• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

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Zu 1. Meine Tochter kriegt es am meisten ab wenn ich nervlich nichtmehr kann , meine Grenze ist da sehr tief unten , ich bin nurnoch genervt und ranze sie bei jeder Kleinigkeit an . Ich weiss das das nicht richtig ist , kann es aber kaum kontrollieren . Ich tuhe ihr keineswegs körperliche Gewalt an , aber psyschische über kurz oder lang . Das fehlende "Muttergefühl" bei mir bekommt sie sehr wohl mit , und das will ich nicht länger , ich tuhe ihr seelisch das an was ich ebenfalls in der kindheit erlebt habe , nämlich nur ein Anhängsel zu sein . Dann lieber garkeine Mutter oder eine Ersatzmutter die aber aufrichig lieben kann ,

Zu 2 . Das was er jetzt ist , habe ich mit meinen Taten und Verhalten der letzten Jahre aus ihm gemacht ! Wenn ich nichtmehr bin , gibt es nichtsmehr was aus seinem eigentlich ruhigen aufrichtigen Charakter einen Scherbenhaufen machen kann .

Zu 3 . Ich denke aber leider so , ich kann nur rumjammern , immer nur schreiben wie schlecht es mir geht , das zieht leute mit runter . Die anderen sowie du stecken soviel Energie in die Zeilen die ihr mir schreibt um mich wenigstens ein bisschen versuchen daraus zu holen , es bringt aber nichts , und das ist verschwendete Liebesmüh , für jemanden wie mich , den ihr nicht kennt , nichts von wisst , und wenns zuende gehen sollte, dann war diese Energie Verschwendung . Diese Energie hättet ihr vielleicht für was anderes besseres gebrauchen können .

Zu 4 : Er muss den ganzen Mist ja mit mir durchmachen , er muss sich meinen scheiss anhören , und wie er auch heute sagte , ist eine Psyschotherapie auch dafür da , das der Patient die Ratschläge oder dergleichen im gewissen Maße annimmt und anwendet . Und das kann ich nicht , also ist auch wie zu3. beschrieben , das Vergebens wenn ich eh zu blöd bin was umzusetzen. Ich nehme jemand anderen den Platz weg der es vielleicht dringender braucht als ich .

Wer leidet noch unter mir ... meine 2 Freundinnen , immer und immer wieder bin ich das ganz große Thema , klar frage ich auch wie es denen geht , helfe wenn Hilfe von nöten ist etc . aber auch die müssen sich immer wieder die selbe Scheisse von mir antuhn .

Dann noch jemand , den ich bisher noch nirgendwo erwähnt habe , auch nich beim Therapeuten . Ich habe vor ein paar Wochen jemanden kennengelernt , ich hab mich 3 mal mit ihm getroffen . Haben sehr viel geredet , auch über ihn , wie seine lezte Beziehung war usw . hall der normale Kram . Nach dem 2ten Treffen kam es so , das er sich in mich verliebt hatte , er wollte mehr , wusste aber um meine Siuation und das bei mir ein laaaaanger Rattenschwanz dran hängt . Naja beim 3ten und letzten Treffen kam es zu einem Kuss , seitdem also nun 3 Wochen hab ich mich nichtmehr bei ihm gemeldet . Er schreibt immer und immer wieder was los sei , warum kontaktabbruch usw .
Ich habe ihm nun heute geschrieben das ich das nich kann , dass ich ihn in die ganze Sache nicht auch noch mit reinziehen will . Er bohrte und ich schrieb ihm das ich ihn nicht verletzen will , in keinster weise . Aber egal verletzt hab ich ihn ja schon indem ich den Kontakt abbrach .

Er hakte weiter nach , und ich schrieb ihm , das ich das ganze wahrscheinlich nicht durchhalte und ihn nicht auch noch reinziehn will . So seitdem ist Funkstille , ist auch gut so ... Also man sieht , egal was ich tuhe, sage oder nicht tuhe oder sage , ich tuhe Menschen weh .
 
Also man sieht , egal was ich tuhe, sage oder nicht tuhe oder sage , ich tuhe Menschen weh .
Ok, ich kann erstmal nachvollziehen, wie Du zu diesen Schlußfolgerungen kommst. Aber es stimmt so nicht - das ist Deine depressive Sichtweise, die das alles total übertrieben so darstellt.

Zu 1.:
Ja, kann ich verstehen. Auch mein Sohn hat in meinen akuten Phasen darunter sicher "zu leiden" gehabt, was auch immer das im kindlichen Kontext und zeitlich begrenzt bedeuten mag. Und ja, da gab es definitiv Zeiten und Tage, da hatte ich einen regelrechten Graus davor, ihn morgens zu wecken oder abends mit ihm zu spielen, ihn von der Kita abzuholen, usw. Glaub mal nicht, ich würde mich deswegen nicht auch manchmal für einen schlechten Vater gehalten haben! Noch jetzt befürchte ich manchmal, ihm da etwas mit auf den Weg zu geben, was ihm später einmal schaden könnte.

Aber:
Meine Situation hat sich zwischenzeitlich gebessert, genau so, wie es auch bei Dir der Fall sein wird.
Seine etwas launischeren Momente können schlich und ergreifend normalem kindlichen Verhalten zuzuordnen sein. Und bei nüchterner Betrachtung, wenn da grad nicht in einem Selbstgeißelungs-Loch stecke, ist morgens i.d.R. gut gelaunt. Ok, er kann nicht alles haben, dann ist er auch schonmal am Toben und Weinen. Aber das ist das Leben - und so gesehen, ja, "leidet" er auch unter mir. Aber nicht mehr als andere Kinder auch, die ganz normal erzogen werden. Es geht eben nicht alles.

