• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Was ist los mit mir?

TEST TEST TEST 123

Hallo, ich habe jetzt einmal nachgedacht.

Ich konnte mir nicht erklären, warum es mir ab heute morgen bis eben jetzt ganz gut ging. Mir kam die Idee, dass ich ja morgen einen Termin beim sozialpsychiatrischen Dienst habe und Hilfe erwarten kann, wenn auch nur durch ein gutes Gespräch.
Dann kam mir der Gedanke, und was danach? Schon spürte ich die Angst in mir hochkommen, das Herz bis zum Hals schlagen usw, . den Tag kann ich kanzeln. Ich bin nur noch ein Häuflein Elend.
Es scheint eine allgemeine Lebensangst dahinter zu strecken, auch im Zusammenhang mit meinem Sohn.

Es ist schwer, ihm die Verantwortung für sein Leben zu überlassen, denn es vergeht kein Tag, an dem er nicht auf seine Erkrankung hinweist, die ihn natürlich schwer getroffen hat. Mein verstorbener Mann und ich haben in dieser Hinsicht schon so viel mit ihm mitgemacht, dass sich mir diese Gefühle irgendwie zu innerst eingeprägt haben.

Dahinter scheint aber auch ein großes Gefühl der eigenen Minderwertigkeit in Kombination mit Versagensängsten aus der Kindheit zu stecken. Ich ziehe mir da gleich jeden Schuh an. Die Erkrankung meines Sohnes tut ihr übriges dazu. Es gibt auch noch einen gesunden, der sich absolut unzuständig fühlt und höchstens zwei Mal im Jahr bei uns anruft. Er könnte meinem Sohn eine Stütze sein, aber das ist nicht der Fall. Warum auch immer.

Ich sitze irgendwie in der Klemme, ahne Zusammenhänge, kann sie aber nicht für mich nutzen.
Ich hoffe, dass die Wogen nicht vollends über mir zusammemnschlagen.

Aber....... es ist die Psyche! Der Körper ist nur ihr Werkzeug.

VSB
 
Ich drück dich zurück

Es scheint eine allgemeine Lebensangst dahinter zu strecken, auch im Zusammenhang mit meinem Sohn.

Bei deinem vorletzten Beitrag hatte ich das Gefühl das dein eigentliches Problem ein Gefängnis ist, vor allem durch dein Pflichtbewusstsein auferlegt, du sitzt fest im Arbeitslager.
Warum hattest du bei dem Ausflug solche Gedanken?
Wohl weil du nicht zu hause deine Pflicht getan hast und stattdessen faul in der Gegend herum sitzt, mit Menschen die so jemanden sowieso nur aus Mitleid beachten?

Ich habe dir ja schon mal geschrieben das meine Mutter eine ähnliche Situation mit meinem Bruder hat, gerade weil sie viel für ihn übernommen hatte und er über Jahre nicht mehr selbstständig existieren konnte war die Situation fast unerträglich.

Dein Sohn scheint ja trotz allem viel auf die Reihe zu bekommen, versuche das fördern, ihn zu fordern und nicht umgekehrt alles was geht abzunehmen und von ihm fern zu halten.
Du solltest das auch unbedingt beim psychiatrischen Dienst ansprechen, es gibt Hilfsangebote die vielleicht für euch infrage kommen.
Bei uns gibt es eine Einrichtung die sich "lebensräume" nennt, ähnliches dürfte es überall geben.
Dort gibt es wöchentliche Treffen, einfach zum Kaffeeetrinken, kleinere Unternehmungen, oder nur reden.
Es ist auch immer eine Sozialarbeiterin anwesend, die den Leuten mit Rat und Tat zur Seite steht, sich auskennt mit Hilfsmöglichkeiten und auch dabei unterstützen kann sich besser abzugrenzen, zu Fördern und nicht nur zu geben.
Frag mal bei dem Termin nach, ob es so etwas bei euch gibt und ob du zu solch Treffen gehen kannst.
Es wäre zumindest mal was anderes, wenn du einen fixen Termin pro Woche hättest, zum unverbindlichen Kaffeetreff und dort mindestens eine Person ist die sich in der Materie auskennt, dementsprechend Ratschläge geben kann.

VSV,
du bist heillos überlastet und die Last wiegt so schwer das dein Körper sich meldet: Btte gib etwas davon ab, sonst kann ich bald gar nichts mehr tragen..........."
 
Hallo VSV,

ich habe mich heute Nachmittag mit einem neuen Buch zum Thema "Angstbewältigung" in den Garten zurückgezogen. Während ich am Lesen war und in dem, was die Autorin schreibt, viel Altbekanntes wiederentdecke, wird mir mit einem Mal wieder bewußt, wann es mir immer etwas leichter gefallen ist, mit der Angst umzugehen:

Immer dann, wenn ich mir erlaubt habe, Angst haben zu dürfen!

