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"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

Ja, sag bescheid wenn du da weiter kommst.
Da der Vagusnerv auf vieles Einfluss hat und medizinisch wohl nicht zu beeinflussen ist, ist das schwierig, zumal anscheinend unterschiedliche Vorgehensweisen auch auf unterschiedliche Symptome wirken sollen, mir scheint aber dass niemand wirklich etwas darüber weiß und es keine Erfahrungen sondern eher Vermutungen und einzelne Besserungen gibt.

Ich finde es vor allem schwierig dass man mit bestimmten Symptomen zu mehreren Fachärzten muss, wo jeder nur seins macht und keiner alles im Blick hat, genau, ganzheitlich oder zumindest Fachübergreifend.
Im Grunde muss man als Patient schauen wo man noch hingehen sollte, was es noch sein könnte und jeder der einen HA hat der diese Aufgabe (die ihm ja auch eigentlich zugedacht ist) erfüllt und seine Patienten an die richtigen Ärzte verweist und die Befunde zusammen betrachtet.
Gibts aber auch nicht mehr so oft, sogar die HÄ betrachten die Befunde oft nach Fachgebiet getrennt und fast nur gemeinsam wenn sie den Patienten in die psychische Schiene schieben wollen.

Vom Homöopathie halte ich rein gar nichts, allerdings sehe ich ein großes Potenzial für die Medizin im Placeboeffekt der durchaus keine Einbildung ist sondern eine Möglichkeit für wirksame Therapien.

Am Ende ist es wohl vor allem Glück wie gesund man durchs Leben kommt und wie einem wer hilft wenn man krank wird.
Einfluss hat man darauf nicht so sehr viel und je kleiner der Geldbeutel desto geringer die Chance die Gesundheit positiv zu beeinflussen bzw. in Eigeninitiative Alternativen ausprobieren zu können.
Gesundheit ist teuer auch ein Umstand der nicht so sein sollte..
 
Liebe Tired, ich bleibe dran...
mit Homöopathie hab ich gemischte Erfahrungen gemacht. Bin auch nicht "gläubig", erlebe aber immer wieder, wie Schwellungen nach stumpfen Verletzungen mit Arnika Globuli sofort verschwinden. Ohne bekomme ich 100% der Fälle blaue Flecken, wenn ich mich irgendwo stoße. Ich glaube nicht, dass das auf Placebo-Effekt zurückzuführen ist, aber der ist ja auch noch nicht wirklich komplett erforscht. Am Ende zählt nur, ob eine Therapie hilft/heilt!
Leider hast du recht, dass Gesundheit teuer ist, allein schon deshalb, weil wirklich gesunde Ernährung unfassbar teuer geworden ist. War das nicht Paracelsus, der sagte "Die Nahrung sei Euer Heilmittel"?

so, fernab von Vagusnerv und Homöopathie habe ich was anderes auf dem Herzen, was mich mehr belastet, als ich dachte...

KF kann offenbar nicht mit Geld umgehen. Im Grunde hat er sich, obwohl er fleißig ist und wirklich viel arbeitet, finanziell ruiniert. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich selbst darüber im Klaren ist, was das schlimmstenfalls für ihn bedeuten könnte. Ich weiß auch nicht, ob er da ne heftige mentale Blockade hat und ne Therapie braucht oder ob es Unvermögen ist, seine Finanzen zu planen. Oder ne Mischung aus beidem. Jedenfalls sehe ich für uns so keine gemeinsame Zukunft als Paar. Er würde mich gleich mit ruinieren. Seine Lage ist wirklich ernst.

Ich hab mal über meine "wichtigeren" Beziehungen Bilanz gezogen:
1. mein Jugendfreund (gleichaltrig mit mir) - mit dem war ich sogar 2x zusammen, insgesamt wohl 5 Jahre: hoffnungsloses Muttersöhnchen mit einer ungesunden Begeisterung für die eigene Schwester (und vielleicht daher verklemmt und mega-eifersüchtig); davon abgesehen hab ich von seiner Mama immerhin Kochen und Haushalt führen gelernt ;o) Ich habe bei ihm, der mit seiner Sis ein eigenes Stockwerk im Elternhaus bewohnte, quasi jahrelang Tag und Nacht verbracht. Das Verhältnis mit meiner Mutter war ja hinüber, seit ihr klargeworden ist, dass ich seit ich 16 bin auch Sex habe. Damit war ich für sie Abschaum. Ich hatte gar keine "Heimat" mehr. Da hat er geholfen. Aber irgendwann wurde es mir zuviel mit seiner Mutter- und Geschwisterliebe und ich musste ihn verlassen.

2. mein "Reisekamerad", 5,5 Jahre ging das: ein 5 Jahre jüngerer Waliser + Partyanimal, der, wie sich dann herausstellte, v.a. deshalb einen Job in Deutschland angenommen hat, weil er seiner Drogen- und Alkoholvergangenheit im Heimatland entkommen wollte. Ist er aber nicht. Wir waren da jedes Jahr, auch sogar 2mal je 4 Wochen in NZ, wo er Verwandte hat. Ich hab ihm geholfen, sich mit seiner Mutter zu versöhnen, er hat seine ganze Familie aus allen britischen Ländern in Deutschland mit mir zusammengebracht. Wir haben tolle Parties gefeiert und es krachen lassen. Er hat mich betrogen, ich habe ihm verziehen. Dann haben wir die Welt bereist. Wegen ihm bin ich mit voller Überzeugung in ein anderes Bundesland gezogen, weit weg von meiner Mutter, zu der ich ein extrem schwieriges Verhältnis hatte. Aber am Ende haben sein Alkoholismus und seine krankhafte Eifersucht (+ Gewalttätigkeit) dazu geführt, dass ich bei Nacht und Nebel flüchten musste. Ohne meine Möbel, ich hatte nur einen großen Reisekoffer voller Klamotten.

