Hallo Ihr Lieben, ich hoffe, das Leben war gut zu Euch bis hierhin

)!
Nach langer Zeit melde ich mich mal zurück... den Titel des Anliegens müsste ich eigentlich mal ändern... diesmal würde ich mich freuen, wenn Ihr eure Erfahrungen in Sachen "Unmögliches organieren" mit mir teilen würdet!
Außerhalb von Beziehungsstress ist jetzt eine andere Art Stress sehr akut geworden - ich muss meine Masterarbeit bis 5.9. fertig haben und komme nur sehr langsam und schleppend voran. Daneben hatte ich zur Selbstfinanzierung (unabhängig vom Unterhalt von V.) einen Minijob, der v.a. durch die fehlenden sozialen Fähigkeiten der "Vorgesetzten", aber auch durch Fehler der Vorgänger, die ich erstmal erkennen und dann noch mühsam korrigieren musste, wiederum so viel Stress verursacht hat, dass ich ihn nun kündigen musste.
Ich dachte, super, nun ist die Bahn frei, mehr Zeit für mich (Sport, Haushalt, bisschen Sozialleben) und die Masterarbeit! Kommt ein Arbeitsangebot, das sich zerschlagen hat, ein weiteres, das ich angenommen habe (weil wenig Arbeitsaufwand, allerdings auch nicht lukrativ) und nun wieder eins, dass wirklich gut wäre, mir viele potenziell nützliche Kontakte bringen könnte, aber auch viel Zeitaufwand bedeutet - und es fällt genau in die Endphase der Masterarbeit!
Das Richtige zur falschen Zeit?!?
Mir fällt eben auf, dass ich sehr oft "das Richtige" oder "den Richtigen" zur falschen Zeit im Leben angeboten bekomme/kennenlerne. Das Timing ist fast immer eine Katastrophe. 13 Jahre mit V., bevor er sich scheiden ließ, viel zu früh mit ihm zusammengekommen nach einer traumatischen Beziehung, die ich zuvor hatte... (ich musste vor diesem Partner flüchten und bin dann erstmal bei V. gelandet, bis ich eine eigene Wohnung hatte)...dabei ist V. im Grunde ein guter Mann, aber diese Faktoren waren sicher ein Problem.
A. zu treffen und diese Affäre anzufangen - Vollkatastrophe für meine Ehe..."Befreiungssschlag" für meine Sexualität
KF zu treffen und sich ineinander zu verlieben mitten in Prüfungsphasen? Stress pur, ich bin deshalb u.a. 3mal umgezogen bis heute.
Die Projektangebote (keine langfristigen Stellen) seit Anfang des Jahres - alle wundervoll, alle ein zeitliches Problem.
Generell im Leben: dass ich ungeplant erzeugt wurde... ich kam zum unerwünschten Zeitpunkt in das Leben meiner Eltern, deren Ehe das nicht aushielt... dass ich das 1. Studium aus finanziellen Gründen abbrechen musste (da war ich am richtigen Ort zur falschen Zeit)... über 20 Jahre dann in einem Job gearbeitet habe, der mich zwar erhalten, aber auch unfassbar erschöpft und zusammen mit Beziehungsproblemen in die Krankheit gebracht hat, weil einfach nichts für mich... die Beziehungen mit meinen Partnern, denen ich (scheinbar) mehr genutzt habe als sie mir... irgendwie zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Leben.
Daneben bin ich raus aus der Remission, vermutlich schon seit 2021. Jetzt ist es aber "amtlich", der Doc hat beim Bluttest feststellen können, dass meine Schilddrüsenwerte immer weiter steigen. Das macht sich bei mir bemerkbar durch affektive Beeinträchtigungen, wie Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Angstzustände. So habe ich also auch Angst vor diesem Arbeitsprojekt und vor dem Stress der Masterarbeit sowieso. Eigentlich vor allem fast, weil ich immer im Zwiespalt bin, dass ich meine Zeit verschwende, wenn ich nicht für die/an der Masterarbeit arbeite/schreibe.
Das geht mir so, wenn ich Freunde treffe (obwohl die fast alle im Kunstkontext stehen), wenn ich KF treffe - Sport gehört bei mir eigentlich zur Körperpflege, aber manchmal bin ich danach so erschöpft, dass ich nicht mehr produktiv sein kann (dafür schlafe ich dann gut). Lasse ich den Sport aber weg, habe ich erst recht Stimmungsschwankungen und Konzentrationsprobleme.
