• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

TEST TEST TEST 123

Hallo Alex,

letzte Nacht hab ich kein Auge zu gemacht . War heut morgen beim Hausarzt , aber wegen ner "normalen" Sache . Naja Blut musste ich wieder lassen und die Sprechstundenhilfe hat mir die Arme verbunden :-( Muss morgen nochmal hin wegen Blutwerte und Wundkontrolle ..

Beim Psyschiater war ich ja letzte Woche erst , was soll ich denn wieder da ? Wie weiter oben beschrieben ....

Mein Größtes Hobby womit ich damals vor meiner Tochter aber auch noch Geld verdient habe war das modeln , das war meins , aber je unflexibler ich wurde , und je mehr Fotografen ich immer wieder sagen musste das ich nicht mal eben für ne Woche in die Schweiz oder Berlin kommen kann , desto weniger Spaß hatte ich daran . Das hällt sich bis heute , ich würds nichtmehr machen .

Ich muss echt nachdenken was wir früher so alles gemacht haben , normales hallt , Kino , Faulenzen , Lasern fahren , Essen gehen , sowas hallt . Aber all dass bereitet mir absolut keinen Spaß mehr , für mich ist das Stress pur .

Und ja richtig , ich hab nichtmehr zu verlieren , es bringt eh alles nichts ... Ich jammer weiter auf hohem Niveau bis der Knall kommt ...
 
Hi,

das mit Deinen früheren Hobbies hört sich doch schonmal gut an :)

Wann hat es denn angefangen, daß sie Dir zunehmend weniger Spaß gemacht haben? Das mit dem Modeln und dem Kind ist eigentlich sofort klar. Aber wann ging das mit den anderen Sachen los?

Ich berichte mal wieder etwas von mir und meinem Depri-Werdegang:
Rückblickend kann ich glaube ich sagen, daß meine Depri sich bestimmt über 3-4 Jahre hinweg angekündigt hat - wahrscheinlich schon auf Basis einer gewissen Empfänglichkeit ohnehin. Erst ist meine Mutter gestorben, eine Woche später wurde unser Sohn geboren, gleichzeitig deutlich weniger Anerkennung im Job und insgesamt weniger Zeit und Möglichkeit zur positiven Kompensation. Es kam eine Menge Streß hinzu, und schleichend ging der Spaß in meinem Leben. Hier ein bißchen, dort ein bißchen, "ach, das ist doch langweilig", "früher hat mir das mehr Spaß gemacht", "so viele Drachen und Monster wie ich schon erledigt hab..." (PC-Rollenspiele), "so viele Fantasy-Bücher, wie ich schon gelesen hab, was soll mich da noch überraschen..." usw.
Es kam schleichend, unerkannt, und da ich es nicht erkannte, habe ich es mir auch noch madig geredet. Woher sollte ich auch was böses ahnen...?!?

Dann kam im letzten November der erste richtig akute Schub. Akku leer, Motor aus, Schlüssel weg, alles futsch.
Und da schwand dann auch der letzte Funken Spaß an meinen Hobbies. Über wenigstens 2-3 Tage hinweg konnte ich mir absolut nicht vorstellen, was mich in meinem Leben noch motivieren sollte. Mir hat nichts Spaß gemacht. Bei dem Gedanken, Pinsel, Farben und Figuren für meinen Modellbau in die Hand zu nehmen, machte sich eine solche Unlust breit... Ich bin in mein Hobbyzimmer gegangen, und ich hab alle meine Sachen kaum wiedererkannt. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was mir daran Spaß machen sollte. Ich konnte mich lediglich - und zum Glück - noch sehr gut daran erinnern, daß es mir mal Spaß gemacht hat.

Aber für die Zukunft... wieder Spaß am Lesen, Spaß am PC-Spielen, Spaß am Modellbau... ?!? Never ever!!! Das einzige, worüber ich mich in der Zeit wenigstens etwas freuen konnte, war, wenn ich nachmittags endlich mal den Ar*** hochbekommen hab und aus dem Haus gegangen bin. Viel mehr war kaum mit mir anzufangen.

Ok - jetzt ging das bei mir damals nur über ein paar Tage. Ein Witz im Vergleich zu Deiner Phase, ja.
Aber ich kenne das Gefühl, und ich verstehe, was Du schreibst.

