Wie kann ich vergessen lernen?

[Diana63]

Während der Arbeit ein Techtelmechtel mit einem Vater und Ehemann anfangen, das ist schon mal etwas dümmlich und kostet ihr später den Job und die Häme hat sie obendrauf, wenn sie sich auch derzeit oben glaubt, warte ab,

Pardon, es kann aber auch ganz anders kommen. So einen „Fall“ hatten wir in der Firma auch, Mädel und Familienvater bändeln an ...
Inzwischen sind sie seit sechs Jahren verheiratet, und die Exfrau muss damit zurechtkommen (die zweite aber irgendwie auch), dass man bei jedem Anlass, der die gemeinsamen Kinder betrifft - Geburtstag, Hochzeit, Taufe etc. - gemeinsam an einem Tisch sitzt. Und das geht so bis zum Lebensende, da darf man sich keine Illusionen machen.

 

[Elektraa]

Bei uns fragt der Richter: wann haben sie das letzte Mal Geschlechtsverkehr gehabt?
Wenn der nicht mindestens ein halbes Jahr zurückliegt, dann gibt es keine Scheidung, dann gilt die Ehe noch als aufrecht und als noch nicht wirklich zerrüttet.

Diana, ich komme deshalb auf diese Vorstellung, weil er zwischendrin durchaus glaubwürdig abgekommen ist von seinem Liebesanfall und dann halt wieder erlegen ist und während dieser Phase, wo er sie nicht mehr nahe hatte, da war er begeistert von seiner Dini und hat sich sehr, sehr bemüht, dass sie mit ihm wieder gut ist.

Ich habe mich auch immer wieder eingelassen auf Gezirpe, des Gezirpes wegen und immer wieder dachte ich, es ist der Supermann schlechthin, bis ich desillusioniert wurde. Das kann passieren, wenn man sich langweilt. Aber daran war nicht mein Mann schuld, sondern mein Hang zum Abenteuerleben.

Dieser Mann hatte es richtig eilig. War das bei deinem Beispiel auch so?

 

[Dini46]

Am Samstag hat er mir geschrieben, dass er gerne wüsste, wie der Wettkampf bei meinem Sohn gelaufen ist. Mein Sohn möchte nicht, dass ich antworte. Ich fühle mich deswegen schlecht. Aber letztendlich schreibt er mir ja nicht, weil er sich für mich interessiert, sondern für meinen Sohn.

 

[Diana63]

Dieser Mann hatte es richtig eilig. War das bei deinem Beispiel auch so?

So ähnlich. Es war ein langes Hin und Her, bis er eines Tages völlig unangekündigt mit seinem Koffer vor der Tür der Neuen stand.

 

[dr.riecke]

"völlig unangekündigt mit seinem Koffer vor der Tür der Neuen stand."

Interessant, dass er das Risiko eingegangen ist.
Es hätte dort ja auch schon ein Neuer wohnen können...

 

[Dini46]

Ich habe ihm kurz geschrieben, dass unser Sohn nicht möchte, dass ich ihm die Ergebnisse sage. Als Antwort kam nur: Schade.

 

[Elektraa]

Ehrlich währt am längsten... es stimmte ja, was du ihm geschrieben hast.

Dein Mann wird jetzt betroffen sein und etwas davon spüren, was dein Sohn gerade fühlt.

 

[Elektraa]

Meine Freundin war gerade da und hat mir erzählt, dass sie die Memoiren ihres Urgroßvaters gerade durchliest. Es ist ein einziger Liebesbrief an seine Frau und an seine Kinder und Familienmitglieder. Vom ersten bis zum letzten Tag nur sie, sonst keine und bei ihren Großeltern und Eltern war es ganz gleich. Die kannten es nicht anders. Innig verbunden lebenslang.

Das war früher eher normal und heute scheint es eine Ausnahme zu sein. Ich habe mir auch ausgemalt, einer, sonst keiner. Vielleicht ist das in uns so angelegt eigentlich.

Deine fürchterliche Trauer und Betroffenheit liegt sicher daran, weil du durch und durch Monogam bist, wie richtig gesehen eh die meisten wären, wäre nicht so viel Irritierendes da inzwischen.

ich sag mir, im nächsten Leben mach ich es anders. So wie der Uropa von meiner Leni, so möchte ich es.

 

[Tired]

Das war früher eher normal und heute scheint es eine Ausnahme zu sein.

