Jetzt kannst du dem Vater und Ehemann allenfalls vorwerfen, er hätte zugunsten seiner Kinder seine Hobbies aufgeben müssen, um seine ganze freie Zeit allein den Kindern widmen zu können.
Aber wer kann schon über diesen Schatten springen? Das wäre doch unmenschlich!
In dem Fall, was aber wohl häufig vorkommt, würde ich annehmen das dieses Problem auch ein Gutstück der Bequemlichkeit geschuldet ist.
Alle die Kinder haben wissen wie anstrengend das ist, gerade am Anfang und wer sagt schon nein wenn Frau diesen Part übernimmt, aber dann nicht mehr für die Partnerschaft zur Verfügung steht.
Da ist es bequemer zu sagen das sie es so wollte, die Rollenverteilung eben so ist und wenn sie dann auch noch an WE und im Urlaub für die Kinder und Haushalt verantwortlich ist, dann wird eben Beziehung verlernt.
Ich kenne das auch noch, wenn du ein Kind hast gerätst du in einen regelrechten Tunnel und hast auch nur noch dieses Thema weil da einfach sonst nichts ist.
Wird nicht irgendwann eine Alternative angestrebt, so das du wieder aus der Rolle heraus findest, dann lebst du irgendwann in deiner eigenen Welt zu der auch der Ehemann nur noch beschränkten Zugang hat.
Die jüngeren Paare handhaben das meist anders, sicher auch der Doppelbelastung geschuldet, aber kaum ein Mann kommt heute noch ohne selber die Kinderbetreuung zu übernehmen durch die Beziehung.
Da sich Arbeit, sowie Haushalt und Kinder geteilt werden.
Auch in der Zeit wo nur einer Arbeiten geht, wird zumindest an den WE die Hausarbeit und Kinderbetreuung aufgeteilt, so hat auch jeder die Möglichkeit weiter autonom zu bleiben und damit seine Bedürfnisse und Träume nicht im permanenten Kindergeplärre zu verlieren.
Da hätte viel früher was passieren müssen, ich denke aber das es die ersten Jahre für beide gut so war, eben bequem.
Sie musste ihre Energie nicht in ihn investieren, konnte sie auf die Kinder bündeln, er konnte sich ohne schlechtes Gewissen raus ziehen, es nach ihren Wünschen (zumindest so wie es bei ihm ankam) laufen lassen.
Auch wenn er Aufgaben übernommen hat, scheinen sich diese vor allem an ihr und ihren Bedürfnissen als Mutter orientiert zu haben, nicht an dem gemeinsamen bestreben eine Einheit zu werden.
Da hätte man früh für eine wirkliche Partnerschaft arbeiten müssen, aber Arbeit ist etwas das auch mal gerne links liegen gelassen wird wenn es einen vermeintlich bequemeren Weg gibt, wenn das mit Diskussionen und Umorganisieren verbunden ist und eben einem "Mehr" an Arbeit.
Nun fliegt das beiden um die Ohren, ihm weil sie ihn als Partner nicht mehr kennt und dementsprechend auch nicht mehr schätzen kann, sie vermisst ihn nicht weil sie vergessen hat was Partnerschaft ist.
Ihr fliegt es spätestens um die Ohren wenn die Kinder flügge werden und sich dann das Loch der alternativlosen Übermutter, ohne Kinder, auftut.
Da muss nochmal bei Null angefangen werden, die Lebensgeister, das eigene Leben betreffend, geweckt werden.
Erst wenn sie sich fragt ob das alles gewesen sein soll und er diese Frage zum Vorschein bringen kann indem er das Abenteuer Beziehung wiederbelebt, wird es einen Weg geben können.
Solange beide in ihrer Wg vor sich hin leben, es beim Vorfühlen für Veränderungen bleibt ohne das auf Dauer zu verfolgen, solange fahren sie mit einer offiziellen WG ohne partnerschaftliche Ansprüche am besten.