Bei mir verging es dann erst ... nur um im Sommer wiederzukehren.

Und da hielt es über Wochen an, immer wieder. Zwar nicht ganz so massiv wie letztes Jahr, aber dafür deutlich anhaltender. Null Bock auf nix.

Was hab ich gemacht:
Ich hab mich trotzdem immer mal wieder an meine Hobbies gesetzt!
Früher konnte ich stundenlang am Stück lesen, Figuren bemalen oder am PC sitzen - jetzt war die Konzentration und anfängliche Mini-Motivation meist schon nach zehn Minuten wieder verflogen, maximal nach ner halben Stunde.
Na und? Ich hab beschlossen, mich durchzubeißen. Entweder, indem ich abgebrochen hab und was anderes gemacht hab, meistens rausgehen. Oder indem ich extra noch ne Viertelstunde oder so drangehängt hab.

Je besser das Fluoxetin dann wirkte, umso mehr fing ich mich und umso mehr kam der Spaß an meinen Hobbies zurück.

So richtig perfekt "wie damals" ist es aber (leider) immer noch nicht. Ich muß mich immer noch häufiger mal selbst treten und antreiben, irgendwas zu beginnen. Aber es geht. Irgendwie.


Auf das Niveau kannst Du auch wieder zurückkommen!
Daß Du so drinhängst, liegt einzig an Deiner Krankheit und daran, daß die bisherigen Therapien nicht so richtig angeschlagen haben. Aber das solltest Du mal durchschauen und für Dich selbst dann gegenargumentieren, wenn wieder so ein Unlustschub kommt. Es geht ja nicht darum, daß Du sofort freudestrahlend und euphorisch wieder mit dem Modeln anfängst. Aber organisiere Dir für's erste was überschaubares, engangiere nen Babysitter, Deine (Schwieger-)Eltern oder Freunde, und dann mach etwas von dem, was Dir früher Spaß gemacht hat. Ganz in Ruhe, ohne Druck, es kann eh nur besser werden ;)

Beim Psyschiater war ich ja letzte Woche erst , was soll ich denn wieder da ? Wie weiter oben beschrieben ....
Ihm die volle WAHRHEIT sagen! Daß Du's nicht mehr aushältst. Und daß Du gern mal eine andere, stärkere Therapie ausprobieren möchtest. Bspw. eben die Elektroschocktherapie.
Mensch Chibi, ja, ganz genau, was hast Du denn zu verlieren?!? Also erzähl's ihm!
Wenn er nichts daran ändern möchte oder sich auch bei einer Änderung nichts verbessert, kannst Du es immer noch auf den Knall ankommen lassen. Aber gib Dich nicht auf. Noch nicht jetzt, dafür stehen Dir noch zu viele Möglichkeiten offen.


Mal abschließend noch ein paar Fragen:
WILLST Du wirklich sterben?
Willst Du wirklich NICHT MEHR leben?
Falls ja, warum (nicht)?

Oder willst Du lediglich SO nicht mehr weiterleben?
Was ist dieses "SO"? Kannst Du das irgendwie herausfühlen?
Was setzt Dir so sehr zu bzw. hat es anfangs getan, war der Auslöser für den Depri-Ausbruch vor einem Jahr?

Könntest Du Dir vorstellen, weiterleben zu wollen, wenn sich irgendetwas an dem Jetzt und Heute veränderte?
Was müßte sich ändern?

Chibi, wirklich, Hand auf Herz, geh der Sache auf den Grund!
Wenn Du es mit dem Wunsch zu sterben wirklich ernst meinen solltest (und ich hoffe, daß Du tief drin doch leben möchtest), dann brauchst Du keine großen Geheimnisse mehr zu hüten, erst recht nicht vor Dir selbst. Du brauchst es selbstverständlich auch hier nicht zu schreiben - um Himmels Willen, nicht falsch verstehen, das geht mich alles nichts an. Aber sei ehrlich zu Dir selbst, und dann erzähle dem Psychiater und Deinem Therapeuten so viel davon wie möglich und nötig, damit sie Dir helfen können.
Darum geht es.

:)


Ich bin in Gedanken viel bei Dir und Deinem Problem, und ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen ganz viel Kraft. Du wirst sie brauchen, und Du wirst sie erhalten. Du BIST stark.