3. V. -meine Rettung und Zuflucht vor dem "Reisekameraden": 14 Jahre älter, hat 15 Jahre gebraucht, bis er sich mal in mich verliebt hat und langsam anfing, mich zu respektieren. In der ganzen Zeit haben wir aber schon zusammengelebt. 4 Jahre später hatte er sich paradoxerweise zur sportlichen Couch Potatoe gewandelt, dem ich für jede Urlaubsreise "Beine machen" musste. Dann hat's ihm auch immer gefallen, aber seine Komfortzone wurde während der Beziehung und besonders während der Ehe (nach 13 Jahren Zusammenleben) enger und enger.
Mein triebgesteuertes Verhalten, als A. auftauchte (und immerhin 6 Monate einigermaßen hartnäckig um mich "warb"), hat diese Beziehung beendet. Letztlich bin ich ausgezogen, und das hat V. wiederbelebt: er hat 10 kg abgenommen, sein morsches Knie wieder fit gemacht und heute kann er sogar wieder joggen. Und er verrreist sogar freiwillig! Demnächst fährt er zum Tauchen in Antibes. Allein, denn sein Freund kann nun doch nicht mit, er hat sich wieder mit seiner Ex-Frau zusammengetan...

4. KF (der ist jetzt gerade wichtig, auch wenn ich ihn erst seit 2021 kenne): als Affäre gedacht, hat er schnell gemerkt, dass er mehr von mir will. Ich fand das berührend und habe mitgemacht. Er ist sehr aufmerksam und liebevoll, fleissig, sorgfältig, aber er hat auch diese Schattenseite: da ist er schlampig, disziplinlos, fatalistisch und irgendwie voller Zorn auf irgendwen/irgendwas. Vielleicht seine Ex-Partnerinnen. Und wie gesagt, er hat seine Finanzen nicht im Griff.

Ich dachte, mit KF könnte ich was aufbauen - wortwörtlich. Ein olles Haus günstig kaufen und zusammen sanieren (wo auch immer, vermutlich nicht in Deutschland, wenn das hier so weitergeht). Er kann ja alles mögliche selber machen und hat auch Kontakte im Handwerk. Aber es sieht nicht so aus.

Jetzt ist es natürlich kaum möglich, wieder zurück zur reinen Sexbeziehung zu gehen, was mir iS mentaler Kapazität wohl noch gelingen könnte. Ich kann jedenfalls jetzt nachvollziehen, warum meine Vorgängerinnen ihn jeweils rausgeworfen haben, denn das Unvermögen, ein "Vermögen" zu bilden oder zu halten, hatte er damals wohl auch schon.

Ich will hier auch nicht den 1. Stein werfen oder sowas, ich hab auch meine Schattenseiten (und bestimmt kenne ich nichtmal alle), aber die werden niemandes Existenz bedrohen.

Tja, ich bin gerade geneigt, meine Sachen bei ihm abzuholen am WE und ne "Beziehungspause" einzulegen, denn ich kann den Stress jetzt nicht gebrauchen. Die Masterarbeit will geschrieben werden, und mit diesem Mist als "mental load" kann ich mich mal wieder nicht konzentrieren. Egal, ob ich meditiere oder versuche, meinen Vagusnerv zu kraulen :o/

Eigentlich würde ich nichtmal hinfahren wollen, aber ich will mir das Geld abholen, das ich ihm geliehen habe.

Diese Situation ist der totale "Abturner". Ich bin bestimmt irgendwo auch nicht ganz fair ggü. KF, weil ich noch mit meinen Schuldgefühlen ggü. V. beladen bin und sicherlich auch unabsichtlich auf KF projiziere. Aber meine Mutter war schon so eine Finanzchaotin, mein Vater hat sie vorher auch noch abgezockt, und so bin ich sensibilisiert bei diesem Thema und auch schnell getriggert. Es gibt wenig, was ich weniger will, als nochmal so eine Armut wie in meiner Kindheit und Jugend zu erleben und diesen Klassismen ausgesetzt zu sein. Ich habe viel gegeben, um aus der Situation herauszukommen, habe das geschafft und mir geschworen, dass ich alles tun werde, um eine Wiederholung zu vermeiden.

Ja, und ich tue auch alles, um diese Masterarbeit in Ruhe schreiben zu können. Vielleicht muss ich auch von KF Abstand gewinnen?

Was meinst du/was meint Ihr?

GLG
"V".
 
Hallo Venus,
da gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten, wie du sagst eine Pause, oder aber klare Grenzen setzen die dafür sorgen dass Finanzen und solche Probleme nicht vermischt werden, was natürlich sehr schwierig sein dürfte.

Irgendwo schon ein ähnliches Muster immer wieder, oder?
Du suchst etwas bestimmtes bei den Männern, was aber nur Männer zu haben scheinen die auch Probleme haben.
Möglicherweise vermitteln gerade Problemfälle ein Bild nach außen, gezielt, was Sicherheit verspricht und genau jene anzieht die diese suchen und eigentlich solche Problemfälle meiden wollen.
So verschieden diese Männer auch sein mögen, sie haben alle etwas ausgestrahlt das identisch ist und dich anzieht, aber eigentlich nur etwas war/ist, das dabei hilft eigene Probleme zu verdrängen und zu übertünchen und die bemerkst du erst wenns schon ne Weile läuft und eine entstandene emotionale Bindung alles schwieriger macht.

Vielleicht hilft es ja herauszufinden was genau diese Männer anfangs versprechen von dem was du anscheinend auch brauchst, vielleicht kannst du dir das dann selber geben und musst es nicht mehr in anderen suchen.
 