Und da wirst auch Du die Kurve zunehmend kriegen, wenn es Dir nach und nach besser geht. Daß Du da im Augenblick wenig Nerv für hast, ist nachvollziehbar. Aber das bessert sich.

Und letzten Endes ist Deine Tochter, genau wie mein Sohn, ein eigenes menschliches Wesen mit einem eigenen Charakter und einem eigenen Werdegang. Wer kann schon wissen, wie gut oder schlecht sich eine Situation im Laufe ihres Lebens weiter auswirkt und entwickelt?
Soll ja nicht heißen, komplett achtlos mit den Kindern umzugehen, weiß Gott nicht. Aber ich glaube, da machen wir beide uns doch etwas zu viele Sorgen.
:)


Zu 2.:
Ok - tun wir mal einen Moment so, als hättest Du Recht: Was hast Du denn in letzten Jahren genau gemacht, daß er so geworden ist?
Bis jetzt weiß ich nur, daß Du seit einem Jahr akut depressiv bist. Und womöglich ist das schleichend entstanden, Du könntest also schon in den vergangenen Jahren depressive Stimmungen und Tendenzen an den Tag gelegt haben. Ok.
Aber: Das ist eine KRANKHEIT! An der bist Du nicht Schuld! Du bist doch nicht ins nächste Kaufhaus gerannt und hast laut "Hier" gerufen, oder?
Also ist das erstmal so, vollkommen wertfrei. Scheiße, nicht gut, nicht schlecht, ist einfach so.

So, Punkt 2: Du hast geschrieben, Dein Mann wäre eigentlich sehr rational und aufrichtig. Hab da zwar nen anderen Eindruck, aber ok - tun wir auch hier mal so, als wäre dem so. Erstens: Was hat ihn denn damals, vor seiner Veränderung, bevor Du ihm das alles angeblich angetan hast, so rational und aufrichtig gemacht? Klar, ich will es nicht abstreiten, daß er es irgendwo gewesen ist. Sonst hättest Du Dich auch sicher nicht in ihn verliebt und ihn geheiratet und eine Familie mit ihm gründen wollen. Aber trotzdem: In welchen Punkten ist er denn so rational und aufrichtig gewesen?
Dann - die ganzen Versprechungen, die er Dir und euch vor der Geburt eurer Tochter gegeben hat: Hab ich meiner Frau gegenüber auch gemacht, da könnte sie Dir ein Lied von singen ;) Entscheidend ist aber, was ich da nachher draus gemacht habe: Ich BIN mit dem Kinderwagen rausgegangen; ICH hab neben dem Kleinen nachts geschlafen und ihn zum Stillen zu meiner Frau gebracht, damit sie etwas schlafen konnte; ich HABE auch mit ihm gespielt, gekuschelt usw., auch wenn es mal anstrengend und langweilig war und ich müde gewesen bin. Ja, ok, ich hatte keinen Unfall wie Dein Mann, und ich mir geht's hier auch nicht um stinkendes Eigenlob - ich will darauf hinaus: Wo ist denn jetzt der aufrichtige Charakter Deines Mannes, wenn es darum geht, die Versprechungen auch umzusetzen? Du willst doch nicht im Ernst behaupten, daß es Deine Schuld wäre, daß Dein Mann keinen Bock hat, mit der Kleinen auf den Spielplatz zu gehen...? Oder? Das ist sein Punkt, da macht er es sich sehr einfach. Ich weiß wirklich nicht, inwieweit er gehandicapt ist. Aber wenn er arbeiten gehen kann, dann kann er auch stundenweise mit der Kleinen spielen, rausgehen, etc.
Warum sollte es Deine Schuld sein, daß er das nicht macht? Wie er es versprochen hat! Und stattdessen - sorry, werde etwas zynisch, aber das richtet sich nicht gegen Dich, ok? :) - rational und aufrichtig vor dem Fernseher oder PC sitzt und sich bedienen läßt? Vielleicht will er tief drin doch keine Familie mit Kind - vielleicht will er die alten Zeiten nur mit Dir zurück, ohne die ganze Verantwortung, die Kinderkrankheiten, das Geningel, usw. Das ist dann aber nicht Deine Schuld! Auch nicht unbedingt seine; Menschen ticken verschieden. Aber das ist im Zweifelsfall wirklich nicht Deine Schuld!

Tired hat das vor einigen Posts so schön geschrieben: In guten wie in schlechten Zeiten!