Jede Depression geht vorüber. Auch Deine! :)
 
Alex ,

ich kann mir einfach nichtmehr vorstellen Dinge zu tun die ich damals getan habe , woran ich Spaß hatte , weil ich keinen Spaß mehr daran habe ! Ich habs zwischenzeitlich ja versucht . Die anderen Dinge haben mir auch so ab dem Zeitpunkt kaum noch Spaß gemacht , und seit Anfang des Jahres finde ich nichts mehr woran ich Spaß habe . Ist nunmal so .

Zu deinen Fragen :

Ja ich denke ich bin absolut auf der Zielgeraden dahin , ich bin zu doof , und vielleicht auch zu feige schwere Entscheidungen zu treffen die alles auf den Kopf stellen . Blöd gesagt , lieber geh ich dann , als diese schwerwiegende Entscheidung zu treffen und dann wohlmöglich auch noch zu leiden . Ich bin fast sicher das ich das mache , ich weiss aber noch nicht ob ich gefunden werden will oder nicht . Zeitpunkt keine Ahnung aber nichtmehr dieses Jahr .. Und nein man braucht mir jetzt nicht die leute mit der weissen Jacke schicken,
 
So jetzt kann ich nochwas mehr schreiben. Mein mann kam von der arbeit .... Das was ich eben schrieb sind alles dinge die im kopf herumschwirren . In verschiedene richtungen , da ist ne autobahn nen scheiss dreck gegen . Im rationalen sinn ist das alles einfach nurunverstaendlich , und kaum zu glauben , und falsch . Naja ich ertrag ddas nun seit wochen , und besser wird es nunmal nicht . Ich versteh mich auch nicht warum ich das hier sooo offen schreibe , wo auch noch ein dr. Anwesend ist und werr weiss was denkt ... ich bin total bescheuert ...
 
wo auch noch ein dr. Anwesend ist und werr weiss was denkt ... ich bin total bescheuert ...

Was soll er denn denken?
Ich denke das Richtige, schließlich sind solche Erkrankungen ja nichts was er nicht kennt und sogar weiß wie so etwas zustande kommt.
Du selber solltest vielleicht anders darüber denken, dadurch das du deinen momentanen Zustand so abfällig beurteilst, beurteilst du dich auch selber so.

Leider dauert so etwas meist länger als einige Wochen, einer physischen Erkrankung würdest du diese Zeit geben, warum nicht einer psychischen, da gibt es schließlich keinen Unterschied? Jede Erkrankung braucht ihre Zeit, um wieder zu heilen.
 
Ja ich denke ich bin absolut auf der Zielgeraden dahin , ich bin zu doof , und vielleicht auch zu feige schwere Entscheidungen zu treffen die alles auf den Kopf stellen . Blöd gesagt , lieber geh ich dann , als diese schwerwiegende Entscheidung zu treffen und dann wohlmöglich auch noch zu leiden . Ich bin fast sicher das ich das mache , ich weiss aber noch nicht ob ich gefunden werden will oder nicht . Zeitpunkt keine Ahnung aber nichtmehr dieses Jahr .. Und nein man braucht mir jetzt nicht die leute mit der weissen Jacke schicken,
Wer hat denn was von den Leuten in weissen Jacken gesagt? :)

Chibi, Du bist nicht bekloppt, Du bist nicht verrückt, Du bist einfach nur krank. Und auch das nicht in dem Sinne wie "verrückt" oder "schwachsinnig" - sondern einfach "nur" krank.
Depressionen und Angststörungen sind unter den psychischen Erkrankungen das, was unter den physischen Krankheiten Erkältungen sind: Sie sind verflixt häufig! 15-20% der deutschen Bevölkerung wird davon 1x im Laufe ihres Lebens getroffen. Und um in dieser Analogie zu bleiben: Bei manchem geht die Erkältung nach drei Tagen wieder, bei manchen nach drei Wochen erst. Wieder andere machen damit den ganzen Winter rum, und einige bekommen davon ne fette Bronchitis oder Lungenentzündung. Ja, und bei einigen von denen wiederum endet es tödlich... aber das sind die allerwenigsten, vor allem in unseren Breitengraden.
Du hast nen fetten Brocken abbekommen, irgendwas zwischen psychischer Bronchitis und Lungenentzündung. Aber das läßt sich behandeln, sehr gut sogar! Wenn das eine Medikament nicht reicht, wird eben ein anderes genommen. Oder man macht ne Kur an einem Luftkurort - jetzt wie gesagt nur mal vom Bild her.
Und Du mußt noch nicht einmal viel dafür tun, außer es zuzulassen, Dir helfen zu lassen, und Dich deswegen vor allem nicht auch noch fertigzumachen.