Hi Tired,

auf dich ist echt Verlass! :o)
Ganz klar sehe ich da auch Muster, und weißt du was, es liegt daran, dass diese Männertypen auch mich als Frauentyp suchen. Denn ich bin auch die Schulter zum Anlehnen, die vergebende freundliche unterstütztende Partnerin, die alles versucht, um ihnen eine Heimat zu bieten, einen Ort, wo sie sich entspannen und wohlfühlen können (was dann leider meist dazu führte, dass sie es sich zu bequem gemacht haben und sich fettgefressen haben, hahaha!)
Ich biete positive Motivation, und wenn ich wen liebe, dann immer mit ganzem Herzen und allem, was ich habe. Diese Person kommt dann immer zuerst. Das führt mitunter dazu, dass die mich dann nicht (mehr) respektieren und mich für selbstverständlich nehmen.

Eigentlich wollte ich auch was von denen - mit 2. und 3. wäre ich gerne ausgewandert. Zum Glück hab ich es mit 2. nicht getan, 3. (V) war zu träge dazu.
KF habe ich gar nicht als Partner gesucht, der hat mich "gekrallt" und ich hab mich damit wohl begehrt gefühlt... ich bin für ihn das Licht in seinem Leben. Das macht er mir immer wieder deutlich.

Mal ne andere Frage - gibt es noch was anderes als "Problemfälle" bzw liegt das nicht im Auge des/der Betrachter/in?
Ab einem gewissen Alter haben wir ja alle eine Vergangenheit, die uns mehr oder weniger stark geprägt hat... damit muss ein/e neue/r PartnerIn erstmal klarkommen können. Wir alle wurden von unseren Eltern (zumeist ganz unabsichtlich) mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Bis man das mal erkannt hat, dauert es oft ein halbes Leben oder länger. Und dann den Rest, um die Schäden wieder in Ordnung zu bringen - wenn man Glück hat. Stichwort Bindungsstile...
Wenn man wen neu kennenlernt, braucht es auch eine Zeit, bis man alle Macken des Partners/der Partnerin erkennt. Wenn man nicht zusammenlebt, dauert es noch länger.

Was haben die Männer mir versprochen? Eigentlich nichts. Ich habe sie auch nicht gesucht, sie waren "plötzlich da". Was haben sie geboten?
1. Sicherheit und Unterstützung (ohne sein Darlehen hätte ich zB gar nicht in meine 1. Wohnung ziehen können, von zuhause musste ich aber dringend weg, meine Mutter war mehr als scharf auf mein selbstverdientes Geld und hat auch zuvor schon die Hälfte von meinem BaFöG eingesackt als "Miete"...);
2. Abenteuer, Lebenslust, kulturelle Erlebnisse; sich austoben, über die Stränge schlagen (Geldsorgen hatten wir nicht, haben beide gut verdient und sogar eine zeitlang mietfrei in einem tollen Haus gewohnt)
3. Sicherheit, Geborgenheit, Zuverlässigkeit; in guten Zeiten konnte V. mich wunderbar beruhigen, wenn irgendetwas mich in emotionalen Aufruhr versetzt hat); kulturelles Wissen; analytisches Denken; Gegenpol zu meiner mitunter zwanghaften Disziplin;
4. Liebe, Begehren, Aufmerksamkeit; versucht, mir die Wünsche von den Augen abzulesen, tut alles Mögliche, um mir zu gefallen und ist glücklich, wenn ihm das gelingt; er respektiert mich auch.

Aber dann stellt sich auch die Frage, was sie im Gegenzug von mir genommen/bekommen haben. Ich wäre doch nicht gegangen, wenn da das Maß gepasst hätte...

Was "fehlt" mir? Selbstliebe kann ich oft nicht gut (daher auch die Autoimmunerkrankung) > Selbstakzeptanz meiner Fehler und Schwächen ist eher noch ein Arbeitsfeld für mich...
Was möchte ich gerne mit einem Partner haben?
Gemeinschaftsgefühl, spannender erkenntnisreicher Austausch > persönliche Entwicklung und Entwicklung miteinander; Füreinander da sein, Liebe, Sex, und Heimat schaffen > und die auch ganz konkret: ich möchte an einem Ort leben, der uns beiden gut tut, in einer Umgebung/Gemeinschaft, die heilsam wirkt, wo wir ausgelassen sein können, aber auch zur Ruhe kommen... und durch Lohn für unsere Arbeit (oder ein überraschendes riesiges Erbe ;o)) haben wir dann auch keine Geldsorgen. Das ist alles, mehr will ich gar nicht.
Geht ja schon so in Richtung "Schaffe, schaffe, Häusle baue"... oder eins nehmen, was schon wer gebaut hat, und es schön machen. Ich will eine Heimat, die man mir nicht einfach wieder wegnehmen kann. Äußerlich und innerlich.
Die innere Heimat ist auch etwas, das mir fehlt. Geborgenheit mit mir selber. Wenn ich das analysiere, liegt es an frühkindlichen Erlebnissen. Keine Ahnung, ob man diese Prägungen irgendwie loswerden oder überwinden kann und wenn ja, wie - und wie lange sowas dauert. :o/

Erstmal schönes WE, heute Abend rede ich mit KF über meine Bedenken. Gebe ihm die Chance, zu reagieren bzw. zu handeln, bevor ich mich einfach zurückziehe.

GLG
"V"
 
Hi Venus,
ich hoffe du hattest ein gutes Wochenende.

Die Frage ist doch aus, wie und ab wann wird man zum Problemfall?

Eigentlich ist es doch der eigene Umgang mit dem Erlebten der u s für andere zum Problemfall macht, wir selber sehen dass oft noch gar nicht als Problem weil eben nur die anderen bemerken.
Wenn das so ist, kann man das erst beenden wenns einem wirklich bewusst wird und man selber versteht was das Problem ist, dann entsprechend anders damit umgeht.
Sicher wird nicht jeder mit einer schwierigen Vergangenheit zum Problemfall, bei bewusstem Umgang damit reduziert sich sicherlich das Risiko auch dadurch dass man sich in die Rolle des anderen versetzt, wie es einem selber mit einem selber gehen würde.
Manche Menschen haben eine gute Akzeptanz für Dinge die passieren, dadurch schon mal viel weniger Probleme damit, für andere bricht eine Welt zusammen und das erschüttert natürlich auch jene die gar i9hts damit zu tun haben.