Fakt ist, ich kann weit weniger schaffen als ich glaube zu müssen, und ich weiß nicht, inwiefern ich mich nur unnötig selbst unter Druck setze und inwiefern ich wirklich meine Zeit anders managen müsste. Ich sehe dabei aber nur noch den völligen Verzicht auf soziale Kontakte außerhalb des (Master)Arbeitskontexts. Und das verstimmt mich. Ist ja nicht so, dass ich jedes WE Party machen würde oder irgendsoeinen Unsinn. Ich versuche auch, diese Wochenendbeziehung zu entwickeln, was aufgrund der wenigen Zeit miteinander kaum zu schaffen ist.
Eigentlich will ich keine Wochenendbeziehung, weil sie mir zusätzlich Stress bereitet. Ich möchte aber auch KF nicht aufgeben.
Ich weiß, was ich eigentlich "zur Heilung" brauche: einen einigermaßen geregelten Wochenablauf mit ausreichend Zeit für mich selber und für meine Aufgaben. Ich brauche etwas Kontrolle über die Situation, allzuviel "Flexibilität" stresst mich enorm.
Ich kannte es bisher aus der Ehe mit V. so, dass er in meinen harten Prüfungsphasen auch den Haushalt (Putzen, Kochen, Einkaufen) weitgehend mit übernommen hat. Das hat schon sehr geholfen. Den Vorteil habe ich als Alleinlebende nicht mehr.
Klar, es ist absehbar, wann das alles vorbei ist - September 2023. Und dann stehe ich vielleicht wieder ohne Jobangebote etc. da. Davor habe ich auch Angst. Es war schon so schwer, diesen Minijob damals zu finden (habe 1 Jahr gebraucht) und nun stellt der sich als Energieräuber heraus. Darüber hinaus habe ich Angst, dass ich krankheitsbedingt gar nicht klar sehen kann, wie ich am besten plane, und dass ich den Kopf überhaupt nicht frei bekomme, um mal wieder konzentriert zu arbeiten. Und dass die Krankheit schlimmer wird und ich ganz arbeitsunfähig. Ich bin ja noch bei V. familienversichert, solange wir verheiratet sind, aber was wird danach? Irgendwann wird er die Scheidung wollen!
Die Schilddrüsenblocker, die ich gegen die Überfunktion nehmen könnte, verstärken leider die Konzentrationsprobleme und Stimmungssschwankungen bis hin zu depressiven Phasen. Also sind Medikamente jetzt keine Lösung. Mir ist der Auslöser für die erneute Überfunktion auch klar, das sind die üblichen Hormonschwankungen der Wechseljahre. Dagegen lässt sich leider auch schwer "anstinken" außer durch guten Lifestyle, was ich natürlich versuche...

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"Verhaltenstherapeutische" Maßnahmen wie Selbstreflexion etc. mache ich - und dafür könnte ich Eure Hilfe gebrauchen!
Durch sehr viel Yoga, Meditation etc. lerne ich gerade sehr viel über mich selbst, vieles davon ist unschön. Ich stelle auch fest, welche Angst ich habe vor meiner Zukunft (dabei gibt es die ja noch gar nicht), wie ich mein Glas immer halbleer sehe (aber halb... irgendwas heißt ja, es ist doch was da!), wie ich mich und meine Fähigkeiten ständig abwerte (während depressiver Phasen) und wie ich noch nie selber wirklich an mich geglaubt habe. Ich war und bin 100% abhängig von Bestätigung von außen, und die halbe Zeit bin ich mißtrauisch, wenn mir da sehr viel Positives entgegenkommt.
Ich habe Angst vor meinem eigenen Erfolg und genauso viel Angst, dass ich ihn nicht haben könnte.
Hab mich wohl auch dran gewöhnt in über 20 Jahren, mich hinter dem grantigen V. zu verstecken, wenn's "draußen" im Leben mit den anderen unangenehm wird, und das hat meinem Selbstwertgefühl auch nicht gut getan. So konnte ich allerdings meinen Ängsten ausweichen, die mich jetzt voll eingeholt haben.
Ich versuche, diese dämlichen Ängste rational anzugehen und frage Euch: haltet Ihr es für realistisch bzw. machbar, dass ich 2 Projekte durchziehen kann, oder soll ich auf mein "Bauchgefühl" hören, dass mir sagt, dass ich das nicht kann (aber vielleicht lügt es ja auch? Durch die Krankheit kann ich das nicht richtig einschätzen...).
Was würdet Ihr machen? Nur Masterarbeit und danach dann "ohne" dastehen, oder Masterarbeit und Veranstaltungsprojekt? Und wenn ihr keine stabile Gesundheit hättet, würde das eure Entscheidung beeinflussen?
Euer Input wird mich inspirieren, da bin ich mir sicher - ich freu mich über jede Antwort!
GLG
"V"