Du bist nicht blöd. Du bist nicht dumm. Du bist NICHT bescheuert.
Ganz im Gegenteil:
Im rationalen sinn ist das alles einfach nur unverstaendlich , und kaum zu glauben , und falsch
JA, JA, JA - ich kann's kaum glauben, das aus Deinem Mund zu hören, äh zu lesen :) Ich könnt tanzen vor Freude - genau DAS ist der Ausweg, Chibi. Du kennst ihn, Du siehst ihn, jetzt mußt Du ihn nur noch weitergehen. Genau DAS ist die richtige Denkweise dafür, so kommst Du da raus! :)

Wenn Du blöd oder bescheuert wärest, wüßtest Du das nicht. Das ist der Anfang. Nimm diesen Anfang des Fadens auf und folge ihm.

Keine Ahnung, wer oder was Dir Dein Selbstwertgefühl so genommen hat. Aber stink dagegen an, Du kannst das!

Sei so nett und schreib Dir diesen Satz oben bitte groß und fett auf und füge noch hinzu, daß Du (nur) eine Krankheit hast, die wieder heilen wird. Und lese ihn immer wieder und wieder. Vor allem abends vor dem ins Bett gehen. Vielleicht auch noch 2-3x abschreiben auf einem Zettel, in ein kleines Tagebuch o.ä. Okay? Damit Du anfängst, Dir wieder selbst zu glauben! :)

Ich versteh mich auch nicht warum ich das hier sooo offen schreibe , wo auch noch ein dr. Anwesend ist und werr weiss was denkt
Das kann Dir doch erstmal egal sein, oder? :)
Und meinst Du, er würde sich hier als Experte mit Rat und Tat zur Verfügung stellen, wenn er so über Dich und Deine Erkrankung denken würde, wie Du es über Dich selbst tust...?!? Wohl kaum ;)

So, und ansonsten, ich hab's schonmal gesagt:
Wenn es Dir hilft, hier Dampf abzulassen und Du Dich traust hier Dinge zu schreiben, die Du Dich noch nicht traust, jemandem direkt zu erzählen, dann mach es.

Könntest Du Dir vorstellen, weiterleben zu wollen, wenn sich irgendetwas an dem Jetzt und Heute veränderte?
Was müßte sich ändern?
Auf die Frage hast Du nicht geantwortet, womöglich auch mangels Zeit und Gelegenheit.

Aber wenn Du Dir dafür im Laufe der nächsten Tage mal die Zeit nähmest, würde mich Deine Antwort interessieren. Überleg ganz in Ruhe, und stelle Dir dabei auch erstmal vor, es wäre alles möglich. Keine Schranken, keine Begrenzungen, kein Mann, kein Kind - einfach nur, was Du Dir für Dich wünschen würdest im Leben.

Chibi, Du kannst das. Du bist intelligent und schlau und kennst den Weg. Trau Dich, ihn zu gehen :)
 
Morgen alex , Bin grad auf dem weg zum arzt , blutergebnisse besprechen und wundkontrolle.. naja. Zu deiner nicht beantworteten frage : Wenn all das nicht waere , was sich auch von jetzt auf gleich nicht aendern wird , dann waere ich schon gluecklicher .
 
Morgen Chibimoon,

Wenn all das nicht waere , was sich auch von jetzt auf gleich nicht aendern wird , dann waere ich schon gluecklicher .
Das ist doch schonmal ein Anfang: Du kannst Dir grundsätzlich vorstellen, daß sich etwas ändern müßte - was auch immer -, damit Du wieder glücklicher würdest.
Es ist also NICHT hoffnungslos, denn es gibt Dinge, sich ändern lassen. Das ist doch gut :)
Ja, es wird sich nicht alles von jetzt auf gleich ändern lassen. Aber erstens trifft das nicht auf alles zu - es gibt auch Dinge, die sich recht schnell ändern lassen. Und zweitens lassen sich auch die anderen Sachen ändern - oder müssen vielleicht gar nicht mehr geändert werden, wenn andere, kleinere Brocken, die Dir grad wie Gebirge erscheinen, erstmal aus dem Weg geräumt sind.