Ich wünsche dir einen schönen Tag
 
Liebe Tired,
naja, das WE war irgendwie traurig. KF hat vorgeschlagen, im Folkwang-Museum die Performances der Abramovic-Schüler:innen zu sehen. Haben wir gemacht, sehr interessant! Aber die ganze Zeit schwebte ja dieses Finanzthema über mir und am Sonntagmorgen hab ich es dann rausgehauen, als eigentlich was ganz anderes dran gewesen wäre, nämlich genau das, weshalb wir zuerst zusammengekommen sind. Das hab ich gründlich verdorben. Ich hoffe mal, ich hab da jetzt nicht für anhaltende ED gesorgt.

Nach 1 Tag Retrospektive sehe ich, dass ich bei KF immer sehr kritisch bin, während ich bei den anderen, wo kritisches Hinsehen angebracht gewesen wäre, einfach drüber hinweg gegangen bin. KF ist wirklich der am wenigsten "narzisstische" unter den Männern, mit denen ich ne Beziehung hatte, und er gibt alles für den Menschen, den er liebt. Das sprichwörtliche letzte Hemd. Wobei genau mir das ja angst macht, denn er steht quasi im letzten Hemd schon da. Ich bin mir allerdings sicher, dass er verstanden hat, wie ich das Thema auffasse, ich habe es auch nicht als Anschuldigung formuliert, sondern bin immer nur von meiner Perspektive ausgegangen und habe das auch deutlich gemacht.

Meine Schuldgefühle ggü V. machen es mir auch sehr schwer, eine neue Beziehung zu genießen. V. nutzt die auch, um mich immer wieder zu manipulieren. Ok, (m)ein Betrug ist nicht schönzureden, aber er hat seine Ex 13 Jahre lang mit mir "betrogen", und 13 Jahre davon haben wir zusammengelebt. Austeilen kann er, einstecken nicht. Selbstreflexion /Perspektivenwechsel ist nicht seine Stärke. Er hat noch einige andere "Macken", die immer deutlicher zutage treten: mangelnde Impulskontrolle, extreme Launenhaftigkeit (ich finde, noch heftiger als ich, weil er nie darüber nachdenkt)... und einfach null Verständnis für Andersdenkende, wenig Respekt vor Männern und keinen Respekt vor Frauen. Außer sie wären stinkreich. Dann ist er entzückt.
Aber egal. Ich will mich endlich emotional und dann auch so schnell wie möglich finanziell (!!!) von ihm lösen, damit ich den Kopf frei habe von diesem überflüssigen Emo-Stress. Hindert mich heute gerade wieder am Weiterschreiben der Masterarbeit. (Ich habe heute Geburtstag, und er glaubt mir nicht, dass ich abends mit ner Freundin feiern gehe, unterstellt, es wäre mit KF und ich würde ihn belügen und er wäre nicht bereit, nachzufeiern und mein Geschenk bekomme ich nun auch nicht... was für ein Schwachsinn, das alles! Und wieder so eine Mail von ihm dazu, wie großzügig es ja von ihm wäre, mir Unterhalt zu zahlen und dass das demnächst vorbei sei...und ne Geburtstagskarte unfrankiert, d.h selbst geliefert, in meinem Briefkasten mit 08/15 Motiv und ner stichelnden Botschaft... Kindergarten irgendwie... aber triggert auch wieder meine Schuldgefühle...) Irgendwie erinnert mich diese Situation an die aktuelle "Hausfrauenpsychologie" bzgl. Narzissten und Empathen und Co-Abhängigkeit... :o(

Zum Thema "Problemfall": ich finde, das hast du gut analysiert. Selbstreflexion ist eben wichtig, und dafür braucht man aber mitunter erstmal die Reflexion durch Mitmenschen im engeren Umfeld, zB durch den Partner. Dann kann man anfangen, an sich zu arbeiten. Aber das ist auch kein linearer Prozess...

Wenn "schlimme Dinge" passieren, gehöre ich zu denen, für die eine Welt zusammenbricht. Aber ob das daran liegt, ob ich wirklich von Natur aus "so bin" oder dass ich mit wem aufgewachsen bin, der bzw. die genau so war und über ihre zerbrochene Welt den ganzen Tag gejammert hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß manchmal immer noch nicht, wo meine Mutter aufhört und wo ich anfange.
Was ich aber erleben durfte: eine zusammengebrochene Welt kann man sich u.U. auch wieder aufbauen, eventuell sogar besser als vorher. Es gibt viele Chancen im Leben, wenn man sie erkennt und sich traut, sie zu ergreifen. Ich habe oft keinen Mut dazu (gehabt).

Ich wünsche mir endlich mehr Mut zum Leben. Innere Ruhe (Vagusnerv?!?). Selbstvertrauen, auf das ich vertrauen kann (;o) ) - manchmal ist es vorhanden, dann wieder nicht.

Naja... uns wünsche ich außerdem heute erstmal nen guten Wochenanfang in jeder Hinsicht!