Ja, ok, vielleicht hast Du in den vergangenen Jahren ihm gegenüber nicht immer alles richtig gemacht. Sicher nicht. Hab ich auch nicht, also meiner Frau gegenüber ;) Das schafft auch niemand! Fehler zu machen, ist menschlich! Aber: Du hast garantiert auch nicht alles falsch gemacht, sonst hätte er Dich nicht geheiratet! Und kein Kind mit Dir haben wollen! Du mußt also mehr richtig gemacht haben als falsch! Richtig? :)
Und in einer Beziehung und Ehe gehören auch immer Zwei dazu... wieso lädst Du Dir die ganze Schuld allein auf? Erstens zuviel, und zweitens allein? Wieso läßt Du ihn aus seiner Verantwortung - wer sagt denn, daß er sich nicht womöglich auch "falsch" verhalten hat, was dazu geführt hat, daß Du die Depri überhaupt erst entwickelt hast bzw. sie richtig ausgebrochen ist?
Wie gesagt: Es geht nicht darum, ihm oder jemand anders Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber lad Dir doch nicht den ganzen Packen auf die Schultern!! Belasse jedem sein Päckchen, Dir Deines, das ist schwer genug. Und belasse den Rest bei denen, denen es gehört, Deinem Mann, dem Rest der Welt - und der Mülldeponie ;)

Und wie gesagt: Meiner Meinung nach, so wie Du das schilderst, macht Dein Mann es sich seit dem Unfall sehr einfach und gemütlich... meine Meinung, aber ich glaube, Dr. Riecke, Tired und Elektraa sehen das teilweise ähnlich, ihren Posts nach zu schließen, ohne da jetzt den anderen Urteile in den Mund legen zu wollen.

Zuguterletzt:
Rational und aufrichtig zu sein ist leicht, wenn man keine Verantwortung und Sorgen hat und "nur" Versprechungen macht. Also bspw. in einer Zeit vor dem Kind.
Aber ob man wirklich aufrichtig und verläßlich ist, zeigt sich dann, wenn die Verantwortung da ist. Sicher, je nach Charakter, auch nicht sofort, von jetzt auf gleich. Aber nach all der Zeit, die ihr schon Eltern seid, sein Unfall zurück liegt, und es Dir schlecht geht, könnte ich anhand Deiner Schilderungen jetzt erstmal nicht erkennen, was ihn so wahnsinnig aufrichtig machen sollte.

Zieh Dir diesen Schuh nicht an! Das ist nicht Deiner, der paßt Dir nicht. Punkt! :)


Zu 3:
Erstens: Daß Du im Augenblick nur "rumjammern" kannst, ist normal für diese Phase. Ging mir damals genauso - könnte jetzt locker wieder meine Frau anführen, die nicht zuletzt auch deshalb froh war, als ich erst in der Klinik war und sie direkt im Anschluß in der Kur. Das kann ein wesentlicher Bestandteil depressiver Symptomatik sein. Also schonmal kein Grund, Dich deswegen schlecht zu fühlen - das ist Teil des Krankheitsbildes.
Zweitens: Überlasse es doch uns, ob wir es für vergebene Liebesmüh halten *freundlich-lächel* :) Du brauchst im Augenblick Hilfe und Unterstützung, Du fragst hier im Forum danach und schreibst Dir all das von der Seele, und wir helfen gern. Weil hier fast jeder ein Lied davon singen kann, wie beschissen man sich in einer solchen Situation fühlt. Und hilflos. Und verzweifelt. Und hoffnungslos. Aber jeder, der Dir hier antwortet und Ratschläge gibt, ist aus diesem Loch irgendwie wieder rausgekommen, zumindest zu einem großen Teil. Und das sollte Dir Hoffnung geben :)
Und ja, wie kennen Dich nicht... so gut. Aber wer sagt denn, daß wir Dich nicht besser kennenlernen wollen? Hää :) ?

Und jemandem helfen zu wollen und vielleicht auch zu können, ist niemals Energieverschwendung! :)


Zu 4.:
Du bist nicht zu blöd dafür. Du bist einfach "nur" am Ende.
Weißt Du, damals im November, als ich wirklich richtig am Boden war und man mich von dort nur noch aufkratzen konnte, hab ich hier im Forum angefangen zu posten. Schon davor bin ich in Therapie gewesen wegen meiner streßbedingten Gastritis. Aber ich habe bis zu dieser für mich kritischen Phase an vielen Stellen einfach nicht richtig verstanden, was mir empfohlen wurde. Ich habe die Worte gehört, ich wollte sie auch irgendwo umsetzen, ich wußte aber nicht, was sie genau bedeuten sollten und wie ich es anstellen sollte. So daß ich phasenweise genau wie Du dachte, ich würde das nie hinkriegen, ich wäre zu blöd dafür, ich müßte irgendein geistlicher Guru sein, um all das zu begreifen. Was mich noch zusätzlich runtergezogen hat.

Mittlerweile bin ich ein paar Schritte weiter. Was hat da geholfen: Einfach die Zeit, so blöd und unbefriedigend das klingen mag. Es dauert offenbar einfach seine Zeit, bis sich gewisse Sichtweisen und Denkmuster eingestellt haben. Solange ich verbissen darum gekämpft habe, einen Vorschlag von irgendjemandem umzusetzen, war das nur frustrierend. Weil es leider wirklich nicht nur durch das bloße Wissen von jetzt auf gleich klappt. So ist unser Gehirn leider nicht gestrickt, und das eines Depressiven noch weniger.
 
Fang mit wirklich kleinen Schritten an. Keine großen Projekte, das klappt jetzt nicht.
Aber nimm Dir im ersten Schritt einmal vor, ab morgen Früh lieb und freundlich zu Deiner Tochter zu sein. Nur das. Wecke sie mit einem Lächeln. Drücke sie an Dich. Freue Dich, wenn sie ihre Arme um Dich schlingt. Genieße das. Rieche den Duft ihrer Haut und ihrer Haare. Versuche, Dich da ganz reinzuversenken und alles andere für den Augenblick zu vergessen. Und dehne diesen Augenblick ruhig für ein paar Momente aus - Dir rennt da absolut nichts davon. Dann loslassen...

