Liebe Lola,
ich habe verstanden, dass der Trennungsprozess von seiner Frau ihn so schweigsam gemacht hat. Der hat quasi nur noch gearbeitet und/oder Beziehungsstress gehabt. Auch wenn man innerlich schon abgeschlossen hat, ist eine Trennung, die mit Auszug, Zeug auseinandersortieren, das man in über 10 Jahren gemeinsam angeschafft hat etc. einhergeht, doch ganz schön anstrengend und ein ziemlicher Downer. War bei mir mit dem Ex, bei dem ich ausgezogen bin, dem Vorgänger von V., jedenfalls so.
Ich bin zwar ein kommunikativer Typ und hätte das mit uns anders gehandhabt als er, aber er hat es nicht besser hinbekommen. Für ihn war es erträglicher, mich außen vor zu lassen (für mich ne "Katastrophe"). Ich verzeih ihm das, wenn er nie wieder so mit mir umgeht. Er hat versprochen, mich künftig immer im Bilde zu halten, was bei ihm vorgeht. Bisher hat er sein Versprechen gehalten. (Seine Frau ist noch nicht komplett ausgezogen, hat immer noch Sachen im Haus und holt immer mal wieder wochenends was ab, das dann per Auto nach Sachsen transportiert wird in ihr neues Heim. Ich glaub nicht, dass er das erfunden hat.)
Es ist so, dass ich noch nie in meinem Leben jemanden so geliebt habe wie ihn. Bedingungslos. Ich kann das auch nicht "ausschalten", es ging selbst dann nicht, als ich glaubte, meine Liebe würde nicht mehr erwidert. Ich habe entschieden, dieser Liebesgeschichte eine neue Chance zu geben, weil ich mein eigenes Mantra leben will: "ich fürchte nichts, denn die Liebe wird mich nicht verlassen und die Weisheit wird mich finden". Schau'n wir mal, wie lange das dauert mit der Weisheit ;o) Mein Mißtrauen ist mir nämlich öfter im Weg, als ich es wahrhaben will.
Einem anderen Menschen vertrauen ist immer ein Abenteuer, finde ich. Meine Affäre mit N. war es auch, wenn man sich überlegt, dass ich mich da beim 1. Date mit einem zum Sex verabredet hatte, den ich nur von Fotos und seiner Schreibe "kannte". Aber ich "wußte" schon davon, das hat Potenzial. Und nun hat diese Beziehung wohl ausgedient, und A. kommt zurück. Irgendwie finde ich das "schicksalhaft". Es war ne Lektion in Vertrauen, und es hat mir meine "andere Seite" noch mal vor Augen geführt und auch meine Fähigkeit, mir selber zu besorgen, was/wen ich brauche, damit es mir gut geht.
Und jetzt vertraue ich mal A.! Das hab ich bisher nämlich eigentlich nie wirklich getan. Das ist mein erster echter Versuch. Ich lasse mich voll und ganz auf diesen Menschen ein, mit allen Chancen und Risiken. No risk, no fun...!
Liebe Elektraa,
ich bin die optimistische Freundin in meinem Freundeskreis. Ich finde immer was Schönes/Gutes in jedem Mist bzw. versuche das. Klar, dass daneben alle anderen ein wenig (oder sehr, wie im Falle von V.) pessimistisch rüberkommen, jedenfalls die, die sich erstmal nicht von mir "anstecken" lassen wollen. Aber letztere gibt es auch. Mit einer davon feiern wir nun wahrscheinlich HeiligAbend zusammen. Mal sehen.
Ich bin gespannt, wie A. und ich nach der langen körperlichen Pause voneinander harmonieren. Aber ich glaube, es wird wundervoll, wenn wir uns wieder näherkommen. Ich habe beschlossen, mich darauf zu freuen wie auf das schönste Weihnachtsgeschenk, statt mich zu fürchten, dass was schiefgehen könnte. Freude ist positive Energie, und mit positiver Energie kann man alles Mögliche schaffen.
So, und nun starte ich mit Freude in meine letzte Runde bzgl. dieser Hausarbeit!
Ich wünsch euch allen einen wundervollen sonnigen Samstag!
GLG, V