Warum ist das so wichtig?
Im Prinzip ist das auch wieder altes Wissen für mich, aber ich vergesse es offenbar auch immer wieder bzw. in der nächsten Phase ist es erstmal wieder verschütt: Angst ist eine Streßreaktion, die sich au körperlicher Ebene in verschiedenen Symptomen äußert. Im einzelnen: Streß erzeugt Adrenalin, Adrenalin führt dazu, daß diverse Muskeln im Körper sich anspannen; je mehr Adrenalin, umso mehr Anspannung bis hin zum Schmerzhaften. Die Nerven kribbeln, wir können die Symptome nicht recht deuten, bekommen zusätzlich Angst davor, was neuerlichen Streß erzeugt, wodurch weiteres Adrenalin erzeugt wird, was weitere Symptome hervorruft, die zusätzliche Angst erzeugen, usw.

Diesen Kreislauf - und das hat mir die Autorin in ihrem Buch gerade mal wieder sehr schön vor Augen geführt - kann nur unterbrochen werden, wenn man die Angst zuläßt: Wir müssen lernen, keine Angst mehr vor der Angst selbst zu haben. Dadurch reduzieren wir den Streßpegel, dies reduziert die Adrenalinausschüttung, dies wiederum reduziert die Vielfalt an körperlichen Symptomen, wodurch wir per se weniger Angst haben, usw.

D.h., der erste unheimlich wichtige und essentielle Kniff für uns ist es, uns zu erlauben, Angst haben zu dürfen!

"Ich darf Angst haben, das ist absolut in Ordnung. Mir kann nichts schimmes passieren, die Angst ist nicht gefährlich. Ich darf Angst haben. Ich erlaube mir, Angst haben zu dürfen." usw.

Übe das einmal.
Ja, es fühlt sich davon nicht unbedingt sofort viel besser an. Die ersten Male ist es schwer, sich das zuzugestehen.
Ich habe aber selbst schon einige Male an mir selbst erlebt, daß dieser Ansatz funktioniert :) (Dummerweise gerät er nur in den besseren Phasen wieder in Vergessenheit ;), und kommt dann die nächste schlechtere, dauert es wieder ein Weilchen, bis ich wieder hervorgekramt habe oder darauf aufmerksam gemacht werde, wie durch das Buch.)

Fakt ist aber in jedem Fall:
Das Sich-erlauben ist der erste Schritt hin zur Akzeptanz und damit zur Streßreduktion.

Ich jedenfalls bin mal wieder fest entschlossen, diesen Weg zu gehen und ihn hoffentlich nicht so bald wieder aus den Augen zu verlieren.
"Ich darf Angst haben!"

Du darfst auch Angst haben :) Da ist nichts schlimmes dabei. Es werden keine Katastrophen passieren, Dein Sohn wird auch mal ein oder zwei Stunden oder länger ohne Dich zurechtkommen, den Einkauf kannst Du auch ein paar Stunden später und etwas langsamer erledigen, wenn die Attacke vorüber ist, das Kochen kann ausnahmsweise auch mal der Lieferservice übernehmen, usw.

Im Augenblick ist nichts wichtiger, als daß Du Dir selbst erlaubst, Angst haben zu dürfen.

Keine Ahnung, ob Du mit dem Ansatz etwas anfangen kannst, aber ich hoffe es :)

Falls Du Interesse an dem Buchtitel haben solltest: Der Weg aus der Angst


Drücke Dich ebenfalls zurück :)

Alex
 
Hallo Alex,

jetzt werde ich mir das Buch einfach einmal bestellen. Ich denke mal, wenn du es für gut befunden hast, ist es das auch. Das Schlimmste ist wirklich diese Angst vor der Angst und den damit verbunden Symptomen, die sehr erfindungsreich sein können.

Wahrscheinlich sollte man so ein Buch immer wieder einmal lesen , weil es immer noch etwas Neues darin zu entdecken gibt. Vielleicht kennst du auch das Buch von Doris Wolf, " Ängste verstehen und überwinden " daraus habe ich erst einmal die Grundtendenzen der Angst kennengelernt. Das Tückische ist, dass sie einfach da ist, was für mich das Allerschlimmste ist.

Also, was habe ich gelernt! " Ich darf Angst haben und sie tut mir nichts. "

Noch einen Drücker

VSV
 
Ich denke echt, daß es einem helfen kann, wenn man das Gefühl hat, in einer Sackgasse zu stecken und nicht mehr weiterzukommen.

Die Autorin macht in meinen Augen sehr gut deutlich, daß es ein sehr kleiner, aber feiner und entscheidender Unterschied ist zwischen „die Angst aushalten, durchhalten, sich zusammenreißen und auf Biegen und Brechen irgendwie durchstehen“ = Kampfkomponente, und „die Angst gelassen hinnehmen, akzeptieren und widerstandslos durch sich hindurchströmen zu lassen“ = kein Kampf, Ergebenheit.

Zusammennehmen bedeutet, sich zu verkrampfen, zu kämpfen.

Sie faßt das schließlich schön mit dem Satz zusammen:
Das Kämpfen aufgeben, sich der Angst hingeben. Vielleicht ist es eine der wenigen Sachen auf der Welt, wo man durch Aufgeben gewinnt???