Jetzt ist das natürlich recht allgemein, was Du da in einem Satz sagst; wahrscheinlich auch, weil die Zeit knapp war.

Aber liste doch hier mal auf, was das im einzelnen konkret wäre. Muß ja auch nicht komplett sein, für den Anfang reichen ja auch schon ein paar Punkte, kannst Du ja nach und nach ergänzen. Eventuell ist es für die Strukturierung hilfreich, wenn Du zuerst die großen Hauptthemen benennen kannst, z.B. "Kind", "Mann", Familie", "Hobbies", oder so ähnlich. Und dann füllst Du die Hauptthemen mit einzelnen Punkten, was Dich stört, was sich ändern müßte.

Wie gesagt: Es muß ausdrücklich nicht komplett sein! Hier ein Punkt, dort zwei... das reicht schon. Und es bleibt ja auch hier im Forum. Aber schreib es hier mal runter. Und urteile erstmal noch nicht über die Umsetzbarkeit - das kommt im zweiten Schritt.

Es ist übrigens absolut normal, wenn Dir da nicht gleich viel einfällt. Auch das ist Teil des Krankheitsbildes - alles wird irgendwie einheitlich grau und eine Soße. Aber mit ein klein wenig Ruhe und Übung und Konzentration darauf kannst Du zumindest einzelne Farbflecken darin entdecken und freilegen.

Chibi, ganz im Ernst, ohne Dir Honig ums Maul zu schmieren oder hier nur blöde Sprüche aus Motivationsseminaren zu dreschen:
Aber Du machst das wirklich gut. Du kannst Dir wenigstens ganz ganz grob eine Perspektive vorstellen, auch wenn sie doch sehr verschwommen ist. Aber Du kannst Dir vorstellen, daß es eine geben könnte, und zwar im Hier und Jetzt, in diesem Leben, nicht auf der "anderen Seite".
Das ist wirklich gut, das ist ein Anfang!

Bleib dabei, stink gegen die Krankheit an! Du bist stark, das zeigst Du grad mal wieder, jeden Tag auf's Neue. Du bemerkst es nur selbst kaum noch. Aber es ist so.

Mach weiter so :)

Wünsche Dir einen hoffentlich schönen, wenigstens erträglichen Tag :)
Alex
 
So blutergebnisse wie immer top . Musste nur direkt zum internisten um blinddarm auszuschliessen .. naja frag mich wofuer ich ueberhaupt noch renne . Muss morgenwiedrr hin zum verbandwechsel . Hab mich echt geschaemt . Die arzthelferin meinte zwar ich braeuchte mich nicht zu schaemen wenn sowas wwaere koennt ich rein kommen . Hab mir verkneifen muessen zu sagen das ich dann jeden tag kommen muesste :( Dann ist seit heut mittag meine freundin da und hilft mit der wohnung, und wieder schaeme ich mich in grund und boden . Obwohl es nun bei mir nicht aussieht wie bei messis aber dennoch das ist sooo blamierend , ich wuerd am liebsten heulen . Ich fuehl mich sowas von mies . Wuerd am liebsten nur schlafen , essen tuh ich schon seit tagenkaum noch . Ich hab einfach keinen willen mehr mich an allem ranzugeben .
 
Zu allem Überfluss , weiss nich ob ich lachen oder heulen soll . Mein Mann kommt nach Hause , lobt mich wie toll die Wohnung aussieht , das ich ja heute viel getan hätte , dann wieder ob ich dies und jenes weggefaxt habe usw . Hab das schleifen lassen ja , weil ichs aus welchen Gründen auch immer nicht geschafft hab ein Schriftstück aufzusetzen und wegzufaxen . Hab jetzt gesagt ich machs morgen früh noch bevor ich die kleine in die Kita bringe .