GLG
"V"
 
Eigentlich analysierst du alles was dich betrifft sehr genau und sicher auch treffend, nur die Konsequenzen daraus werden nur bedingt gezogen.
Angst am Ende alleine zu sein, ohne finanzielle Unterstützung und ohne jemanden der dich altruistisch liebt?
Andererseits bringt das Mitnehmen von Vorteilen auch wieder eine Verantwortung mit sich die einschränkt und wenn man sie nicht wahrnehmen wil auch ein schlechtes Gewissen macht, eine eher moralische Verantwortung und natürlich das Auseinandersetzen mit einer Abhängigkeit die man vielleicht gar nicht ändern kann, außer man springt in kalte Wasser, mit hohem Risiko.
Due liebst die Unabhängigkeit, du bist aber nicht unabhängig?
Aber genau genommen gibt es keinen Menschen auf dieser Welt der wirklich unabhängig ist, es gibt immer jemanden den man braucht, oder zu brauchen glaubt, ob reich, arm, erfolgreich oder nicht, niemand kann sich vom menschlichen Wesen befreien, nämlich dem dass man andere Menschen zum überleben braucht und das dann ganz automatisch Abhängigkeiten schafft nur ob diese fair sind oder nicht liegt vielleicht ein wenig in unserer Hand.
 
Liebe Tired,

ich denke, es gehört zu den menschlichen Widersprüchen, dass man sowohl unabhängig als auch gut vernetzt sein möchte. Ich sehe das ja auch so, kein Mensch ist eine Insel. Ich möchte nur nicht von wem abhängig sein, der diese Abhängigkeit zu seinem Vorteil ausnutzt oder mich damit erpresst. Ich finde das mitunter sehr schwer vorauszusehen, obwohl ich eigentlich so kritisch bin. Aber ich glaube, ich bin kritisch, weil ich naiv bin und das weiß und mich das mißtrauisch macht...

V. war heute bei mir wg. Steuerkram. Ich habe ihm bei der Gelegenheit klargemacht, wie sehr ich unter seiner Launenhaftigkeit leide und dass ich vorschlage, auf Abstand zu gehen, wenn er das nicht ändern könne. Dass ich ihn verstehen könne, aber das nichts an der Tatsache ändere. Er hat mich verstanden und wir sind gut miteinander umgegangen. Es gab sogar das Geburtstagsgeschenk und ich hab ihn zum Kaffee eingeladen.

Dafür bin ich heute früh mit KF aneinandergeraten (per Texting). Ich bin ja immer noch nicht sicher, ob ich nicht von dieser WE-Beziehung eine Pause brauche. Ich suche und finde doch andauernd irgendwelche Haare in der Suppe bei KF. Das muss doch furchtbar für ihn sein. Vermutlich ist er froh, wenn er mal seine Ruhe vor mir hat - obwohl ich ja von der WE-Beziehung genau deshalb nix halte, weil man eh immer auf Distanz ist und kaum weiß, wie es dem anderen in der Woche so wirklich ergangen ist, und am WE dann alles gut laufen soll. Das ist doch total oberflächlich und blöde. Da hätte ich lieber eine Affäre, wenn es schon oberflächlich ist, dann hab ich Sex und keinen Stress. Sex baut ja Stress ab. Aber so hab ich nur Stress - durch den Druck mit der Masterarbeit, auf die ich mich so schwer konzentrieren kann, was mir wiederum noch mehr Stress macht.

Ich weiß gar nicht, welchen Ballast ich noch loslassen soll, damit ich mich wieder an die Arbeit setzen kann. Den auf meiner "Seele" - klar - aber wie kommt man da dran? Ist der nicht ne Illusion wie das Konzept einer Seele auch? Warum mach ich so nen Blödsinn? Mannomann...

GLG
"V"
 
Ja, ich glaube auch, vieles ist Illusion.
Wer die Illusion hat stressresistent zu sein und wirklich nix an sich ran lässt der hat keinen Stress, wer meint es jedem recht machen zu ,müssen der hat Stress.
Ist wohl meist eine Einstellungssache, eine Kopfsache, gar nicht mal so dass man was aufarbeiten müsste sondern dass man die Dinge nur anders sehen und angehen sollte.
Relativieren könnte da ein ganz großes Zauberwort sein.

Schönen Abend noch Venus.
 
Liebe Tired,

das ist Perspektivenwechsel, wovon du da schreibst... und eigentlich entspricht das meinem persönlichen "Glauben": ich glaube an Kontingenz, nicht Schicksal. Alles kann auch ganz anders kommen, nix ist vorbestimmt, denn DAS wäre eine Illusion (die allerdings für sehr viele hilfreich ist, deren Welt zu strukturieren, damit sie sich darin orientieren können). Wie "es" dann kommt, ist eine individuelle Bewertung von Situationen - andere könnten die gleiche Lage anders bewerten und tun es meist auch.

Andererseits glaube ich an gar nichts - deshalb fällt es mir auch schwer, dem Perspektivenwechsel diese Wirkung zuschreiben zu können in dem Sinne: ich glaube jetzt, ich bin stressresistent und bin es. So einfach ist es eben leider nicht.
Vor allem, weil ich schon die gegenteilige Erfahrung gemacht habe.

An meiner Stressverarbeitung bin ich ja seit vielen Jahren dran, deshalb auch die Idee mit dem Vagusnerv. Aber dann passieren im Äußeren immer so blöde Dinge wie dieser Beziehungskram, da bin ich dann wieder völlig aufgewühlt und weiß mir nicht zu helfen. Alles nur alte Ängste, die angetriggert werden. Aber gleich so viele. Verlustangst, Existenzangst, Versagensangst. Mir völlig klar, dass die alle ebenso berechtigt wie übertrieben sind, aber verschwinden tun sie durch diese Erkenntnis leider nicht.

Ich brauche mal ein "Erfolgserlebnis". Oder ich sollte mich mal an Erfolge erinnern und mir selber glauben, dass ich die wiederholen kann. Eine Masterarbeit ist schon ein anderes Kaliber als die Bachelorarbeit damals 2019, die ich in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft habe (und danach erstmal krank wurde). Aber auch bei der Bachelorarbeit war ich mir nicht klar über die Qualität und habe nicht gewusst, dass sie "sehr gut" ist. Ich kann meine Arbeitsqualität schlecht selbst einschätzen. Meine Perspektive auf Eigenproduktionen, die andere bewerten bzw. benoten müssen, ist immer irgendwie verzerrt. Das, was nicht bewertet wird, kann ich schon richtig beurteilen in puncto Qualität.