Gleichzeitig beschreibt und betont sie allerdings selbst, daß dieses Akzeptieren und Loslassen schwer zu verstehen und zu vermitteln ist. Und ich denke auch, daß das der Punkt ist, an dem viele von uns Verständnis- und Umsetzungsprobleme haben und am Ende immer wieder scheitern. Ich selbst ja auch: Mal hab ich das Gelassen-hinnehmen und Akzeptieren halbwegs gut drauf; dann wieder sträubt sich alles in mir gegen die Angst und ich mobilisiere mich selbst, dieses blöde Gefühl nur schnellstmöglich wieder loswerden zu wollen. Was einen / mich allerdings nur immer wieder zusätzlich unter Druck setzt und somit weiteren Streß erzeugt, was wiederum eben Adrenalin erzeugt, die Symptome verstärkt und den Teufelskreis der Angst am Leben erhält.

Ich hab das selten so gut beschrieben gesehen wie in diesem Buch.

Auch, daß sie diesen Sachverhalt so oft wiederholt und betont, finde ich nicht falsch oder störend, sondern genau den richtigen Weg, um das blockierte Denken eines Betroffenen / mein blockiertes Denken zu lockern – steter Tropfen höhlt den Stein :)

Ich habe leider auch schon zu viele Bücher zu dem Thema gelesen, bei denen ich schlicht nicht verstanden habe, was ich genau machen soll, auch, wenn ich die Worte und Ansagen „akzeptieren“ und „loslassen“ erstmal verstanden und die Botschaft als logisch empfunden habe. Aber wie genau macht man’s…?


Ich denke daher, gerade Betroffenen muß man diese Dinge immer wieder und so plastisch / bildlich wie möglich beschreiben. Auch mit Metaphern, welche die Autorin dieses Buches ebenfalls sehr schön und nachvollziehbar darstellt.

Mir hilft es im Augenblick auf jeden Fall schonmal sehr gut und bereue den Kauf nicht, auch, wenn es das x-te Buch zu dem Thema ist ;)

Ich glaube, daß es Dir daher auch gut helfen wird :)

LG,
Alex


PS: Was mich gerade auch sehr schön entspannt, ist der Sonnencreme-Duft, den ich noch auf der Hand habe, nachdem ich unseren Sohn heute Morgen für die Schule eingecremt habe – ich saß in meiner Frühbesprechung und hatte weißen Sandstrand, blaues Meer, grüne Palmen und eine sanfte Brise vor meinem inneren Auge *g*
 
Hallo Alex,

Ich komme gerade von sozialpsychiatrischen Dienst zurück. Ich bin zwar fix und alle, aber es hat gut getan. Die Therapeutin hat im Hinblick auf mein Ausflugserlebnis die gleiche Ansicht vertrteten, ohne von tired zu wissen. Also, ich hätte tired auch gern als Therapeutin!!!!

Ich bin sehr gespannt auf das Buch, vor allem auf Ausführungen über das Adrenalin. Irgendwie scheint das auch ein Übeltäter zu sein bei uns.
Ich habe auch schon eine Reihe von Angstbüchern durch, das letzte, von einer Amerikanerin geschrieben, habe ich eigenhändig bei meiner Therapeutin in den Papierkorb entsorgt. Mich hat es genervt, denn diese schematischen Anweisungen waren gerade das, was ich nicht gebrauchen konnte.

Du hast also Aromatherapie gemacht! Gute Idee ! Kostet nicht viel und wirkt
.
Ich habe heute gerade gelernt, dass man bei Ängsten singen soll. Beides würde sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Es ist nur gut, dass ich in meinem Hause allein wohne.

Dir noch einen schönen Tag, meine seelische Erschöpftung macht sich breit.

VSV
 
Die Therapeutin hat im Hinblick auf mein Ausflugserlebnis die gleiche Ansicht vertrteten, ohne von tired zu wissen. Also, ich hätte tired auch gern als Therapeutin!!!!

:)
Ich wüsste eine noch bessere Therapeutin für dich.
Wenn du deine Beiträge neutral durchliest, aus Sicht der besten Freundin z.B., dann wirst du bemerken dass sich deine Gedanken schon genau in diese Richtung bewegt haben, die Ansicht anderer entsteht aus dem was du erzählst, also selber schon irgendwo weißt.
Ich denke wenn du dir Schwächen gestattest, deine Grenzen nicht als Versagen betrachtest, sondern als etwas vollkommen natürliches dass jeden Menschen betrifft, dann kannst du deine Situation auch in einem anderen Licht sehen.
Du würdest jedem zugestehen sich in dieser Situation etwas mehr zu gönnen, sich Raum für eigene Unternehmungen frei zu schaufeln, es auch genießen zu dürfen.
Hör auf dein Gefühl, achte es wie eine neutrale Meinung zur Situation und gestehe dir die eigenen Grenzen zu.
Sieh das nicht als Versagen, nicht als etwas das du nicht leisten kannst aber unbedingt leisten musst.
Wenn du dir die gleichen Atempausen zugestehst die du jedem anderen anraten würdest, dann wirst du sehen dass die Welt dadurch auch nicht untergehen wird.
Die Lücken werden trotzdem geschlossen, es geht auch weiter wenn du dir erlaubst ein wenig Freude und Entspannung zu genießen, euer Leben wird sich neuen Strukturen anpassen können und damit für dich und auch deinen Sohn ein Wohlfühlen ohne diese Ängste möglich machen.
Vergiss dich selber nicht über die vielen Verpflichtungen, du bist wichtiger, schon alleine weil du gebraucht wirst ist es wichtig die Kräfte auch entsprechend zu rationieren.
Nur wenn es dir gut geht, kannst du für andere da sein auch wenn das bedeutet dass andere auf die ein oder andere Leistung verzichten müssen, du gibst trotzdem noch genug und kannst durchaus auch mal was auslassen.
Nichts wird auseinander brechen, nur weil du etwas mehr an dich denkst, im Gegenteil, es wird euch beiden am Ende zugute kommen.
 