Das war früher genauso normal oder unnormal wie heute, nur dass die Frauen dabei ein extrem hohes Risiko hatten und deshalb die Schwelle wesentlich größer war, die Herren hatten dafür einen Freibrief (im Vergleich zu heute).
Frauen hatten das hinzunehmen und die Männer waren solidarisch.

Wenn früher ein Mann fremd ging, oder eine Geliebte hatte, dann wurde das in den Analen eher nicht erwähnt, es war einfach kein Thema und Scheidung war ein Tabu oder der Ruin für die Frau.

Was aber sicher so ist, sehr oft sind die Paare mit der Zeit sehr zusammen gewachsen und bestimmt nicht zuletzt, weil es kaum Alternativen gab.

Ich finds schon besser wie es heute ist, jeder darf wählen und ich denke der Mensch ist für Lebensabschnittsgefährten gemacht, aber nur ganz selten für einen der es das Leben lang bleibt.

 

[Dini46]

In unserer Versöhnung noch habe ich meinen Mann gefragt, ob wir bis zum Ende ein Paar bleiben. Dass ich es so möchte und nicht anders. Er bejahte dies. Er wolle das auch.

Aber desto länger er weg ist, desto unwahrscheinlicher wird dieses.

 

[Elektraa]

In unserer Versöhnung noch habe ich meinen Mann gefragt, ob wir bis zum Ende ein Paar bleiben. Dass ich es so möchte und nicht anders. Er bejahte dies. Er wolle das auch.

Aber desto länger er weg ist, desto unwahrscheinlicher wird dieses.

Wie heißt es so schön, manchmal kommt es ganz anders, als man denkt.

Was auch immer folgt, es ist niemanden geholfen, wenn du ewig in Gram versinkst.
Gib mir bitte den Grund an, warum er sich nicht vielleicht wieder voll in dich verlieben sollte und sein Zuhause wieder zurück haben möchte mit allem drum und dran?

Warum siehst du das sooooo ausgeschlossen? Auch das passiert immer wieder, dass Ehen nach so einem Aufrüttler wieder gern aufgenommen werden und mehr genossen werden, als je vorher.

 

[Elektraa]

Das war früher genauso normal oder unnormal wie heute, nur dass die Frauen dabei ein extrem hohes Risiko hatten und deshalb die Schwelle wesentlich größer war, die Herren hatten dafür einen Freibrief (im Vergleich zu heute).
Frauen hatten das hinzunehmen und die Männer waren solidarisch.

Wenn früher ein Mann fremd ging, oder eine Geliebte hatte, dann wurde das in den Analen eher nicht erwähnt, es war einfach kein Thema und Scheidung war ein Tabu oder der Ruin für die Frau.

Was aber sicher so ist, sehr oft sind die Paare mit der Zeit sehr zusammen gewachsen und bestimmt nicht zuletzt, weil es kaum Alternativen gab.

Ich finds schon besser wie es heute ist, jeder darf wählen und ich denke der Mensch ist für Lebensabschnittsgefährten gemacht, aber nur ganz selten für einen der es das Leben lang bleibt.

Ich habe die Geschichte vom Urgroßvater meiner Freundin gemeint und bei dieser war es so, dass sie noch im hohen Alter tiefe Zuneigung füreinander empfunden haben und in den Memoiren war das einfach deutlich zu lesen, wie glücklich diese Ehe war. Von so etwas habe auch ich mal geträumt und Dini und meine Freundin(en) ebenso und meine Tochter auch und meine Nachbarinnen auch und und und...ich kenne keinen, der gern unglücklich verheiratet ist und schon beim Heiraten von Konkubinen träumt.

 

[Tired]

Ja, die Vorstellung des "Einen" Partners, der ewig passt und es sogar in Krisen harmoniert, davon träumen schon die ganz Kleinen.
Deshalb tut es vielleicht so weh, wenn man feststellen muss, dass dies nur eine Vorstellung aus der Märchenwelt ist/war und ein seltenes Glück.

 

[Elektraa]

Ja, die Vorstellung des "Einen" Partners, der ewig passt und es sogar in Krisen harmoniert, davon träumen schon die ganz Kleinen.
Deshalb tut es vielleicht so weh, wenn man feststellen muss, dass dies nur eine Vorstellung aus der Märchenwelt ist/war und ein seltenes Glück.

Es ist keine Vorstellung aus der Märchenwelt, es ist machbar. Es ist eine Frage des freien Willens.