... und sofort kommt der nächste depressive Gedanke à la "so ein Shit, jetzt die Kleine anziehen und Frühstück machen *ächz-kotz-würg*

=> Sofort aktiv abblocken!! :) Nimm die Kleine an die Hand, sprich ganz ruhig mit ihr und geh mit ihr zum Frühstückstisch. Und so weiter.

Ich weiß, Chibi, das klingt, wenn man das hier so liest, alles ganz toll. Und da ich ja schon ziemlich weit draußen bin aus meiner Depri, hab ich natürlich leicht reden ;)

Aber ganz im Ernst:
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich meinem Sohn gegenüber drauf war, als ich drinhing. Ich bin u.a. während der Klinikzeit an den Wochenenden stundenweise nach Hause, am letzten sogar über Nacht. Und ich hatte teilweise blanken Horror davor!

Aber:
Ich hab mir immer wieder ganz langsam und in Ruhe vorgenommen, mich auf meinen Sohn zu freuen und etwas schönes mit ihm zu unternehmen.
Die ersten 5-10 Male ist mir das nicht leichtgefallen, immer wieder kam die Scheiße hoch.
Aber irgendwann wurde es besser. Ganz langsam, aber stetig. Und noch besser.

Das kannst Du auch! :)


So, schließlich - und dann mache ich auch erstmal wieder Schluß:
Du sagst selbst, Du hast jemanden kennengelernt.
Meinst Du echt, er hätte sich noch ein zweites Mal mit Dir getroffen, geschweige denn ein drittes Mal, wenn er Dich nicht nett finden würde? Trotz Deiner aktuellen Situation!? Meinst Du echt, er hätte sich in Dich verliebt und ihr hättet euch geküsst, wenn Du so ein schlechter Mensch wärst? Glaubst Du, er wäre in Dich verliebt, weil er gern unter Dir leiden möchte? Kann ich mir kaum vorstellen... zwar leiden alle Menschen irgendwo, aber keiner gern.


Ich will Dir jetzt keine Flausen in den Kopf setzen.
Aber tun wir mal so, als wärest Du nicht verheiratet. Du hättest zwar Deine Tochter, wärest aber ansonsten ungebunden.
Fühlst Du Dich zu dem anderen Mann hingezogen? Gibt es Dir ein bißchen ein Glück- und Lebensgefühl zurück, wenn Du an den Kuß zurückdenkst?

Falls ja, gibt es auf jeden Fall berechtigte Hoffnung für Dich - auch, wenn der Weg vielleicht nicht ganz einfach wird. Aber es gibt sie :)

Aber auch sonst. Man küsst niemanden, wenn man sterben möchte - das gibt's höchstens im Drama, aber nicht im echten Leben :)


Abschließend also:
Ja, Du hast anderen Menschen sicher hier und da einmal wehgetan. Und das wirst Du auch weiterhin tun. Aber nicht mehr oder weniger als jeder andere Mensch auch. Nicht mehr als ich, als Tired, als Elektraa, als Deine Freundinnen, als Deine Tochter es einmal tun wird. Das ist Teil des Lebens.

Das Leben ist aber trotzdem überwiegend schön. Und überwiegend tust Du den Menschen um Dich herum garantiert nicht weh. Sonst wärst Du allein - und das bist Du nicht :)

(Sorry für den langen Text. Wenn ich Dich zu sehr zuschwalle, sag es mir bitte - ich will Dir da wiederum nicht wehtun, indem ich Dich zu sehr bequatsche oder so.)
 
Alex du schwafelst mich nicht zu keine sorge . Ich kann nur im moment einfach nichts mehr schreiben . Bin jetzt noch etwas allein unterwegs , und mache mir gedanken . Werde spaeter wieder schreiben , denk ich .
 
Ha, das kenn ich. Ich hab nicht einmal zustande gekriegt, eine heruntergefallene gefüllte nasse Kaffeetüte aufzuheben. Die ist tagelang liegengeblieben, die Berge von Wäsche, Geschirr, einfach nicht machbar. Nachts hab ich mich nicht rühren getraut, es war, als ob das Herz dann steht, wenn ich mich bewege, so viel Schwindel, so viel Angst, extremer Ekel vorm Leben, besonders vor den Blicken, die auf mich geschaut haben.
Über was reden wir jetzt? Über Depressionen, oder darüber, dass Neuronen falsch schalten, oder irre wenig Bock da ist?

Ich will dir einfach nur sagen, das erleben solcher Zeiten hat sicher Sinn. Das MUSS Sinn machen, sonst wäre es nicht so.

Ich find, ohne diese Phase wäre ich halb so "wertvoll". Nach Überleben dieser Zeit ist alles anders. Für mich war das wie eine tiefe Reinigung, wie ein gründliches Saubermachen meiner Psyche. All der vergangene Mist, den ich von Baby an erfahren habe, er ist wie neu aufgedeckt worden, noch einmal erlebt worden und nun ist er weg.