Hallo tired,

heute wollte ich dir ohnehin noch schreiben, habe es aber dann doch schnell bei Alex eingeflickt.
Hoffentlich bist du mir nicht böse deswegen. Ich war total erschöpft, auch seelisch, total.

Du hast so einen wunderschönen, hoffnungsvollen, stimmigenBeitrag geschrieben jetzt, ich danke dir dafür von ganzem Herzen.

Mir wird jetzt erst so richtig klar, was bei mir alles so abgelaufen ist. Ich habe nur noch funktioniert irgendwie, bei der schweren über Jahre dauernden Erkrankung meines Mannes. Meinen Sohn nicht eingerechnet.

Meine Gefühle habe ich notgedrungen unter Verschluss gehalten, was auch heute noch sehr oft vorkommt. Manche Empfindungen sind so versteckt, dass ich sie nicht einmal bemerke. Ich habe überhaupt kein Gefühl in manchen Momenten und funktioniere weiterhin wie ein auf Leistung gedrillter Roboter.( Ich bemerke es später auch oft an meinen recht abgehackt klingenden Schreiben).

Es wundert nicht, wenn da der Körper sich mit Verspannungen, innerer Leere, Angst- und Zwangsgedanken, Schlafstörungen, Magenbeschwerden, Panikattacken meldet.

Und jetzt! Ich will raus aus dieser Situation, aber das geht nicht so einfach. Es gibt da eine innerliche Sperre, die sagt, nein, du kannst nichts, du bist nichts, mir dir ist nichts los, du hast es nicht verdient! Und schon wieder kommt diese elende Angst angekrochen.

Verstehst du, ich will, aber kann nicht. Aber zumindest kann ich durch dich meine Lage jetzt besser analysieren. Die Sozialpädagogin, die sich heute nach drei Stunden von mir leider verabschiedet hat, war nur vorübergehend da, geht in die gleiche Richtung. Sie sagte u.a. "VSV, ihr Mann ist tot, ihr Sohn ist erwachsen, bemerken Sie das nicht? Die Zeiten haben sich geändert.
Ich sagte, ja aber ich konnte meinen Mann nicht retten, mein Sohn ist nicht gesund und der andere Sohn ein studierter Egoist mit Doktortitel. Ich kann nichts, ich bin nichts wert, ich habe versagt und.. und und.

Das waren einfach so meine Gefühle, die mir entglitten sind. Sie sind natürlich falsch bei LIchte besehen. Also, da liegt noch ein weiter Weg vor mir.

Heute abend gehe ich zum Trauerstammtisch in einen Biergarten, da geht es um alles andere als um Trauer. Fast freue ich mich schon darauf, nur ein kleines bisschen.

Die Therapeutin hat mir außerdem angeboten, in eine Entspannungsgruppe zu gehen, ich habe da an dich gedacht, weil du mir damals schon geraten hast, etwas in dieser Richtung zu unternehmen.

Meine Güte, ich werde hier so gut versorgt bei euch, durch dich und Alex,

ich möchte so gerne etwas wieder zurückgeben.

VSV
 
Natürlich bin ich nicht sauer, es ist vollkommen ok wenn du dich auch mal kürzer fasst.;-)
Du gibst auch genug zurück, durch deine Resonanz, das ist der Lohn für den wir hier schreiben, der beste Lohn.:-)

Es hilft dir vielleicht wenn du abends den Tag nochmal kurz reflektierst, was du gemacht hast und wo du dir hättest Zeit für dich abzweigen können.
Mir hat es auch immer geholfen wenn ich mich mit mir selber verabredet habe, feste Termine für eine bestimmte Zeitspanne und auch ein konkretes Vorhaben, die ich unbedingt wahrnehmen musste und wo nichts anderes Platz hatte.
Wenn du beim psychiatrischen Dienst einen Termin hast, dann nimmst du dir die Zeit, Zeit für dich ist mindestens genauso wichtig.
Also, Terminkalender raus und mit VSV verabreden.;-)

Das mit deinem Sohn, mit beiden, verstehe ich gut, das belastet und du bist halt die Mutter die sich kümmert.
Das ist aber ein Programm, du kannst es zumindest in einigen Bereichen umschreiben.
Freue dich dass der eine Sohn sein Leben lebt, er braucht euch nicht, also geht es ihm auch gut.
Er macht seinen Weg und du kannst dich im Bezug auf ihn zurück lehnen und genießen was er schafft.
Vielleicht schafft er es ja gerade weil er die Brücken abbricht, sich nicht um den Bruder kümmert, vielleicht ist diese Zeit, die Zeit die er für seinen Doktor brauchte.