Dann wollte er normal was kuscheln , ich aber nicht . Dann kam wieder was denn los sei , er wüsste ja das ich grad ne depri habe , aber ich müsste da auch langsam wieder rauskommen , den Hintern hochkriegen usw. Dann noch die Fragen ob irgendwas wäre , ob er irgendwas wissen müsste , und warum ich ihn wegstossen würde , er meint er vermisst mich obwohl wir uns jeden Tag sehen ....

toll , noch mehr schlechtes Gewissen ,und morgen beim arzt kann ich mich wieder in Grund und Boden schämen weil ich weiss das ich den Druck nachher vorm schlafen gehen wieder nicht standhalte , und mir weitere Wunden zufüge , die die ja zwangsläufig sehen werden .. :-(
 
Wollte nur bescheid geben das ich seit gestern wieder in der klinik bjn . Allerdings auf drr geschlossenen . Mein hausarzt hatte mich mit ueberweisung zum psyschiater geschickt . Als auftrag stand drin : erbitte notfallmanagment der jetzigen phase . Dachte eigentlich er wuerde andere medis oder was aufschreiben , aber falsch gedacht. Hat direkt nen transport in die klinik klar gemacht . Hab gestern den ganzen nachmittag durchgeheult . Hab bei ankunft valium unddanach noch nen anderes zeug bekommen . An meinen medis ist nichts geaendert worden , frag mich was ich hier soll . Klar einsperren damit ich mir nichts antuhe ? Das wird doch nur verschoben , weil die gedanken gehen nicht weg nur weil man mich einsperrt . Morgen haette ich terminbeim therapeuten . Kann ich nicht wahrnehmen weil ich ja hier bin . Aber die ganzen kosten wieder , der transport, hier sein , die termine beim therapeuten kosten ausfallhonorar , mein mann kann wiwieder nur kurzarbeit machen . Alles nur wegen mir .. Ich glaub demnaechst sag ich diesbezüglich nichts mehr und tuhs einfach .. :(
 
Hallo Chibi,

mach ganz ruhig, es ist alles in Ordnung.

Versuche es doch einmal so zu sehen:
Im Moment ist es so, wie Du es beschreibst:
mein mann kann wiwieder nur kurzarbeit machen . Alles nur wegen mir
Wenn Dir das so sehr zu schaffen macht, Dein schlechtes Gewissen, die Scham...
... dan überleg doch mal, wie viel schwieriger es für ihn würde, wenn Du "es" einfach tätest...

=> Jetzt bist Du nur für ein paar Wochen oder Monate draußen mit der Hoffnung auf Genesung. Danach bist Du wieder fitter, hast vielleicht was gelernt, bist vernünftig eingestellt mit den Medikamenten, hast Fortschritte gemacht. Und kannst vielleicht besser beurteilen, wohin die Reise besser gehen könnte.

=> Wenn Du "es" tätest, bliebe da keine Chance mehr und wir redeten auch nicht mehr von Wochen oder Monaten...


Chibi, ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie schwer es für Dich sein muß mit all den Gedanken. Ich werde meine vormittäglichen Anflüge auch nicht ganz quitt, immer und immer wieder saugt es da aus dem Untergrund... ätzend.
Aber das geht vorbei! Ganz bestimmt! Ganz sicher! Das geht vorbei!

Auch bei Dir.
Gib der Klinik ne Chance. Sprich aus, was Dir zu schaffen macht. Und versuche vielleicht wirklich einmal, das Thema Elektroschocktherapie auf den Tisch zu bringen, wenn die bisherigen Medikamente da alle nicht so überzeugend gewesen sind. Wie schon mehrfach festgestellt: Was hast Du denn schon zu verlieren - außer Deiner Sehnsucht danach, daß das alles ein Ende hat. Du kannst doch nur dazugewinnen, also laß Dich drauf ein :)

Ich wünsch Dir alles Gute und drücke Dir die Daumen.
 
Zum thema einlassen . Ich werde morgen frueh entlassen . Hab morgen den termin beim therapeuten und habe das dringende beduerfniss dahin gehen zu muessen . Hab eben laaange mit der aeztin gesprochen . Medis werden so umgestellt das uch das seroquel pro long bekomme und ein notfallmedikament . Und die auflage das ich wieder aufgenommen werde im notfall . Weil hier ist nichts , keine therapien nichts , die highlights bestehen hier aus morgen, mittag und abendessen . Sonst kann man hier nichts machen . Auf der station wo ich im august war war wenigstens sport , ergo und sonstige therapien . naja .. mal sehn wies weiter geht .
 