In ganz vielen Büchern die einen spirituellen Hintergund haben wird ausführlich von dieser Lebensphase geredet. Es steht sogar dort: so wanderte ich durch das finstere Tal, oder es wurde Nacht, oder man betritt die Finsternis und so weiter und so fort.
In einem Buch war das in eine Geschichte verpackt, dieses Eintauchen in die Abgründe eines Menschens. Da wurde jemand in ein Labyrinth geschickt, er durfte das Samenkorn in seiner Hand nicht loslassen, das war die Aufgabe. Im Labyrinth begegnetem ihm alle "Dämonen, Monster, Schreckensgestalten", die ein menschliches Wesen ängstigen, aber das Samenkorn, das darf deshalb nicht losgelassen werden, auch wenn es noch so arg zugeht. Wer also abwarten kann, bis es wieder in eine andere Richtung geht, ohne das Leben deshalb zu beenden, der hats geschafft.
 
Ich kann nur im moment einfach nichts mehr schreiben . Bin jetzt noch etwas allein unterwegs , und mache mir gedanken . Werde spaeter wieder schreiben , denk ich .
Mußt Du ja auch nicht. Wollte nur sichergehen, daß ich Dich da eben nicht sinnlos zutexte.

Mach ganz ruhig und langsam, versuche Dich zu entspannen :) Wenn Du Lust hast, was zu schreiben, schreibst Du - wenn nicht, dann nicht. Mache einfach das, was Dir im Augenblick am Besten tut :)

Du machst das gut! :)
 
So nun hab ich versucht ein wenig Spaß zu haben , aber naja , was soll ich sagen . :-( Die Gedanken drehen sich nurnoch ums tun oder nicht tun , meine Dosis vom Seroquel hab ich eigeständig nun schon um eine dosis erhöht , dann kann ich wenigstens nach kurzem Grübelzwang schlafen , und hantiere da nicht rum .

Zitat : " Wer also abwarten kann, bis es wieder in eine andere Richtung geht, ohne das Leben deshalb zu beenden, der hats geschafft."

Dann mag ich zu denen gehören die schwach , feige oder sonstwas sind , ist mir völlig egal .

Ich wusste zwar das eine Therapie auch ins Gegeneil umschlagen kann , aber das nun is einfach zuviel , und ich finde den Weg zurück einfach nicht .
 
Hallo Chibi,

das hört sich jetzt nicht so gut an :/

Mach keinen Scheiß!

Du bist nicht schwach, nicht feige. Du bist einfach nur down und total durch den Wind.
Und es sieht so aus, als stünde in Deinem Leben gerade einiges echt nicht gut da... das macht es nicht leicht, den Ausweg zu finden und den Mut, ihn zu gehen.

Aber Du hast IMMER die Wahl. Und es gibt IMMER eine Lösung! Und zwar nicht die eine... sondern solche, die im Leben stattfinden.

Und mit der Therapie ist das wie mit den Medikamenten: Zu Anfang geht es einem meistens scheiße dabei. Da wird eben viel Müll hochgeschwemmt. Meine Frau heult einmal die Woche in ihrer Therapie ne komplette Packung Tempos voll und ist den Rest des Tages häufig arg daneben, zusätzlich meist noch körperliche Symptome wie Migräne oder Bauchschmerzen.

Aber mach Dir eines klar: Das ist Müll! Aus der Vergangenheit! Der hat keine Macht mehr über Dich. Er hat nur soviel Macht über Dich, wie Du ihm gibst. Gib ihm einfach keine, ihm steht keine zu! Weil Dein Leben hier und jetzt stattfindet. Wenn Du etwas ändern mußt oder möchtest, so nicht mehr weiterleben kannst und willst, dann ändere es. Aber behutsam! Und langsam! In kleinen, wohldosierten Schritten. Taste Dich heran, insbesondere, wenn Du den Weg noch nicht siehst.

Du bist kein hoffnungsloser Fall. Wenn Du einer wärest, würdest Du hier nicht schreiben. Wenn Du einer wärest, wärest Du gestern Abend nicht rausgegangen. Du würdest Dich komplett einkapseln. Aber in Dir drin will genug leben! Es mag ziemlich verschüttet sein. Aber es ist da, es will raus, und es will leben!

Gib nicht auf, mach langsam. Schritt für Schritt.

Du bist nicht feige. Du bist mutig. Weil Du weitermachst. Auch, wenn der Weg stockfinster ist :)

Du sagst, Du kennst das Thema Elektroschocktherapie. Und? Willst Du es damit nicht wenigstens einmal versuchen? Wenn man Deine Worte liest, kann's Dir kaum schlechter gehen. Also ist es einen Versuch wert. Meinst Du nicht :)

LG,
Alex
 
Dann mag ich zu denen gehören die schwach , feige oder sonstwas sind , ist mir völlig egal .

Weder das Eine, noch das andere.
Zu dem Thema gäbe es viel zu sagen, gerade zu den unterschiedlichen Formen der Suizidgedanken.
Da ich mich aber gerade nicht so in mein Geschreibe vertiefen kann und deshalb wahrscheinlich auch nicht viel bei rum käme mache ich es etwas kürzer.

Die Möglichkeit des Suizids kann auch etwas sehr tröstliches haben, wenn einem dieser Weg offen steht, wenn wirklich nichts anderes mehr geht.
Ich finde es ist eine Option, für den Fall das keine andere Option mehr da ist.
Der Gedanke kann sogar Kraft geben und das Einzige sein was einen am Leben hält, weil dadurch das es diese Option gibt.
Weil alles andere nicht mehr so groß erscheint, so das man es sogar angehen kann, zu verlieren hat man ja eh nichts.
Suizidgedanken können also auch eine lebenserhaltende Wirkung haben, sofern sie nicht in einem Zustand auftreten der rein gar nichts anderes mehr zulässt.