Bei meinem Bruder hat meine Mutter alles gemacht, ihn mit Lebensmittel versorgt, stundenlang mit ihm telefoniert und seine Schauergeschichten angehört, der Vater kümmerte sich ums bürokratische und natürlich regelmäßige Anfeindungen durch Hausbewohner die abgewehrt werden mussten.
Er selber tat keinen Schritt mehr in Sachen Selbstversorgung, schrieb sogar Einkaufzettel für seine alte Mutter und Mutter stand auch immer bereit wenn er jemanden zum beschimpfen brauchte und sie stellte sich seine Verhörmethoden mit denen er Verschwörungen aufdecken wollte, es hat sie regelrecht zerfressen.
Jahre lang habe ich ihr zugeredet den Kontakt abzubrechen, ihn nicht mehr dreimal am Tag und immer für Stunden anzurufen, ihm kein Essen und Trinken mehr heran zu schleppen, schließlich sind die Eltern ja auch recht betagt.
Statt ihr Leben zu genießen hat sie das Leben anderer organisiert und war einfach nicht dazu zu bewegen manche Bereiche wegfallen zu lassen.
Es verhungert niemand weil Mama nicht mehr einkauft und selbst wenn, es fällt auf und dann kann man den psychiatrischen Dienst rufen, der die Verantwortung übernimmt.

Sie hat erst ihre Unterstützung auf Wäsche waschen und nur noch Kleinigkeiten der Zuwendung (mal was süßes vor die Tür stellen) reduziert als er wirklich üble Dinge gesagt haben muss, die sogar eine Mutter die alles verzeiht in Wut versetzten.
Mein Bruder lebt noch, er kauft ein, geht raus was er Jahrelang nicht getan hatte, ist auch durchaus in der Stadt unterwegs, ist oft im Gemeindehaus einer religiösen Gemeinschaft wo er anscheinend auch etwas Zuspruch erhält.
Er ist dadurch besser beieinander als zuvor, keine endlos Telefonate mehr, keine Beschimpfungen.
Man weiß zwar nicht ob er nun jemand anderen terrorisiert, aber in der Familie ist es weitestgehend nicht mehr zu spüren.

Klar fällt es meiner Mutter schwer, aber die Last die ihr von den Schultern gefallen ist wiegt mehr. Heute könnte sie das gar nicht mehr leisten, hätte sie nicht die Notbremse gezogen wäre sie wahrscheinlich nicht mehr da und das hätte ich meinem Bruder sehr übel genommen, auch wenn er nichts für seine Krankheit kann.

Dein Sohn ist ja recht fit, er kann sicher auch Aufgaben übernehmen, dich unterstützen und entlasten.
Du kannst es ja mal mit ihm besprechen., was er an Pflichten übernehmen könnte.
Dazu kommt noch, dass er irgendwann in der Lage sein muss sein Leben selber auf die Reihe zu bekommen.
Solange du ihm alles abnimmst, solange verbaust du auch ein Stück weit das Üben für ein selbstständiges Leben, wozu auch gehört in schlechten Zeiten selbstständig damit klar zu kommen, oder zu wissen wo es Hilfe gibt.
Wenn du dich immer weiter um alles das kümmerst, wirst du erstens krank und zweitens steht dein Sohn wie der Ochs vorm Berg, wenn du krank bist und nicht mehr kannst.
An deinen Sohn einen Teil der Belastung abzugeben ist eine Win-Win-Situation, ihr profitiert beide davon. Du schonst deine Kräfte und er fühlt sich stärker für ein autonomes Leben.
 
Hallo tired,

guten Morgen! Habe bis jetzt geschlafen, es war ein wunderschöner Abend gestern, ohne alle Symptome. Es hat mir unglaublich gut getan, denn durch unser gemeinsames Schicksal fühle ich mich in dieser Gruppe geborgen, ich brauche auch keine Leistung zur erbringen und einfach nur da zu sein. Viele haben ein sehr herzliches Verhältnis zueinander, dazu bin ich noch nicht in der Lage, aber irgendwie werde ich auch nicht abgelehnt, das genügt fürs erste.

Es scheint wirklich ein besonderer Zufall zu sein, dass du einen Bruder hast, der ein ähnliches Schicksal wie mein Sohn hat.

Mein Sohn war bis zum 32. Lebensjahr ziemlich unauffällig, hat studiert, wurde an seiner ersten Dienststelle gemobbt und fertig gemacht, ließ sich entlassen, nahm dann ein neues Studium auf, und kurz danach kam er erste Schub, er fühlte sich verfolgt von den Professoren, später dann vom Geheimdienst. Dann Aufenthalt in der Psychiatrie, vollendete das Studium, alles ging gut mit Medikamenten, dann eine falsche Krebsdiagnose und es folgte nach fünf Jahren ein zweiter, weit schwerwiegenderer Schub mit Psychiatrieaufenthalt.

Seitdem ist er mehr denn je gegen Stress anfällig und labil. Er traut sich nichts zu und, wenn er einmal gefordert ist, hängt er sich sofort das Schild um, psychisch krank. Als die Krankheit ausbrach, haben mein Mann und ich genauso gehandelt wie deine Eltern. Mein Mann noch mehr als ich.Wir hatten fast kein eigenes Leben mehr als Sorge um unseren Sohn, und dann kam auch noch die Krebsdiagnose dazu.