Hi Chibbi,

das ist ja kein Grund zur Verzweiflung.
Der Arzt wird befürchtet haben das du gefährdet bist und da ist es doch besser erst mal in die Klinik zu kommen und wenn du länger dort wärst, ginge es vor allem darum das du erst mal wieder zur Ruhe kommst und erst primär um eine Therapie.

Du solltest dich davon nicht schrecken lassen, weiterhin offen zu deinem Arzt sein, irgendwann bist du dann auch gut eingestellt und kannst wieder positiver in die Zukunft sehen.
Sieh es als Baustein zur Genesung, du bekommst jetzt die retard Tabletten, das bringt sicher schon mal was, du hast nun was für den Notfall und noch eine Anlaufstelle.
Zieh das weiter so durch, auch wenn es jetzt gerade hart ist, danach wirst du froh sein durchgehalten zu haben.
 
Das hoffe ich tired , das hoffe ich . Im moment denk ich nur daran es hallt nichtmehr zu sagen , zu keinem mehr . Weil ich ey jetzt grade nur als aufschiebung sehe ...
 
"Weil ich ey jetzt grade nur als aufschiebung sehe ... "

Damit geben Sie aber keiner Therapieform eine Chance. Doch es gibt noch viele Möglichkeiten, Ihnen zu helfen!
 
Ja dr riecke , denke so ist es derzeit eohl auch . Weil ich soviele mauern aufgebaut zu haben scheine , das ich selbst noch nichtmal weiss was sich alles dahonter verbirgt . Vielleicht will ich es auch garnicht wissen . Ich sagte ja bereits das ich nicht weiss ob ich diesen langen steinigen weg durchhalten will oder kann . Ich weiss es einfach nicht . Die geschlossene hier hilft wenig . Sie hilft lediglich nur dabei sich nicht jetzt sofort die kugel zu geben . Sie ist da um das leben zu schuetzen nicht zum thrrapieren ,so gesaggt von dder stationsaeztin . Meine gedanken sind weiterhin da , durch das hier aendert sich auch nichts . Vielleicht erwarte ich zuviel .. oder besser gesagt ja das tuhe ich . Ich wuenschte mir eine methode die all das aus meinem kopf holt was mich zu dem hier gemacht hat . Das alles was mich so fertig macht egal ob vergangenes odr jetziges. Da es sowas aber nicht gibt , muss man sich entweder durchquaelen wenn man die kraft hat , oder man loescht direkt alles aus . Und da ich eine von denen bin die die kraft wohl nicht hat , welche moeglichkeit bleibt mir dann noch ?! Das valium und das ganze was ich gestern bekam liess mich nur ne std schlafen , mehr nicht . Noch nichtmal nen zombiezustand wo einem alles egal ist hazte ich nicht . ..
 
Hallo Chibi,

freut mich grundsätzlich für Dich, daß Du wieder entlassen wirst.

Aber wie Tired schon gesagt hat: Das ist alles wirklich kein Grund zum Verzweifeln! :)

Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie beschissen es Dir gehen muß. Aber es GIBT Möglichkeiten, Dir zu helfen - sie sind nur noch nicht alle ausgeschöpft.
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich morgen Früh vor der Entlassung nochmal versuchen, mit der Ärztin zu sprechen, und sie mal auf die Elektroschocktherapie ansprechen. Ich bin kein Fachmann, und ich will Dir damit auch nicht auf den Wecker fallen: Aber versuche doch wirklich mal, in der Richtung Unterstützung zu bekommen und ne Behandlung anzufangen. Ja, sie hat ihre Nachteile. Aber sie hat ganz entschieden auch ihre Vorteile, und ich glaube, die überwiegen angesichts Deiner aktuellen Verfassung deutlich. Mit der wichtigste Vorteil ist, daß die Therapie wohl schon recht fix anschlagen soll - Du machst also nicht erst wieder wochenlang mit irgendwelchen Medikamenten herum.

Und gemessen an Deinem jetzigen Zustand ist doch das "schlimmste", was Dir "passieren" kann, daß sie sofort anschlägt und Du Dich innerhalb weniger Tage besse fühlst. Ok - oder eben nicht. Aber dann bist Du nicht schlechter dran als vorher.

