die ein Teil meines (depressiven) Verstandes zu dem Zeitpunkt absolut ernst meinte.
Aber ich hab's geschafft und überlebt.

Das kriegst Du auch hin. Nicht von heute auf morgen, nicht sofort. Aber Stück für Stück, Stunde für Stunde, Tag für Tag. Und irgendwann guckst Du zurück und kannst stolz darauf sein, wie viel Weg Du wider Erwarten doch zurückgelegt hast.

Geh den schwereren Weg! Obwohl der nur vermeintlich schwerer ist... wie "leicht" der andere ist, kann eigentlich niemand wirklich abschätzen. Der Ausstieg aus diesem Leben mag eventuell einfach sein - aber wer weiß schon, wie der Einstieg in ein mögliches Leben danach ist... k.A.?!

Mach weiter, Du machst das gut :) Wirklich :)

Alex
 
Ihr gebt euch hier so eine muehe , dabei bin ich total blockiert , und kann nichts annehmen oder umsetzen . Auch mein therapeut gibt sich muehe , versucht mir verstaendlich zu machen das ich einen wert habe etc pp . Und ich kann nichts davon annehmen . Ich glaub ich hab mich schon aufgegeben , mir ist alles egal . Eigentlich muesste ich euch und meinen therapeuten garnicht damit auf den keks gehen , denn ich weiss nichtmehr ob es ueberhaupt sinn macht das andere da energie reinstecken , wo es eh hoffnungslos ist ... ich will nicht das andere unter mir leiden ..
 
Hey hey, mach mal langsam :)

Wer hat denn gesagt, daß zum Beispiel hier im Forum jemand unter Dir leidet...??
Glaub mal - wenn bspw. ich darunter leiden würde, wäre ich wahrscheinlich gar nicht in der Lage oder hätte keine Lust, Dir zu antworten. Meinst Du nicht auch ;) ?

Und wer leidet denn weiterhin unter Dir?
Mach doch mal eine objektive Auflistung, wem Du mit Deinem Leben und Deiner Anwesenheit wirklich schadest.
Ich glaube, die Liste ist am Ende kürzer als Du im Augenblick glaubst:

1. Deine Tochter liebt Dich, ganz bestimmt, Du bist ihre Mutter. Und in dem Alter, in dem sie ist, ist sie noch gar nicht in der Lage, Dir irgendetwas richtig übel zu nehmen geschweige denn von Dir enttäuscht zu sein oder zu leiden. Anm.: Wünschte, ich würde das bei meinem Sohn genauso sehen ;) - aber das soll nur verdeutlichen, daß ich Deinen Gedankengang grundsätzlich nachvollziehen kann. Aber er ist nonsens!)

Deine Tochter leidet also schonmal nicht unter Dir.

Im Gegenteil: Du ver- und umsorgst sie auch jetzt noch im Rahmen Deiner Möglichkeiten sehr gut!

2. Dein Mann scheint - wie Du selbst sagst - insofern glücklich zu sein, als er sich bisher nicht großartig verändern mußte. Wenn überhaupt, dann "leidet" er jetzt unter der veränderten Situation, sprich, daß Du es einfach nicht mehr schaffst, ihm permanent alles hinterzukarren und rechtzumachen. Und aus buddhistischer Sicht sind seine Unmuts- und Zornesausbrüche sehr wohl Leiden, das mal nur am Rande.
Aber nochmal: Das ist sein eigenes Verschulden, sein eigenes Leiden, für das er selbst die Verantwortung trägt. NICHT DU! :) Er soll endlich seinen Allerwertesten hochkriegen, Dir unter die Arme greifen und seinen Unfall nicht dauernd als Ausrede vor sich herschieben. Klar kann ich nicht beurteilen, was er noch alles kann und was nicht. Aber wenn Du selbst noch schilderst, was er eigentlich alles könnte... wenn er nur wollte.

Also halten wir auch hier mal fest: Dein Mann leidet definitiv nicht unter Dir - sondern unter sich selbst.

Und falls Du mir das nicht glaubst, greif Dir in der Tat mal ein paar buddhistische Lebensratgeber zu dem Thema. Ich mache hier nämlich nicht viel mehr, als die klugen Erkenntnisse wesentlich schlauerer und weiserer Menschen wiederzugeben - aber ich bin mittlerweile bis zu einem gewissen Grad sehr davon überzeugt, daß da viel Wahres dran ist!
Oder ich schick Dir mal einen zu; ich brauch sie im Augenblick nicht.