Deine Erkrankung ist durch die Therapie auch nicht schlimmer geworden, sie hat nur die Barriere des Verdrängens überwunden.
Wenn du das nutzt, mit dem Psychotherapeuten zusammen schaust was da hervor gebrochen ist, dann hast du sicher einen vielversprechenden Ansatz für die Therapie.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, das dieses Überrollen von negativen Empfindungen auch wieder nachlässt, durch das Bearbeiten und mit der Zeit nimmt es so oder so wieder ab.

Also, erst mal durchhalten, alle Optionen ausschöpfen, ein Suizid läuft dir ja nicht weg, er wäre ja auch die einzige Option die endgültig ist und keine anderen mehr zulässt und vor dieser Endgültigkeit kann man dann nicht mehr flüchten, vor allem anderen schon.
 
"Ich wusste zwar das eine Therapie auch ins Gegeneil umschlagen kann , aber das nun is einfach zuviel , und ich finde den Weg zurück einfach nicht ."

Trotzdem ist auch für Sie deutlich geworden, dass Therapie zumindest etwas bewirken kann.
Im Moment scheint nur "die Richtung" noch nicht zu stimmen. Das lässt sich aber ändern.
Sie müssen dazu aber offen zu Ihrem Therapeuten sein.
 
Ich bin offen zu meinem neuen Therapeuten , bei meinem alten hätt ich nie davon gesprochen das ich Suizidgedanken habe , oder das ich mittlerweile auch mehr als 14 Std am Tag schlafe , nur damit ich mir alles nicht antun muss . Seiner Meinung nach schlafe ich mich in die Depression rein , wo ich mir aber denke , das tu ich nicht , ich will nur einfach nichtmehr .

Versuche mir schon extra Termine pro Tag zu machen wo ich hingehe , egal ob zu Freunden oder sonstwo hin , um mich von den immer stärker werdenden Gedanken abzulenken .

Nächste Woche sind die letzten zwei Termine vorm neuen Jahr , dann ist 2 Wochen Pause wegen Urlaub , ich weiss noch nicht ob und wie ich diese Zeit durchbringen soll . Ich habe Angst vor Situationen die das ganze komplett zum Absturz bringen können , weil ich nicht weiss welche Situationen das sein werden . Derzeit braucht es nur Kleinigkeiten .

Heute Abend sind wir bei Bekannten , hat mein Mann eben beschlossen . Ich mach auf Friede Freude Eieerkuchen , obwohl ich am liebsten im Bett wäre , einfach nur schlafen . Dort wird dann wieder getrunken , und ich trink natürlich in letzter Zeit immer mit , obwohl ich ja Medikamente nehme , aber selbst das ist mir mittlerweile egal . Sonst hab ich immer aufgepasst , nur immer ein glas oder garnichts getrunken , oder dann die Tabletten nicht genommen , nun achte ich da garnicht zu sehr mehr drauf . Gut das habe ich dem Therapeuten noch nicht so gesagt , manchmal ist die Zeit einfach zu kurz und ich ag mir dann immer ich spreche dies und jenes beim nächsten mal an . Beim nächsten mal sinds dann doch wieder andere Themen .

Weiss auch nicht so recht wie ich mich nächste Woche in der Gruppe verhalten soll , mein Hauptthema sind im moment nur die Gedanken/Planungen in meinem Kopf . Die können mir das auch nicht aus dem Kopf entfernen . So ne Gehirnwäsche wär super , echt klasse , dann müsste ich das auch nichtmehr ertragen .

Nun kommt bestimmt ich soll nochmal zum Psyschiater , naja mag sein , aber war ja diese Woche , was soll ich nochmal da ? Dann krieg ich es wieder nicht hin es so auszudrücken , dass er nicht denkt das es nicht so ernst ist ... Habe das Seroquel ja nun eine Dosierung höher genommen , vielleicht tut sich da noch was . Klinik ist ja , würde am liebsten rein wenn ich ehrlich sein soll , obwohl meine ganzen Arme sind offen , da werd ich mit Sicherheit auf die komplett geschlossene kommen , das möchte ich wiederrum eher nicht , und dann noch die genannten Gründe , nochmehr Schuld an irgendwas tragen zu müssen was durch einen erneuten Klinikaufenthalt auftritt , ertrage ich auf keinen Fall .
 
Guten Morgen Chibi,

geht es Dir heute Morgen vielleicht etwas besser? Ich wünsche es Dir :)

Ich hab jetzt bestimmt ne Woche lang oder so gute bis sehr gute Tage gehabt, abgesehen von minutenweisen Anflügen.
Aber heute Vormittag hält sich mein Depri-Sog doch wieder recht hartnäckig, und ich weiß nicht so recht warum. Nicht schlimm, aber unangenehm. Und obwohl ich 100%ig weiß, daß es im Laufe des Tages wieder besser werden wird, schwingt da latent wieder die Angst mit - auch richtig spürbar im Bauch -, es könnte doch nicht so kommen. Wir hatten von gestern auf heute Besuch, gerade eben sind die beiden wieder gefahren, vielleicht hängt es damit zusammen. Vielleicht war es auch ein Gesprächsthema beim Frühstück, wobei ich eigentlich vorher schon so leicht am Schwanken war.

Aber unabhängig davon versuche ich mich immer und immer wieder davon zu überzeugen, daß es auch wieder vorübergehen wird. Daß ich dankbar bin am Leben zu sein, und froh darüber. Daß draußen die Sonne scheint und der Tag mir sicher noch was Schönes bringen wird.