Selbstverständlich solltest Du auch dann die Gesprächstherapie fortsetzen - auch die EST kann Dir nur die Symptome lindern oder nehmen, nicht aber die Kernursachen, wenn diese in Deinem Werdegang und Deiner grundsätzlichen Denkweise veranlagt sein sollten.

Und noch ein Rat Chibi:
REDE darüber. Du sollst es nicht in Dich reinfressen, runterschlucken, insgeheim Pläne schmieden usw.

Warum vertraust Du Dich denn hier im Forum uns an? In meinen Augen, weil Du tief drin noch nicht aufgegeben hast und Hilfe suchst, einen Weg da raus. Wie die allermeisten von uns, die hier schreiben.
Bleib bei uns, rede mit uns, laß uns uns gegenseitig helfen, das Licht am Leben zu erhalten und zu verstärken. Sorry - das klingt jetzt vielleicht ein bißchen schnulzig, ich weiß ;)

Aber Du kriegst das hin! Fange an zu vertrauen, Dir selbst und Deinem Umfeld. Es gibt so viele Menschen, die zu Dir stehen und Dich lieben. Meinst Du, Deine Freundin hätte Dir vorgestern beim Aufräumen geholfen, wenn Du ihr wurscht wärest? Meinst Du, Dein Mann hätte Dich gelobt und sich gefreut, wenn er kein Interesse mehr an Dir hätte? Wenn Du - so wie Du sagst - alles falsch machen würdest und jedem zur Last fielest? Ganz sicher nicht :)

Und ich finde es gut, wenn Du das Gefühl hast, morgen zu Deiner Gesprächstherapie gehen zu müssen und diesem Wunsch folgst. Chibi, Du bist auf dem Weg. Es dauert noch etwas, bis Du etwas klarer siehst, wo die Reise hingeht, und erst recht, bis Du angekommen bist. Aber Du bist auf dem Weg, und da ist Licht am Ende des Tunnels. Versprochen! :)

Ich drücke Dir wie immer ganz fest die Daumen! :)
 
"..und sie mal auf die Elektroschocktherapie ansprechen."

Da hat Alex völlig recht, die Elektrokrampftherapie (EKT) ist eine Methode, die wirklich sofort wirken kann, spätestens nach 2-3 Wiederholungen. Ich habe in meiner stationären Psychiatrietätigkeit etwa 100 Behandlungen selbst miterlebt und war häufig erstaunt, dass chronisch Depressive, bei denen Medikamente kaum noch wirkten, sofort nach der Behandlungsowohl in der Stimmung als auch im Antriebwesentlich gebessert waren.
Allerdings hielt die Besserung nach dem ersten Mal oft nur einige Stunden an, so dass (am übernächsten Tag) eine weitere und manchmal eine ganze Serie von 5 Behandlungen angeschlossen werden musste.
Dann war die Besserung oft dauerhaft.
 
Hallo ihr Leut..


Ich vermute, alleine schon das wäre Hilfe, wenn man sich während einer solchen Krise unter Beobachtung begibt, also wenn man wo hingeht, wo jemand ist, der nicht durcheinander ist. Wie wenn man sich anhalten tät, bei wem, der fest auf dem Boden verankert ist.
Als ich damals diese arge Krise hatte, da waren meine größeren Kinder auf einmal die "Erwachsenen", sie haben ganz großartig, ( im wahrsten Sinn des Wortes) die Richtung bestimmt, das Regiment übernommen, mir also beweisen können, ich kann umfallen, sie fangen mich auf, sie verfallen nicht in Panik. Es war direkt verblüffend, wie ruhig ich in ihrer Gegenwart gespürt habe, wie unruhig, wenn sie nicht da waren.

Lieber Doc, man müsste einmal wen wie Chibbi mitbegleiten, mit ihm wohnen, essen, einkaufen gehen, als Beobachter zu jeder Zeit verfügbar, wie ein Vater, oder eine Mutter, ich wette, das wäre, als ob ein Lehrer das Klassenzimmer betritt und auf einmal verstummen die lauten, tobenden, lärmenden Schüler und nehmen ganz artig ihre Plätze wieder ein. Einen Versuch wäre es wert, sich einmal ein paar Wochen einfach nur in der Wohnung von Chib aufzuhalten, rund um die Uhr.
 
Back
Top