Huhu Ihr Lieben,
Ehe und Kinder waren eigentlich nie Teil meines "Lebensmodells". Hat sich einfach nicht ergeben. Die Ehe dann überraschenderweise doch noch, und nun wird V. und mir genau diese Verbindung, die wir eigentlich damals aus Überzeugung eingegangen sind, zum Problem.
Dazu, wie frivole Parties generell sind, kann ich nix sagen. Das war meine erste, es waren nur Paare eingeladen und die meisten kannten sich schon. Die einzigen, mit denen KF und ich ins Gespräch kamen, waren Menschen aus dem gleichen Bundesland wie wir, die aber schon wieder gehen wollten, weil sie die Atmosphäre so uninspiriert fanden. Man konnte da nicht tanzen und wie gesagt, da war von Anfang an Grüppchenbildung, so dass es gar nicht zum Austausch kam.
Die Menschen, die auf solche Parties gehen, folgen einem Dresscode, und manche sehen wirklich heiß aus in ihren Outfits (KF und ich ;o)))), während ich bei anderen an Presswurst in schwarzem Plastik dachte und gelegentlich grinsen musste. (Aber das ist halt nur mein Geschmack, jeder Jeck ist eben anders.)
Je nach Location gibt es da "Spielwiesen", wo Menschen nicht nur paarweise Sex haben (können). Es gab auch BDSM-Räume mit der entsprechenden Ausstattung. Das ist alles ganz interessant anzusehen, aber in dem Fall war das keine einladende Atmosphäre. Aber da waren Menschen auf den Matten, die sich miteinander beschäftigt haben.
Als es mir zu langweilig wurde, hab ich KF in diese Richtung geführt. Er hat dann so einen abschließbaren Raum gefunden mit "Glory Holes". Die Löcher sind mir egal, regen mich weder an noch turnen sie mich ab. Ich wollte einfach an dem WE mit KF auch ein bißchen Spaß, und den hatten wir dann in diesem "halböffentlichen" Raum.
Ich weiß nicht, was Golem so erlebt hat auf den Parties, die er besucht hat. Ich denke, wenn er alleine hingegangen ist als Singlemann, ohne dort wen zu kennen, könnte er es schwer gehabt haben, in irgendeine erotische Situation zu kommen (außer als Beobachter).
Viel mehr als die nächste frivole Party macht mir gerade die Situation mit V. zu schaffen. Er leidet sehr, denn er will die Ehe retten, und ich leide, weil er leidet und ich meine "Freiheit" will. Ich kann ihn nicht trösten, er kann mich nicht trösten. Ich kann (noch) nicht weg, weil ich (noch) keinen Ort habe, wo ich wohnen und lernen kann. Im Gespräch mit der Therapeutin gestern ist V. direkt in Richtung Scheidung gegangen, da habe ich erfahren, dass er mir wohl 2 Jahre Unterhalt zahlen müsste. Ich will das nicht in Anspruch nehmen, lieber mein eigenes Geld verdienen, aber solange ich nix habe, wäre das evtl. meine Chance, den Master-Abschluss zu machen und in Ruhe Arbeit zu suchen. Aber nach dem Gespräch war V. wieder in die andere Richtung geneigt - Versöhnung, Rückkehr zueinander. Es ist mir aber nun einmal nicht möglich.
Ich finde das alles wirklich traurig und anstrengend für alle Beteiligten. Das Krasse ist, ich habe heftige Lust auf KF. In all dem Stress und "Herzschmerz", für den ich ja die Hauptverursacherin bin, fühle ich immer noch so.
Ich habe Lust auf mein Studium, meine Arbeit an dem Online-Magazin, und auf Sex und Zusammensein mit KF. Gestern hab ich endlich mal wieder in der Uni-Bibliothek arbeiten können, war da den ganzen Abend bis zum Schluss. Das hat gut getan. Mich dem Studium zu widmen, ab und zu zwischendurch mal kurze Botschaften mit KF austauschen, aber meine Ruhe haben, klimatisierte kühle trockene Luft atmen und nix um mich außer meinen Arbeitsmaterialien und ein paar anderen Studierenden, die vermutlich ebenso dankbar für diese Gelegenheit waren.
KF hat uns schon für die nächste Party angemeldet, aber ich denke, das sollte ich mal besser lassen - lieber "in Klausur" gehen, bis ich meine Prüfungen und die Ausstellungsvorbereitungen etc. erledigt habe. V.s Krisenmodus wird sonst nur wieder aktiviert, das wird dann hier unerträglich für ihn und mich. Ich empfinde das zwar als Einschränkung meiner persönlichen Freiheiten, aber ich verstehe, dass V. sonst leidet und ich das so verhindern könnte. Und ich verstehe, dass innerhalb einer Ehe oftmals ein Partner vom anderen erwartet, die eigenen Freiheiten einzuschränken. Ich denke, wenn es zur Scheidung von V. kommt, dann werde ich nie wieder heiraten. Ich wüßte auch nicht, wozu. Eigentlich sehe ich Ehe als Rahmen um ein Familienkonstrukt mit eigenen Kindern. Wobei selbst da so ein Rahmen gar nicht nötig ist.
Übrigens: auch die Leidenschaftlichen wollen mal ne Pause, denke ich ;o) Ich mag es auch, mal anzukommen und auszuruhen. Bei mir selber. Wo es mir gut geht. Alleine oder mit den Menschen, bei denen es mir gut geht.
Mit KF bin ich auch schon händchenhaltend spazieren gegangen.
So, ich muss mal los...
Habt nen schönen Freitag!
GLG, V