Und ich habe einfach panische Angst vor einem neuen Schub. Sobald sich seine Stimmung ändert, fange ich an zu zittern und bekomme Angst und scheine ins Nichts zu fallen. Es muss mir irgendwie gelingen, mich von diesem Trauma zu lösen. Dass es auch anders gehen kann, hat mir der gestrige Abend gezeigt. Aber ich bin immer noch sehr störanfällig für alles und jedes, jede Veränderung.. Mein Selbstvertrauen ist gleich Null. Jede geringste Belastung wirft mich um und endet in Angstzuständen mit Symptomen und in Depris. Ein wahrer Teufelskreis.Und da ist niemand, an den ich mich bisher wenden konnte.
Dennoch war ich gestern vollkommen überrascht als mein Sohn sagte, dass jeder von uns sein eigenes Leben hätte, und er mich nicht behindern wolle. Tatsächlich ist es aber so, dass ich die Wäsche für ihn wasche, das Essen koche, seinen Saustall von Zimmer in meinem Hause aufräume , er lebt ansonsten in einer eigenen Wohnung, und vieles mehr. Vieles ist auch nötig, da er kein eigenes Einkommen hat.

Andererseits erledigt er die Einkäufe, mäht den Rasen und erzählt mir von früh bis abend, wie froh er sei, mich zu haben. Ich höre das wirklich mit sehr gemischten Gefühlen. Ich denke mal, dass er durch die Medikamente auch etwas ruhig gestellt ist, und somit meistens friedlich ist.

Ich werde daran arbeiten, manches in unserem häuslichen Bereich noch zu verändern, das ist etwas für den Anfang und hoffe auf den Sozialdiakon für den ich einen Termin für ihn gemacht habe. Er selbst war dazu nicht zu bewegen.

Interessant war auch deine Sicht auf meinen anderen Sohn.Ich weiss insgeheim, dass er mit unseren Problemen hier nicht belastet sein will, weicht also aus, fürchtet sich davor. Zum Muttertag kommt immer ein großer Blumenstrauß mit fleurop, den ich am liebsten an die Wand klatschen würde, mal sehen, ob ich dazu auch noch eine andere Einstellung gewinnden kann.

Und so schaun mir halt weiter. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass mir einmal eine so kompetente Hilfe aus einem Forum zuteil werden kann. Ich kann deshalb nur immer danke sagen.

Tired, wo weisst du das alles nur her?

VSV

















nur stabil genug dafür bin.
 
Moin VSV,

es ist schön dass du dich in der Gruppe wohlfühlst und das kann auf Dauer zu einer echten Entlastung werden.
Das Schöne an so Gruppen ist, es wird nicht erwartet dass man engere Bindungen eingeht, jeder wird genommen wie er ist und kann seinen Teil zu den Abenden beitragen, Sympathien haben Zeit um zu wachsen.

Wenn es dir nicht total gegen den Strich geht, könntest du damit anfangen den Saustall deines Sohnes nicht mehr aufzuräumen, oder vielleicht nur partiell, wenn verderbliches herum liegt.
Du musst dich ja auch nicht mit einem Rundumschlag befreien, sondern auserwählte Arbeiten einfach nicht mehr machen, zuvor auch ankündigen dass du diese Zeit für dich brauchst.
Einfach versuchen was geht und was nicht, du musst nichts übers Knie brechen, oder gegen dein Empfinden sein lassen.
Wähle das was besonders belastet, zieh dich dort zurück und denk immer dran dass die Welt trotzdem weiter existiert, genau wie dein Sohn, es kann also nichts passieren.

Das dein Sohn sagt er ist froh dass du da bist und ihn unterstützt, das würde bei mir auch ambivalente Gefühle auslösen.
Er macht es wahrscheinlich nicht bewusst, aber gerade solche Äußerungen setzen dich unter Druck, sorgen dafür dass du weiter ackerst.
Denn gerade bei solch Bekundungen steckt hinter der positiven Botschaft die Hilfsbedürftigkeit, welche du kompensieren musst, was bei jeder Verweigerung ein mächtig schlechtes Gewissen macht.
Darum ist es besonders schwer die Unterstützung runter zu fahren, obwohl es für alle Beteiligten besser wäre.

"""Tired, wo weisst du das alles nur her?"""

Da fragst du was.:-)
Die Frage kann ich nicht wirklich beantworten, da ich mich nie so intensiv mit diesen Themen beschäftigt habe wie es sich anhört, ich würde z.B. nie auf die Idee kommen ein Fachbuch o.ä. über solche Erkrankungen zu lesen.
In erster Linie sind es wohl einfach Vermutungen und meine ganz persönliche Einstellung, zu der ich mir meist einige Gedanken gemacht habe.
Wahrscheinlich besitzt jeder Mensch auch Anteile von den Problemen, in die er sich hinein versetzen kann.
Also nicht identische Erfahrungen, aber welche aus denen dann viel abgeleitet werden kann.

Wahrscheinlich liegt es aber einfach daran, dass meine Familie schon immer eine Problemfamilie war, zumindest solange ich denken kann.
Ich kenne es kaum anders, als dass da immer einer war um den man sich sorgen und kümmern musste, der bedürftig und gefährdet war und das eigene Gefühlsleben auf den Kopf stellte.