Ich sollte vielleicht mal wieder eine Geschichte schreiben, wie die von "Venus & Adonis". Daneben habe ich nämlich noch einige Hausarbeiten gemeistert. Bis auf eine waren alle "sehr gut".

Ich sollte mal sehen, dass ich allem zu viel Gewicht beimesse, damit das Leben buchstäblich schwer mache, mir und allen, die mit mir zu tun haben. Wenn man da von außen draufschaut, ist es vielleicht irgendwie zum Lachen, was ich da so betreibe an Selbstsabotage. Ich bin allerdings noch nicht in der Lage dazu.

Wie lernt man positives Denken?

GLG
V
 
Andererseits glaube ich an gar nichts - deshalb fällt es mir auch schwer, dem Perspektivenwechsel diese Wirkung zuschreiben zu können in dem Sinne: ich glaube jetzt, ich bin stressresistent und bin es. So einfach ist es eben leider nicht.
Vor allem, weil ich schon die gegenteilige Erfahrung gemacht habe.

Ja, so einfach ist es leider wirklich nicht.
Aber die Sicht der Dinge bewirkt viel, nimmt man etwas sehr wichtig und als Katastrophe wenn es schief geht, dann baut sich negativer Stress auf, kann man sich sagen dass man ab einem bestimmten Punkt keinen Einfluss hat und einfach schaut was bei raus kommt, dann wird der Stress sicher weniger sein.
Vieles ist eine Einstellungssache, auch Konditionierung, wäre es anders dann könnten Psychotherapien nicht viel ausrichten, aber sie helfen und das wegen anderer Sicht und Herangehensweisen.

Es ist aber wirklich schwierig, weil man erst sich selber von Veränderungen überzeugen muss und wirklich davon überzeugt sein muss, bevor diese im Umgang mit Stress und anderem, helfen können.
Man muss verstehen was man warum ändert und es fühlen, ansonsten ist es nur ein Kopieren von Strategien die angeblich helfen sollen und das hilft natürlich nicht.
Das ist wohl auch der Punkt wo Therapien hilfreich sind, die Strategien sind recht einheitlich und die kann jeder probieren ohne große Hilfe, aber herauszufinden wie man diese Strategien verstehen kann, sich von ihnen überzeugt, was ja bei jedem etwas anders ist und eben die Schwierigkeit, da kann ein Gegenüber helfen die richtigen Impulse zu finden.

Will damit sagen, es ist nicht einfach eine Glaubensfrage, eher eine Überzeugung und ein riesen Vertrauen in diese Überzeugung, die man wahrscheinlich über positive Erfahrungen erlenen kann.;)

Da bin ich in der Theorie aber auch besser als in der Praxis, ich kann mich auch nicht so gut überzeugen die Dinge weniger ernst zu nehmen, auch wenns vom Kopf her recht klar ist so stresst sich der Rest meines Wesens trotzdem weiter, es fehlt die innere Überzeugung dass alles nicht so dramatisch ist und Lebbe geht weiter auch wenn was gewaltig schief geht.
Gelassenheit, die hat mir in bestimmten Bereichen schon immer gefehlt und obwohl ich sehr intensiv danach gestrebt habe, habe ich sie nie erreicht.:rolleyes:
 
...wenn ich nicht an mich selber glauben kann, gehe ich sogar so weit, andere, die an mich glauben, als Narren zu betrachten, was sehr respektlos ist. Ich würde gerne heute den Beschluss fassen, damit aufzuhören.

Ich habe auch KF so behandelt. Wir haben jetzt seit Mittwoch "Beziehungspause" und heute beginne ich, mich deshalb traurig zu fühlen. Ich hoffe, es geht ihm gut. Ich bin gespannt, welche Erkenntnis wir aus dieser Pause ziehen werden. Hab auch etwas Angst davor.
Noch mehr Angst hab ich jetzt ganz akut davor, diese Masterarbeit zu versemmeln. Ich hab nur noch so wenig Zeit. Vielleicht sollte ich mal zum Arzt gehen und versuchen, ob ich irgendwie ein Attest bekommen kann, um die Abgabefrist zu verlängern?

Ja, Lebbe geht weiter, so sieht das auch KF, aber hey, wenn du so ne Dramaqueen bist wie ich, fragst du dich immer wieder, WARUM? Was ist das für ein Fluch? ;o)

Statt sich zu verzeihen und selbst ne neue Chance zu geben... das konnte ich noch nie.
 
Ich denke da fehlt einfach der besagte Glaube, dass man seine Sache gut macht und dass es auch gut ist...Aber wir zählen ja zu den Ungläubigen:)

Dir geht es sicher auch so, was andere machen kann man durchaus hoch schätzen, ihnen auch sagen wie toll das ist und wenn man selber was gemacht hat dann denkt man: Naja, nicht so dolle" und wenn dann einer kommt und sagt ist doch super, glaubt man an Nettigkeiten.
Dazu noch ein ungesunder Pessimismus und fertig ist der Mensch der bei sich nur mit hundert Prozent einigermaßen zufrieden ist, während er bei anderen die hälfte schon zu würdigen weiß.
Vielleicht ist das auch das Problem wenns um Beziehungen geht, den anderen erst mal super finden, aber dann dem eigenen Urteil nicht so recht trauen, eine Entscheidung für jemanden ist ja die eigene Entscheidung und damit muss sie hundert Prozent bringen, das tut sie natürlich nie und damit lieber unzufrieden sein oder verzichten, als damit zufrieden sein zu können.:rolleyes:
 
yep, auf den Punkt, liebe Tired!