Auch wenn man die Freiheit hätte sich zu streiten, sich zu kränken und fremd zu gehen, sich verkehrt zu geben und falsch, missbräuchlich, übergriffig etc. zu sein, man machts nicht. Man will statt dessen "sich lieben, achten, ehren" und aus, nichts weiter.

Natürlich geht das, wenn man sich das vornimmt beiderseits und zusammenhält in guten, wie in schlimmen Zeiten, wo es schwer fällt.

Ich habe das nicht erfunden, das wird mir von Paaren rundherum gezeigt, dass es geht.

 

[Tired]

Aber Gefühle unterliegen nicht dem freien Willen und wenn die Liebe schwindet, dann hilft es auch nichts wenn man das nicht möchte und sich anderes vorgenommen hat.

Ob man dann jemanden verletzen möchte oder nicht, das entscheiden wir selber, aber der andere fühlt sich meist so oder so verletzt.

Es geht zusammen zu bleiben, weil wir unterschiedlich sind, genauso geht es für andere nicht.

 

[Elektraa]

Aber Gefühle unterliegen nicht dem freien Willen und wenn die Liebe schwindet, dann hilft es auch nichts.....

Das sag mal deinem Kind. Es tut mir leid, aber ich spür keine Liebe und das bleibt so, pasta.

Lieben geht immer, wenn man will- so wie redlich bleiben aus Prinzip und aus innerer Überzeugung möglich ist, ist ein treu liebevoller Umgang machbar. Ich bleib da stur, du kannst mich davon nicht abbringen, weil ich das einfach weiß.
Was anderes ist das nicht, als eine Haltung einnehmen und bei der bleiben, komme, was wolle.

Manchen fällts schwer, manche können das ganz locker und leicht.

 

[Tired]

Das sag mal deinem Kind. Es tut mir leid, aber ich spür keine Liebe und das bleibt so, pasta.

Auch das gibt es und es wird/wurde sogar dazu geforscht.
Jede Frau, jeder Mann, sagt dass er/sie seine Kinder liebt, aber nicht jeder tut das wirklich.
Es wird nur behauptet, weil es ein Nogo ist dass es anders sein könnte und auch wenn derjenige nichts dafür kann, wird er als Monster angesehen wenn er keine Liebe für sein Kind, (oder PartnerIn) empfindet und sich nichts sehnlicher wünscht als dass es ausfliegt und er wieder frei ist.

Das ist doch nichts verwerfliches wenn man nicht liebt, oder die Liebe verblasst, das heißt doch nicht dass man ein schlechter Mensch ist, oder andere schlecht behandelt.
Es ist nur einfach so und das ist nicht beeinflussbar.
Nicht jeder muss das können, nur weil man selber so empfindet, es ist einfach Natur gegeben ob man liebt oder nicht.

 

[Tired]

Wenn man Liebe als etwas sieht das vergänglich ist, eine Partnerschaft als eine Zeit die solange dauert wie die Liebe da ist und man sie bis dahin genießen sollte, als eine Zeit die durch veränderte Gefühle, unterschiedliche Entwicklungen, Lebenserfahrungen auch zu Ende gehen kann weil sich damit auch die Gefühle ändern, dies als etwas natürliches ansieht, dann kann man sicher auch leichter akzeptieren wenn dies eintritt.
Es ist doch Unsinn, jemanden Vorwürfe zu machen weil seine Gefühle nicht (mehr) so sind wie die eigenen, oder wie man es erwartet, weil man es bis der Tod euch scheidet voraus geplant hat.
Gefühle kann man nicht auf Dauer planen, sie sind immer nur eine Momentaufnahme und die richtet sich nicht nach unserem Willen, sondern nur nach unseren Gefühlen.
Daran ändern auch Schwüre zum ewigen Paar sein nichts, die sind zwar wahr, aber diese Schwüre und Wünsche überdauern nun mal nicht große Zeitspannen die auch Veränderungen bedeuten.
Wenn man sich selber, wenn sich das Leben und wenn sich der andere verändert, während man selber in eine andere Richtung triftet und das passiert ständig bis sich letztendlich auch die Gefühle für den anderen verändern, dann kommt die Krise und erst dann zeigt sich ob die Liebe reicht oder sie sich verflüchtigt hat.

Niemand bleibt der Mensch der er am Tage der Hochzeit war.
Nach einem Jahr, oder zehnen, oder dreißig Jahren, ist man ein anderer Mensch, hat sich verändert, beide verändern sich und wenn der andere nicht zufälligerweise diesen veränderten Menschen genauso liebt und respektiert wie den der geheiratet wurde, dann passt es einfach nicht mehr und dann kommt halt genau in dieser Phase sehr oft ein anderer Mensch daher der viel passender erscheint.

