Tired, @Dr. Riecke
Diese Thesen von wegen "Konditionierung" erscheinen mir doch reichlich an den Haaren herbeigezogen!
Klingt für mich so, als bliebe eine Frau zeitlebens eine Trantüte im Bett, wenn ihre sexuelle Leidenschaft nicht bei Zeiten vom richtigen Märchenprinz wachkeküßt wurde! Wo bleibt denn hier die sonst so vielgepriesene Emanzipation? Kann eine Frau nicht für ihre eigene sexuelle Entwicklung selbst die Verantwortung übernehmen?
Mag sein, daß die psycholigische Wissenschaft solche Theorien vertritt und untermauert, für die Praxis des Durchschnittsmenschen aber ist das mit Sicherheit belanglos. Vielleicht beruht diese Annahme ja auch eher auf weiblicher Einbildung, als auf objektiv meßbarem Handeln des männlichen Partners.
Was machen denn dann lesbische Frauen? Die würden ja dann gar nicht in die Puschen kommen!
Der Geschlechtsakt an sich ist doch ein relativ banaler Vorgang (Zitat Prof. U. Clement). Soviel ausschlaggebende Variationsmöglichkeiten gibt es doch gar nicht, um damit allein irgendwelche schlummernden Vulkane der Erotik zum Ausbruch zu verhelfen. Beschäftigt man sich über längere Zeit im Internet mit den Verhaltensweisen des sexuellen Otto Normalverbrauchers, so muß man feststellen, daß es hier kaum allzu große Unterschiede bei den angewandten Praktiken gibt. Privatpornos schaue ich mir kaum noch bis zum Ende an, da es mehr oder weniger immer wieder das gleiche ist, was einem dort vorgeführt wird.
Ferner fällt mir immer wieder in diesem Zusammenhang die Betonung des Orgasmus auf. Doch ist das für die Frau wirklich das allein Entscheidende? Ich habe mich auch schon mit Frauen unterhalten, die auf ihren Orgasmus gar nicht so absoluten Wert legen.
Und nochmal zum Thema Erfahrung: Ist es denn wirklich erstrebenswert, im Leben möglichst viele Sexualpartner gehabt zu haben? Macht das die Menschen im Endeffekt wirklich glücklicher? Ich stelle nur fest, daß nach 1968 die Zahl der Trennungen rapide zugenommen hat - ein Trend der bis heute nahezu ungebrochen ist. Soll das nun der Gewinn aus all der so vielgepriesenen promiskuitiven Erfahrung sein? Wohl kaum! Eher ist es doch so, daß sich nach jedem Partnerwechsel die Ansprüche summieren, mit zunehmender Erwartungshaltung dem nächsten Kanditaten gegenüber, bis schließlich gar keine Erfüllung mehr möglich wird. Am Ende steht dann der Swingerclub!
Eher würde ich feststellen, daß Partnerwechsel die Menschen eher verwirren als in für sie selbst nützlicher Weise erfahrener zu machen.
Was macht es denn für ein Paar, das 20 oder 30 Jahre zusammen ist für eine Unterschied, ob es noch immer der erste Partner ist oder nicht? Menschen verändern sich schließlich.
Es kann doch auch sein, daß jemand irgendwann im Leben an den Punkt kommt, wo er sich sagt, okay, ich habe sehr viel Schönes erlebt, aber jetzt weiß ich wie das ist und wie das läuft. Das genügt mir, so wie es war, ich brauche keine dauerhafte Fortsetzung dessen. Ich habe jetzt mein Pulver verschossen, bin zufrieden und ich brauche die Sexualität nicht als lebenslange Sucht. Kann doch auch eine Ursache für Lustlosigkeit sein!
mywellies
Laß dich nicht irre machen von einigen Theoretikern hier. Du hast nichts falsch gemacht und es ist auch für nichts zu spät. Paß allenfalls auf, daß Dir Deine Eltern nicht das Erbe entziehen, wegen der nun nicht mehr ganz so heilen Familenwelt!
g.