3. Die Leut's hier im Forum hatte ich direkt eingangs aufgeführt. Leiden also auch nicht unter Dir :)

4. Dein Psychotherapeut wird garantiert auch nicht unter Dir leiden. Ja, Du hängst grad richtig tief drin, hast Dich teilweise aufgegeben. Aber das sieht er bestimmt nicht zum ersten Mal, zweitens hat er garantiert schon hoffnungslosere Fälle wieder "hinbekommen" ;), und drittens verdient er sein Geld damit. Dein individuelles Schicksal dürfte ihn persönlich nicht weiter betreffen als das aller anderen auch - und das soll jetzt nicht schmerzlich klingen, sondern Erleichterung verschaffen: Du bist ihm nicht egal, aber er wird sich daran auch nicht persönlich aufreiben. Er wollte Psychotherapeut werden, wollte Menschen wie Dir und mir helfen, und das verschafft ihm möglicherweise auch noch Zufriedenheit, wenn es - mit der Zeit! - klappt.

Also bin ich ziemlich sicher davon überzeugt, daß auch er nicht unter Dir leidet :)


So... wer dann noch übrig bliebe, der unter Dir leiden soll, müßtest Du schonmal im Detail verraten ;) Dafür weiß ich zu wenig. Ok, Du hattest angedeutet, daß in Deiner Kindheit nicht alles so lief wie man es erwartet.

Aber auch da: Wer sollte da denn (noch) unter Dir leiden? Noch dazu heute noch, wo Du (lange?) von Zuhause ausgezogen bist und auf eigenen Beinen stehst? Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Und ansonsten sind Kinder und Jugendliche eben Kinder und Jugendliche. Nicht ohne Grund ist man auch vor dem Gesetz bis zu einem jeweils gewissen Alter strafunfähig, und Eltern haben nunmal die Verantwortung für ihre Kinder. So ist das. Und es geht ja nun auch nicht darum, die Schuld von Dir direkt auf andere, sprich Deine Eltern / Familie abzuwälzen. Aber lege Du sie für Dich ab! Lege sie gedanklich in eine Kiste, hake es ab, sprich Dich frei, und räum die Kiste auf Deinen gedanklichen Dachboden. Da steht sie gut. Du bist NICHT Schuld!


Es leidet wirklich niemand unter Dir. Ganz bestimmt sicher nicht!
Du hast niemanden umgebracht, Du mißhandelst weder Deinen Mann noch Deine Tochter, Du bist kein Folterknecht, Du stiehlst nicht, zerkratzt dem Nachbar nicht seinen Porsche und klaust Kindern keine Ü-Eier ;) Nicht mißverstehen, ich will das nicht ins Lächerliche ziehen! Aber Fakt ist wirklich: Wem schadest Du Deiner Meinung nach und womit so sehr, daß Du glaubst, derjenige bzw. alle auf der Welt, mit denen Du in Kontakt gekommen bist und zukünftig kommen wirst, würden unter Dir leiden? Begrüßt Du jeden mit einem Schimpfwort oder einer Kopfnuss - ok, dann solltest Du das vielleicht abstellen ;)


Also, nochmal zusammenfassend:
  • Du bist kein hoffnungsloser Fall! Niemals! Daß Dir das im Augenblick so erscheint, kann ich verstehen, ging mir damals genauso, gehört zur Symptomatik. Ist aber absolut kein Grund, diesem blöden, irrationalen Wunsch nach dem Sterben nachzugeben!
  • Du HAST einen Wert! Ganz bestimmt. In erster Linie für Dich selbst, in zweiter für Deine Tochter, und in dritter Linie für alles andere, für das es sich zu leben lohnt. Und das ist ne ganze Menge!
  • Du hast Dich nicht aufgegeben, sonst würdest Du hier nicht schreiben! Also: Schreib weiter! Wenn Dir das hilft, etwas Normalität zu haben, dann schreib weiter. Schreib, was das Zeug hält. Wem es auf den Keks gehen sollte, der wird es erst gar nicht lesen - von dem wirst Du aber auch nie merken, daß es ihn überhaupt gibt, er kann Dir also egal sein ;) Und allen anderen, die Dir hier antworten, denen kannst Du damit nicht auf den Keks gehen, sonst würden Sie Dir nicht antworten.
  • Und leiden tut wie gesagt auch niemand unter Dir.

Wie gesagt, wenn es Dir hilft, schreib hier weiter. Kotz Dich aus, tipp runter, bis die Tastatur glüht, schreib, was Du Dir wünschst. Vielleicht fällt es Dir hier auch etwas leichter als in der Therapie, oder es hilft Dir, die Gedanken für die Therapie vorzusortieren. Egal. Im Augenblick ist alles, was hilft, erlaubt! :) Nur eines solltest Du nicht tun: Aufgeben! Es wäre schade um Dich, einen wunderbaren Menschen, der noch so viel Schönes zu erleben hat :)

Manchmal hat man Glück, auch Du :)
Und denk dran: Wenn Du heute aufgibst, wirst Du nie erfahren, ob Du es morgen nicht vielleicht geschafft hättest :)
 
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