Wenn man diese Veränderungen nicht dem anderen als Bösartigkeiten anlastet, sondern als etwas das nur allzu oft vor kommt, dann gäbe es sicher auch viel weniger Groll bei Trennungen und stattdessen eine höhere Akzeptanz von dem was einfach geschieht, auch ohne dass es jemand jemals gewollt hätte.
Und genauso gäbe es weniger Groll wenn man es dennoch nochmal versuchen möchte, die Chancen dass es funktioniert würden damit steigen.

 

[Dini46]

Ich habe gestern etwas, wie ich finde, Schlimmes erfahren.
Kurz bevor mein Mann anders wurde, bevor das viele Weinen anfing, musste er nachts mal los, meinem Neffen helfen mit seinem Auto. Auf dem Weg dorthin wurde er von einem Auto geschnitten, dass er dann überholte. Daraufhin stellte sich dieses vor ihm quer, und eines hinter ihm auch. 3 junge Männer stiegen aus, schlugen ihm ins Gesicht, bedrohten ihn mit einem Schraubenzieher. Diesen stießen sie in seine Tür. Er erzählte, sein Moped wäre gegen das Auto gefallen. Angeblich wollte er mir das nicht sagen, da ich ihn sonst zur Polizei schicke. Das wollte er nicht. Danach wurde er komisch. Er hatte noch nie solche Erlebnisse. Glaubt ihr, dass so ein Erlebnis seine Wesensänderung erklären könnte? So das Leben hätte vorbei sein können?

Er besucht noch nicht mal mehr seinen Freund, weil es zu nah an Zuhause ist.

 

[Elektraa]

Wenn man Liebe als etwas sieht das vergänglich ist, eine Partnerschaft als eine Zeit die solange dauert wie die Liebe da ist und man sie bis dahin genießen sollte, als eine Zeit die durch veränderte Gefühle, unterschiedliche Entwicklungen, Lebenserfahrungen auch zu Ende gehen kann weil sich damit auch die Gefühle ändern, dies als etwas natürliches ansieht, dann kann man sicher auch leichter akzeptieren wenn dies eintritt.
Es ist doch Unsinn, jemanden Vorwürfe zu machen weil seine Gefühle nicht (mehr) so sind wie die eigenen, oder wie man es erwartet, weil man es bis der Tod euch scheidet voraus geplant hat.
Gefühle kann man nicht auf Dauer planen, sie sind immer nur eine Momentaufnahme und die richtet sich nicht nach unserem Willen, sondern nur nach unseren Gefühlen.
Daran ändern auch Schwüre zum ewigen Paar sein nichts, die sind zwar wahr, aber diese Schwüre und Wünsche überdauern nun mal nicht große Zeitspannen die auch Veränderungen bedeuten.
Wenn man sich selber, wenn sich das Leben und wenn sich der andere verändert, während man selber in eine andere Richtung triftet und das passiert ständig bis sich letztendlich auch die Gefühle für den anderen verändern, dann kommt die Krise und erst dann zeigt sich ob die Liebe reicht oder sie sich verflüchtigt hat.

Niemand bleibt der Mensch der er am Tage der Hochzeit war.
Nach einem Jahr, oder zehnen, oder dreißig Jahren, ist man ein anderer Mensch, hat sich verändert, beide verändern sich und wenn der andere nicht zufälligerweise diesen veränderten Menschen genauso liebt und respektiert wie den der geheiratet wurde, dann passt es einfach nicht mehr und dann kommt halt genau in dieser Phase sehr oft ein anderer Mensch daher der viel passender erscheint.

Wenn man diese Veränderungen nicht dem anderen als Bösartigkeiten anlastet, sondern als etwas das nur allzu oft vor kommt, dann gäbe es sicher auch viel weniger Groll bei Trennungen und stattdessen eine höhere Akzeptanz von dem was einfach geschieht, auch ohne dass es jemand jemals gewollt hätte.
Und genauso gäbe es weniger Groll wenn man es dennoch nochmal versuchen möchte, die Chancen dass es funktioniert würden damit steigen.

Du weißt selbst, dass es geht. Eine Familie gründen und die gern und als gegeben beibehalten ist wohl eher die Norm, als die Ausnahme.