Leider! Was kann man nur tun gegen so eine Einstellung? Damit setzen wir uns ja permanent unter Druck! Und gönnen uns rein gar nix. Davon wird man krank bzw. bleibt es dann auch. Das Mindset ist gar nicht gut für uns!

Heute hatte ich ein Schlüsselerlebnis auf unserem Akadmierundgang (Abschlussausstellung der Absolvent:innen der Kunstakademie) mit einer lieben Freundin. Wegen der Wetterlage haben wir uns ganz früh verabredet, und wegen der Wetterlage war ich leider alles andere als ausgeschlafen. So kam es, dass ich gleich im ersten Raum rückwärts gegen einen im Raum stehenden Schemel mit nem vollen Becher Eiskaffee stiess, der sich dann über mein Bein und Fuß ergoß. Die Kommilitonin des ausstellenden Absolventen ging gleich auf mich los und meinte, das müsse ich jetzt wegputzen. Hat dann aber doch Papiertücher geholt. Meine Freundin und ich haben geholfen. War aber eine Riesenlache. Also noch Schrubber und Schwämme geholt. Dann hat aber noch ein Besucherpaar gemeint, die Ungunst der Stunde nutzen zu können. Seine Wildlederschuhe hätten Kaffee abbekommen. Ich entschuldigte mich, aber das war nicht genug, er nannte mich Schussel und als ich fragte, was ich denn jetzt tun solle, ihm neue Schuhe kaufen? Darauf sagten Sie, ich solle mich wenigstens entschuldigen - ich verwies auf meine Entschuldigung und kümmerte mich um die Putzaktion. Im Treppenhaus lauerten die mir wieder auf und weiter ging es, ich sah mir den "Schaden" an (ein Witz, da konnte man gar nix sehen, und das in nassem Zustand) und meinte, mit ner Wildlederbürste bekämen sie das wieder hin, da würden keine Spuren bleiben. Und dann wollten die weiter diskutieren und ich so: ich habe eine sehr stressige Woche gehabt und bin jetzt fertig hier. Und die Frau: ich sehe, Sie haben Morbus Basedow - die Augen! Ich: das Gespräch ist jetzt beendet! Und ging.
Ich war leider völlig außer mir. Dieser Mist hat mich körperlich total aufgewühlt, ich war am Zittern und völlig fertig. Meine Freundin hat denen noch einige Worte verpasst und ist mir nach, danach haben wir den Rest des Rundgangs auch sehr genossen und hatten unseren Spaß. Aber dass mir eine Wildfremde so grenzüberschreitend daherkommt und ich v.a. so heftig körperlich reagiere, hat mir mal wieder gezeigt, dass ich wohl noch lange nicht über'n Berg bin und dringend eine Auszeit benötige von ALLEN Stressoren! Das ist heute gegen 10.15 Uhr passiert und 6 h später bin ich immer noch aufgeregt. DAS ist Morbus f...ing Basedow. Naja, die beste Krankheit taugt nix. Ich fühle mich davon entstellt und irgendwie zerstört.
Ich denke, die Botschaft ist deutlich - ich muss zum Arzt und brauche ne AU, um die Abgabefrist für die Masterarbeit zu verlängern. Ich kann nicht länger durchpowern bzw. mir einreden, dass ich das kann. Mein Körper will nicht mehr. Das ist alles zuviel (negativer) Stress und Druck für mich.

Das ist auch wieder so ein Haufen Zeit, der im Wartezimmer draufgeht - hoffentlich bekomme ich die AU auch!
Diese Hitzewelle schon wieder ist sehr ungünstig für meine Krankheit, die Temperaturen verstärken meine Schübe bzw. können die auch auslösen, vermute ich.
 
Hi Venus,
hast du die AU bekommen?

Ja, man sollte, wenn man sich das leisten kann, unbedingt auf seinen Körper hören.
Gibt genug Leute die sich das nicht leisten können, oder aber wie du ihrem Funktionieren zu vieles (auch die Gesundheit) unterordnen, die beste Krankheit taugt nichts, ja und alle Krankheiten hinterlassen weitreichende Spuren wenn man dem Körper nicht das gönnt was er braucht um dagegen angehen zu können, meist ist das einfach mehr Ruhe und Entspannung.
Sicher, verlorene Zeit, oder auch nicht, denn wenn du diese Zeit nicht investierst dann hast du möglicherweise länger damit zu kämpfen, schwerer und kommst am Ende langsamer ans Ziel als mit regelmäßigen Ruhezeiten.

Ich hoffe due findest Entspannung, bei dem Wetter ist ja kaum was anderes machbar und immer noch anstrengend genug.;-)
 
Moin, liebe Tired,

ja, hab mit meinem Doc telefoniert, er stellt mir eine aus. Nun muss ich nur noch rausfinden, in welcher Form und an wen ich das an der Uni einreichen muss. Bzw. habe ich das bereits, aber die zuständige Stelle ist nur per Mail erreichbar und antwortet nicht.

Ich begreife langsam, wie lange mein Körper mir eigentlich schon Signale sendet, dass ich viel zuviel Stress habe - das ging ja schon lange vor Ausbruch des Morbus Basedow los. Schon vor fast 24 Jahren. Und als ich den Großkonzern mit Abfindung verlassen habe, um zu studieren, war ich kurz vorm Burn-Out. Ich wußte, dass ich das da nicht mehr lange aushalten würde. Dann hab ich jedes Semester mit den Schüben gekämpft (kamen immer in der vorlesungsfreien Zeit, wo man sich aber auf Prüfungen vorbereiten muss und die absolvieren muss) und dann gab's mal Remission für ne Weile ab 2018. In der Zwischenzeit hat mein Körper wieder angefangen, sich hormonell umzustellen. Deshalb wohl auch dieses triebgesteuerte Verhalten mit A. ... da hatte ich dann aber eine neue Bewältigungsstrategie gefunden, die mein Stresslevel positiv beeinflusst. Leider konnte ich das in meiner Ehe nicht umsetzen, und damit ging dieses blöde Drama los. Diese Strategie funktioniert nicht alleine, das ist der riesengroße Nachteil.

