Elektraa
ich will einfach alleine leben, meinen eigenen Haushalt haben, meine Freunde einladen, meinen eigenen Dreck weg machen... nicht den von V. Ich bin eiskalt, lasse alles genauso stehen und liegen wie es ist, und verziehe mich in mein Arbeitszimmer, wo ich es so (un-)ordentlich habe, wie ich es mag. Ich bin doch nicht seine Haushälterin. Gut, wenn ich's nicht mehr aushalte unten, dann mach ich sauber. Wenn V. mal weg ist.
Wollte man analysieren, was V.s Ton so ist und warum sich der entwickeln konnte... hätte man was davon? Es geht doch hier um Machtspielchen, bewußt oder unbewußt.
Du hast recht, jeder Mensch hat viele Gesichter und zeigt jedem ein anderes. Aber V. zeigt eigentlich sehr konsequent jedem sein mürrisches Gesicht und Skepsis allem und jedem gegenüber. (Mitunter ist die Haltung ja angebracht, aber doch nicht als Grundsatzhaltung. Das ist ja schon wieder "unkritisch" auf eine paradoxe Art und Weise.) Die einzigen, die sich davon nicht abschrecken lassen, sind sein Trauzeuge mit Familie. Die ignorieren das einfach oder hören ihm tatsächlich so lange zu, bis er fast beinahe zufrieden ist, obwohl ihm ja in seiner Wahrnehmung nie jemand zuhört, weil ihm ja niemand folgen kann/will... (sorry, ich will ihn hier nicht schlecht machen, aber ich übertreibe wirklich nicht - die erleben das mal einen Abend lang, ich täglich.)
Die Kinder seines Trauzeugen sind so toll, die bringen ihn immer zum Lächeln. (Mit mir wollte er nie welche - ich mit ihm allerdings auch nicht...)
Ändern tu ich da wohl nix mehr, mir kommt es immer mehr so vor, als hätte nur ich mich weiterentwickelt bzw. ganz offensichtlich in eine völlig andere Richtung als er. Es kam mir mal vor, als hätte er mir intellektuell viel zu bieten, aber jetzt fällt mir auf, dass er oft nicht wirklich mitkommt und seine Argumente nicht greifen, wenn wir diskutieren. Trotzdem hat er natürlich recht. Ich biete ihm an, sich mal in seiner Freizeit in Uni-Vorlesungen zu Themen, die ihn interessieren, dazuzusetzen (ging ja vor Corona), aber nee, die sind ja alle gleichgeschaltet und unkritisch und da kann man nix lernen...
Ich konnte das ne zeitlang mit Humor nehmen, kann ich heute immer noch manchmal, aber manchmal reicht es mir eben auch. Dieses ständige Zusammenhocken tut uns nicht gut, aber er tut nichts, um mal aus dem Haus zu kommen - er könnte ins Büro gehen, macht es aber nicht ( ich habe nunmal meinen Arbeitsplatz hier). So wie du mit deinem Kerli lebst, wäre es auch für mich gut. Aber der Kerli wäre dann wohl auch nicht V. , der darf in meiner Nachbarschaft bleiben, wenn er will, aber er bekommt keinen Schlüssel mehr...
Der Herr "Tesla" ist übrigens kein Jüngling, sondern in meinem Alter, und der ist eine Affäre, mit Potenzial für eine "Dauerfreundschaft". Ideen wie bei A., für immer zusammen zu sein, weil es sexuell so gut harmoniert (obwohl man jeweils verheiratet/anderweitig verpflichtet ist), kommen hier gar nicht erst auf, da gibt es klare Regeln. Er hat nun deutlich das Interesse an weiteren Treffen geäußert und ich bin gerne dabei. Daneben habe ich aktuell zahlreiche weitere Anfragen, was ja einerseits ganz nett fürs Ego ist, aber ich will jetzt auch nicht übertreiben. Das hat mir noch nie gutgetan ;o)
Ich wünsch dir eine wundervolle Wanderung mit Hundi und vielleicht kannst du Frau "V" ja zu Lockerheit "bekehren". Und wenn nicht - egal, du musst ja nicht mit ihr leben ;o)))
GLG, V