Ich erzähle Dir das deshalb, weil ich Dein Bedürfnis, loslzulassen und den Tag einfach durchzuschlafen oder wie auch immer gerade absolut nachvollziehen kann. Gleichzeitig zwickt mich aber auch mein Gewissen, wenn ich mir vorstelle, mich einfach ins Bett zu legen - mal abgesehen auch von Frau und Kind.

Solche Momente, Stunden oder auch Tage gilt es einfach irgendwie durchzustehen. Mit allen Mittel, die einem zur Verfügung stehen. Hintendran scheint auch wieder das Licht, da glaub ich dran, ganz bestimmt :)

Ich wünsche Dir alles Durchhaltevermögen und alle Kraft, die Du brauchst :)

LG,
Alex
 
Nabend ,

nein besser gehts mir bei weitem leider nicht . Gedanken werden zur Planung , das ist übel . War eben schon bei ner Freundin um mich was abzulenken aber naja , die arme muss sich mein ganzes Gesülze auch antun :-(

Ich beneide jeden der positiv denken kann . Eben hab ich auch mal die Post geholt , naja wie immer alles zum kotzen .
 
"""Ich beneide jeden der positiv denken kann""""" .

Du hast jetzt den Namen Depression, du denkst gerade, redest gerade, handelst gerade als der Negative. :-)) . Also wundere dich nicht, dass du nicht positiv denken kannst, das tut ja dein anderer "Mitbewohner in dir",den du sicher auch kennengelernt hast. Oder hattest du nie Optimismus, Verliebtheitsgefühle, Freud und so weiter? Das hattest du sicher auch. Der ist aber grad nicht am "reden", jetzt redet der Depri in dir.

Diese Beiden leben im Menschen und jeder hat eine andere Sichtweise und andere Art.

Ich kann schnell wechseln, es geht ganz leicht ein Depressiver zu sein. Dazu brauchts nicht viel. Ich brauch dann nur machen und sagen und reden, wie eben ein Depri so redet. ( bäh, ich will nicht, ich mag nicht, ich kann nicht..)
Will ich der andere sein, dann mach ich alles das, was der Positive täte- also knuddle ich, geh das sagen, tun, machen, was ich als positiv einordne. Sag, ich will, ich kann, ich mag ....Schon hab ich gewechselt.

Mir gelingt es, zwischen den Beiden hin und her zu springen. Wahrscheinlich, weil ich das dauernd übe.
 
Wenn ich mich im positiven Bereich befinde, also die Sicht und Denkweise hab, die alles schön und gut findet, dann höre ich nicht, was daneben "schief" läuft. Ich bin wesentlich unkritischer, wenn mir der "Positive" zuflüstert- es schadet nicht, einmal das Kritische Auge aufzumachen.
Chibi, jetzt, wo du dem anderen zuhörst in dir, merkst du, wie schlecht eure Ehe gerade läuft, wie wenig da ist, was da sein sollte, wie immens viel fehlt. Das muss doch auch raus, oder? Du spürst derzeit deinen ganzen Unmut, deine Hilflosigkeit, das ist ja nicht gelogen, das ist ja wahr.
Solltest du etwa lachen, wenn dein Mann dir nicht gut tut? Oder wenn du total überfordert wirst? Solltest du auf "Liebe" machen können, wenn alles so schief ist?
Ich find, der Depri muss auch da sein, ohne den wären wir ausgenutzt und völlig hergegeben. Der Depri ist einer, der sagt, nein, aus, eher lösche ich alles aus, bevor ihr so mit meiner Chibi umgeht weiter.
 
Es ist derzeit aber nichts positives da , an was ich mich festhalten könnte ...von der Denkweise her bin ich nurnoch da weil ich keinen jetzt an Weihnachten auch noch enttäuschen möchte . Jeden Tag kommen immer wieder neue negaive Dinge , und ich halte das bald nichtmehr aus . All das ertragen zu müssen .

Wie ich schon schrieb , nächste Woche geht noch so halbwegs , aber danach ? Da hab ich bis Neujahr erstmal keinen Druck ich müsse zu irgendwelchen Terminen hin um keine Leute zu enttäuschen, egal ob Ärzte , Therapeuten oder sons wen ....
 
Ja, es ist nichts Positives da...weil das Negative sich entladet gerade.

Das gehört dazu zum Ganzen. Vertrau.
Wie bei einer Grippe, da meint man auch, man verreckt vor lauter schlecht. Du bist mittendrin in einer psychischen "Grippe" und da ist es genau so, wie du es beschreibst.

Würde man dir als junges Mädchen gesagt haben, es kommen Tage auf dich zu, die sind wie ein Wonnemonat, du bist nur noch glücklich, du hast nur noch Freud, es gelingt dir alles, du bist irre vor Glück, dann schau zurück, ob das stimmt. Ganz sicher hast du so auch gefühlt einmal.
Jetzt erlebst du halt das Gegenteil grad und Glück oder Leid, wir wissen das alle, sind vergänglich. Grippe hält auch nicht Jahre an.
Starker Frust, also starker Frost auch nicht.
Ich hab auch gedacht damals, ich erfriere, ich kann nicht mehr. Bin froh, dass ich das nur gedacht habe und es ganz anders gekommen ist als ich dachte.
Du nimmst glückliche Zeiten ja auch an. Jetzt nimm diese Zeit an.
Bäume sind keine Fresien, Fresien überleben keinen Frost. Bäume schon. Mach, dass du ein stattlicher Baum wirst, der solche Befindlichkeiten überlebt und überdauert.
 