Ob das alles dann so stimmt, wie ich es mir im Bezug auf andere denke weiß ich natürlich nicht, eben weil man dann doch viel von sich selber ausgeht.
Ich weiß ja auch nur dass was ich selber Erfahren habe, was meine Empfindungen dabei waren und was ich aus Gesprächen mit Betroffenen und Fachleuten, oder Artikeln zu solch Themen mitgenommen habe.

Ich bin sicher das meiste davon ist dir sehr bekannt, da du in vielem ähnliche Erfahrungen gemacht hast und du gehst ja gerade auch einen ähnlichen Weg, wie der den meine Familie gegangen ist.
 
"""Tired, wo weisst du das alles nur her?"""

Da fällt mir das Wichtigste ein, was viel zu selten bedacht wird;-).
Einen nicht unerheblichen Anteil hat sicher auch das Forum hier, die Schilderungen und Lösungsansätze der anderen, wie z.B. Alex, noch einige andere Stammuser die man gar nicht alle nenne kann, es würde immer einer vergessen werden (also fühlt euch mal allesamt gedrückt)., der Experte, aber auch jene die nur kurz hier anwesend sind.
Es bleibt doch viel hängen von dem was andere schildern, es geht fast unbemerkt seinen Weg durch die Gedankenfabrik und hilft ungemein bei der erweiterten Meinungs- und Wissensbildung.;-)
 
Hallo tired,

jetzt gebe ich dir mal den Ball zurück. Denkst du auch genug an dich und deine Bedürfnisse?

Du leistest hier unschätzbares, gibst und gibst, das fordert auch Kraft, ist Schwerstarbeit. Ich kann dir gar nicht so viel zurückgeben, wie du mir schon gegeben hast.

Ich bin auf dieses Forum über den HNO- bereich aufmerksam geworden, mehr zufällig, und fand, dass es sich irgendwie von den anderen Foren abhebt.

Irgendwie sind mir dann die Berichte von Alex ins Auge gestochen und haben mich beschäftigt, weil ich mich bis zu einem gewissen Punkt darin wiederfinden konnte.

Ein Gewitter zieht auf, ich liebe es, wenn der Regen ans Fenster prasselt und ich werde heute genau das tun, zu was du mir geraten hast, nämlich nicht viel, und das muss ich auch erst wieder lernen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

VSV


.
 
Hi VSV,

nein, das ist keine Schwerstarbeit, die Texte sind meist schnell geschrieben da mir ganz automatisch eine Menge dazu einfällt.
Aber ein bisschen viel Beiträge sind es schon, das kommt davon wenn man zu allem seinen Senf dazu gibt.;-)

An mich denke ich auch, nur mit der Motivation hapert es oft, das kennst du ja auch, aber ich bemühe mich redlich.

Gestern bin ich in einen heftigen Regen geraten, als ich mitten im Wald war.
Das finde ich auch recht angenehm, wenn es dann rundherum Trommelt und der Regen auf den Teich plätschert, man selber nass wird ohne frieren zu müssen und danach die Sonne wieder hervor kommt.
Alle anderen Regenformen sind eher nichts für mich.;-)

Dann wünsche ich dir einen schönen entspannten Nachmittag, ich war auch schon früh im Wald und danach schwimmen, hätte jetzt eigentlich die richtige Bettschwere.:-)

Bis bald.
 
Hallo,

Du warst schon früh im Wald und danach schwimmen, das muss eine schöne Gegend sein, in der du lebst, landschaftlich.

Bei mir ging es nachmittag überhaupt nicht gut weiter. Urplötzlich kam Angst auf, ich bekomme dann bestimmte Ohrwürmer zu hören manchmal, gestern war das " You are the chamignon", und ich gerate dann vollkommen in Panik. Ich habe das schon öfter bemerkt, dass nach einer freudigen Erregung sich so etwas anschleicht. Es ist so, als ob das Nervensystem überspannt sei. Heute Nacht dann Albträume, immer die gleichen, ich habe meine Schuhe verloren, will Zimmer betreten, die alle verschlossen sind, so ein Mist aber auch! Und der Tinnitus brüllt.

Ich bin heute vollkomen unten, weil ich mir das einfach nicht erklären kann. Ich glaube, dass es immer noch mit dem Entzug der Medikamente in Zusammehang stehen kann, obwoh dieser ja nun schon über vier Jahre her ist, und es mehr als unwahrscheinlich ist, dass das der Fall ist. Ich habe aber von Betroffenen gehört, bei denen so etwas auch sehr selten noch vorkommt.

Aber woher kommt es denn sonst?

Tired, hast du eine Ahnung, oder vielleicht auch Dr. Riecke?

tut mir leid, dass ich heute nichts erbauliches schreiben kann, ich verspreche Besserung.

VSV
 
Hi VSV,
ja rundum ist viel Wald und maximal in einem viertel Stündchen zu erreichen.

Die Tücken der Psyche, heute geht es gut und morgen ist Weltuntergangstimmung.
Tut mir Leid für dich, dass es wieder so durch schlägt, aber gerade bei psychischen Sachen kann man sich in der Regel drauf verlasen dass jede Phase auch ein Ende hat.