So, heute bin ich leider zu einer Geburtstagsfeier eingeladen bei diesen ekelhaften Temperaturen, wo ich auch noch 45 Min. hinfahren muss (1 Weg). Wenn ich das vorher gewußt hätte, hätte ich nicht zugesagt. Außerdem muss ich beim Doc vorbeischauen, zur Uni und einkaufen. Gestern war ich so am Boden, dass ich überhaupt nicht unter Menschen gehen konnte. Den ganzen Tag nicht. Ich war völlig trostlos. Es ging mir erst gg 23 Uhr besser, da hab ich noch nen Text gelesen für die Masterarbeit, aber ich musste ja schlafen gehen, weil ich heute früh Yoga hatte. Alles blöd zur Zeit.

Ich wünsche uns einen angenehmen Tag trotz der Wetterlage

GLG
"V"
 
Ja, hab auch noch einiges zu erledigen, bei dem Wetter echt nicht schön.
Aber wenn ich den Hund anschaue, gerade mal ein dreiviertel Stündchen draußen gewesen (da gings noch mit der Hitze) und sie liegt in ihrem dicken Pelz völlig fertig in der Ecke.
Ich hab wenigstens kein Fell und sie ist mit dem Fellwechsel auch spät dran, hat also noch ordentlich Winterfell und noch mehr lose Haare die jucken, trotz viel bürsten, man hat ständig das Gefühl dass gleicht ein Hitzeschock ansteht.
Also drüber freuen dass der Mensch ohne Fell ist, auch wenns im Winter wieder neidisch macht.:-)

Dann mal auf zum heutigen Tagwerk, auch wenns schwer fällt.

Hab einen angenehmen Tag und trotz allem viel Spaß bei der Feier.:)
 
Liebe Tired,
ja, mann, bin ich froh, dass ich bei diesen Temperaturen kein Fell habe! Das sag ich mir täglich!:o)
Im Winter können wir uns eins anziehen, das ist kein Problem.
Gleich telefoniere ich mit der Mitarbeitern der Schreibberatung an meiner Uni. Die ist klasse. Kompetent, motivierend, danach geht's mir immer besser!
Danach noch die Feier, aber da wird nicht mehr viel los sein, denn die haben schon 18 Uhr angefangen und bei dem Wetter knallt der Alk schon hart, da werden die ersten schon jetzt Ausfallserscheinungen haben... bis ich da bin, ist 21 Uhr. Und 22 Uhr fahr ich wieder. Will ja morgen früh zur Uni und in der klimatisierten Bibliothek arbeiten.

Hab nen schönen Abend mit deinem Hundi!

GLG
"V"
 
Dir auch einen schönen Abend, bzw. hoffe ihn gehabt zu haben und dass die Feier dann doch noch ganz nett war.:)
 
Hi liebe Tired,

die Feier war kurz, aber nett, wir sind dann alle zusammen aufgebrochen. Die ÖPNV-Reise hat aber glatt ne Stunde gedauert. Egal, diese ex-Kollegin, die zur Freundin wurde, kenne ich seit 1997. Sie ist schwer in Ordnung und meine Mühe war/ist sie wert.

Es wird kühler! Keinen Tag zu früh! Heute geht's weiter im Text mit der Masterarbeit, Kapitel 2.
Die AU hab ich und ist auch schon ans Prüfungsamt weitergeleitet. Wird schon noch, alles ist noch möglich, auch das Erreichen meiner Traumnote.

KF meldet sich sehr sporadisch und irgendwie erkenne ich aus seinen Texten nicht, wie er jetzt tatsächlich zu dieser "Beziehung" und der Pause davon steht. Ich hab mich damit erst tagelang rumgequält und dann überlegt, wie ätzend diese Quälerei eigentlich ist und dass ich doch nicht auf Schmerzen stehe (nicht mein Fetisch, weder physisch noch psychisch). Dann hab ich - ganz trivial - mal recherchiert zum Thema "Selbstliebe lernen". KF hat damit ja auch so seine Probleme, und ich hab mich erinnert, dass ich ihm sagte, statt dem inneren Kritiker die Bühne zu überlassen, sollte er sich selbst wie seinen besten Freund behandeln. Da dachte ich, hey, dass sollte ich auch mal tun. Meinen eigenen Rat befolgen. Hab mir also mich aus einer wohlwollenden Perspektive vorgenommen, und es wirkt sogar einigermaßen (zumindest jetzt im Moment): ich fühle mich weniger unruhig und verzweifelt, mal wieder wartend auf eine (positive) Reaktion eines männlichen Gegenübers. Es ist so - wir können sehr oft wählen, ob wir uns mit ner Sache quälen und darunter leiden oder eben nicht. Meiner inneren Wahrheit komme ich nicht näher, wenn ich im (Selbstmit-)Leid stecken bleibe. Ich bin nunmal am Leben, und das wird sich wohl so schnell nicht ändern, dann versuche ich lieber, das Beste draus zu machen, als in meiner Trauer über die Hoffnungs- und Sinnlosigkeit der Existenz festzuhängen.

Immer voran! Lebenslanges Lernen, Entwicklung, Selbstausdruck - mit oder ohne Partner, ganz egal. Mit dem passenden Partner macht das alles mehr Freude, aber ohne ist es auch die Mühe wert.

Hab nen schönen Tag und kuschel dein Hundi von mir (falls sie das mag :o) will ja nicht virtuell gebissen werden...)

GLG
"V"
 
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