Ich habe den Verdacht, dass jeder heimliche Ärger, alle heimliche Wut, oder Kränkung irgendwo im Kopf gespeichert ist, also dass es eine Art Erinnerungsspeicher gibt, der Zug um Zug immer voller wird.
Hast du das noch nicht erlebt, dass du einen Witz erzählt bekommen hast, den aber vergessen hast, obwohl er lustig war und du sehr lachen können hast über diesen Witz.
Angeblich hast du ihn vergessen, angeblich ist er dir entfallen. Aber, wenn du Jahre drauf den gleichen Witz wieder hören solltest, dann auf einmal wird klar, man hat ihn nicht vergessen, man erinnert sich auf die Pointe auf einmal wieder und sagt, den kenn ich.
Ob es nicht ebenso ist mit Verletzungen, Kränkungen, Hass und Wutgefühle, Ohnmachtsgefühle und dergleichen?
Vielleicht haben die letzten Vorfälle alle dafür gesorgt, dass du diesen "Erinnerungsteil" in deinen Kopf aktiviert hast.
Wir sehnen uns alle doch danach, dass uns jemand an Liebe erinnert, an selige Gefühle, an schönste Empfindungen. Deshalb nehmen wir uns in den Arm und schmusen, oder streicheln uns, weil das diese Erinnerungen auslöst. Wir geben uns diesen Gefühlen so gerne hin und da nehmen wir keine Tabletten dagegen, da nehmen wir sogar in Kauf, dass wir kaum schlafen können vor Lust und Aufregung.

Aber sagen einmal die anderen Erinnerungen, was diese fühlen, dann wird geschockt ein Arzt gerufen.
Es scheint einfach nur das "Positive" gültig zu sein. Das andere muss verschwiegen werden und so getan werden, als gäbe es das nicht.
Grab nach und sieh, so viel Leid hast du erlebt. Das alles kommt jetzt raus.
Es speibt sich vielleicht dein Speicher leer gerade.

Mir brauchst du nicht erzählen, was Elend ist, das hab ich fühlen dürfen, ebenso natürlich darf ich das Gegenteil auch spüren. Zwar nicht zeitgleich, aber wir haben auch nicht zugleich Sommer und Winter.
Dir geht es jetzt halt Winter :-))
 
Ich wünsche Dir einen Guten Morgen Chibimoon :)

Auch Eiszeiten gehen vorüber, sie dauern nur länger.

In meinen Augen hast Du noch nicht alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft. Das solltest Du auf jeden Fall mit Deinem Psychiater besprechen. Und sag ihm auch, daß Deine Gedanken allmählich konkreter werden. Er – man – kann Dir nur dann richtig weiterhelfen, wenn Du auch alles erzählst.
Chibi, Deinen Schilderungen nach hast Du eh nicht mehr viel zu verlieren – außer Deinem Leben. Und das ist zu kostbar und zu einzigartig, um nicht vorher alles zu versuchen, es zu retten. Die Option, aufzugeben, hast Du ganz am Ende nach dem Ausschöpfen aller Möglichkeiten immer noch!

Laß Dir kurzfristig einen Termin beim Psychiater geben. Mach der Sprechstundenhilfe klar, daß es akut ist, daß Du Suizidgedanken hast. Was hast Du schon zu verlieren? Dränge darauf, möglichst noch vor Weihnachten kurzfristig einen Termin zu bekommen. Und dann besprich das alles mit dem Arzt.

Chibimoon, es gibt immer eine Lösung. Ja, zur Not auch die eine. Aber ich bin davon überzeugt, daß es vorher noch wenigstens eine andere gibt, die Dir helfen wird. Es dauert nur womöglich etwas, sie zu finden. Das, was Du bisher machst, greift eben (noch) nicht.
Aber das wird. Auch auf Dich wartet der nächste Frühling und das Glück :)


Ich bin heute Morgen auch wieder n bissel down. Hab verschlafen, Streß, blöde Bemerkungen, blöde Gedanken. Dabei schwingt auch immer wieder der Mist mit hoch, was das denn alles soll, jeden Tag der gleiche Trott, wofür, usw.
Ich sag das ganz klar: Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles ohne das Fluoxetin einfach passieren lassen könnte! Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich ohne das Fluoxetin da nicht vielleicht weiter reinsteigern würde.

Soll für Dich heißen: Arbeite weiter daran, nimm kein Blatt vor den Mund, Du hast nichts zu verlieren. Auch für Dich wird es das eine Medikament geben, daß Dich dann endlich stabilisieren wird. Gib der Sache und Dir eine Chance.


Aber mal, weg von Therapien und Medikamenten, interessehalber ein paar ganz andere Fragen:

Was sind mal Deine Hobbies gewesen? Vor Deiner Tochter – als Du mehr Freiheiten hattest.
Wofür interessierst Du Dich normalerweise bzw. in der Vergangenheit? Ganz nüchtern aus der Erinnerung. Es geht nicht darum, daß Du dabei jetzt die große Euphorie verspürst.
Aber es würde mich einfach mal interessieren, was Dir früher Spaß gemacht hat? :)


Gib nicht auf – Du weißt nicht, ob der Spuk morgen oder in einer Woche vielleicht vorbei wäre :)

LG,
Alex
 
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