Wenn du die gängigen Antidepressiva genommen hast, ist eine Sucht recht abwegig, die machen zwar u.U. Absetzerscheinungen aber nicht süchtig.
Mit Benzos und Co ist das natürlich etwas anderes, die hängen nach, auch wenn der körperliche Entzug überwunden ist.

Von Drogen, Benzo und Alkoholabhängigen habe ich gehört, dass Träume und auch ein Suchtgefühl immer mal wieder aufkommen, auch Jahre nach dem Entzug.
Ob das nun mehr mit der Psyche zusammenhängt kann ich nicht sagen, ich denke aber dass es ähnlich wie beim Schmerzgedächtnis ist.
Die Gefühle mit und ohne "Droge" bleiben irgendwo gespeichert und melden sich immer mal wieder, die Erinnerung an das Gefühl der Erlösung nach dem "Schuss".
Das fühlt sich dann vielleicht an wie ein Entzug, dürfte aber keiner mehr sein, eher eine Erinnerung, oder gar unerfüllte Sehnsucht.
Das ist natürlich nur eine Vermutung und ein Versuch es zu verstehen.
Es würde aber auch erklären, warum Menschen nach Jahrzehnte langer Abstinenz wieder rückfällig werden.

Wenn du aber nur die nicht süchtig machenden Antidepressiva genommen hast, dann ist es nicht wirklich möglich.
Denn die wirken sich nicht auf die Regionen aus, auf die sich Suchtmittel auswirken.
Das Belohnungszentrum z.B. wird von ihnen nicht tangiert, es gibt keinen Kick, das gute Gefühl der Droge bleibt aus und damit macht es auch nicht süchtig.
Es gibt natürlich bei allem die Möglichkeit einer psychischen Abhängigkeit, wenn du den Verdacht hast es liegt daran, dann wird dir das dein Körper auch bestätigen.
Besonders bestätigt fühlt man sich, da Depressionen und Ängste durchaus ähnliche Symptome machen wie ein Entzug und die Möglichkeit der psychischen Ursache wird von fast allen eher weggeschoben als angenommen, zumindest solange es noch andere Vermutungen gibt.
 
Hallo tired,

nein, ich habe niemals benzos oder dgl. genommen, ich hatte da viel zu viel Angst davor. Selbst wenn ich eine Baldrian nehme, bekomme ich schon die Krise. Das Venlafaxin und Mirtazipin nahm ich, sieben Jahre lang, nur äußerst widerwillig ein, weil mein Mann es so wollte, aber wie ich ja schon sagte, es hat mir mehr Kummer bereitet, als dass es geholfen hätte.

Ich stelle mir es einfach so vor, dass meine Rezeptoren durch diese jahrelange Einnahme, einmal laienhaft ausgedrückt, herunter- oder heraufgeregelt und damit das ganze Zentralnervensystem überempfindlich geworden ist, mit eben diesen Auswirkungen. Ich mache das daran fest, dass ich sehr lange Zeit nach dem Absetzen noch Schlafstörungen mit wilden Träumen hatte, Nahrungsmittelunverträglichkeiten sich einstellten (Weizen, Hefe, Gebratenes, Brot, Schokolade),eine Magenschleimhautentzündung diagnostiziert wurde, Hautausschläge und Quaddeln bekam, der Tinnitus sich bemerkbar machte, die Nasennebenhöhlen ewig verstopft waren lt. HNO, wobei keine Infektion festgestellt werden konnte.

Das sind Dinge, die zunächst vielleicht keinen Bezug auf die Psyche zulassen, aber ich will da nicht recht haben, es sind da einfach nur meine Überlegungen, weil ich eine Erklärung für das alles finden möchte und nicht finde.Die Depression mit der Angst brach ja wirklich im unmittelbaren Zusammenhang mit der Erkrankung meines Sohnes auf, und danach kam dann das andere.

Vielleicht nicht zuletzt aufgrund dieser nachträglichen Recherchen treten jetzt die Angstzustände besonders hervor. Ach, man kann sich so vieles zusammendenken, anstatt einmal von diesen Sachen loszukommen An eine psychische Abhängigkeit mag ich nicht glauben, sie haben mich ja nicht beschwerdefrei gemacht, aber eher dann schon an eine körperliche.

Heute ist Pfingsten, ich schätze es besonders, dass du auch an diesem Feiertag so schnell für mich da warst. Ich lebe am Rande der Stadt, umgeben von grünen Hügeln und Wiesen, sehr friedlich alles.
VSV
 
Im Zusammenhang mit Psychopharmaka kenne ich auch ein sucht ähnliches Gefühl, aber nur wenn ich daran Denke.
Ich bin mir sicher es ist die Sehn"sucht" nach dem unglaublich schnellen und tiefen Schlaf, den mir diese Mittelchen beschert haben, denke ich aber an das Gefühl was ich tagsüber hatte, ist die Sehnsucht schnell verflogen.

Vielleicht ging es dir nach dem Absetzen auch psychisch schlecht und du hast dieses Gefühl mit den Absetzsymptomen verknüpft.
Wenn es aber von der psychischen Erkrankung kam, dann ist es logisch dass es dir jetzt wieder so geht, weil du dich ja in einem recht akuten Zustand befindest.
Wenn du verstehst was ich meine?
 
Back
Top